Cover-Bild Das Geheimnis des menschlichen Alterns
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 18.05.2015
  • ISBN: 9783896675248
Björn Schumacher

Das Geheimnis des menschlichen Alterns

Die überraschenden Erkenntnisse der noch jungen Alternsforschung
Warum der menschliche Körper kein Bauwerk für die Ewigkeit ist.

Die Molekularbiologie hat in den letzten zwanzig Jahren immense Fortschritte erzielt: Wir wissen, welche Gene unsere Lebensdauer begrenzen, wir können zeigen, dass die Fehlfunktion eines einzigen winzigen Proteins eine altersbedingte Krankheit wie Alzheimer auslöst. Wir gewinnen ständig neue aufregende Einblicke in Zellteilung und Zellstoffwechsel und deren Gefahrenquellen. Kein Wunder, dass immer häufiger Mediziner davon träumen, den Alterungsprozess so aufzuhalten, dass uns die alterstypischen Erkrankungen erspart bleiben.

Doch wie realistisch sind solche Hoffnungen auf ewige Jugend? Und was kann man, solange es den Jungbrunnen auf Rezept noch nicht gibt, vorbeugend gegen die Beschwernisse der späten Jahre unternehmen? Was müsste gesellschaftlich in die Wege geleitet werden, um zu verhindern, dass aus einer alternden eine morbide Gesellschaft wird? Deutschlands renommiertester Alternsforscher legt ein aufklärerisches Buch zu einer der wichtigsten Fragen unserer Zeit vor.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele wissenschaftliche Experimente werden vorgestellt und allseits bekannte Verhaltensmaßnahmen empfohlen

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Der Schwerpunkt dieses Buches liegt in der Auflistung von unzähligen Experimenten mit Bäckerhefe, Algen, Würmern, Drosophila und Mäusen, den Namen der Durchführenden sowie der Syndrome und durchnummerierten ...

Der Schwerpunkt dieses Buches liegt in der Auflistung von unzähligen Experimenten mit Bäckerhefe, Algen, Würmern, Drosophila und Mäusen, den Namen der Durchführenden sowie der Syndrome und durchnummerierten Genmutationen mit ihrer genauen Bezeichnung und belegt damit, dass Mutationen unausweichlich sind. Zum Teil haben sie in der Evolution Vorteile gebracht, besonders vor der Fortpflanzung ( und manches Mal auch zum Nachteil für die Zeit danach), die Schuhmacher als wichtigsten Punkt in der der Evolution herausarbeitet. Altern spielt in der Evolution keine Rolle, für die ein Weiterleben nach der Fortpflanzung nutzlos erscheint.

Schuhmacher erklärt die Unterscheidung von chronologischem und biologischem Alter und fragt sich, ob sich der Alterungsprozeß verzögern läßt. 'Ein effektives Eingreifen in die Vermeidung altersbedingter Erkrankungen wie Krebs und Diabetes, ja sogar eine Verlängerung des gesunden Lebens ist aber nicht mehr unmöglich.' ( S. 58).

In ungefähr der zweiten Hälfte des Buches gibt Schuhmacher Empfehlungen, wie wir unsere Lebenserwartung erhöhen könnten: Bewegung, nicht rauchen, bewußte Ernährung ( keine Industrienahrung; in den USA gibt es im Kino Cola in Literbechern), Entgegenwirkung von Verfettung ( 199.900 Jahre war der Mensch Jäger und Sammler, die letzten 100 Jahre hat er Nahrung im Überfluß), eher distanzierter Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln, Sonnenschutz, Krebsvorsorgeuntersuchungen und -früherkennung ( es gibt Umwelteinflüsse, aber auch genetische Faktoren, die Krebs begünstigen). Er schreibt auch seine Überlegungen zu Rußpartikelfiltern, Elektroautos, sinkenden Geburtsraten sowie deren Problemlösung durch Verändern der Einwanderungspolitik sowie Aus-/Bildungskultur, Verbesserung der Anti-Aging-Therapien, z.B. mit Stammzellen, Erforschung neuer, sicherer Medikamente und Forschung überhaupt. Kurz geht er darauf ein, dass auch der Tierschutzgedanke überdacht werden muß, damit nicht mit Unwissenheit gespeiste Wissenschaftsskepsis und Bürokratie die Tierversuche erschweren.

Letztendlich hält er fest, dass die Gendiagnostik noch in den Kinderschuhen steckt und noch vieles unerforscht, aber denkbar ist. Für ihn gibt es viele interessante Ansätze, z.B. Biomarker des Alterns, die langfristiger Studien bedürfen.

Mein Eindruck:
Beschreibungen derart vieler Experimente habe ich noch nicht gelesen; dieser Umfang hat mir sehr detailliert aufgezeigt, was schon alles erforscht und entdeckt wurde. Es war interessant zu lesen, dennoch haben mich die vielen Details nicht wirklich weiter gebracht. Vorher wußte ich auch schon, dass Altern keine Krankheit ist und es im Laufe des Lebens zu immer mehr Genmanipulationen kommen kann, die den Körper immer weiter aus seinem Gleichgewicht und bestmöglichen Funktionalität bringen, Fehlfunktionen und Krankheiten auslösen können. Ein Beispiel: Mir reichte mein Wissen, dass mangelnder Sonnenschutz Hautkrebs auslösen kann und man ihn deshalb besser verwendet. Nun habe ich dazu über Forschungen zu T4-Enonuklease 5, das von T4-Bakteriophagen stammt, gelesen, was mich allerdings in meiner Erkenntnis nicht weiterbringt und ich schneller vergessen haben werde, als ich es hier niederschreibe. Genauso geht es mir eigentlich mit den meisten beschriebenen Experimenten und ich frage mich, ob ich vielleicht gar nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehöre. Vielleicht wurde es ja für eine besondere Fachleserschaft geschrieben, die von den gefühlten 500 beschriebenen Experimenten begeistert sein wird? Dagegen sprechen eigentlich die im Text gegebenen Erklärungen, z.B. was der Leser sich denn unter DNA, Mutation u.m. vorstellen solle. Auch die herausgearbeiteten und ausführlich erklärten Empfehlungen zu Lebensumständen und Lebenserwartung fand ich äußerst trivial und kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand dort eine neue Empfehlung für sich entdecken konnte.
Manche Erklärungen fand ich schon sehr einseitig, z.B. dass Frauen älter werden als Männer, weil Grossmütter evolutionstechnisch von Vorteil sind, da sie stärker in der Enkelbetreuung zum Einsatz kommen als Großväter. Anscheinend spielt die Tatsache, dass viele Männer im Krieg gefallen sind und somit in jungem Alter in die Statistik der Lebensdauer miteingerechnet wurden, gar keine Rolle mehr. Bei vielem fand ich die Sichtweise sehr einseitig und anscheinend auch unvermeidbar. Insgesamt erschien mir das Buch eher ein Plädoyer für mehr Forschung zu sein, als alles andere; sowohl Titel als auch Untertitel hatten mich etwas anderes erwarten lassen.