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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2017

Young Adult Romane mit tiefsinnigen Themen.

Paper Princess
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Hinter dem Namen Erin Watt verbirgt sich ein Duo von amerikanischen Autoren. Sie haben bereits erfolgreich Bücher im Bereich Young und New Adult geschrieben. Mit der Royals Reihe haben die beiden erstmals ...

Hinter dem Namen Erin Watt verbirgt sich ein Duo von amerikanischen Autoren. Sie haben bereits erfolgreich Bücher im Bereich Young und New Adult geschrieben. Mit der Royals Reihe haben die beiden erstmals gemeinsam an einem Werk gearbeitet.

In den ersten drei Romanen der Reihe stehen Ella Harper und Reed Royal im Mittelpunkt. Ella hat ein hartes Leben hinter sich. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, sie ihren Vater nie kennengelernt hat, muss sie sich alleine durchschlagen. Als Callum Royal in ihr Leben tritt, sie aus ihrer Welt reißt und in eine Welt voller Luxus zwingt, beginnt ein neues Leben für sie, an welches sie sich erst einmal gewöhnen muss. Callums fünf Söhne Giddeon, Reed, Easton, Sawyer und Sebastian machen zudem aus ihrer Ablehnung ihr gegenüber kein Geheimnis.

Schon der Einstieg in die Geschichte ist sehr spannend gestaltet. Ella tritt als starkes Mädchen auf, welches viel erlebt hat und sich durchzusetzen weiß. Die Royals sind eine reiche und einflussreiche Familie, doch schnell wird deutlich, dass Geld nicht glücklich macht und dass die Familie ein schlimmes Geheimnis haben muss. Sie sind es gewohnt, das zu bekommen, was sie wollen. Außerdem kann man in ihrer Welt alles mit Geld regeln. Ella bringt ganz neue Aspekte in ihr Leben hinein und Stück für Stück beeinflusst sie die Familie und bringt Brüder und Vater einander näher.

Es passiert viel in dem ersten Band der Reihe, zwischen Ella und Reed entwickelt sich eine Beziehung, die durch in der Vergangenheit begangene Fehler zu zerbrechen

Der Schreibstil ist ansprechend und leicht verständlich. Die Seiten fliegen nur so dahin. Natürlich merkt man, dass es sich um einen Young Adult Roman handelt und so kommen Romantik und Erotik nicht gerade knapp daher. Er werden einige wichtige Themen behandelt; es geht um Freundschaft, Vertrauen, Drogen, Tod, Gewalt und Mobbing, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Reihe ist ein wahrer Pageturner und die Story hat mich von der ersten Seite an mitgerissen.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Ein Sommer voller Aufregung!

Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Ein wunderbarer Pferdesommer
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Vor einer Weile sind meine Tochter und ich auf Prinzessin Emmy aufmerksam geworden. Ursprünglich haben wir die Zeitschrift sehr gerne gelesen, da sie viele schöne Basteltipps enthält, immer wieder einen ...

Vor einer Weile sind meine Tochter und ich auf Prinzessin Emmy aufmerksam geworden. Ursprünglich haben wir die Zeitschrift sehr gerne gelesen, da sie viele schöne Basteltipps enthält, immer wieder einen Buchstaben des Alphabets behandelt und schöne Geschichten enthält. In der Stadtbibliothek haben wir dann ein Buch von ihr in die Finger bekommen und waren sofort begeistert von der schönen Geschichte um Prinzessin Emmy. Im Mai diesen Jahres erschien der neue Band über die kleine Prinzessin, die sich mit ihren 26 Pferden unterhalten kann.

Florentine Wolf ist Kinderbuchautorin und hat bereits sieben Bücher über die kleine Prinzessin Emmy von Kandis mit ihren Pferden auf Schloss Kobald geschrieben.

Prinzessin Emmy und ihre Familie bekommen Besuch. Der etwas exzentrische Botschafter aus dem Land Kastolaria, ein alter Freund der Königin Karla, verreist nur mit seinen drei Lieblingspferden. Da eines davon bald ein Fohlen erwartet, darf die Stute sich auf dem Schloss erholen, während der Botschafter seine Reise fortführt. Bald kommt ein niedliches kleines Fohlen zur Welt, welches alles um sich herum auf den Kopf stellt. Durch seine Ungeschicktheit droht die Zirkusvorstellung von Emmys Stute Wanda ein Desaster zu werden.

Emmy ist zwar eine Prinzessin, dennoch ist sie ein bodenständiges Mädchen. Da sie mit ihren Pferden sprechen kann, hat sie auch immer die passende Hilfe zur Hand, denn ihre Pferde haben schon manche Dinge erlebt. Bekannte Charaktere aus den vorherigen Büchern, wie Sebastian April und Emmys bester Freund David, sind wieder mit von der Partie. Die Geschichte um das Fohlen Casper und die Zirkusstute Wanda ist mit viel Witz und Spannung gestaltet. Im Anhang werden, wie gewohnt, Emmys 26 Pferde illustriert und vorgestellt.
Das Cover hat meiner Tochter besonders gut gefallen, da es glänzt und glitzert und somit auch haptisch ein Erlebnis darstellt. Die Illustrationen im Buch strotzen von Farbe und sind großflächig angelegt. Außerdem findet man immer wieder kleinere Illustrationen der Protagonisten und florale Muster, Sternchen und Schmetterlinge, welche das Gesamtbild abrunden. Auch dieses Buch ist wieder sehr hochwertig gestaltet.
Die Sprache ist gut verständlich und für Kinder ab 6 Jahren durchaus angemessen. Der Text ist wie gewohnt umfangreich und die Kapitel sind nicht zu kurz, sodass man einige schöne Abende mit der Lektüre verbringen kann.

Ein Buch für Pferdefans und welche, die es werden wollen. Es geht um Freundschaft, Mut und gegenseitige Hilfe, ohne dabei belehrend daher zu kommen.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Am Ende steht die Umarmung!

Der kleine Bauchweh
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Corinna Leibig (geboren 1981) studierte Kommunikationsdesign und ist Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche. Sie arbeitete in einem Hospiz und unterstützt mit ihrem Projekt „kreativ macht stark!“ ...

Corinna Leibig (geboren 1981) studierte Kommunikationsdesign und ist Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche. Sie arbeitete in einem Hospiz und unterstützt mit ihrem Projekt „kreativ macht stark!“ Kinder und Jugendliche, die Hilfe brauchen.

Der kleine Bauchweh sitzt zu Hause in seiner Höhle mit schlimmen Bauchschmerzen. Er fragt sich, woher die Bauchschmerzen nur kommen mögen. Hat er zu viel gegessen? Hat er Schmetterlinge im Bauch? Hat er einen Magen-Darm-Virus? Ist er zu viel Achterbahn gefahren? Oder liegt es vielleicht daran, dass er so wütend auf den großen Bauchweh ist?

Die Ideen, die der kleine Bauchweh hat, woher die Schmerzen kommen können, sind passend ausgewählt. Auf quietsch bunten Seiten, mit einer dominanten Farbe je nach Lösungsmöglichkeit spricht dieses Buch auch schon kleinere Kinder an. Die Bilder sind dabei einfach gehalten, sodass sie nicht vom Thema ablenken. Der Text ist minimalistisch, dabei aber visualisiert dargestellt. Wie immer findet sich im Anhang ein kleiner Ratgeber für den Erwachsenen Leser, in welchem Ratsuchende Hilfestellungen erhalten, indem die kindliche Seele näher erklärt wird. Sehr gut finde ich auch die letzte Seite „Wenn nichts hilft“, hier bekommt der Leser konkrete Informationen bezüglich einer Beratungsstelle.

Dieses Buch kann eine große Hilfe sein, wenn das eigene Kind regelmäßig über Bauchschmerzen klagt. Es bildet eine Brücke, durch welche Kind und Erwachsener sich auf neutralem Boden begegnen und gemeinsam überlegen können, wo denn die Bauchschmerzen her kommen.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Am Ende steht die Umarmung!

Pau und die Wut
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Olliver Merbeth-Brandtner (geboren 1979) arbeitet seit mehreren Jahren als Erzieher im Kindergarten und hat selbst zwei Kinder. Nach dem Tod seines dritten Kindes schrieb und zeichnete er Pau und die Wut. ...

Olliver Merbeth-Brandtner (geboren 1979) arbeitet seit mehreren Jahren als Erzieher im Kindergarten und hat selbst zwei Kinder. Nach dem Tod seines dritten Kindes schrieb und zeichnete er Pau und die Wut. In dem Buch geht es zwar nicht um Trauer, jedoch kann auch Wut ein Ausdruck von Verlustängsten sein.

Pau ist ein kleiner Junge von 3 Jahren. Wenn er wütend ist, kann er sich verwandeln. Er wird zum Löwen. Außerdem schreit er dann und knallt Türen. Das finden die anderen natürlich nicht schön, das ist Pau aber in dem Moment egal. Die Wut muss raus, mit aller Macht.

Die Bilder dieses Buches schreien die Emotionen von Pau regelrecht heraus. Sie werden von Seite zu Seite farbintensiver und transportieren die Wut des kleinen Protagonisten so, dass jeder sie versteht. Sie wird geradezu greifbar. Auch der Texte macht deutlich, wie die Wut in dem kleinen Pau brodelt und raus will. So sammeln sich im Lauf der Erzählung immer mehr Wort auf den Seiten an, die ausgesprochen werden müssen. Auch sie müssen raus. Raus, damit Pau es wieder gut geht, raus wie die Wut im Bauch, die einfach nicht gut tut.
Besonders gut finde ich das Ende. Der kindliche Leser wird durch eigens zu gestaltende Wutseiten einbezogen. So kann das Kind Fragen beantworten wie: Wie sieht deine Wut aus? Welche Farbe hat sie? Welches Tier ist sie? Was macht dich wütend? Wie kann man dir helfen?
Im Anhang findet sich wie immer ein Ratgeber für Erwachsene, in welchem das Thema Wut genauer beleuchtet wird. Woher kommt die Wut? Welchen Zweck erfüllt sie? Wie kann ich als Erwachsener reagieren? Wieso ist es so wichtig, dem Kind Zeit, Abstand und Ruhe zu geben?

Pau und die Wut ist ein gelungenes Kinderbuch, welches dem kindlichen Leser zeigt, dass es ganz normal ist, Wut zu empfinden. Und welches dem erwachsenen Leser vermittelt, dass die Kinder gar nicht böse oder widerspenstig sein wollen, sondern dass sie einfach noch lernen müssen, mit ihrer Wut umzugehen. Die Versöhnung am Ende ist auch ganz wichtig, um wieder geerdet zu sein.
Wut ist ein mächtiges Gefühl. Ein Gefühl, welches Raum und Zeit braucht. Es darf nicht unterdrückt werden, sondern muss sich entladen dürfen.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Schluss mit Bodyshaming!

Embrace
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Vor einer Weile bin ich auf den Dokumentarfilm Embrace aufmerksam geworden. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, den Film im Kino zu sehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass dazu ...

Vor einer Weile bin ich auf den Dokumentarfilm Embrace aufmerksam geworden. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, den Film im Kino zu sehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass dazu das Buch vergangenen Juli erschien. Die Autorin Taryn Brumfitt hat selbst einen Leidensweg bezüglich ihres Körpers hinter sich, ist nun aber eine starke Frau, die Frieden mit ihrem Körper geschlossen hat und nun in die Welt hinaus geht und dazu aufruft, endlich den eigenen Körper zu akzeptieren, so wie er ist und sich nicht von den Medien weiter beeinflussen zu lassen.

„Ihr Körper ist kein Schmuckstück, er ist das Vehikel zu Ihren Träumen.“ (Seite 187)
Taryn Brumfitt ist die Gründerin des „Body Image Movements“. Sie ist außerdem die Regisseurin und Produzentin des Dokumentarfilms Embrace, welcher sich mit dem unrealistischen Frauenbild in der Gesellschaft auseinandersetzt. Sie selbst stand kurz davor, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen. Kurz vor diesem Termin, machte sie sich aber Gedanken, was ihr Verhalten bei ihrer Tochter und deren Selbstbild wohl auslösen könnte. Sie entschied sich gegen die Operation, lernte ihren Körper zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist und nahm sich zur Aufgabe, ihre Einstellung in die Welt hinaus zu tragen. Denn nur wenn man sich selbst liebt, kann man seinen Kindern das entsprechende Weltbild auch mitgeben.

In dem Buch Embrace – Du bist schön schildert Taryn Brumfitt ihre eigene Geschichte. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und spricht vollkommen ehrlich über ihren Leidensdruck und den Weg, den sie gegangen ist. Sie berichtet von einschneidenden Erlebnissen ihrer Vergangenheit und die Geburten ihrer Kinder. Wie sie danach mit ihrem veränderten Körper haderte, ja ihn sogar bekämpfen wollte. Der Selbsthass gegenüber ihrem Körper ist inzwischen einer Liebe zu dem, was ihr Körper geleistet hat und weiterhin leistet, gewichen. Mit viel Humor berichtet sie über ihr Leben und ihren Weg zur Bekannmachung des „Body Image Movements“ (BIM) und macht dem Leser klar, dass das Leben viel zu kurz ist, um mit Selbstzweifeln seine Zeit zu verschwenden.
Die Botschaft dieses Buches ist „Du bist schön“, egal ob du dick oder dünn bist. Ob du hier oder da einen Makel hast. Es gibt nicht nur eine Form des weiblichen Körpers, sondern viele verschiedene. Dünn zu sein bedeutet nicht gesund zu sein und dick zu sein bedeutet nicht, ungesund zu sein. Taryn Brumfitt hat prominente Unterstützer wie Nora Tschirner, Ashton Kutcher, Rosie O’Donnell und Zooey Deschanel mit im Boot.

„Wir müssen lernen, Körperdiversität zu fördern, statt einen bestimmten Körpertyp.“ (S. 177)
Mir hat der lockere Schreibstil der Autorin gut gefallen. Man fühlte sich außerdem oft direkt angesprochen. Denn Taryn Brumfitt will aufrütteln, will die Frauen unserer Gesellschaft stärken und klar machen, dass man schön ist, genau so wie man ist. Denn wahre Schönheit kann man nicht sehen, sie kommt von innen. Es ist nicht wichtig, wie du aussiehst, sondern es ist wichtig wer du bist, was du tust und wie du dich fühlst. Es handelt sich hier um eine Art Biographie mit der Intention anderen Frauen zu helfen und sie aufzurufen, sich selbst zu lieben. Taryn Brumfitt beschreibt einige Anekdoten aus ihrem Leben (manchmal schweift sie allerdings schon stark vom Thema ab), um ihren Weg und ihren Wandel zu erklären. Ein roter Faden war nicht unbedingt zu erkennen, so ist mir der zeitliche Ablauf ihrer Erlebnisse nicht ganz klar und es war manchmal etwas schwierig ihr zu folgen. Das tut der Sache aber keinen Abbruch denn mit jedem Kapitel bringt die Autorin eine These in den Mittelpunkt, die ihre Bewegung beschreibt und den Frauen Mut macht, selbst ihren Körper lieben zu lernen.
Am meisten geschockt haben mich die diversen Aussagen der sogenannten Trolle bezüglich Taryn Brumitts Aufsehen erregenden Vorher-Nachher-Bild, auf welchem sie sich in einem gut durchtrainierten Körper zeigt (vorher) und dann ganz natürlich in ihrem Wohlfühlkörper mit ein paar Pfunden mehr (nachher). Sie bekam sehr harte Vorwürfe dazu, so sagten einige das Nachher-Foto zeige eine hässliche und fette Frau. Wie kann man das nur denken? Wie kann man so ein verzerrtes Körperbild von Frauen haben? Ich sehe auf dem Nachher-Bild eine Frau, die zufrieden mit sich und ihrem Leben ist, sich wohl fühlt und vor allem gesund und gut aussieht.

Embrace – Du bist schön ist ein tolles Buch, welches ich allen Frauen und auch Männern dieser Welt nur ans Herz legen kann. Wie Frauen heutzutage durch die Medien dargestellt werden ist einfach nicht in Ordnung. Wieso dürfen Frauen keine Kurven mehr haben, wieso dürfen sie nicht altern, wo es Männer doch ganz offensichtlich dürfen?
Man sieht diesen unnatürlichen Trend großen Schaden anrichten. Junge Mädchen, die einfach toll aussehen, wollen dünner werden oder anders aussehen, nur weil es ihnen durch die Darstellung der Frauen in den Medien so vorgegaukelt wird. Magersucht, psychische Probleme etc. sind die Folge davon.
Damit sollte Schluss sein. Die Welt wäre doch langweilig, wenn überall nur Barbies herumlaufen würden (man ganz davon abgesehen, dass wir dann von den Proportionen her gesehen gar nicht laufen könnten).
Wir sollten uns alle akzeptieren, so wie wir sind, denn wir sind nunmal alle einzigartige Wesen.