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Veröffentlicht am 15.08.2024

Spannung, Humor, Urlaubsidylle - einfach beste Unterhaltung

Salute - Der letzte Espresso
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Ich war sehr gespannt auf den Start der neuen Reihe von Friedrich Kalpenstein, denn schließlich bin ich von der „Prost-Reihe“ sehr verwöhnt. Aber ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil!

Der ehemalige ...

Ich war sehr gespannt auf den Start der neuen Reihe von Friedrich Kalpenstein, denn schließlich bin ich von der „Prost-Reihe“ sehr verwöhnt. Aber ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil!

Der ehemalige Polizist Paul Zeitler hat sich nach dem er seinen Dienst quittiert hat, am Gardasee niedergelassen und führt dort sehr erfolgreich das Café Monaco. Sein beschauliches Leben beschränkt sich auf ein Schwätzchen mit dem Nachbarn, seinen Kunden oder einem kleinen Flirt mit der Boutique-Besitzerin nebenan. Leider hat es mit der Beschaulichkeit ein Ende als in seinem Café ein Journalist ermordet wird.

Die Ermittlungen übernimmt Commissario Lanza, der mir ziemlich steif und unnahbar vorkommt. Er wirkt für mich gar nicht wie ein Italiener, sondern er könnte auch ein kühler Hanseate sein. Klar gefällt es ihm nicht, wenn Paul auf eigene Faust ermittelt, hält er ihn doch für verdächtig. Aber einmal Polizist, immer Polizist.

In seiner typischen Art schreibt Kalpenstein flüssig, spannend und mit einer gehörigen Portion Humor, der sich besonders in den Dialogen zeigt. Gleichzeitig schafft er es, mir nicht nur die verschiedenen Charaktere, sondern auch die Landschaft und das typische Flair durch seine bildhaften Beschreibungen näher zu bringen. Ich habe mich in Bardolino sehr wohl gefühlt, den Blick auf den Gardasee genossen, die Touristen an der Promenade beobachtet, mir ein paar Köstlichkeiten des Konditors Leone gewünscht und mich nicht zuletzt in die unternehmungslustige Chihuahuahündin Principessa verliebt.

Für mich ein gelungener Start in diese neue Reihe mit interessanten Charakteren, von denen ich in Zukunft hoffentlich noch einigen wiederbegegnen werde.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Spannender Zeeland-Krimi mit Bezug zur Vergangenheit

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Hoofdinspecteur Liv de Vries wird nach einem missglückten Einsatz von ihrem Vorgesetzen aus der Schusslinie genommen und soll sich erstmal um einen Vermisstenfall in Zeeland kümmern.

Diese Geschichte ...

Hoofdinspecteur Liv de Vries wird nach einem missglückten Einsatz von ihrem Vorgesetzen aus der Schusslinie genommen und soll sich erstmal um einen Vermisstenfall in Zeeland kümmern.

Diese Geschichte hat nicht ganz so viele Teile wie ein Puzzle, aber drei Geschehnisse in unterschiedlichen Zeitebenen müssen von Liv und ihren Kollegen richtig zu einem Ganzen zusammengefügt werden, um Hintergründe zu verstehen und zur Lösung zu kommen.

Die erste Geschichte startet 1944 auf der Insel Walcheren, deren Deiche durch Bombardement zerstört werden, wobei viele Menschen ertrinken. Durch immer wieder eingefügte Rückblicke nehmen wir für einige Zeit an dem Schicksal einiger Überlebender teil.

Bei dem aktuellen Fall des vermissten Rob van Loon stellt Liv schnell fest, dass Rob eine entscheidende Rolle in dem Fall eines vermissten Mädchens vor zehn Jahren gespielt hat, so dass auch dieser Fall in den Fokus der Ermittlungen von Liv gerät. Wurde diese nie aufgeklärte Tat vielleicht nun gerächt? Aber wie passen die weiteren Opfer da rein?

Maarten Vermeer hat diesen komplexen und über einen langen Zeitraum spielenden Krimi perfekt aufgebaut und zum Schluss für mich logisch zu Ende geführt. Neben dem Krimi spielen die Probleme unseres Nachbarlandes durch die vielen Einwanderer eine Rolle. Sie befeuern die rechtsradikalen Strömungen in der Bevölkerung und bescheren den entsprechenden Parteien vermehrten Zulauf. Gleichzeitig schildert er aber auch die landschaftliche Schönheit von Zeeland und dem mittelalterlichen Städtchen Veere, so dass dieser Landstrich auf meine Urlaubsliste gelandet ist.

Ich mag die mit einem starken Gerechtigkeitssinn ausgestattete Ermittlerin Liv de Vries sehr, auch wenn sie manchmal zu stark auf sich und ihren Spürsinn fokussiert ist und hoffe auf weitere Fälle mit ihr.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Witzig und sehr einfallsreich

Die große Weltreise durch den Zoo
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Weil die Saison so erfolgreich war, wird der Zoo für einen Tag geschlossen und alle Tiere dürfen mit in den Urlaub fahren. Aber wie es auch im wahren Leben so ist, wenn viele Menschen oder hier eben Tiere, ...

Weil die Saison so erfolgreich war, wird der Zoo für einen Tag geschlossen und alle Tiere dürfen mit in den Urlaub fahren. Aber wie es auch im wahren Leben so ist, wenn viele Menschen oder hier eben Tiere, sich auf etwas einigen sollen, geht das meist schief. Jedes Tier möchte woanders hin, etwas anders erleben oder unternehmen. Das bringt den Zoodirektor und seinen Gehilfen Igel Ignaz ganz schön ins Schwitzen. Wie soll das an einem einzigen Tag funktionieren?

Ich finde die Idee hinter dieser Geschichte von Sophie Schoenwald gut und auch sehr einfallsreich umgesetzt. Die Kinder merken, dass es ähnlich wie in der Kita, der Schule oder auch in der Familie zugeht. Viele Wünsche, die ausgesprochen werden und nun gilt es, einen Kompromiss oder eine Lösung zu finden. Im Zoo gelingt das ganz wunderbar, alle helfen mit und am Ende sind alle glücklich und zufrieden.

Bei diesem Buch lernen die Kinder nicht nur sehr viele unterschiedliche Tiere kennen, sondern auch verschiedene Länder und ihre Wahrzeichen wie z. B. den Eifelturm oder die Oper von Sidney. Es geht auch in ein Museum und sogar der englische König hat einen Auftritt. Auch witzige Momente wurden eingestreut wie z. B. der Elefant im Porzellanladen, ein auf einem Bügelbrett surfender Pinguin oder auch die Verkleidungen.

Die vielen, teils großformatigen, farbigen und detailreichen Illustrationen von Günther Jakobs unterstützen den Text ganz wunderbar und sorgen dafür, dass auch kleinere Kinder Spaß an dem Buch haben.

Das Ende fand ich etwas abrupt, aber trotzdem gibt es von mir fünf Sterne, weil Kinder hier nicht nur ihren Wissensschatz erweitern, sondern auch etwas über soziales Verhalten lernen können. Und dabei ist das Buch auch noch sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Wieder witzig und mit ganz viel herbstlichem Flair

Spekulatius, der Weihnachtsdrache. Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald
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Bisher war uns Spekulatius nur aus den Adventsgeschichten bekannt, schließlich ist er ein Weihnachtsdrache. Aber weil Mats und Mathilda für die Rettung der Tiere im Wald Hilfe brauchten, ist der liebenswerte ...

Bisher war uns Spekulatius nur aus den Adventsgeschichten bekannt, schließlich ist er ein Weihnachtsdrache. Aber weil Mats und Mathilda für die Rettung der Tiere im Wald Hilfe brauchten, ist der liebenswerte Drache ausnahmsweise für eine Stippvisite im Herbst aufgetaucht – sehr zu unserer Freude.

Trotz der nicht ganz leichten Aufgabe, die Tiere vor den Jägern zu retten, haben Mathilda, Mats und Spekulatius zusammen ganz viel Spaß. Tobias Goldfarb verbreitete mit Aktionen wie Kastanien sammeln, in Laubhaufen springen, Drachen steigen lassen oder dem Geisterfest Halloween trotz des sommerlichen Wetters herbstliche Stimmung. Diese Aktivitäten zeigen wie man im Herbst in der Natur ohne großen Aufwand ganz viel Spaß haben kann. Zudem können die Kinder lernen welche Tiere es im Wald gibt, was sie fressen oder welche Angewohnheiten sie haben.

Mit der Gans Lumi führt der Autor eine weitere liebenswerte Figur ein, die uns hoffentlich noch des Öfteren begegnen wird. Auf den Freiherrn von Freysinn können wir nach einhelliger Meinung in Zukunft aber verzichten.

Die gesamte Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig und aufwendig gestaltet. Bereits das in herbstlichen Farben gestaltete Cover spiegelt den Herbst perfekt wider. Und auf den Innenseiten des Covers sind mit Kastanien, Eicheln, Pilzen, Blättern und Äpfeln ebenfalls herbstliche Elemente zu sehen. Der Text wird mit vielen schönen farblichen Illustrationen untermalt und jede Seite ist mit einer herbstlichen Blättergirlande geschmückt.

Es hat uns gefreut, alten und neuen Charakteren in diesem neuen und spannenden Abenteuer zu begegnen und wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Advent.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Berührend, fesselnd und manchmal auch kaum auszuhalten

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
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Aufgrund des Covers und des Titels hatte ich mit einem seichten Wohlfühlroman gerechnet. Ich denke aufgrund meiner Überschrift kann man schon sehen, dass dieser Roman weit entfernt von einer seichten Erzählung ...

Aufgrund des Covers und des Titels hatte ich mit einem seichten Wohlfühlroman gerechnet. Ich denke aufgrund meiner Überschrift kann man schon sehen, dass dieser Roman weit entfernt von einer seichten Erzählung ist und das Äußere in diesem Fall nicht zum Inhalt passt. Und ich war glücklich darüber.

Es geht nur am Rande um die Freundinnen, die sich regelmäßig samstags zum gemeinsamen Frühstück treffen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Geschichte von Marlene und ihrer Mutter Editha. Gegen Ende ihres Lebens versinkt Editha immer mehr in ihre Erinnerungen und reist gedanklich zurück in ihre Kindheit in Pommern, der Flucht aus ihrer Heimat und dem Neuanfang in Deutschland. Sie bittet ihre Tochter, mit der sie nie über ihre Vergangenheit gesprochen hat, nach ehemals Pommern zu reisen und nach einem zurückgelassenen Kästchen zu suchen.

Nicht nur um ihrer Mutter diesen Wunsch zu erfüllen, sondern auch um Abstand zu ihrem Mann, der die Scheidung verlangt, zu gewinnen, begibt sich Marlene auf die Reise. Bei ihrer Suche entdeckt Marlene ein ungeheuerliches Geheimnis, dem sie mit weiterer Recherche versucht auf den Grund zu gehen. Es ist schön zu beobachten, wie Marlene mit jedem Tag mehr an Selbstvertrauen gewinnt und merkt, dass ihr die gemeinsame Zeit mit ihrem Mann nicht gutgetan hat.

Eva Seifert erzählt auf eine angenehme und flüssige Art und dabei sehr intensiv. Mit Marlene und Editha habe ich mich gefreut, mit ihnen geweint und gelitten. Besonders die meiner Meinung nach realistische Beschreibung der Flucht der Menschen aus Pommern fand ich bedrückend und es hat mich sehr mitgenommen. Aber dieses Leid und die Grausamkeiten eines Krieges müssen in der Erinnerung bleiben und gehören eben auch in einen Roman, der sich mit der Vergangenheit einer Frau beschäftigt, die aus Pommern fliehen musste.

Eva Seifert erzählt von Freundschaft, Verlust, Neuanfang, Familie und der Liebe zwischen Mutter und Tochter. Ich bin froh, dass ich diesen Roman, der so viel Tiefgang hat, lesen durfte. Auch wenn mir das ein oder andere etwas unrealistisch vorkam, bekommt das Buch von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und fette fünf Sterne.

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