„Look What She Made Us Do - Anne Sauer über Taylor Swift“ ist ein angenehm zu lesender und kurzweiliger Essay rund um Taylor Swift und ihr ‚Imperium‘. Auf rund 130 Seiten führt Anne Sauer durch 13 Kapitel, ...
„Look What She Made Us Do - Anne Sauer über Taylor Swift“ ist ein angenehm zu lesender und kurzweiliger Essay rund um Taylor Swift und ihr ‚Imperium‘. Auf rund 130 Seiten führt Anne Sauer durch 13 Kapitel, in denen sie unter anderem über die verschiedenen ‚Eras‘, die Re-Recordings, die der Sängerin und ihren Fans entgegengebrachte Misogynie und die mögliche Zukunft Taylors schreibt.
In meinen Augen ist er sowohl für Taylor-Swift-Experten als auch -Laien geeignet, allerdings sollte man als eingefleischter Swiftie nicht zu viel erwarten, denn selbst mir, die ich mich erst seit knapp eineinhalb Jahren intensiver mit der Person Taylor Swift beschäftige, waren die meisten der genannten Informationen bereits bekannt.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen, da es mal etwas anderes war, den Werdegang, die Erfolge und auch die Probleme der Sängerin und ihrer Fans in schriftlicher Form vor Augen geführt zu bekommen. Lediglich die persönliche Note der Autorin war mir an der einen oder anderen Stelle etwas zu viel. Selbstverständlich bietet es sich bei einem solchen Essay an, die eigenen Erfahrungen und den ‚mit der Sängerin gegangenen‘ Lebensweg mit in den Text einfließen zu lassen, jedoch hätte es ruhig etwas weniger sein können, da es hier und da beinahe einer Beweihräucherung der Sängerin und ihrer Fans glich. Sachliche und kritische Betrachtungen, die nicht nur an der Oberfläche der Problemthemen kratzen, hätten mir hier gut gefallen.
Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf einen etwas „anspruchsvolleren“ Roman, der mich hoffentlich zum Nachdenken anregen würde, und habe mit ‚Galapagos’ von Kurt Vonnegut genau das und noch mehr ...
Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf einen etwas „anspruchsvolleren“ Roman, der mich hoffentlich zum Nachdenken anregen würde, und habe mit ‚Galapagos’ von Kurt Vonnegut genau das und noch mehr gefunden.
Und hierum geht es:
Vor einer Million Jahre – 1986, um genau zu sein – ist die Welt, wie wir sie kennen, dem Untergang geweiht. Erst brechen die Finanzmärkte der Erde zusammen, dann das Klima und schließlich sorgt eine Pandemie dafür, dass alle Frauen unfruchtbar werden. Alle bis auf diejenigen, die sich an Bord des Kreuzfahrtschiffes Bahia de Darwin auf dem Weg zu den Galapagos-Inseln befinden. Plötzlich sind die Passagiere die letzte Hoffnung der Menschheit. Doch damit die Menschen als Spezies überleben können, muss sie die Evolution von dem befreien, was sie beinahe in den Untergang geführt hätte: ihren übergroßen Gehirnen.
Wer sich nach dem Lesen des Klappentextes einen aufregenden Science-Fiction-Roman erhofft, der uns die hypothetische, ziemlich einsame Zukunft der ‚letzten und ersten‘ Menschen auf den Galapagos-Inseln darbietet, ist weit gefehlt. ‚Galapagos‘ handelt vordergründlich von den Geschehnissen und den Erlebnissen der Figuren ‚vor‘ ihrer Ankunft auf den Inseln (was ich letztendlich etwas schade fand) und befasst sich auf einer sarkastischen, aber gleichzeitig tiefgründigen Weise mit der menschlichen Existenz. Der Erzähler, über den wir im Laufe des Romans nur Stück für Stück mehr erfahren, schaut eine Million Jahre aus der Zukunft rückblickend auf die Menschheit zurück und stellt dabei Dinge wie den technischen Fortschritt, Gier und Krieg kritisch in Frage. Dabei hält er den Lesern jedoch keine Predigt, sondern lädt sie zum eigenen Nachdenken und auch Recherchieren ein, denn nicht jede seiner bereitgestellten Informationen ist auch wahrheitsgemäß.
Mir hat das Lesen von ‚Galapagos‘ sehr viel Spaß gemacht, da mein im Roman so kritisch hinterfragter ‚Denkapparat‘ mal wieder ‚mitarbeiten‘ musste und ich es sehr unterhaltend fand, die vermeintlichen Fakten und Zitate auf ihre Authentizität zu überprüfen. Letztendlich hätte ich mir jedoch gewünscht, dass der zweite Teil des Romans, welcher sich um das Leben nach der Ankunft auf den Galapagos-Inseln dreht, etwas länger und detaillierter gewesen wäre, da ich diesen Teil der Handlung sehr unterhaltend und interessant fand.
Insgesamt ist ‚Galapagos‘ für Leser, die sowohl Humor als auch philosophische Tiefe schätzen, sehr zu empfehlen. Es ist ein Roman, der sowohl unterhält als auch herausfordert, und der noch lange nach der Lektüre nachklingt.
Nach dem riesigen, vor allem aber zwiegespaltenen Hype um "Haunting Adeline" bin ich ziemlich hin- und hergerissen. Ja, die Handlung an sich ist ganz spannend, aber wo waren nun die völlig schockierenden ...
Nach dem riesigen, vor allem aber zwiegespaltenen Hype um "Haunting Adeline" bin ich ziemlich hin- und hergerissen. Ja, die Handlung an sich ist ganz spannend, aber wo waren nun die völlig schockierenden Momente? (Abgesehen von der Waffenszene vielleicht).
Für mich hat sich Adeline ab einem gewissen Punkt absolut irrational verhalten, wodurch das ganze Hin und Her zwischen ihr und Zade auf mich leider nicht so die Wirkung hatte. Ich muss zugeben, dass ich die Tagebucheinträge ihrer Oma um einiges spannender fand als die Entwicklung zwischen den beiden 😂
Wer Haunting Adeline lesen möchte, sollte definitiv die Triggerwarnung beachten, sollte meiner Meinung nach aber auch nicht allzu viel erwarten. Den zweiten Teil werde ich vollständigkeitshalber irgendwann bestimmt noch lesen, aber dieser Moment wird noch auf sich warten lassen.
Bei „All Our Golden Dreams“ handelt es sich um den zweiten Teil Mounia Jayawanths „Van Day“-Dilogie, dessen ersten Teil ich bereits gelesen habe und aufgrund des fiesen Cliffhangers sofort wusste, dass ...
Bei „All Our Golden Dreams“ handelt es sich um den zweiten Teil Mounia Jayawanths „Van Day“-Dilogie, dessen ersten Teil ich bereits gelesen habe und aufgrund des fiesen Cliffhangers sofort wusste, dass ich den zweiten Teil auch unbedingt lesen muss.
Kurz zum Inhalt: Nachdem im ersten Band Ryan Van Day wieder zurück in Ellis’ Leben getreten ist, da sie einige Jahre keinen Kontakt mehr zueinander hatten, obwohl sie schon lange, lange Kindheitsfreunde waren, haben sie sich wieder einander angenähert und sind eine Beziehung miteinander eingegangen. Leider läuft im Van Day-Hotel nicht alles ganz rund. Nachdem es viele Skandale rund um das Hotel gab, bemüht Ryan sich nun alles glatt zu bügeln, entfernt sich dabei jedoch immer mehr von Ellis. Dieser fallen diese Veränderungen sofort auf und selbstverständlich macht sie sich größte Sorgen um Ryan und versucht, ihm mit seinen Problemen zu helfen.
Wie auch schon im ersten Band hat mir auch hier das gesamte Setting wieder sehr gut gefallen. Ich liebe einfach diesen 20er-Jahre-Stil des Hotels - so, so wunderschön mit diesen ganzen Goldakzenten. Es ist wirklich richtig edel und ich kann Ellis Liebe für das Hotel absolut nachvollziehen.
Auch die Protagonisten und Nebencharaktere waren mir wieder sehr sympathisch, jedoch hakte es für mich leider an der Story selbst. Nachdem der erste Teil mit einem so krassen Cliffhanger geendet hat, hatte ich wirklich mehr erwartet, muss ich sagen. Diese „Problemlösung“ Ryans, die aus einem Impuls entstanden ist, wurde mir hier viel zu einfach gelöst, da ich ursprünglich mit viel mehr Stress und Skandalen gerechnet hatte. Deshalb war ich auch etwas enttäuscht, dass das Ganze dann doch so schnell abgehakt wurde.
Trotzdem ging es rund um das Hotel weiter, ca. bis zur Hälfte, wo dann für mich ein ziemlicher Cut gemacht wurde und sich das Buch in zwei Teile aufteilt. Einmal die Handlung rund ums Hotel und im zweiten Teil wird sich hauptsächlich mit der Erkrankung Ryans auseinandergesetzt. Selbstverständlich ist mit so einer Erkrankung nicht zu spaßen und es ist auch sehr wichtig, dass sowas in Büchern verarbeitet wird, jedoch finde ich, dass dieses Thema etwas zu sehr im Vordergrund stand. Dadurch ist leider sehr viel der Beziehung der beiden verloren gegangen - was ich bereits zum ersten Band kritisiert hatte - und der Romance-Anteil ist zu sehr in den Hintergrund gerückt.
Wenn die beiden dann aber mal einen romantischen Moment hatten, ging es so ziemlich nur um das Eine, wodurch der Eindruck bei mir entstanden ist, dass diese Szenen - neben Ryans Krankheitsbild - nur dazu verwendet wurden, um den erwarteten Spice mit reinzubringen.
Jedoch blieb es nicht nur bei Ryans Erkrankung, sondern es wurden immer mal wieder problematische Themen ins Buch eingestreut, angesprochen und selbstverständlich auch kritisiert, jedoch wirkte das für mich eher künstlich und gezwungen.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gern gelesen, da mir Mounias Schreibstil wirklich sehr gut gefällt und auch die Story hat mich trotzdem gut unterhalten. Wie gesagt, sollte man nicht zu viel Romance erwarten, da hier meiner Meinung nach der Fokus auf andere Thematiken gelegt wird.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch trotzdem empfehlen kann, da es hier natürlich auch an meinen eigenen Erwartungen und Wünschen, die ich an dieses Buch hatte, lag, und die wurden leider in Sachen Romance nicht erfüllt. Trotzdem war das Buch sehr unterhaltend und wer also Lust auf einen Roman hat, der nicht zu romancelastig ist und vielmehr eine realistische Seite mit ernsten Themen zeigt, der ist hier genau richtig.
Bei „Klytämnestra“ von Costanza Casati handelt es sich um eine moderne Nacherzählung des griechischen Mythos rund um die namensgebende Protagonistin Klytämnestra.
Klytämnestra ist die Tochter des Königs ...
Bei „Klytämnestra“ von Costanza Casati handelt es sich um eine moderne Nacherzählung des griechischen Mythos rund um die namensgebende Protagonistin Klytämnestra.
Klytämnestra ist die Tochter des Königs von Sparta und die Schwester der schönen Helena und wird eines Tages mit dem berühmten Krieger Agamemnon verheiratet. Dieser ist so sehr auf seine kriegerischen Erfolge aus, dass Klytämnestra eines Tages von ihm dazu gezwungen wird, die gemeinsame Tochter Iphigenie zugunsten seines Krieges zu opfern. Getrieben von Trauer und Wut möchte sie Rache an all diejenigen nehmen, die ihr Unrecht getan haben, und so nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Mich hat das Thema allein schon deshalb interessiert, da ich meine Bachelorarbeit über die Figur der Iphigenie in verschiedenen literarischen Werken geschrieben habe und da fand ich es gerade einmal interessant, einen Roman zu lesen, welcher die Sicht der Klytämnestra behandelt.
Da ich persönlich den Mythos dementsprechend schon kannte und auch mit den Figuren vertraut bin, würde ich es jedem empfehlen, sich vorher einmal mit der Geschichte auseinanderzusetzen, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es zu Beginn ziemlich verwirrend sein wird und zum Ende hin auch nicht unbedingt besser wird 😅 Denn dort sind viele verschiedene, außergewöhnliche Namen vertreten, viele verschiedene Konstellationen und Verbindungen zwischen den einzelnen Familien, und ich denke, dass es ganz schnell sehr schwierig werden könnte, da hinterherzukommen.
Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch wie sie verpackt wurde - es ist wie gesagt eine Nacherzählung - und dementsprechend konnte ich schon erwarten, was im Laufe des Romans passieren wird. Jedoch hat mir leider die Form bzw. der Schreibstil der Autorin nicht wirklich zugesagt. Und zwar hat mich hier besonders die auffallend einfache Wortwahl gestört - gerade zu Beginn, als Episoden aus der Kindheit und Jugend Klytämnestras erzählt werden -, da dort ziemlich kurze Kapitel enthalten sind, die größtenteils nur kurze, einfache Sätze beinhalten. Das kann für den ein oder anderen natürlich von Vorteil sein, jedoch hatte ich zwischenzeitlich immer wieder das Gefühl, dass ich hier eine Nacherzählung eines griechischen Mythos für Kinder lese, da mir der Schreibstil einfach zu einfach und nicht genügend elaboriert erschien. Das kann eventuell daran liegen, dass sich die Figuren im Allgemeinen sehr modern ausdrücken, was ich trotz der Tatsache, dass es sich hier um eine moderne Nacherzählung handelt, in dem Ausmaß nicht erwartet hatte. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass es denjenigen, die eine sehr niedrigschwellige Version eines griechischen Mythos lesen möchten, gefallen könnte.
Zudem ist mir die Handlung etwas zu schnell vorangeschritten, da sehr viel in der Zeit gesprungen wurde, es wurden kurze Episoden erzählt, die meines Erachtens gar nicht wirklich wichtig für die Handlung waren und vielmehr wie Lückenfüller wirkten.
Nichtsdestotrotz hat mich dieser Roman sehr gut unterhalten, der gesamte Mythos ist schließlich sehr erschreckend und skandalös, wodurch der Unterhaltungsfaktor definitiv gegeben ist. Selbstverständlich kann man sich auch sehr gut in Klytämnestras Figur hineinversetzen, denn, was diese Frau erleben musste, ist wirklich unglaublich.
Letztendlich war es für mich ein guter Roman, mit ein paar persönlichen Stolpersteinen und einer feministischen Protagonistin, die sich gegen die Männerwelt durchsetzt und Rache nimmt, also was will man mehr?!