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Veröffentlicht am 10.10.2024

Eine alte Dame erzählt.......

Nur nachts ist es hell
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Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte ...

Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte Voraussetzung ist. Die ganze Familiengeschichte der Bruggers, die uns hier als Leser präsentiert wird, wird erzählt aus,der Sicht der einzigen Tochter Elisabeth. Diese hat sie für ihre Großnichte Christina aufgeschrieben. Die Autorin wählt dafür die Perspektive der Ich Erzählerin, die sich durch eine große Offenheit auszeichnet und uns sehr sehr viele intime Details aus ihrem Leben schildert. Zeitlich befinden wir uns im letzten Jahrhundert, beginnend vom ersten Weltkrieg bis in die 50er Jahre. Elisabeth wächst mit drei Brüdern auf, zum einen die Zwillingsbrüder Carl und Eugen, zum anderen Gustav, wobei ihr jedoch Eugen der nächste war. Dieser zeigte sich für die Schwester immer extrem verständnisvoll. Wir erleben aus,der Sicht der Protagonistin Freud und Leid, vor allem aber auch viele kleine und große Familiengeheimnisse. Man muss hierbei bedenken, dass eine alte Dame quasi rückblickend erzählt, deshalb passiert dies nicht immer unbedingt chronologisch, und es gibt immer wieder diverse Zeitsprünge, die den einen oder anderen verwirren. Ich fand es in keiner Weise störend. Mich hat das alles sehr bewegt, ich musste das Buch stellenweise zur Seite legen, um das Gelesene zu überdenken und zu verarbeiten. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin viel historisches Zeitgeschehen mit in die Handlung einfließen lässt, das hat das Ganze zusätzlich interessant gestaltet.

Ich fühlte mich auf eine ruhige und doch fesselnde Art und Weise sehr gut unterhalten und möchte deshalb eine Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Neuer Roman von Hanna Caspian bietet perfekte spannende Leseunterhaltung

Im Takt der Freiheit
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Natürlich war ich auf den neuen Roman von Hanna Caspian sehr gespannt, zählt sie doch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen! Man denke nur an ihre Familiensaga um Gut Greifenau und die Trilogie um Schloss ...

Natürlich war ich auf den neuen Roman von Hanna Caspian sehr gespannt, zählt sie doch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen! Man denke nur an ihre Familiensaga um Gut Greifenau und die Trilogie um Schloss Liebenberg, alles Bücher, die ich geradezu verschlungen habe. Im neusten Buch "Im Takt der Freiheit" befinden wir uns Ende des 19. Jahrhunderts, eine Zeit, in der es gesellschaftlich als anerkannt galt, dass eine Frau ausschließlich eine standesgemäße Hochzeit, Mann und Kinder im Sinn hatte, Bildung erlangte man als Frau einzig und allein über die Schule für höhere Töchter, aber auch nicht die Art von Bildung, die wir heutzutage für angemessen halten. Im Mittelpunkt steht die junge Felicitas, gerade einmal 19 Jahre, und ihr Vater (die Mutter ist früh verstorben) hat nichts anderes im Kopf, als einen passenden wohlsituierten Gatten zu finden. Durch die Heirat soll Felicitas und somit auch ihr Vater endlich in adlige Kreise aufsteigen. Doch die junge Frau hält von diesen Plänen rein gar nichts, sie möchte frei sein, ihren eigenen Weg gehen. Als sie während eines Spazierganges mit ihrer Gouvernante im Berliner Tiergarten den Studenten Lorenz Schwerdtfeger kennenlernt, der sie mit der relativ neuen Kunst des Fahrradfahrens bekannt macht, ist Felicitas Feuer und Flamme und nicht mehr zu halten. Doch wie soll sie ihren Vater von seinen Plänen abbringen und ihre eigenen Wünsche verwirklichen? Hanna Caspian hat hier einen extrem spannenden, abwechslungsreichen Roman geschrieben, der nicht nur eine schöne Liebesgeschichte bietet, sondern so wie wir es von der Autorin gewohnt sind, auch aufgrund ihrer perfekten und ausführlichen Recherchearbeit interessante historische Hintergründe in die Handlung einbaut. Ich fühlte mich großartig unterhalten, konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe mit Felicitas mit gefiebert und möchte an dieser Stelle eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und mich bei der Autorin für die kurzweiligen Stunden bedanken!

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Eine junge Krankenschwester im Vietnamkrieg, ein Roman, der mich tief bewegt hat

Die Frauen jenseits des Flusses
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Frankie McGrath entscheidet sich unmittelbar nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, sich für einen Einsatz im Vietnamkrieg, da sie ihrem über alles geliebten Bruder dorthin folgen will. ...

Frankie McGrath entscheidet sich unmittelbar nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, sich für einen Einsatz im Vietnamkrieg, da sie ihrem über alles geliebten Bruder dorthin folgen will. Die Arbeit im asiatischen Dschungel zwischen unzähligen Leichen und Schwerverletzten hat so gar nichts mit ihrem bisherigen Job im sterilen und überschaubaren Krankenhaus in der amerikanischen Heimat zu tun. Doch Frankie wächst über sich hinaus und leistet im Kriegsgebiet Herausragendes. Sie lernt viele Menschen kennen, von denen ihr einige sehr ans Herz wachsen, sie schließt einige enge Freundschaften und muss auch herbe Verluste hinnehmen. Wir sind als Leser sehr sehr nah an den intensiv geschilderten Gefühle nicht nur der Protagonistin, sondern auch anderer handelnder Personen, kommen extrem authentisch rüber, dem einen oder anderen mag das vielleicht kitschig erscheinen, ich fand es zugegebenermaßen großartig. All das hat mich sehr bewegt, Kristin Hannah schildert den Kriegsalltag schonungslos und brutal, stellenweise wirklich harter Tobak. Doch auch nach ihrer Rückkehr hat die junge Frau alles andere als ein leichtes Leben, ihre schwere und bewundernswerte Arbeit wird nicht annähernd adäquat gewürdigt. Die Autorin hat hier ein unglaublich wichtiges Thema in den Mittelpunkt gerückt und außerdem die Sinnlosigkeit des Vietnamkonfliktes, ja eigentlich jeden Krieges extrem eindringlich dargestellt. Ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Kristin Hannah gefreut, dass es ein derartiges Highlight werden würde, damit hatte ich zugegebenermaßen nicht gerechnet! Die volle Punktzahl ist hier selbstverständlich, und von mir gibt natürlich eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Großartiges Debüt

Ava liebt noch
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Wow, dieser Roman hat mich wirklich berührt! Ein großartiges Debüt, was Vera Zischke hier abgeliefert hat! Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ava, eine Frau Anfang 40, verheiratet und Mutter dreier Kinder. ...

Wow, dieser Roman hat mich wirklich berührt! Ein großartiges Debüt, was Vera Zischke hier abgeliefert hat! Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ava, eine Frau Anfang 40, verheiratet und Mutter dreier Kinder. Ihr Mann ist erfolgreicher Anwalt, während Ava als Hausfrau die Kinder erzieht und ihm dabei den Rücken freihält. Dabei leidet sie zunehmend darunter,dass sie sich als Frau immer weniger wahrgenommen fühlt, und ihre eigenen Grundbedürfnisse nach Liebe und Zärtlichkeit ungehört bleiben. In diesem Moment ihres Lebens trifft sie auf Kieran, einen Studenten Anfang 20. Die beiden verlieben sich heftig ineinander und beginnen gegen jeden Verstand eine leidenschaftliche Affäre. Doch Ava ist nicht bereit, ihre Familie, vor allem ihre Kinder im Stich zu lassen. Und doch lässt die Beziehung zu Kieran, die so viel mehr als eine reine Bettgeschichte ist, Ava nicht los. Wie Vera Zischke diese einzigartigen Gefühle schildert, die zwischen den Protagonisten existieren, ist für mich ganz großes Kino! Sie bedient sich dabei einer wunderschönen Sprache, ich mochte ihren Schreibstil unfassbar gern. An keiner Stelle ist diese Liebesgeschichte kitschig, sie hat mein Herz auf eine wunderbare Art und Weise berührt. Der Zwiespalt, in dem sich Ava befindet, ist unglaublich treffend beschrieben. Ich konnte so gut nachvollziehen, wie hin und her gerissen sie sich als Frau und Mutter fühlt. Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight, natürlich gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, und ich hoffe so sehr, dass wir nicht allzu lange auf etwas Neues aus der Feder von Vera Zischke warten müssen!

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Absoluter Pageturner

Krähentage
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Du bist auf der Suche nach atemloser Spannung und einem Buch, das Du nicht mehr aus der Hand legen kannst? Dann bist Du hier genau richtig! In "Krähentage", dem ersten Teil einer neuen Reihe, lernen wir ...

Du bist auf der Suche nach atemloser Spannung und einem Buch, das Du nicht mehr aus der Hand legen kannst? Dann bist Du hier genau richtig! In "Krähentage", dem ersten Teil einer neuen Reihe, lernen wir das gerade gegründete Ermittlerteam, die Gruppe 4 kennen, angeführt von Jakob Krogh und Mila Weiss. Beides sind erfahrene Polizeibeamte, und sie stellen sich hier in dieser Sonderkommission mit dem Ziel, Serientäter möglichst schnell zu finden, einer besonderen Herausforderung. Gleich am Anfang beschäftigten sie zwei neue parallele Fälle: mehrere ermordete junge Frauen und in einer Nachbarwohnung einer Toten eine tote alte Frau, die seltsamerweise nach ihrem Ableben noch mehrfach gesehen wurde. Kurz darauf ein ermordeter Student, auch er besuchte nach seinem Tod noch Vorlesungen an der Uni. Was hat es damit auf sich? Und warum befinden sich in den Wohnungen der Opfer ausgehungerte Krähen? Ein gruseliges Szenario! Ziemlich schnell weiß der Leser, wer der Täter ist und ist somit der Polizei einen Schritt voraus! Klingt langweilig? Keineswegs! Benjamin Cors hat eine derart spannende Geschichte geschrieben, die mich dieses Buch fast nicht aus der Hand legen ließ! Stellenweise ist die Handlung zugegebenermaßen nichts für schwache Nerven, aber obwohl ich bei solchen Dingen zartbesaitet bin, musste ich einfach immer weiter lesen. Man muss einfach wissen, wie alles zusammen hängt! Der Showdown zum Schluss bringt dann noch mal ein paar unglaubliche Entwicklungen, großartige Leseunterhaltung und eine absolute Empfehlung! Ein bisschen traurig bin ich, dass wir auf den zweiten Teil so lange warten müssen!

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