Leider nach ca. hundert Seiten abgebrochen
Wir treffen uns im nächsten KapitelBei diesem Buch trifft es mich leider sehr, dass ich es abbrechen musste. Mit „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ von Tessa Bickers erhoffte ich mir einen cozy Wohlfühlroman, der die Liebe zu Büchern ...
Bei diesem Buch trifft es mich leider sehr, dass ich es abbrechen musste. Mit „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ von Tessa Bickers erhoffte ich mir einen cozy Wohlfühlroman, der die Liebe zu Büchern aufgreift. Das Buch hat mich mal wieder gelehrt, in eine Geschichte reinzulesen, um zu schauen, ob sie mir denn überhaupt gefallen könnte. Jedoch habe ich mir nur den Klappentext durchgelesen und wurde sehr überrascht, als das Thema Krebs eine große Rolle spielte.
Das Buch hat mich sehr heruntergezogen und getriggert. Ich habe mich anschließend dafür entschieden, es bei knapp hundert Seiten abzubrechen. Die Grundidee ist süß, aber nicht neu. Ich habe schon viele ähnliche Bücher gelesen. Tessa Bickers hat sich meiner Meinung nach stark von Emily Henrys „Book Lovers“ inspirieren und ähnliche Handlungsstränge in die Geschichte einfließen lassen. Auch die typischen Klassiker „Sturmhöhe“ oder „Wer die Nachtigall stört“ sind mit von der Partie.
Das Cover finde ich schön. Es hat mich auf Anhieb angesprochen und dazu gebracht, mir den Klappentext durchzulesen. Ich finde es toll, dass die Gesichter der Charaktere Raum lassen und die eigene Fantasie anregen. Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen. Immer etwas abschweifend, aber noch im Rahmen. Die Kapitel haben eine angenehme Leselänge. Über das Setting London hätte ich gerne in den ersten hundert Seiten noch mehr gelesen.
Nun zu meinen Kritikpunkten. Die Charaktere haben mich schlichtweg gelangweilt und nicht interessiert. Ich vermute, dass Erin mit 30 Jahren ein zu normales Leben führt, was mich nicht gut unterhalten konnte. Sie macht nichts, hat keine Hobbys außer Lesen und nörgelt nur rum. Sie hat keine Beziehungen außer zu ihrem merkwürdigen Mitbewohner und zu ihrer verstorbenen Freundin Bonnie. Und mal ehrlich gesagt, wie blöd kann man eigentlich sein, das Einzige, was einem alles bedeutet, einfach wegzugeben? Sicher war es ein Versehen, dass Erin das Buch in den Bücherschrank stellt, aber keiner kann mir erzählen, dass das einem nicht auffällt…
Mit Erin und James konnte ich leider überhaupt nicht mitfühlen. Vermutlich liegt es am großen Altersunterschied. Die Handlung hat sich dadurch sehr für mich gezogen. Die Idee über Bücher zu kommunizieren finde ich soweit ganz süß, aber in einer großen Stadt wie London eher unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die berühmten Klassiker länger als fünf Minuten im Bücherschrank stehen bleiben würden. Ob Erin und James zeitnah einen anderen Weg gefunden haben, um sich auszutauschen, weiß ich nicht. Positiv in Erinnerung geblieben ist mir die Party für Bonnie. Der Gedanke dieser Party ist sehr schön.
Alles in allem leider ein Fehlgriff für mich. Ich möchte das Buch keinesfalls schlecht reden, da es mich auf Anhieb angesprochen hat. Ich hätte mehr mit den Charakteren mitfiebern können, wenn mich erstens das Thema nicht so getriggert hätte, zweitens mir Erin und James sympathisch gewesen wären und drittens die Handlung mich mehr eingenommen hätte. Leider kein Buch für mich, was aber nicht bedeutet, dass es gar kein Potential hat. Außerdem handelt es sich bei diesem Buch um ein Debütroman.
Die Geschichte hat mein Herz nicht erreicht, weswegen ich es in einen Bücherschrank stellen werde; mit der Hoffnung, dass es jemand anderes lieben wird.