Eine außergewöhnliche Protagonistin
Nora Watts hat mir als Protagonistin sehr gefallen. Eine wirklich interessante Figur mit einer bewegten Vergangenheit, die sie nun wieder einzuholen scheint. Sie lebt zurückgezogen in einem Keller. ...
Nora Watts hat mir als Protagonistin sehr gefallen. Eine wirklich interessante Figur mit einer bewegten Vergangenheit, die sie nun wieder einzuholen scheint. Sie lebt zurückgezogen in einem Keller. Ihre einzigen Kontakte sind ihr Hund Whisper, ihre beiden Arbeitgeber und ihr Pate aus der Selbsthilfegruppe für Alkoholabhängige.
Nora macht sich nichts aus Äußerlichkeiten, sondern achtet auf das Verhalten ihrer Mitmenschen. Doch ihr Misstrauen hält sie davon ab, zu irgendjemandem eine engere Bindung aufzubauen. Sie ist Einzelkämpferin und ist auch nicht gewillt, dieses Leben aufzugeben.
Als ein junges Mädchen vermisst wird, wenden sich dessen Eltern an Nora, denn sie ist die leibliche Mutter des Mädchens, der einzige Mensch, der Nora etwas bedeutet. Und so tut sie alles, um das Mädchen zu finden.
Ich fand es zuerst etwas schwer, in das Buch herein zu kommen. Dies lag einerseits an der wirklich komplexen Vergangenheit der Protagonistin, andererseits daran, dass mich die Handlung zunächst nicht packen konnte. Doch nach dem ersten Drittel des Buches steigt die Spannung und dadurch, dass man die Protagonistin nun schon besser kennen gelernt hat, steigt auch das Interesse an ihr und der Lösung des Falls.
Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass das Buch etwas zu politisch sein könnte, doch das hat sich nicht bewahrheitet. Ich fand es zum Ende hin nur etwas schwer, den ganzen Handlungssträngen und Motiven noch folgen zu können.
Insgesamt ein guter, spannender Thriller mit einer außergewöhnlichen Protagonistin. Stellenweise etwas verwirrend, aber dennoch gut geschrieben.