Cover-Bild Kriegserbe in der Seele
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Lebenshilfe, Persönlichkeitsentwicklung und praktische Tipps
  • Genre: Ratgeber / Lebenshilfe
  • Seitenzahl: 189
  • Ersterscheinung: 13.07.2015
  • ISBN: 9783407857408
Udo Baer, Gabriele Frick-Baer

Kriegserbe in der Seele

Was Kindern und Enkeln der Kriegsgeneration wirklich hilft
Kriegserlebnisse und die durch sie verursachten Traumata hinterlassen oft über Generationen Spuren in Familien, ohne dass diese konkret benannt werden können. Dieses Buch zeigt, woran Kriegskinder und Kriegsenkel die Folgen der von den Eltern oder Großeltern »vererbten« Traumata bei sich selbst erkennen. Es bietet konkrete Hilfe an, etwa bei scheinbar unbegründeten Ängsten, nicht zu greifenden Einsamkeitsgefühlen, dem quälenden Gefühl der Liebesunfähigkeit oder übermäßigem Leistungsdruck. Eine Fülle von Übungen helfen, den »Schritt beiseite« aus der Weitergabe von Kriegstraumata zu wagen.

»Wir knüpfen dort an, wo die anderen Kriegskinder- und Kriegsenkel-Bücher aufhören: bei dem, was hilft. Denn die Kette der Traumaweitergabe muss unterbrochen werden, damit nicht auch noch unsere Kindeskinder unter den Kriegsfolgen leiden müssen.« Udo Baer und Gabriele Frick-Baer

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Not-wendiges Buch, das hilft zu verstehen UND das weiterhilft

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Dieses Buch zeigt auf, wie die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration immer noch mit deren
vererbten Traumata belastet werden. Dabei spielt gar nicht so eine große Rolle, ob es sich damals eher um Täter ...

Dieses Buch zeigt auf, wie die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration immer noch mit deren
vererbten Traumata belastet werden. Dabei spielt gar nicht so eine große Rolle, ob es sich damals eher um Täter oder Opfer, oder , wie in vielen Fällen um einen Zustand dazwischen gehandelt hat, denn alle haben gemeinsam, dass sie damals kaum Gesprächspartner hatten, mit denen sie ihre Erlebnisse und Eindrücke hätten aufarbeiten können. So erscheint es auch nicht verwunderlich, dass die, die alles mit sich selber ausgemacht haben, demzufolge auch später eher dazu geschwiegen haben und sich vielleicht gar nicht immer ihrer Ängste und eigenen Strategien bewußt waren. Kälte, Distanziertheit, Erziehungsziel und -strategien aus der Nazizeit u.m. gehörten zu ihrem Alltag und dem ihrer Kinder und Enkel.
Vieles davon wird wunderbar anschaulich und durch viele Fallbeispiele sehr gut aufgezeigt und erklärt; die meisten Leser werden ihnen aus ihrer Familie oder Umfeld Bekanntes wiederentdecken und einiges besser verstehen.
Das Buch vermittelt dann aber auch zehn grundlegende Einsichten ( ab S. 109) mit denen die Erben besser durchschauen, verstehen und loslassen können. Besonders gut gefällt mir die Feststellung, dass Verstehen nicht unbedingt verzeihen heißen muß, denn viele der Kinder, die unter der Leere, Distanz, Depressionen o.a. der Eltern leiden mußten und den Grund nicht verstehen konnten, werden so akzeptieren können, dass sie keinerlei Mitschuld getragen haben.

Besonders gut gefällt mir in diesem Buch auch der dritte Abschnitt, in dem Übungen vorgestellt werden, die den Betroffenen helfen, alleine oder im Beisein einer vertrauten Person Klarheit und eigene Strategien für sich zu finden, sich selber wertzuschätzen und von Nöten zu befreien.

Fazit: Ein Not-wendiges Buch, das hilft zu verstehen UND das weiterhilft.