Toller Roman zum Schwelgen und Träumen
Die RosenholzvillaFlugbegleiterin Elisa reist auf Bitten ihrer Mutter ins Tessin, um sich um ihren alten Großvater zu kümmern, der einen Schlaganfall erlitten hat. Der brummige, sture Stardirigent, der schon seit frühester ...
Flugbegleiterin Elisa reist auf Bitten ihrer Mutter ins Tessin, um sich um ihren alten Großvater zu kümmern, der einen Schlaganfall erlitten hat. Der brummige, sture Stardirigent, der schon seit frühester Kindheit Elisas musikalisches Talent gefördert hat, ist darüber nicht sehr erfreut. Sechzehn Jahre lang hatten sie keinen Kontakt mehr, nachdem Elisa bei ihrem ersten Cellokonzert abbrechen musste und daraufhin lange in Behandlung war. Auch die Nachbarin Mariella Fasetti behandelt sie herablassend. Die ungleichen Söhne der Instrumentenbauerfamilie Fabio und Danilo finden jedoch großen Gefallen an Elisa.
Nach er Salzgarten-Saga entführt uns Tabea Bach nun ins bezaubernde Tessin und die Welt der Musik. Es ist ihr wieder hervorragend gelungen, die verschiedenen Charaktere zum Leben zu erwecken und Stimmungen zu schaffen. Elisa kehrt nach vielen Jahren zurück und hat erst Berührungsängste, das Trauma um das abgebrochene Konzert und der unverstandene Rückzug des Großvaters sind noch lebendig. Die jäh beendete musikalischen Kindheit und der Verlust des Opas müssen verarbeitet werden. Das gelingt Elisa in dem wunderschönen Ambiente des Tessin mit den herrlichen Bergen und Seen, auch mit Hilfe von Fabio und Danilo. Sie kann sich wieder frei fühlen. In der Instrumentenwerkstatt der Brüder Fasetti werden Erinnerungen wach und damit die Sehnsucht nach der Musik wieder geweckt. Die Vergangenheitsbewältigung durch Elisa, ihre Mutter und den Großvater schreitet voran und lässt einiges in einem anderen Licht erscheinen.
Ich habe mit Elisa mitgefiebert und konnte das Buch nicht aus der Hand legen, es ist wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen: Spannend, geheimnisvoll und doch so romantisch. Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das zum Träumen einlädt. Irritiert war ich von den (Trennungs-)Fehlern, aber dafür kann die Autorin nichts. Deshalb vergebe ich fünf Sterne und hoffe auf die baldige Fortsetzung der Geschichte.