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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2024

Das Hörbuch macht nachdenklich

Der Honigmann
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4.5 Sterne

Für Fine und Tim ist das malerische Fischbach vor den Toren der Großstadt das Familienparadies, von dem sie geträumt haben. Unter den anderen Eigenheimbesitzern finden sie schnell Freunde für ...

4.5 Sterne

Für Fine und Tim ist das malerische Fischbach vor den Toren der Großstadt das Familienparadies, von dem sie geträumt haben. Unter den anderen Eigenheimbesitzern finden sie schnell Freunde für sich und ihre Tochter. Als ein älterer Herr einen kleinen Laden für Honig, Tee und Deko eröffnet, scheint er das letzte Mosaiksteinchen im Idyll zu sein: Immer hat er ein offenes Ohr für die Mütter und einen Kakao für die Kinder. Jeder in Fischbach liebt den Honigmann – bis ein schockierendes Gerücht über seine Vergangenheit die Runde macht. Plötzlich steht alles, das so sicher schien, zur Disposition: Freundschaften, Beziehungen, Wohlstand. Wie weit wird Fine gehen, um ihre Vorortidylle zu beschützen?

Der Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und einmal angefangen habe ich das Hörbuch in jeder freien Minute angehört weil ich es so spannend und interessant fand. Zunächst wirkt alles sehr idyllisch und schön. Der ruhige Ort Fischbach, die drei befreundeten Pärchen, ein Mann der einen Honigladen im Ort eröffnet...doch nach und nach merkt man wie es unter der Oberfläche zu brodeln beginnt und wie eine Gefahr zu einer anderen wird. Wer ist Opfer, wer Täter? Und wer ist überhaupt Schuld an der ganzen Situation?

Ich brauchte Anfangs etwas um mich in die vielen verschiedenen Protagonisten einzufinden aber als ich diese besser kennen gelernt hatte fiel es mir nicht mehr schwer sie auseinanderzuhalten. Alle sind authentisch beschrieben und auch wenn es erschreckend ist was im Roman passiert, so hat es doch etwas sehr brisantes und wahres das genauso so irgendwo passieren könnte. Die Geschichte macht auf jeden Fall sehr nachdenklich und bringt gut zum Ausdruck wie ein kleiner Stein der ins Rollen kommt eine ganze Lawine auslösen kann. Das Ende lässt einen auf jeden Fall mit einer Gänsehaut zurück.

Der Sprecher des Hörbuchs hat sehr gut vorgelesen und hatte eine angenehme Stimme.

Fazit: Spannend und nachdenklich machend.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Sehr gruselig und geheimnisvoll geschrieben

The House Trap
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4.5 Sterne

Claude und Deliah waren früher mal sehr gute Freunde, aber als Claude dann nur noch mit Jungs abgehangen hat und Deliah links liegen ließ, hat sich diese Freundschaft extrem abgekühlt. Da ihre ...

4.5 Sterne

Claude und Deliah waren früher mal sehr gute Freunde, aber als Claude dann nur noch mit Jungs abgehangen hat und Deliah links liegen ließ, hat sich diese Freundschaft extrem abgekühlt. Da ihre Eltern sich aber weiterhin gut verstehen, müssen die beiden Jugendlichen wohl oder übel den Ferientag gemeinsam verbringen. Mit dabei sind Claudes Freund Sam, der für Deliah nur fiese Sprüche hat und Claudes kleine Schwester Amity. Als Amity im Wald verschwindet gehen die drei auf die Suche nach dem Mädchen und gelangen tief in einen Wald der für sie eigentlich verboten ist. Mitten im Wald entdecken sie ein riesiges Herrenhaus und finden heraus, dass Amity dort drinnen ist. Im Haus ist alles für eine Party vorbereitet und auf den Einladungskarten steht der Spruch: „Wenn sich die Tür schließt, beginnt das Spiel!“. Tatsächlich finden die Kinder den Eingang bald verschlossen vor und müssen nicht nur um ihr Leben spielen, sondern auch die Geheimnisse der ehemaligen Hausbewohner lösen...

Schon das Cover macht einen sehr gruseligen und geheimnisvollen Eindruck und dieser zieht sich über die ganze Geschichte fort! Die Story ist wirklich nichts für schwache Nerven und auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt sollte man das Alter AB 12 Jahren in meinen Augen wirklich genau nehmen, denn die Geschichte hat es teils schon in sich! Das Buch wird aus Sicht von Deliah erzählt und es bleibt bei dieser Perspektive. Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen aber dennoch schafft es die Autorin mit wenigen Worten eine große Atmosphäre und Grusel zu erzeugen die ich für ein Kinder-und Jugendbuch schon teils wirklich fortgeschritten finde.

Ungewöhnlich ist auch die Konstellation der Kinder. Deliah ist mit den Jungs von Anfang an ziemlich im Streit und die drei lassen kein gutes Haar am jeweils anderen. Die Idee ist ungewöhnlich, da hier erst mal überhaupt kein Gefühl von freundschaftlichem Zusammenhalt in der Gefahr entsteht und manchmal ging mir das Gezanke auch anfangs etwas auf die Nerven, aber im Laufe der Geschichte merkt man, wie wichtig dies alles für den weiteren Verlauf der Handlung ist und es steigert immer wieder die Spannung, dass man nie weiss wer auf welcher Seite steht.

Die Handlung ist sehr geheimnisvoll und gruselig. Es wird sich klassischer Gänsehaut wie merkwürrdigen Geräuschen, gruseligen Dingen in Räumen, Sprüchen an Wänden und Geisterglaube bedient was mir sehr gut gefallen hat und es etwas vom ursprünglichen Grusel wie in Geisterbahnen hat. Aber auch Rätsel und Escape-Room-Feeling gibt es in diesem Buch auch wenn dies kürzer kommt als der Gänsehautfaktor. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht die verschiedenen Rätsel zu entdecken und es lief mir auch mal ein kleiner Schauer über den Rücken, was ich, zugegeben, bei einem Kinderbuch nicht erwartet hatte. Das Ende hat zum Buch gepasst auch wenn ich gerne noch mehr von den damaligen Bewohnern und ihren Geheimnissen erfahren hätte.

Fazit: Sehr gruselig und geheimnisvoll, sehr atmosphärisch geschrieben und nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Tödliche KI?

Der 1. Patient
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4.5 Sterne

Bei einer Routine-OP stirbt der Patient von Chefärztin Dr. Sasha Müller. Diese setzt sich seit Jahren für KI im Krankenhaus und OP ein, aber nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner ...

4.5 Sterne

Bei einer Routine-OP stirbt der Patient von Chefärztin Dr. Sasha Müller. Diese setzt sich seit Jahren für KI im Krankenhaus und OP ein, aber nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Hat Dr. Müller sich zu sehr auf ihre KI im Op-Saal verlassen? Die Chefärztin wird angeklagt und muss sich bald vor Gericht verantworten...

Ich kenne bereits Bücher dieser Reihe und finde es jedes Mal spannend und interessant dass sich der Großteil des Buches vor Gericht abspielt. Eine ungewöhnliche Vorgehensweise bei der ich erst den Eindruck hätte sie könne langweilig sein aber weit gefehlt! Der Schreibstil ist kurz, prägnant und immer sehr mitreißend geschrieben.

Abwechslung bringen die verschiedenen Personenperspektiven ins Spiel, das Buch ist nicht nur aus Sicht von Dr. Müller geschrieben, sondern auch ihr Anwalt, der Gerichtsmediziner und die Presse erzählen ihre Sicht.

Mir hat gut gefallen das auch Probleme des Krankenhauses angesprochen werden wie Fachkräftemangel und immer mehr ältere Patienten und warum deshalb Ki eine wichtige Chance sein könnte.

Das ganze Buch hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, obwohl ich recht schnell wusste worauf der Behandlungsfehler hinausläuft. Dies hat mich jedoch nicht gestört. Der Täter war eine echte Überraschung für mich, das Motiv gedoch fand ich sehr schwach und fast unglaubwürdig weshalb ich leider Punktabzug geben muss.

Fazit: Tolles Buch, aber das Motiv des Täters war leider nicht sehr glaubwürdig und schwach.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Intensive Gefühle!

Windstärke 17
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4.5 Sterne

Ich habe vor kurzem bereits den Vorgängerroman "22 Bahnen" gelesen und war von diesem Buch sehr begeistert, daher wollte ich unbedingt wissen wie es mit Ida und ihrer großen Schwester Tilda ...

4.5 Sterne

Ich habe vor kurzem bereits den Vorgängerroman "22 Bahnen" gelesen und war von diesem Buch sehr begeistert, daher wollte ich unbedingt wissen wie es mit Ida und ihrer großen Schwester Tilda nach Ende des ersten Buches weitergegangen ist. Auch dieser Roman hat mich wieder sehr in seinen Bann ziehen können und die Beschreibungen der Gefühle sind wieder absout intensiv und lebendig beschrieben worden!

Inhaltlich geht es diesmal um Tildas Schwester Ida, die der Leser schon aus dem Vorgängerroman kennt. Es sind Jahre vergangen und nun ist Idas und Tildas Mutter gestorben und dies lässt Ida in ein tiefes Loch stürzen. Sie mag keine Abschiede und diese Entgültigkeit lässt sie Verzweiflung, Schuld und Trauer spüren. Sie kann momentan nicht zu Tilda fahren, die so ein perfektes und durch die Kinder quirliges Leben hat und stattdessen strandet Ida unverhofft auf der Insel Rügel, bei dem älteren Ehepaar Knut und Marianne. Diese beiden schaffen es Ida aus der Lethargie zu holen und Ida fängt das Leben auf Rügen mehr und mehr an zu genießen. Dann begegnet sie auch noch dem geheimnisvollen und berühmten Leif und das Leben könnte wieder schöner sein, doch dann gerät Idas Welt erneut ins Wanken als sie von einer schlimmen Diagnose erfährt.

Man könnte das Buch auch unabhängig vom Vorgänger lesen, aber um sich richtig ins Buch fallen zu lassen und Zusammenhänge zu verstehen empfehle ich ganz klar erst "22 Bahnen" zu lesen. Der Schreibstil ist wieder einzigartig intensiv und sehr berührend geschrieben worden, die Autorin nimmt einen richtig mit und zieht einen ganz nah zu den Protagonisten und ihren Gefühlen hin. Das Buch beinhaltet ausserdem die originelle Idee das Unterhaltungen immer mit dem Vornamen und dahinter Doppelpunkt geführt werden. Ich kenne das aus anderen Büchern nicht aber wenn man einmal damit warm geworden ist kommt man wunderbar damit zurecht.

Ida konnte mich im ersten Roman der Autorin schon sehr berühren und ich war sehr gespannt wie sie es geschafft hat als Tilda weggezogen ist. Idas Sicht auf die Dinge ist sehr klar, teils auch schonungslos ehrlich, gerade was sie über Tilda denkt. Dies hat mich erst überrascht, da sie mir im ersten Buch als eher schüchternes Mädchen im Gedächtnis war. Aber die Jahre der Selbsttändigkeit verändern Menschen eben auch und je mehr ich über kleine Gedankenrückblenden über das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihr erfahren habe, desto mehr konnte ich ihren Schmerz auch nachvollziehen. Von Tilda erfährt man in diesem Buch stattdessen tatsächlich ziemlich wenig und sie wurde zur Randfigur. Ganz bezaubernd wird stattdessen das ältere Ehepaar Knut und Marianne beschrieben und wenn ich mal so ausweglos bin wie Ida, würde ich mir genau solche Leute an meine Seite wünschen! So warmherzig und einfühlsam wie diese beide gibt es selten Menschen.

Ich fand das Buch wieder absolut toll und sehr intensiv geschrieben, manches wurde leider nur angerissen wie das Verhältnis zwischen Marianne und ihrer Tochter, aber dafür wurde die Gefühlswelt von Ida umso intensiver vom Leser wahrgenommen. Das Buch endet ziemlich offen und ich wäre gespannt ob es noch ein weiteren Roman über die beiden geben wird, ansonsten ist dem Leser gegeben die Geschichte selbst weiterzuträumen.

Fazit: Wie schon "22 Bahnen" ist auch dieser Roman wieder sehr intensiv und gut geschrieben. Beide Bücher sind absolut zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Sehr emotional und tiefgründig

22 Bahnen
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4.5 Sterne

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im ...

4.5 Sterne

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der genau wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.

Der Schreibstil war von Beginn an sehr gut und locker zu lesen, ich brauchte eine kleine Weile um mich ganz in der Geschichte verlieren zu können aber mit jeder gelesenen Seite bin ich immer tiefer darin abgetaucht! DIe Autorin schreibt sehr eindrücklich und lebendig und da das ganze Buch aus der Sicht von Frieda geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle hautnah mit. Eine kleine Eigenart hat das Buch ausserdem, die wörtliche Rede ist nämlich sehr speziell geschrieben. Es steht in diesem Buch nur der jeweilige Vorname der Person die spricht und dann hinter dem Doppelpunkt was die Person sagt. Sehr ungewöhnlich und ich musste da erst mal reinkommen, aber dann hat es mich nicht mehr gestört. Im Buch geht es gar nicht so viel um das Thema schwimmen und doch stößt gerade dies vieles in Gang.

Die Personen im Buch kommen einem unheimlich nah, besonders natürlich Frieda aber auch ihre kleine Schwester Ida. Es ist schon Wahnsinn mit welchen Sorgen und Problemen sich diese jungen Schwestern herumschlagen müssen und wie tapfer und stark sie aber zusammenstehen und welche Innigkeit zwischen ihnen herrscht. Das Buch ist eine Coming-of-age Geschichte, aber genauso eine tiefe Verbundenheit zwischen zwei Schwestern, gepaart mit einer kleinen Liebesgeschichte. Das Buch enthält zwar viele schwere Themen aber dennoch ist da auch ganz viel Hoffnung und Stärke zwischen den Zeilen zu lesen. Das Buch konnte mich wirklich berühren und packen und macht sehr nachdenklich was Kinder und Jugendliche alles schaffen können, wenn sie es müssen.

Fazit: Eine Geschichte die zu Herzen geht

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