Fünf Attentäter
Five Broken BladesDer König von Yusan muss sterben. Das denken sich zumindest einige hochangesehene Persönlichkeiten des Reichs und so wird eine Truppe aus fünf Attentätern zusammengestellt: ein Leibwächter, eine Diebin, ...
Der König von Yusan muss sterben. Das denken sich zumindest einige hochangesehene Persönlichkeiten des Reichs und so wird eine Truppe aus fünf Attentätern zusammengestellt: ein Leibwächter, eine Diebin, eine Meuchelmörderin, ein Fürst ohne Königreich und der Geheimdienstchef des Königs selbst. Doch schnell wird klar, jeder hat seine eigenen Motive sich der Gruppe anzuschließen und den Tod des brutalen Gottkönigs zu wollen. Am Ende muss sich jeder von ihnen die Frage beantworten, ob sie einander vertrauen können und wie weit sie bereit sind zu gehen.
Die Meinungen zu diesem Buch gehen ja sehr auseinander, was wohl vor allem an der Vermarktung des Verlags liegt. Aus dem englischsprachigen Raum habe ich überwiegend gutes über das Buch gehört und so war ich neugierig auf die Geschichte, wenn auch etwas abgeschreckt von den zahlreichen Hinweisen auf stumpfe Romanzen und Liebesgeschichten. Ich muss allerdings sagen, dass ich das gar nicht so empfand. Ich kann verstehen, dass man enttäuscht ist, wenn man High Fantasy mit großen Schlachten und heroischen Helden erwartet, denn das ist "Five Broken Blades" sicherlich nicht. Allerdings ist es auch keine Romantasy, die Romanzen sind zwar präsent, doch der Plot wird nicht vergessen und die Sexszenen sind eher angedeutet. Gebraucht hätte ich sie dennoch nicht, sie haben mich aber auch nicht allzu sehr gestört. Das Problem der Liebesgeschichten ist vielleicht auch, dass sie sich eigentlich schon abseits des Buches entwickelt hatten und einem so alles wieder sehr plötzlich vorkommt. (Lediglich eine der Charaktere wirkt doch sehr klischeehaft jugendlich, wenn es um diese Dinge geht, was auf Dauer etwas anstrengend wurde.)
Viel mehr ist mir da die zu Anfang etwas inkonsistente Wortwahl bei der Übersetzung. Auch klang es hin und wieder etwas holprig, v.a. im direkten Vergleich zum Original. Zum Glück legte sich das aber irgendwann. Den Schreibstil empfand ich überwiegend als locker und leicht zu lesen und ich muss sagen, ich mochte die Charaktere und hatte wirklich Spaß an der Geschichte.
Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive der sechs Hauptfiguren. Das kann schnell etwas unübersichtlich werden, doch hier hat es sehr gut gepasst finde ich und man konnte die Personen auch leicht auseinander halten. Zudem ist jedes Kapitel nochmal mit dem entsprechenden Namen versehen. Das Tempo ist durchgängig recht hoch, so dass nie wirklich Langeweile aufkommt, schon alleine, weil immer etwas passiert, dass unsere Gruppe vor Probleme stellt.
Den Plottwist am Ende habe ich tatsächlich nicht kommen sehen und daher bn ich jetzt sehr gespannt auf den nächsten Band und die Entwicklung der Story und der Charaktere. Five Broken Blades ist eine unterhaltsame und, wie ich fand, spannende Geschichte über ein Attentat, aber noch viel mehr über die zwischenmenschlichen Beziehungen der Attentäter. Ob man am Ende enttäuscht ist oder nicht, hängt vermutlich davon ab, was man erwartet.