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Veröffentlicht am 17.09.2024

Krimi mit Pariser Flair

Die Schatten von Paris
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Dies ist der siebte Roman aus der Reihe um den Pariser Richter Jacques Ricou, den der Autor Ulrich Wickert vor vielen Jahren ersonnen hat.

Fast wie eine Hinrichtung wirkt es, als ein Mann nahe des Genfer ...

Dies ist der siebte Roman aus der Reihe um den Pariser Richter Jacques Ricou, den der Autor Ulrich Wickert vor vielen Jahren ersonnen hat.

Fast wie eine Hinrichtung wirkt es, als ein Mann nahe des Genfer Sees mit fünf präzisen Schüssen ermordet wird. Das Besondere daran: Er war Teil einer Eliteeinheit des französischen Geheimdienstes! Unbeabsichtigt wird der Pariser Untersuchungsrichter Jacques Ricou in den Fall hineingezogen und gerät in die Intrigen einflussreicher Politiker. Es wird ein Fall für Jacques Ricou!

Es ist, als ob ein Schachspiel plötzlich in einem Blutbad endet: Mit fünf präzisen Zügen wird ein wichtiger Spieler aus dem Spiel genommen. Das Erschreckende: Er war Teil der geheimen Strategie des Königs! Unabsichtlich wird der Schiedsrichter in die Intrigen der mächtigen Figuren verwickelt.

Gemeinsam mit der Journalistin Margaux – nebenbei auch Ricous Partnerin – und Kommissar Jean Mahon lässt sich Jaques Ricou von keinen Hindernissen und Einschüchterungsversuchen entmutigen. Sie verfolgen vielversprechende Spuren in der französischen Hauptstadt. Was Ricou nicht erahnt, ist, dass zwei Spezialagenten beauftragt wurden, einen unliebsamen Untersuchungsrichter auszuschalten – und sie sind ihrem Ziel schon sehr nahe … In Kürze werden fünf gezielte Schüsse fallen.

»Die Schatten von Paris« von Ulrich Wickert ist ein Kriminalroman, der gekonnt politische Recherche mit dem Flair des französischen Lebens verbindet. Die lebendige Darstellung von Paris und seinen Bistros zieht den Leser sofort in ihren Bann. Es gibt viele kleine Details und Informationen über Straßen, Stadtteile, Plätze, Gebäude oder andere besondere Orte, die auch gut in einen Reiseführer passen würden. Wickert gelingt es, die komplexen Verflechtungen zwischen Geheimdiensten und der französischen Regierung spannend darzustellen, und das Spiel zwischen Richter, Polizei und Medien sorgt für zusätzliche Dynamik.

Die Verbindungen nach Mali und die Beziehungen in Marokko bringen eine interessante internationale Dimension in die Geschichte. Allerdings werden die Politiker in diesem Roman nicht so tiefgehend zur Verantwortung gezogen, wie es Wickert in früheren Werken gelungen ist. Zudem hätte die Spannung etwas intensiver sein können. Dennoch bleibt der Roman insgesamt angenehm und unterhaltsam zu lesen. Definitiv empfehlenswert für Fans von Krimis und zeitgenössischen politischen Themen!

Abschließend lässt sich sagen, dass lesenswerte Kriminalromane im heutigen Paris nicht nur durch ihre fesselnde Handlung bestechen, sondern auch das einzigartige Lebensgefühl der Stadt einfangen. Die Mischung aus geheimnisvollen Verwicklungen und der pulsierenden Atmosphäre der Metropole macht jeden Roman zu einem Erlebnis, das zum Mitfühlen und Nachdenken anregt. Egal, ob Sie ein eingefleischter Krimiliebhaber sind oder einfach nur neugierig auf das Pariser Flair, diese Geschichten laden dazu ein, in eine Welt voller Rätsel und Emotionen einzutauchen. Tauchen Sie ein, und lassen Sie sich von der Magie Paris’ und seinen faszinierenden Kriminalfällen verzaubern.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 14.08.2024

Deutsche Geschichte von 1990 bis 2023 einmal anders

Schnall dich an, es geht los
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Dieser Roman von Domenico Müllensiefen ist die Momentaufnahme eines Stücks Deutschland, wie sie viele Bürger der ehemaligen DDR nach der Wende erlebt haben. Der Autor macht den Versuch, der Ursache auf ...

Dieser Roman von Domenico Müllensiefen ist die Momentaufnahme eines Stücks Deutschland, wie sie viele Bürger der ehemaligen DDR nach der Wende erlebt haben. Der Autor macht den Versuch, der Ursache auf den Grund zu gehen, warum im Osten Deutschlands die Ansichten so vieler Bürger offenbar rechts sind.

In diesem unterhaltsamen Roman analysiert Müllensiefen nicht nur die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nach der Wiedervereinigung, sondern auch die tieferliegenden historischen und kulturellen Prägungen, die das Denken und Handeln der Menschen in den neuen Bundesländern beeinflussen. Er beleuchtet die Enttäuschungen und Hoffnungen der Bürger und setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, wie sich ihre Lebensbedingungen und Erwartungen in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Durch persönliche Erlebnisse und akribische Recherchen gelingt es dem Autor, ein umfassendes Bild des heutigen Ostdeutschlands zu zeichnen und den Leser in eine facettenreiche und oft widersprüchliche Welt zu entführen.

Der Roman ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen im Leben eines jungen Mannes. Er erzählt uns die Geschichten in erster Person und trotzdem weiß man nicht, ob es sich um den Protagonisten handelt oder nicht. Die Erzählweise ist an vielen Stellen humorvoll, die Ereignisse sind aus dem Leben gegriffen und spiegeln sicherlich das Gefühl vieler Leser wider. An so mancher Stelle ist man geneigt zuzustimmen, weil man so etwas oder so ähnliches selbst schon erlebt hat. Man kennt also solch eine Szene oder solch ein Gespräch durchaus aus eigener Erfahrung. Das finde ich schön an diesem Roman.

Leider hat mir in diesem Roman aber die Dramaturgie gefehlt. Wenn es einen Protagonisten geben sollte, dann erfährt man nicht dessen Wünsche und Ziele. Er durchlebt auch keine Konflikte. Es stellt sich ihm keiner und nichts in den Weg, außer das Leben selbst. Er schildert ja nur, was in seinem Leben passiert als Verkäufer in einer Drehspießbude.

Dazu gehört z.B. ein Kapitel über Fußball. Nicht mein Ding. Wenn ich Stammtischgelaber über Fußball hören will, dann kann ich in die Kneipe an der Ecke gehen und muss das nicht in einem Roman nachlesen.

Die Klärung der Fragen, warum Steffi vor zwanzig Jahren verschwunden war oder warum sich Vanessa vor zwanzig Jahren das Leben genommen hatte, schwächelt etwas, wird zu spät ausgespielt, als dass sie die Geschichte noch spannend machen können.

Ebenso misslich empfinde ich den Umstand, dass viele Absätze so lang sind, dass sie über eine Seite hinausgehen. Das ist sehr leseunfreundlich gestaltet und Domenico Müllensiefen scheint damit den Augen der Leser keine Pause zu gönnen. Doch die fehlende Spannung ersetzt er dadurch nicht.

Letztendlich haben mich aber die Überraschungen im Roman und vor allem sein faszinierendes Ende mit der fehlenden Kontur versöhnt. Die Informationen, die den Roman dann fast zu einem Krimi werden lassen, möchte man dann schließlich doch aufsaugen wie ein Schwamm wenige Tropfen Wasser.

Das Buch ist durchaus zu empfehlen für Leser, die gerne voller Humor und Sarkasmus etwas lesen möchten, was sie selbst vielleicht auch schon mal erlebt haben, dem sie zustimmen können. Wer am Ende des Romans sagen möchte „Ja, so isses.“, der wird sich mit dem Roman wohlfühlen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 11.08.2024

Geheimnisse, Intrigen und menschliche Abgründe

Die Morde von Salisbury
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Alte Morde von Salisbury, das hätte wohl keiner erwartet! In der Grafschaft Wiltshire im sonnigen Südwesten Englands geht es diesen Sommer echt heiß her. Es ist so heiß, dass man fast schmelzen könnte! ...

Alte Morde von Salisbury, das hätte wohl keiner erwartet! In der Grafschaft Wiltshire im sonnigen Südwesten Englands geht es diesen Sommer echt heiß her. Es ist so heiß, dass man fast schmelzen könnte! Und als ob das nicht schon genug wäre, taucht plötzlich im ausgetrockneten Flussbett eine Leiche auf. Du wirst es nicht glauben, aber es ist tatsächlich Lee Geary, der vor Jahren verschwunden war! Da hat sich wohl jemand einen fiesen Scherz erlaubt oder was meinst du? Echt verrückt, was hier in Salisbury so abgeht.

2011 ereignete sich etwas, das eng mit dem Fall der jungen Holly Gilbert verbunden war. Holly fiel damals von einer Brücke und ihr Tod zog enormes Medieninteresse auf sich. Die Menschen wollten Gerechtigkeit für Holly, sie suchten nach einem Schuldigen. Schnell wurden drei Verdächtige verhaftet, und einer von ihnen war Geary. Alle drei starben innerhalb weniger Monate nach Holly. Somit könnte es vor neun Jahren mehrere Morde in Salisbury gegeben haben, die bislang nicht aufgeklärt bzw. anders eingestuft waren.

In der glühenden Hitze kämpfen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad darum, cool zu bleiben und die verwickelten Fälle von länger zurückliegenden Verbrechen zu lösen. Dabei stoßen sie auf vergessene Geheimnisse, die so manche Person lieber im Verborgenen gelassen hätte.

Diese Geschichte wird dominiert von einem Inspektor, der mit sich und seinen Dämonen kämpft. Ein Umstand, der ihn dadurch umso menschlicher, liebenswürdiger und authentischer werden lässt.

Da ist zunächst seine Mutter, die sich bei einem Besuch im Krankenhaus mit Corona infiziert hatte und dann selbst so abbaut, dass sich Lockyer auf einen Abschied vorbereitet. Außerdem ist da die Nachbarin, die ihm von einer „Leiche im Keller“ berichtet, die der Inspektor tatsächlich findet. Was soll er machen? Er ist Polizist. Muss er diese Leiche und die Nachbarin melden?

Schließlich erfährt er, dass sein Bruder, der bei einer Messerstecherei getötet worden war, mit Drogen gedealt hatte. Eine Tatsache, die er nie für möglich gehalten hätte, weil er glaubte, seinen Bruder gekannt zu haben. Nun, Jahre später, stellt er fest, dass er seinen Bruder nie gekannt hatte. Er wusste nicht, dass der sich an den Hof des Vaters gekettet gefühlt hatte, weil er, der große Bruder, in die Stadt gegangen war, um Polizist zu werden.

Mit solchen Konflikten schafft Katherine Webb in »Die Morde von Salisbury« so viel Menschlichkeit und Spannung in den Roman, dass man auf die Verbrechen selbst fast verzichten kann. Man klebt an den Figuren, die diese Roman ausmachen. Dazu gehören auch die noch junge Polizeipartnerin Broad, die für einen der Verdächtigen ein besonderes Gefühl entwickelt, als auch die Aussteigerin Jody, die Lockyers Vater auf dem Hof hilft und anscheinend auch mit den Vorgängen von vor neun Jahren etwas zu tun haben könnte. Zu ihr fühlt sich der Inspektor besonders hingezogen.

Auf vielen hundert Seiten erzielen die Ermittler keine vielversprechenden Erfolge. Alle ihre Theorien zerplatzen immer wieder wie Seifenblasen. Immer wieder scheinen sie in Sackgassen zu laufen. Doch wie oben beschrieben, gewinnt der Roman seine Spannung nicht aus den Ermittlungen sondern aus den Figuren und deren Konstellationen. Dadurch bleibt es spannend.

Erst auf den letzten hundert Seiten von »Die Morde von Salisbury« scheinen die Ermittlungen voranzukommen nachdem aus einem der vielen Gespräche eine Möglichkeit erkannt wird, wie es tatsächlich alles hätte sein können. Dann geht es ganz rasant zu, und die schließlich Verdächtigen werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Und die Überraschung liegt schließlich doch beim Leser, der sich vielleicht zwar auch in diese Richtung hin bewegt mit seinen Vermutungen hatte, der aber keine Ahnung von den Motiven hätte haben können, die zu den Taten führten. Diese Überraschung sollte sich kein Leser entgehen lassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der menschelnde Krimi um vier Tote nicht nur eine spannende Geschichte bietet, sondern auch eine tiefgründige Betrachtung der menschlichen Natur darstellt. Der Inspektor, der sich intensiv mit den Fällen auseinandersetzt, zeigt uns, wie stark Emotionen und persönliche Verbindungen unser Handeln beeinflussen können. Die Entdeckung einer Leiche bringt zudem die Möglichkeit eines Zusammenhangs zu den anderen drei Toten auf, was den Fall noch rätselhafter und fesselnder macht. Als Leser werden wir mitgerissen von der Suche nach der Wahrheit und dem Streben des Inspektors nach Gerechtigkeit.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 22.07.2024

Ein Bär und das Chaos beginnt

Cascadia
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Dieser Roman spielt im Nordwesten der USA, genauer gesagt auf der Insel San Juan, teilt Sam mit ihrer älteren Schwester Elena und ihrer schwerkranken Mutter ein bescheidenes Dasein. Während Sam als Angestellte ...

Dieser Roman spielt im Nordwesten der USA, genauer gesagt auf der Insel San Juan, teilt Sam mit ihrer älteren Schwester Elena und ihrer schwerkranken Mutter ein bescheidenes Dasein. Während Sam als Angestellte auf der Fähre tätig ist und die wohlhabenden Urlauber zu ihren Ferienresidenzen bringt, jobbt Elena als Kellnerin im Golfclub. Beide hegen den Wunsch nach einem verbesserten Leben und träumen davon, an einem anderen Ort einen Neuanfang zu wagen.

In einer Nacht entdeckt Sam plötzlich einen Bären, der in den dunklen Gewässern vor der Küste schwimmt. Zu diesem Zeitpunkt hat sie noch keine Vorahnung davon, dass dieses wilde Tier das Leben von ihr und ihrer Schwester auf den Kopf stellen und ihren lang gehegten Traum gefährden wird.

Ich muss zugeben, dass ich mir als Konflikt etwas anderes vorgestellt hatte. Doch der Konflikt ist tatsächlich, oberflächlich betrachtet, der Bär. Es wird in detailreichen Beschreibungen die Situation der beiden Schwestern während ihrer Kindheit und auch in der Gegenwart in ihren Jobs auf der Fähre und im Golfclub beschrieben. Leser lernen die beiden unheimlich gut kennen, man kann ihre Motive plausibel und nachvollziehbar oder dumm und naiv finden. Das bleibt natürlich den Lesern überlassen.

Doch im Fortschritt des Romans schält sich immer mehr heraus, dass der eigentlich Konflikt der zwischen den beiden Schwestern ist. Der Bär, den die große Schwester Elena sehr mag und vor dem die kleine Schwester Sam ungeheure Angst hat, fördert den Konflikt zwischen den beiden zutage. Es wird offenbar, dass es zwischen ihnen beiden eigentlich keine Gemeinsamkeiten gibt, von denen zu Beginn des Romans gesprochen wird. Schließlich stellt sich heraus, dass Sam … Belassen wir es dabei. Denn alles steuert auf eine fürchterliche Katastrophe zu, mit der die Leser nicht rechnen konnten. Solch ein Drama.

Aber die Spannung bleibt in diesem an sich wunderschönen Roman etwas auf der Strecke. Die Beziehungen zu den Kollegen und Nachbarn im Ort könnten vor Leidenschaft nur so überbrodeln, aber sie werden leider nicht in ihrer vollsten Intensität dargestellt. Doch die dramatische Zuspitzung am Ende und das unerwartete, atemberaubende Ende reißen einem den Boden unter den Füßen weg und versöhnen restlos mit dem Verlauf der Handlung.

Deshalb mag ich diesen Roman empfehlen, weil er zart und anmutig ein Leben in der Abgeschiedenheit beschreibt, zu der man sich hingezogen fühlen kann.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Crosston Creek am Fuße der Rocky Mountains

Crosston Creek - Was dein Blick mir sagt
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Dieser Roman ist der Auftakt einer neuen, romantischen Reihe von Cara Lay. Die Handlung spielt im winterlichen Colorado, voller Schnee und Weihnachten nicht weit. Damit entspricht der Roman meinen örtlichen ...

Dieser Roman ist der Auftakt einer neuen, romantischen Reihe von Cara Lay. Die Handlung spielt im winterlichen Colorado, voller Schnee und Weihnachten nicht weit. Damit entspricht der Roman meinen örtlichen Präferenzen, wenn ich an die To-Die-Reihe von Lisa Jackson denke. Crosston Creek ist ein malerischer Ort am Fuße der Rocky Mountains, wo Herzen zueinander finden. Der Roman muss einem Vergleich mit Virgin River von Robyn Carr nicht scheuen, was die Romantik angeht.

Holly hat ihr Zuhause auf der Bristlecone Pine Ranch in dem malerischen Dorf Crosston Creek gefunden. Brian, der Besitzer der Ranch, ist für sie wie ein Vater und die Arbeit mit den Pferden erfüllt Holly auf eine wunderbare Weise.

Als Holly erfährt, dass die Ranch, die ihr so am Herzen liegt, in finanziellen Schwierigkeiten steckt, bricht für sie eine Welt zusammen. Brian, der Besitzer der Ranch, sieht sich gezwungen, den geliebten Ort zu verkaufen, um seine Schulden zu begleichen. Dieser Verlust ist für Holly besonders schwer zu verkraften, da sie viele ihrer schönsten Erinnerungen mit diesem Ort verbindet. Jeder Winkel der Ranch erinnert sie an glücklichere Zeiten, die nun unwiederbringlich zu enden scheinen.

Holly, die entschlossene und zielstrebige Protagonistin, steht vor einer schier unmöglichen Aufgabe. Die Ranch, auf der sie so viele Jahre gearbeitet hat und die zu ihrem Zuhause geworden ist, steht kurz vor dem Bankrott. Die einzige Hoffnung liegt in Brians Sohn Callen, einem erfolgreichen Anwalt, der jedoch aufgrund eines tragischen Unfalls, der vor Jahren geschehen ist, jeglichen Kontakt zu seinem Vater abgebrochen hat. Trotz seines beruflichen Erfolges zeigt Callen keinerlei Interesse an der Ranch oder an einer Versöhnung mit seinem Vater.

Aber Holly gibt nicht auf. Mit einer Mischung aus Hartnäckigkeit und Empathie versucht sie, die zerrütteten Beziehungen zu reparieren. Sie weiß, dass eine Versöhnung zwischen Vater und Sohn nicht nur für die Rettung der Ranch essentiell ist, sondern auch eine tiefere, persönliche Heilung für beide bedeuten könnte. Ihre Bemühungen führen sie durch eine Reihe von emotionalen Gesprächen, unerwarteten Wendungen und Herausforderungen, die nicht nur die Charaktere, sondern auch ihre eigenen Überzeugungen auf die Probe stellen.

Während sich die Geschichte entwickelt, werden Hollys Resilienz und ihre Fähigkeit, Hoffnung in scheinbar ausweglosen Situationen zu finden, zu einem zentralen Fokus der Erzählung. Sie wird zur treibenden Kraft hinter einer möglichen Familienzusammenführung und der Rettung eines wichtigen Erbes. Ihre Geschichte zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Ausdauer und der Glaube an das Gute in den Menschen selbst die tiefsten Wunden heilen können.

Aber die Entwicklung von Gefühlen für Callen war unerwartet und erleichtert die Umsetzung ihres Plans nicht gerade …

»Crosston Creek« ist ein berührender Roman, in dem Cara Lay den zauberhaften Ort und seine vielfältigen Bewohner einfühlsam beschreibt. Die Geschichte handelt von tiefen Freundschaften und dem unschätzbaren Wert des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten. Jede einzelne Figur kämpft mit eigenen, oft überwältigenden Herausforderungen. Doch gemeinsam mit der eng verbundenen Gemeinschaft und ihren treuen Freunden finden sie stets einen Weg, diese Probleme zu bewältigen und die wahre Bedeutung von Liebe zu entdecken.

Je tiefer man in die Seiten eindringt, desto brennender wird der Wunsch, dass Holly triumphieren möge in ihrem Bestreben, Vater und Sohn wiederzuvereinigen und dabei auch ihre eigene neue Heimat zu sichern.

»Crosston Creek« ist ein wunderbarer Wohlfühlroman, mit dem man in die winterlichen Gefilde Colorados abtauchen kann.

Der Roman »Crosston Creek – Was dein Blick mir sagt« ist eine fesselnde Geschichte mit einer herrlichen Landschaft, sympathischen Figuren und einem spannenden Konflikt. Die Emotionen wechseln ständig und lassen den Leser mitfühlen. Allerdings endet die Geschichte leider schnell. Insgesamt ist Crosston Creek ein Buch, das das Herz berührt und für eine allgemeine Leserschaft empfehlenswert ist.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024