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Veröffentlicht am 19.11.2024

Jeder hat seine Geheimnisse

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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„Happy new year“ beginnt, wie es der Titel vermuten lässt, in einer Silvesternacht. 2 Paare feiern seit Jahren gemeinsam Silvester. Mittlerweile ist es mehr die Macht der Gewohnheit als die Freundschaft, ...

„Happy new year“ beginnt, wie es der Titel vermuten lässt, in einer Silvesternacht. 2 Paare feiern seit Jahren gemeinsam Silvester. Mittlerweile ist es mehr die Macht der Gewohnheit als die Freundschaft, die sie an dieser Tradition festhalten lässt. Die gute Laune auf der Party ist eher aufgesetzt. Jeder hängt seinen eigenen Problemen nach, es wird Alkohol in Mengen konsumiert und zwischen den Gästen kommt es zu Streit.
Währenddessen feiern die Teenagertöchter Smilla und Jennifer ebenfalls eine Party und auch hier kommt es zur Eskalation. An Neujahr folgt der Schock – Jennifer ist verschwunden.

„Happy new year“ verbreitet eine ziemlich freudlose Atmosphäre. Keiner der Charaktere ist besonders glücklich, jeder fühlt sich im Alltagstrott gefangen. Sympathisch war mir niemand. Trotzdem habe ich gespannt die Entwicklung verfolgt. Ich war mir relativ sicher, dass die Hinweise, wohin die Geschichte geht, von Anfang an in eine eindeutige Richtung zeigen. Deswegen war ich positiv überrascht, als die Autorin in den letzten Kapiteln noch Twists auf den Tisch haute, und sich die Geschichte um Jennifers Verschwinden als doch nicht so vorhersehbar entpuppte. Mir hat „Happy new year“ gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Perfekt für die Halloween Season

Finster
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„Finster“ von Ivan Leon Menger habe ich im Oktober gelesen und ich empfand den Thriller sehr passend für die Halloween Season.
Menger kreiert eine unheimliche Grundstimmung und kann diese das komplette ...

„Finster“ von Ivan Leon Menger habe ich im Oktober gelesen und ich empfand den Thriller sehr passend für die Halloween Season.
Menger kreiert eine unheimliche Grundstimmung und kann diese das komplette Buch über aufrecht erhalten. Die Kapitel sind kurz und wechseln zwischen verschiedenen Charakteren hin und her, wodurch sich ein schneller Lesefluss ergibt.

In dem kleinen Dorf Katzenbrunn verschwinden im Laufe der Jahre immer wieder Jungen spurlos. Wer ist der mysteriöse Greifer, der sich die Kinder schnappt?

Das komplette Dorf scheint nur aus unheimlichen Sonderlingen zu bestehen, die einander beobachten und pikante Details sammeln. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und man möchte definitiv nicht in diesem seltsamen Ort leben, in dem es außer alten Menschen und einer psychiatrischen Anstalt nicht viel zu geben scheint.

Mit Ausnahme von Kommissar a. D. Stahl hätte ich jedem etwas Kriminelles zugetraut. Wer die Jungen entführt hat und den dazugehörige Twist habe ich allerdings schon relativ bald geahnt. Der Thriller war für mich deswegen nicht besonders überraschend, aber durch die atmosphärische Darstellung und die gute Ausarbeitung all dieser sonderbaren Charaktere war „Finster“ durchgängig fesselnd für mich und definitiv lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Unerwartete Erbschaft

Das Flüstern des Lebens
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Diese Familiengeschichte hat mich sehr gefesselt, insbesondere, da sie auf wahren Begebenheiten beruht und ich es ausgesprochen faszinierend fand, was hier alles passiert.

Als Isabelles exzentrische ...

Diese Familiengeschichte hat mich sehr gefesselt, insbesondere, da sie auf wahren Begebenheiten beruht und ich es ausgesprochen faszinierend fand, was hier alles passiert.

Als Isabelles exzentrische Tante Corinna bei einem Autounfall ums Leben kommt, gibt es mehr als nur eine große Überraschung. Nicht nur, dass Corinna eine 14-jährige Tochter hatte, von der niemand etwas wusste, Isabelle erbt auch eine Kaffeeplantage in Tansania.

Isabelle, ihre Mutter Doris, ihr Bruder Moritz und die 14-jährige Hanna sind die wiederkehrenden Charaktere, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Am interessantesten war für mich Hanna. Sie wirkt sehr viel erwachsener als ihr junges Alter vermuten lässt und die fast schon stoische Gelassenheit, mit der sie sich an neue Situationen anpasst war bemerkenswert.
Doris, die Zwillingsschwester von Corinna war einfach nur liebenswert. Natürlich braucht so eine Geschichte auch einen Bösewicht. Dieser wurde von Moritz und seiner Geldgier sehr gut verkörpert.

Ein relativ großer Teil der Handlung spielt in Tansania, wo Isabelle versucht, die Kaffeeplantage am Laufen zu halten. Themen wie Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung etc. spielen hier eine wichtige Rolle und die Autorin stellt die Schwierigkeiten und die harten Lebensbedingungen vor Ort eindrücklich dar, was sehr interessant zu lesen war.

Einzig die Liebesgeschichte zwischen Isabelle und dem Piloten Frank fand ich überflüssig, da sie völlig von ungefähr kommt und für mich nicht nachvollziehbar war.

Davon mal abgesehen war dies wieder ein sehr gelungenes Buch von Katharina Fuchs.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Zwischen Romance und Gewalt

Letzte Lügen
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Will und Sara haben geheiratet und befinden sich auf Hochzeitsreise. Diese zwei sind ein absolut süßes Paar. Der Umgang der beiden miteinander ist so liebevoll, dass einem das Herz aufgeht. Dadurch ist ...

Will und Sara haben geheiratet und befinden sich auf Hochzeitsreise. Diese zwei sind ein absolut süßes Paar. Der Umgang der beiden miteinander ist so liebevoll, dass einem das Herz aufgeht. Dadurch ist der Thriller eine tolle Mischung aus Liebesdrama, Familiendrama und brutaler Gewalt, die unter die Haut geht.

Will und Sara ist kein erholsamer Honeymoon vergönnt. Schon am ersten Abend stirbt Mercy – eine der Inhaberinnen der Ferienlodge – in Wills Armen. Sie wurde brutal ermordet. Ohne Frage, dass sich die Flitterwöchler sofort in den Fall einmischen. Sie scheinen die Einzigen zu sein, die tatsächlich an der Aufklärung interessiert sind, denn innerhalb Mercys Familie herrscht eine Menge Zwist und Aggression.

Karin Slaughter hat in „Letzte Lügen“ eine Ausgangssituation erschaffen, die an Agatha Christie erinnert. Ein abseits gelegenes Feriendorf, dass nur zu Fuß zu erreichen ist, umgeben von Wäldern und Seen. Dazu erschwerter Zugang zu W-lan und Telefonempfang.
Der Thriller startet richtig stark. Der Mord passiert auf den ersten Seiten und man ist sofort mittendrin. Nach diesem packenden Einstieg musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass die Spannung nach den ersten 150 bis 200 Seiten deutlich nachlässt. Es gibt sehr viele Charaktere, die vernommen werden müssen, die auch einiges zu erzählen haben – relevantes und nebensächliches und all das zieht sich auf Dauer ganz schön in die Länge. Die Kapitel sind für meinen Geschmack auch viel zu lang, so dass ich teilweise mitten im Kapitel unterbrechen musste, da ich keine Zeit mehr zum Lesen hatte.
Als ¾ des Buches rum waren, wurde mir bewusst, dass ich im Grunde nicht viel schlauer bin, als zu Beginn.
Zum Ende hin zieht das Tempo erfreulicherweise doch nochmal an und die Autorin überrascht mit einigen Twists, die kurz aufeinander folgen. Die Enthüllung hat es wirklich in sich und ist voller erschütternder Tragik und Grausamkeit. Es macht einen sprachlos, wie ekelhaft die Familie McAlpin ist und es ist schön, dass Karin Slaughter als Gegenpol das Team vom GBI erschaffen hat, deren umsichtiger Umgang untereinander eine Wohlfühlatmosphäre schafft. Neben Will und Sara mag ich auch Faith ausgesprochen gerne.

Insgesamt war „Letzte Lügen“ ein Thriller mit auf und Abs für mich, dem ein paar Kapitel weniger gut getan hätten.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Millie is back

Sie kann dich hören
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4 Jahre sind seit den Ereignissen in „Wenn sie wüsste“ vergangen. In „Sie kann dich hören“ treffen wir erneut auf Millie, die nach der Trennung von Enzo beschlossen hat, ihre unkonventionelle Berufung ...

4 Jahre sind seit den Ereignissen in „Wenn sie wüsste“ vergangen. In „Sie kann dich hören“ treffen wir erneut auf Millie, die nach der Trennung von Enzo beschlossen hat, ihre unkonventionelle Berufung an den Nagel zu hängen. Sie will nun seriös und regelkonform mit einem neuen Freund durchstarten. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihr und so lernt Millie Wendy kennen, die dringend Hilfe benötigt.
Auch der zweite Band hat mich sehr schnell abgeholt und ich bin nur so durch die kurzen Kapitel geflogen. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen und baut stetig Spannung auf.
Die Geschichte scheint zunächst eindeutig – bis sie es eben nicht mehr ist. Ich war direkt überrascht, wie sich die Handlung entwickelt hat.
Im Vergleich zum ersten Band hat mir diesmal allerdings das Bitterböse gefehlt, dass auch mal dafür sorgt, dass man lachen muss.
Gut gefallen hat mir, dass trotz grundsätzlicher Ähnlichkeiten (Haushälterin, Gewalt an Frauen, reiche Leute...) „Sie kann dich hören“ eine ganz andere Geschichte ist als „Wenn sie wüsste“.
Ich freue mich, dass es noch einen dritten Band geben wird und möchte diesen am Liebsten sofort lesen.

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