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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2024

Thrill und Action vor allem auf den letzten Seiten

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
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Ich habe mich sehr auf "The Reappearance of Rachel Price" gefreut, da die Reihe AGGGTM in aller Munde ist und auch bald als Serie erscheint. Ich bin ebenfalls ein True-Crime-Fan und Jugendthriller sind ...

Ich habe mich sehr auf "The Reappearance of Rachel Price" gefreut, da die Reihe AGGGTM in aller Munde ist und auch bald als Serie erscheint. Ich bin ebenfalls ein True-Crime-Fan und Jugendthriller sind für mich meist die perfekte Mischung aus Thrill, der trotzdem relativ gut verkraftbar ist.

Nach dem Lesen des Buches würde ich diese nicht als Einstiegswerk der Autorin empfehlen. Ich glaube, ich hatte vor allem meine Probleme mit der Handlung. Holly Jackson konzentriert sich sehr auf das Innenleben von Bel, ebenso wie auf ihre Beziehung zu den beiden Elternteilen, was der Geschichte vielleicht mehr Tiefe verleihen mag, aber für mich zog es sich dabei während der ersten 40% des Buches enorm. Ich musste mich teilweise zwingen, nach dem Buch zu greifen, weil einfach keine wirklich Spannung aufkommen wollte. Im restlichen Teil des Buches wurde das zwar deutlich besser, aber irgendwie war da bei mir der Zug schon abgefahren. Es gibt etliche kleine Rätsel, Plot-Twist, Zusammenhänge, etc., bei denen man mit rätseln kann und die zum Schluss auch alle aufgeklärt werden. Dadurch gibt es viele Wendungen, die teilweise spannend, teilweise auch ein wenig unrealistisch wirkten.

Der Schreibstil hat mir generell gut gefallen, aber auch hier kam das Tempo der Geschichte zum Tragen. Manches wurde einfach zu ausführlich erklärt. Die Charaktere wiederum, allen voran Ash, haben mir super gefallen. Auch Bel war zwar durchgängig ein kleiner Muffel und stets am zweifeln, aber hat sich dadurch von anderen Charaktere durchaus abgehoben. Es gab auch einige Nebencharaktere, die polarisierende Charakteristika hatten und dadurch die Geschichte in die eine oder andere Richtung führten.

Die Auflösung fühlte sich für mich dann einfach zu surreal an. Alles in allem hatte ich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Wenn die Wahrheit die einzige Option ist

Scandor
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Ich wollte schon lange ein Buch von der Autorin lesen, mit Scandor war es nun soweit. In diesem Buch geht es um einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer nur gewinnen können, wenn sie ausschließlich die ...

Ich wollte schon lange ein Buch von der Autorin lesen, mit Scandor war es nun soweit. In diesem Buch geht es um einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer nur gewinnen können, wenn sie ausschließlich die Wahrheit sagen. Doch von 100 Teilnehmern kann nur eine Person gewinnen - und die Verlierer müssen sich ihren schlimmsten Albträumen stellen. Philipp und Tessa werden beide auserwählt, am Wettkampf teilzunehmen, doch schon bald zeigt sich, dass es nicht nur um den Wettkampf zu gehen scheint, sondern etwas ganz anderes ...

Poznanskis Schreibstil ist recht sachlich und faktisch gehalten, was zum Genre passt, mich teilweise allerdings emotional nicht mitnehmen konnte. Erzählt wird sowohl auf Philipps, als auch aus Tessas Sicht, wobei mir beide Sichtweisen gefielen. Tessa ist die toughere der beiden, Philipp schien lange Zeit wie niemand, der es weit in diesem Spiel schafft. Nach und nach lernt man die Familien und Freunde der beiden kennen, ebenso wie einige der Teilnehmenden. Spannend war es insbesondere zu Beginn, inwiefern andere durch welche großen oder kleinen Lügen aus dem Wettkampf ausscheiden. Im Verlaufe des Buches kamen hier aber keine sonderlich schockierenden Wendungen hinzu, sondern meist waren es kleinere Ausrutscher, die die Kandidaten zu Fall brachten.

Alles in allem hatte ich mir mehr Spannung erwartet. Während mich das Konzept zu Beginn noch fesseln konnte, verlor die Geschichte zunehmende ihren Reiz. Über weitere Strecken passierte einfach zu wenig. Thrill blieb für mich größtenteils aus, auch hatte ich manchmal das Gefühl, dass Tessa oder Philipp hätten ausscheiden müssen, weil sie doch die ein oder andere Frage übersehen hatten. Die Geheimnisse und Wendungen des Buches zeichneten sich bereits vor dem großen Showdown ab und waren daher nicht mehr sonderlich überraschend. Auch hier fehlte mir die Spannung, das Mitfiebern.

Alles in allem eine gute Idee, die mich in der Umsetzung nicht gänzlich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Wenn die ganze Welt gegen dich ist

A Whisper Around Your Name
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"A whisper around your name" ist ein düsterer Liebesroman, der die Liebe und das Leben der beiden Außenseiter Jo und Evan begleitet. Triggerwarnungen sollten hier zuvor gelesen werden, denn das Leben der ...

"A whisper around your name" ist ein düsterer Liebesroman, der die Liebe und das Leben der beiden Außenseiter Jo und Evan begleitet. Triggerwarnungen sollten hier zuvor gelesen werden, denn das Leben der beiden Jugendlichen ist sowohl in ihrer Jugend, als auch nach dem Zeitsprung in das Erwachsenenleben ein einziger Albtraum.

Zu Beginn konnte mich das Buch begeistern. Jo ist es gewohnt, Leute auf Abstand zu halten und lässt niemanden an sich ran, aber bei Evan schafft sie es nicht, ihre Mauern hochzuziehen. Dieser wird in ihrer neuen Schule als Freak abgestempelt, da er den Anschlag auf eine Fabrik in einem seiner Träume vorausgesehen hat. Außerdem lebt er in einer Adoptivfamilie, in welcher seine Adoptivbrüder alles dafür tun, dass er ausgegrenzt und gehänselt wird. Die beiden treffen sich eines Tages in einem Schwimmbad und von da an nimmt ihre große, aber auch tragische Liebesgeschichte Fahrt auf.

Besonders am Anfang des Buches gefiel mir der emotionale Schreibstil, der sanfte Charakter Evans und auch Jo, die geradlinig ist und sich von niemandem beeinflussen lässt. Die zarten Begegnungen der beiden und ihre anfangs unsicheren Gespräche, die viele Abgründe überwinden müssen, haben mir sehr gut gefallen. Auch die fantastisch anmutenden Visionen von Evan haben gut in das Gesamtbild gepasst und ich habe mich gefragt, was es damit auf sich hat.

Auf Dauer wurde das Buch jedoch immer düsterer. Viele Nebencharaktere, die nicht auf Jos und Evans Seite stehen, sind absolute Unmenschen, angefangen bei den Stiefbrüdern, die keine einzige, gute Zelle in ihrem Wesen haben. Ihre Taten sind unmenschlich und das Zuhören tat mir teilweise weh. Auch später widerfahren Jo und Evan so viele Ungerechtigkeiten, dass das Buch einen stark runterzieht. Außerdem empfand ich manche Geschehnisse als unzureichend aufgearbeitet und hätte hier gerne weiterverfolgt, wie es gewissen Personen ergangen ist oder warum sie sich nicht ausgesprochen haben, um die ein oder andere Ungerechtigkeit aufzuklären. Der Mittelteil zog sich auch ein wenig.

Das Ende wiederum ist recht spannend und vieles kommt zusammen. Kurz dachte ich mir, oh nein, dieses Buch wird mich zum Ende hin noch absolut zerstören, aber hier will ich nicht zu viel verraten.

Auf jeden Fall ein Buch, für das man emotional bereits sein muss.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Die große Liebesgeschichte in zehn Tagen

Wolke Sieben ganz nah
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Ich mochte die Prämisse und den absolut schrägen Einstieg in dieses Werk, in welchem Delphi an einem Burger erstickt und sich plötzlich in "Evermore" wiederfindet, dem Nachleben. Allerdings wird ihr noch ...

Ich mochte die Prämisse und den absolut schrägen Einstieg in dieses Werk, in welchem Delphi an einem Burger erstickt und sich plötzlich in "Evermore" wiederfindet, dem Nachleben. Allerdings wird ihr noch eine Chance auf das Leben gewährt, wenn sie es nur schafft, innerhalb von zehn Tagen ihre große Liebe zu küssen, welche scheinbar Jonah ist. Jenen hat sie nur einen Wimpernschlag lang getroffen, denn er hat sich nach Evermore verirrt, obwohl er noch gar nicht tot ist. Delphi muss den völlig Fremden also nicht nur finden, sondern auch davon überzeugen, dass er sie unbedingt küssen will.

Was folgt ist eine skurrile Jagd durch London, immer auf der Such nach dem letzten Aufenthalt. Delphie ist als Charakter tollpatschig, eigensinnig und tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Dabei lernt sie allerhand ebenso leicht verrückte Menschen kennen, die ihr Leben Stück für Stück bereichern. Vor allem ihr grimmiger Nachbar Cooper hilft ihr gezwungenermaßen bei der Suche nach Jonah, die sich als schwieriger erweist, als zunächst gedacht. Delphie selbst mochte ich gerne, da sie als Charakter recht einzigartig ist. Sie schert sich innerhalb der zehn Tage nach ihrem Tod nicht sonderlich um ihr Aussehen oder darum, was andere von ihr denken, auch wenn sie hier eine hundertachtzig-Grad-Wendung zu ihrem vorherigen Leben hinlegt. Copper und Mr. Yoon sind von ihren Wesen her auch noch besonders, die vielen anderen Nebencharaktere bleiben recht blass durch ihre kurzen, episodenhaften Auftritte.

Schreibstil und Handlung wiederum passen zur überdrehten, humorvollen Geschichte, aber mit beidem bin ich nicht so recht warm geworden. So richtig kam der Humor leider nicht bei mir an, die Szenen wirkten übertrieben, aber auch zu offensichtlich. Die Handlung wiederum war recht früh vorhersehbar. Dadurch kam bei mir keine rechte Spannung auf.

Insgesamt wirklich süß und Delphie als Protagonistin ist einzigartig, Handlung und Schreibstil waren mir jedoch zu seicht.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Viele Kämpfe, wenig Vertrauen

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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Ich hab mich sehr auf Odinas Geschichte gefreut, da sie in den Vorgängerbänden als sehr herzlich und gutherzig herüberkam. Letztendlich zeigte sich in diesem Band jedoch, dass sich ihr Charakter vor allem ...

Ich hab mich sehr auf Odinas Geschichte gefreut, da sie in den Vorgängerbänden als sehr herzlich und gutherzig herüberkam. Letztendlich zeigte sich in diesem Band jedoch, dass sich ihr Charakter vor allem dadurch auszeichnet(e), dass sie ungern Hilfe einnimmt und stattdessen versucht, alles alleine zu schaffen. Hinter ihre Fassade lässt sie wenige blicken, wodurch man die wahre Odina nur schwerlich kennenlernen konnte. Einzig Noah schafft es nach und nach, dass Odina sich öffnet - aber das auch erst zum Schluss, nachdem alle Karten notgedrungener Weise offen auf dem Tisch liegen.

Die Suche rundum Josie bringt ein paar neue Einblicke, aber so wirklich voran kommt dieser Handlungsstrang nicht. Die Abschnitte, in denen die drei sich auf die Suche begeben haben oder neue Informationsfetzen ans Tageslicht kamen, waren auf jeden Fall meine Lieblingsabschnitte in diesem Band und haben für mich die Spannungskurve auch immer rasant nach oben getrieben. Ansonsten waren die Rückblenden eine Aneinanderreihung von Themen aus den beiden Vorgängerbänden, gepaart mit Odinas Sicht, was abgehackt wirkte und wodurch ich die Rückblenden generell nicht wirklich mochte. Hier viel es mir schwer, mich in diese Zeit zu versetzen - es gab viele Zeitsprünge, kurze Einblicke, aber kein großes Ganzes.

Und mit Odina als Hauptcharakter wurde ich wie gesagt nicht so wirklich warm. Ich hätte sie das ein oder andere Mal gerne geschüttelt, vor allem, da sie einen kleinen Sohn hat und dann dennoch so verkopft handelt und lieber auf der Straße landet, als sich helfen zu lassen oder wenigstens ihren Eltern zu erzählen, wie misslich sich ihre Lage darstellt. Zum Schluss haben sich all diese Probleme doch recht schnell zum Guten gelöst, was natürlich schön zu lesen war, aber mir dann doch sehr schnell ging.

Ich mag aber weiterhin die Atmosphäre und auch den Schreibstil dieser Reihe richtig gerne. Ich glaube, dass der Abschluss wieder einiges rausreißen kann.

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