Cover-Bild Die Gräfin
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 19.08.2024
  • ISBN: 9783446281493
Irma Nelles

Die Gräfin

Roman
Ein atmosphärischer Roman über eine Gräfin auf der Hallig, deren Welt durch den Absturz eines Piloten ins Wanken gerät

Die Begegnung mit einem feindlichen Piloten, der 1944 vor der Hallig Südfall abstürzt, löst in der dort zurückgezogen lebenden, achtzigjährigen »Hallig-Gräfin« verzweiflungsvoll-ambivalente Gefühle aus. Zwischen den beiden entsteht allen Widerständen zum Trotz ein zerbrechliches Band.
Atmosphärisch und voll untergründiger Spannung erzählt Irma Nelles in ihrem späten Romandebüt die Geschichte der historisch verbrieften Gräfin, um die sich heute noch Mythen und Geheimnisse ranken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2024

nordisch und klug - eine großartige Geschichte

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August 1944. Auf der nordfriesischen Hallig Südfall lebt Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil zusammen mit Knut Maschmann, der sich um Haus und Hof kümmert und Meta Olsen, der ...

August 1944. Auf der nordfriesischen Hallig Südfall lebt Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil zusammen mit Knut Maschmann, der sich um Haus und Hof kümmert und Meta Olsen, der jungen Haustochter in einem Landhaus auf einer Warft. Es geht dort recht einfach zu, alle, auch die Gräfin, packen mit an, damit es Mensch und Tier auf der Hallig gut geht.

„Das ihresgleichen sie deshalb für eine exzentrischen, vom Leben enttäuschen Blaustrumpf hielten, störte sie nicht. Im Gegenteil.“ (S.16)

Die adelige Dame unbestimmt hohen Alters hat sich vor langer Zeit für dieses zurückgezogene Leben entschieden und nun ist es ein Ort, an dem sie, Meta und Knut weitestgehend vom Krieg verschont bleiben.

Eines Tages entdeckt Diana auf einer Sandbank ein abgestürztes englisches Flugzeug.
Der Pilot John Philip Gunter sitzt noch im Cockpit, gemeinsam mit Knut bringt Diana den Verunfallten in ihr Haus.
Dort wird er gepflegt, bald geht es ihm besser und es stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird.

„Angst vor dem Feind beflügelt die Fantasie“, meinte John daraufhin und fragte sich, wer wem eigentlich weniger geheuer war – er den drei Halligbewohnern oder war es umgekehrt?“ (S.110)

Wer ist Freund, wer Feind, wer Fremder?

„Er ist schließlich unser Feind.“
„Aber nein doch“, sagte Diana. „Er ist ein Fremder! Aber vor einem Engländer müssen wir uns wirklich nicht fürchten.“ (S.32)

Hat Diana mit dieser Aussage recht?

Irma Nelles erzählt gut lesbar und spannend die fiktive Geschichte der Hallig-Gräfin, einer realen historischen Persönlichkeit, um die sich viele Geheimnisse ranken, u.a. die, dass sie im Krieg einen britischen Piloten versteckt haben soll.

Wenn die Autorin von der Hitze und der drückenden Wärme schreibt, dann sieht man die flirrende, dunstige Luft vor sich. Die Beschreibung der Charaktere ist großartig, sei es der wortkarge Maschmann, die fröhliche Meta und erst recht die souveräne Gräfin.
Ganz besonders hat mir gefallen, dass in dem Buch immer wieder plattdeutsch gesprochen wird, wodurch sich Szenen beim Lesen sehr realistisch angefühlt haben.

Die knapp 170 Seiten erzählen von einem Zeitraum von 6 Tagen. Es ist brisant einen Briten zu verstecken, die handelnden Figuren sind sich der Situation bewusst und die Spannung ist zum Greifen nah, auch wenn die Geschichte ruhig und gelassen erzählt wird.
Zwischendurch gibt es immer wieder leichte und schöne Momente, voller Sterne und Mondlicht, ebenso ein bisschen Aberglaube, wie die Erzählung von den Wittfruun.
Ich habe das Buch auch als Hommage an die Menschen in diesem Teil des Landes empfunden.

Es ist keine Geschichte vieler, aber kluger Worte:

„In Zeiten wie diesen, fand er, wurde, egal ob hoch- oder plattdeutsch, ohnehin viel zu viel und viel zu laut gesprochen. Von Leuten, die früher rein gar nichts zu sagen hatten und nun auf einmal das große Wort führten. Mit Wörtern um sich warfen, die kein Mensch hören wollte.“ (S.21)

Ich habe „Die Gräfin“ gerne gelesen, die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ein wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Eine atmosphärische historische Erzählung

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„Die Gräfin“ ist das Debüt der Autorin Irma Nelles über die Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil.

Die Handlung umfasst gerade einmal sechs Tage um August 1944.
Der britische Pilot John Philip Gunter ...

„Die Gräfin“ ist das Debüt der Autorin Irma Nelles über die Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil.

Die Handlung umfasst gerade einmal sechs Tage um August 1944.
Der britische Pilot John Philip Gunter erhält den Auftrag den Zustand der deutschen Verteidigungslinien zu erkunden. Über der nordfriesischen Hallig Südfall stürzt er ab und wird von der inzwischen schon 80-jährige Hallig-Gräfin Diana Henriette Adelaide Charlotte von Reventlow-Criminil entdeckt. Sie lebt dort seit über 30 Jahren sehr zurückgezogen mit ihren Angestellten. John bleibt sechs Tage bei ihr, bis es ihm gelingt, unentdeckt nach Dänemark zu entkommen.

Irma Nelles Schreibstil ist dicht, atmosphärisch und wirkt authentisch, da sie viele Personen aus ihrem Roman selbst erlebt hat. Sie berichtet aus unterschiedlichen Perspektiven, dadurch erhält man einen aufschlussreichen Einblick in die Charaktere, erhält aber auch gleichzeitig ein objektives Bild von ihnen. Leider wird vieles nur angedeutet, was dem Leseerlebnis eine geheimnisvolle Atmosphäre verleiht.

Mir hat dieses Stück Zeitgeschichte, dass sich gerade einmal über eine knappe Woche erstreckt, einen interessanten aber auch ungewöhnlichen Einblick in ein ganz außergewöhnliches Leben in einer schwierigen Zeit gegeben.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

6 Tage

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Die Gräfin ist ein historischer Roman von Irma Nelles. Auf 176 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines feindlichen Piloten und einer 80-jährigen Gräfin, die gemeinsam 6 Tage auf der Hallig ...

Die Gräfin ist ein historischer Roman von Irma Nelles. Auf 176 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines feindlichen Piloten und einer 80-jährigen Gräfin, die gemeinsam 6 Tage auf der Hallig Südfall verbrachten.

Der Hintergrund der Geschichte spielte sich im August 1944 ab, als sich der Zweite Weltkrieg zuspitzte. In dieser Zeit stürzte ein britischer Pilot namens John Philipp Gunter mit seinem Flugzeug ab und stürzte auf der Hallig Südfall in Nordfriesland. Eine 80-jährige Frau und ihre Diener retteten ihm das Leben. Diese alte Frau ist Hallig Gräfin. Während dieser 6 Tage wurde Johns Vergangenheit und die der Gräfin nach und nach klar.

Das Cover dieses Buches ist poetisch und wirkt geheimnisvoll und romantisch zugleich. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, vor allem die ungeklärten Hinweise im Buch. Für mich ist das ein tolles Leseerlebnis, das sehr interessant ist. Ab und zu taucht ein friesischer Dialekt auf, was die Geschichte noch real und authentisch macht. Die Geschichte verbindet Fakten und Fiktion sehr gut, allerdings ist es schade, dass mir die Geschichte zu kurz ist und ich mehr lesen möchte.

Veröffentlicht am 14.08.2024

Mehr Buch als gedruckt

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Die Gräfin hat gelebt, die Mischung aus Authenzität und Fiktion macht dieses Buch noch einmal mehr zu einem spannenden Roman. Sie ist eine schillernde Persönlichkeit, denn wer lebt sonst mit ...

Die Gräfin hat gelebt, die Mischung aus Authenzität und Fiktion macht dieses Buch noch einmal mehr zu einem spannenden Roman. Sie ist eine schillernde Persönlichkeit, denn wer lebt sonst mit diesem familiären Hintergrund allein nur mit zwei Angestellten auf einer Hallig. Immer dem Meer und den Naturgewalten ausgesetzt. Was hat sie dazu getrieben das elterliche Schloss zu verlassen aller Bequemlichkeit Adieu zu sagen und einsam mit viel Arbeit zu leben.
Wir lesen nur einen kurzen Zeitabschnitt über das Leben dieser Frau. Es ist 1944 der Krieg wird immer verzweifelter und nun ist ein englischer Pilot nach einem Absturz bei ihr gestrandet Sie rettet sein Leben und hilft ihm. Sie hat eine verschworene Gemeinschaft die nichts mit dem Regime gemein haben.
Der Schreibstil ist eine große Überraschung. Mengenmäßig ist es ein kurzer Roman, aber zwischen den Zeilen steht noch mal ein ganzer Roman. Es ist so dicht geschrieben, so viele Andeutungen, so das man beim Lesen auf die Informationen zurück greifen muss die sich im Laufe der Zeit im Kopf angesammelt haben. Die Beschreibung des Lebens auf der Hallig ist intensiv, die Sprache der Menschen ab und zu auch auf friesisch, macht deutlich was für ein besonderes Leben die Gräfin führt. Sie führt ein Leben gegen den Strom als junge Frau und jetzt im Alter wieder. Nur jetzt in dieser Zeit ist es lebensgefährlich. Das alles wird nur angedeutet, dadurch gewinnt das Buch an Tiefe über die ich noch einige Zeit nachdenken werde.

Veröffentlicht am 29.08.2024

Eine beeindruckende Persönlichkeit

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Ich habe das Buch „Die Gräfin“ von Irma Nelles gelesen, weil ich eine begeisterte Pellworm-Urlauberin bin und gerne etwas Literatur fernab der Inselkrimis lesen wollte.
1944 findet die 80-jährige ...

Ich habe das Buch „Die Gräfin“ von Irma Nelles gelesen, weil ich eine begeisterte Pellworm-Urlauberin bin und gerne etwas Literatur fernab der Inselkrimis lesen wollte.
1944 findet die 80-jährige Diana von Reventlow-Criminil auf der Hallig Südfall einen britischen Piloten, dessen Flugzeug bei einem Kriegseinsatz im Watt abgestürzt ist.
Obwohl es für sie und ihre Bediensteten Maschmann und Meta gefährlich werden kann, den verletzten Engländer aufzunehmen und zu pflegen, nimmt sie das Risiko auf sich.
Mir hat die bildliche Darstellung des Halliglebens mit der Beschreibung des einfachen, arbeitsreichen Alltags sehr gefallen.
Im Laufe der Handlung erfährt man viele
beeindruckende Episoden aus der Vergangenheit der „Hallig-Gräfin“: So war sie einmal bei einer Sturmflut alleine auf der Hallig und hat im Stall bei bei den Pferden ausgeharrt. Es wird ebenfalls von dem mondänen Leben Ihrer Vergangenheit berichtet sowie von der Kindheit mit einem tyrannischem Vater. Maschmann spricht meist plattdeutsch - hier wäre eine Glossar mit Übersetzungen toll gewesen. Ich fand den Aufbau des Romans gegen Ende nicht ganz schlüssig, insgesamt war es jedoch ein gelungenes Lese-Erlebnis.

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