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Veröffentlicht am 11.07.2024

Von der Raupe zum Schmetterling

Bonjour Agneta
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Agneta ist fast 50 und steckt in ihrer Ehe fest. Die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus, ihr Mann Magnus ist auf einem Gesundheits- und Sporttrip und Agneta stagniert in ihrem Job der sie langweilt.

Sie ...

Agneta ist fast 50 und steckt in ihrer Ehe fest. Die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus, ihr Mann Magnus ist auf einem Gesundheits- und Sporttrip und Agneta stagniert in ihrem Job der sie langweilt.

Sie fühlt sich nicht wahrgenommen und mehr oder weniger unsichtbar. In ihrem Job ist sie halt einfach da, ihre Kinder melden sich nur bei ihr wenn sie Geld brauchen, ihr Mann interessiert sich nur noch für gesunde Ernährung, Radfahren, Schwimmen und Vögel mit denen er auch auf Instagram sehr aktiv ist.

Magnus möchte das Agneta sich ihm anpasst, Wein und gutes Essen sind Tabu, weshalb Agneta dies alles alleine und heimlich genießt.

Als sie dann die Befürchtung hat ihren Job zu verlieren, stolpert sie über eine Annonce in der Zeitung, in der steht das ein älterer Junge Hilfe braucht, Wäsche gewaschen werden muss und ein riesen Haus geputzt werden soll. Kurzentschlossen antwortet Agneta auf diese Anzeige und tritt den Job wenige Tage später an. Die Stelle ist jedoch nicht in Schweden, sondern in Frankreich in der Provence.

Agneta landet in einem alten Kloster in dem der Homosexuelle Einar wohnt, der an Demenz erkrankt ist. Agneta findet sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zurecht und lernt Land und Leute lieben.
Sie entwickelt sich im wahrsten Sinne des Wortes von einer Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling, rein innerlich gesehen.

Einen Stern habe ich abgezogen, da es mir schlichtweg viel zu übertrieben gewesen ist was Agneta alles gegessen und getrunken hat. Welcher Mensch isst eine vierfache Currywurst mit Kartoffelsalat und dazu vier Flaschen Bier??? Das hat ja auch nichts mehr mit Genuß zu tun.
Des weiteren war mir die schlechte Selbstdarstellung ihrerseits auch zu viel und kam zu oft vor.

Sehr gut haben mir die Gespräche zwischen Einar und Agneta gefallen und wie einfühlsam sie mit seiner unterschiedlichen Gefühlslage umgegangen ist, auch das Armand eine so tragende Rolle bekommen hat, gefällt mir gut.

Diese Geschichte hat sehr liebevolle Charaktere, die mir alle gut gefallen haben, sogar Magnus fand ich gut, vor allem zum Ende hin.

Sehr gerne hätte ich noch ein, zwei Kapitel weiter gelesen, da hätte man noch was schönes draus machen können.

Mein Fazit
Ein Roman in den sich bestimmt einige reinversetzen können mit wirklich liebevollen Charakteren, schönen und tiefgründigen Gesprächen und einem gewissen Urlaubsfeeling.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Der König und der Uhrmacher

Der König und der Uhrmacher
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Jon Sivertsen ist ein Uhrmacher der ursprünglich aus Island kommt, aber schon seit vielen Jahren in Dänemark lebt. Als er eines Tages im Königspalast in Kopenhagen ist, denkt er an eine sehr wertvolle ...

Jon Sivertsen ist ein Uhrmacher der ursprünglich aus Island kommt, aber schon seit vielen Jahren in Dänemark lebt. Als er eines Tages im Königspalast in Kopenhagen ist, denkt er an eine sehr wertvolle Uhr die einst ein Schweizer Uhrmacher mit dem Namen Habrecht gebaut hat.
Diese Uhr ist schon lange kaputt und unzählige Uhrmacher haben versucht diese wieder in Gang zu bringen, was jedoch bis jetzt niemandem gelungen ist.
Jon sieht sich dieses Meisterwerk an und fasst den Entschluss, sich mit diesem Exemplar auseinander zu setzen.

Nachdem Jon begonnen hat diese Uhr erstmal in Ihre Einzelteile zu zerlegen, gesellt sich eines Abends der König Christian der VII. zu ihm und fängt an sich mit Jon zu unterhalten. Der König stellt Fragen über Island und über Jons Familie. Jon erzählt und erzählt, der König kommt immer öfter zu Jon.

Immer mehr kristallisiert sich heraus da es einige Parallelen zwischen der Geschichte von Jon und der Geschichte des Königs gibt. Nicht alle im Umfeld des Königs sind mit diesen Zusammenkünften der Beiden einverstanden und versuchen diese zu unterbinden.

Einen Stern ziehe ich allerdings ab, da im zweiten Teil sehr viele Wiederholungen vorkommen und das stellenweise nervig ist. Des weiteren ist es etwas schwierig sich mit den Isländischen Namen und Ortschaften zurecht zu finden, wo man sich jedoch im Laufe des Buches rein findet. Zu Anfang habe ich es hingegen als sehr anstrengend empfunden.

Mein Fazit
Ein Interessanter historischer Roman, der zum Nachdenken anregt was die Zeit betrifft. Besonders hervorheben möchte ich, das es dem Autor unbeschreiblich gut gelingt die Atmosphäre die in dieser Geschichte liegt zu mir als Leserin zu transportieren.

Ein kleiner Tipp vorab, wer sich nicht selbst Spoilern möchte, sollte den König oder ähnliches NICHT im Vorfeld googlen!!!

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Amüsant aber vorhersehbar

Komm schon, Baby!
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Das Cover hat mir sofort gut gefallen und die Leseprobe hat mich angesprochen, weshalb ich mich für diesen Roman entschieden habe.

Juli ist Ende dreißig und übt ihren Beruf als Hebamme mit Leib und Seele ...

Das Cover hat mir sofort gut gefallen und die Leseprobe hat mich angesprochen, weshalb ich mich für diesen Roman entschieden habe.

Juli ist Ende dreißig und übt ihren Beruf als Hebamme mit Leib und Seele aus. Als Juli nach einem One-Night-Stand Schwanger wird beginnt das Chaos, die Turbulenzen werden stürmischer als Juli erfährt, wer der Vater ihres Babys ist. Es ist nämlich niemand geringerer als der werdende Vater einer ihrer neuen Klientinnen.

Ein sehr amüsanter, leichter Roman für zwischendurch. Ich habe viel gelacht.

Was mir jedoch nicht gefallen hat ist, das es unwahrscheinlich viele Floskeln gibt, die schon gefühlt hundert Jahre alt sind, diese Geschichte ist gespickt davon.
Der Dübel verschwand galant in der Wand.
Immer wenn Du lächelst stirbt irgendwo ein Problem.
Um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Ich finde es sehr Schade, das die Autorin sich an den verschiedenen Stellen nicht eigene Aussagen überlegt hat, denn soviel Phantasie sollte man schon haben.

Des weiteren war ich enttäuscht darüber, das der gesamte Verlauf schon sehr, sehr früh vollkommen vorhersehbar gewesen ist. Wenn man erstmal alle Protagonisten auf dem Schirm hat, ist es ein leichtes eins und eins zusammen zu zählen.

Mein Fazit
Ein leichter Roman der einen oftmals schmunzeln lässt, gut für zwischendurch zur seichten Unterhaltung geeignet.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Überraschend anders, eine tiefgründige und emotionale Reise

Only One Song
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Die Only One Reihe hat mich sehr positiv überrascht es wurde zu einer tiefgründigen und emotionalen Reise durch drei jeweils eigenständige Geschichten.

Only One Song
In dem ersten Band geht es um Theo ...

Die Only One Reihe hat mich sehr positiv überrascht es wurde zu einer tiefgründigen und emotionalen Reise durch drei jeweils eigenständige Geschichten.

Only One Song
In dem ersten Band geht es um Theo und Winston, Theo hat einen Nebenjob in einer Bar, wo sie und Winston sich kennenlernen. Winston ist Drummer in einer aufstrebenden Band, die kurz vor ihrer ersten Tour steht.

Am Anfang eines Kapitels gibt es immer eine kurze WhatsApp Nachricht die einige Fragen in einem aufkommen lassen. Dadurch macht man sich so seine Gedanken was passieren könnte, ich kann jedoch sagen das alles ganz anders wird, als sämtliche Dinge die einem vorab im Kopf rund gegangen sind. Die Geschehnisse sind schockierend und absolut unvorhersehbar!

Only One Letter
In dem zweiten Band geht es um Nate und Liz, die sich über Liz beste Freundin Amber kennenlernen. Hier geht es im Kern um Panikattacken und Ängste. Es ist erschreckend zu sehen wie sehr ein einziger Augenblick etwas in einem Menschen aulsösen kann was dazu führt, das nur einen Moment später alles anders ist.

Die Autorin hat ein sehr feinfühliges Händchen dafür bewiesen wie sensibel sie sich diesem schwierigen Thema angenommen hat. Der Umgang mit diesem Thema ist sehr gut ausgeführt. Auch die Beschreibungen der Versuche die jeweiligen Situationen zu verbessern, bzw zu verändern und sich diesem Schicksal nicht hinzugeben.

Dieser Teil der Reihe hat mir jedoch trotzdem am wenigsten gefallen, da ich mich etwas schwer damit getan habe, das es immer wieder Zeitsprünge gegeben hat. Auch die Überschriften Nates Logbuch etc, war leider nicht so meins gewesen.

Only One Note
In dem letzten Band der Reihe geht es um Nell und Charles. Die beiden sind schon seit ihrer Schulzeit ein Paar und stehen kurz vor ihrer Hochzeit. Da es einen unerfüllten Kinderwunsch gibt, kommt es dazu das Charles während einer Dienstreise einen Fehltritt macht und Nell betrügt. Zurück zu Hause beichtet er seinen Fehler unmittelbar und für Nell bricht eine Welt zusammen.

Dieser Band ist mein Lieblingsband, hier durchlebt man eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, Wut, Hass, Lachen, Weinen, Schreien und unsagbar viel Liebe.

Diese Reihe werde ich definitiv nochmal Lesen!

Fazit
Es ist auf jeden Fall möglich jeden Band unabhängig voneinander zu lesen, jedoch würde ich das nicht empfehlen.
Jedes Buch ist in sich abgeschlossen, mein Tipp ist allerdings diese Reihe von Anfang bis Ende in der richtigen Reihenfolge mit ein wenig Zeit zu lesen, da es zwischendurch ein wenig Zeit braucht um das Gelesene sacken zu lassen.
Die Autorin hatte den Mut in dieser Reihe sehr sensible Ereignisse zu thematisieren, was ihr in meinen Augen außergewöhnlich gut und mit dem nötigen Feingefühl gelungen ist.
Diese Reihe ist wie das wirkliche Leben, in dem es leider auch viel zu oft schreckliche Dinge gibt und in dem es auch oft kein Happy End gibt, so sollte es auch in Romanen sein und hier ist das definitiv der Fall.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Puh... Geschafft und geschafft...

Genau so, wie es immer war
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Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Cover, auf dem eine Vorstadt dargestellt wird, ist passend zu dem Inhalt, was mir persönlich immer wichtig ist.

Zu Anfang möchte ich ganz betont sagen, dass ...

Geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Cover, auf dem eine Vorstadt dargestellt wird, ist passend zu dem Inhalt, was mir persönlich immer wichtig ist.

Zu Anfang möchte ich ganz betont sagen, dass ich mich bewusst für diesen Roman entschieden habe, da ich sehr gerne Bücher mit möglichst vielen Seiten lese.

Der Klappen Text hat mich sofort angesprochen und die Leseprobe hat mir auch gut gefallen, so dass ich den Wunsch hatte, diese Geschichte weiter lesen zu wollen.

In diesem Roman ist die Hauptfigur Julia, eine Frau Ende 50 verheiratet, zwei Kinder.

Der Klappentext beginnt mit den Worten:
Manchmal kann Julia es gar nicht fassen, was für ein unwahrscheinlich schönes Leben sie führt.

Hmm, na gut, nur war für mich nicht viel von diesem unwahrscheinlich schönen Leben zu sehen, bzw zu lesen. Die erste Hälfte das Romans hätte meiner Meinung nach auch den Titel "Julia weint" tragen können, denn das wäre durchaus zutreffend gewesen. Gefühlt hat Julia spätestens auf jeder dritten Seite angefangen zu weinen, ist in Tränen ausgebrochen usw. Ich würde sie an der Stelle als Nervenbündel bezeichnen.

Julia geht in ihrem Leben durch Höhen und durch Tiefen, alles in allem sehr nachvollziehbar und nicht unrealistisch was sie alles durchlebt.
Aber es wurde immer anstrengender dem Ganzen zu folgen und ab einem gewissen Punkt wollte ich dieses Buch "nur noch hinter mich bringen" . Traurig aber wahr.
Julia war mir nicht sonderlich sympathisch, sie war nie zufrieden, hat sich immer selbst als Außenseiterin gesehen, hat sich immer wieder mit anderen verglichen, ich hatte das Gefühl sie war oft neidisch. Auch, wenn es ums Geld ging, oh mein Gott, Helen hat eine Flasche Wein für 57 Dollar gekauft.

Mark hat mir oftmals richtig leid getan, er ist wirklich ein toller Ehemann und Vater, Julia wusste das viel zu oft nicht zu schätzen und hat ihm in meinen Augen sehr oft Unrecht getan und ist nicht liebevoll mit ihm umgegangen.

Helen steht ja im Klappen Text nicht sehr gut da, auch am Anfang der Geschichte wird Helen eher negativ dargestellt, ich jedoch fand Helen toll, sie war immer liebevoll und unterstützend, ein Fels in der Brandung, auch da habe ich oft den Kopf geschüttelt wie Julia ihr gegenübergetreten ist. Nehmen konnte Julia immer recht gut.

Das Verhältnis zwischen Julia und ihrer Mutter war für mich ausgesprochen gut beschrieben, das konnte ich gut nachvollziehen, ein ganz bestimmtes Gespräch relativ zum Schluss hat mir unsagbar gut gefallen.

Um zu erklären was mich zu dieser mittelmäßigen Bewertung bewogen hat kann ich folgendes sagen:
Dieser Roman hätte um ein vielfaches verkürzt werden können, ohne das die entscheidenden Geschehnisse gefehlt hätten. Wäre dem so, hätte ich vermutlich die vollen fünf Sterne vergeben, so kann ich das jedoch nicht!

Zur Begründung, die Autorin hat so vieles künstlich aufgebauscht, puh, das war stellenweise richtig anstrengend dem Ganzen überhaupt noch folgen zu können. Hier musste ich oftmals an Zuckerwatte denken, da wird auch aus nichts viel gemacht und mit einem Tropfen Wasser, puff, löst sich alles wieder in Luft auf.

Durch dieses aufgebauschte habe ich des Öfteren den Faden verloren und wusste zum Schluss gar nicht mehr worum es eigentlich gerade ging.
Das gleiche Schema spiegelte sich in unzähligen Unterhaltungen wieder, es findet ein Gespräch statt, einer der Beteiligten verliert sich derart in seinen Gedankengängen, das ich, als das Gespräch fortgeführt wurde, immer wieder nachlesen musste worum dieses Gespräch überhaupt ging.
Als es um Anita, Julias Mutter ging und da immer wieder verschiedene ehemalige Partner aufgetaucht sind in der Erzählung, da verliert man den Überblick und vieles davon ist absolut Bedeutungslos. Ich habe ab spätestens da überhaupt gar keine Lust mehr gehabt weiter zu lesen.
Dazu kommt noch das die gesamten Kapitel Zeitsprünge haben und man sich in jedem einzelnen Kapitel zurechtfinden muss wo man sich gerade befindet. Das dauert immer einen Augenblick.
In diesem Roman ist Julia einmal fast 60, dann ist sie um die 40, dann ist sie 20, dann ist sie 7, plötzlich wieder 27 usw, so zieht sich das durch den gesamten Roman. Da wäre es definitiv ein Muss gewesen das die Autorin generell Zeitangaben macht, z.B. März 1980, August 1974 oder ähnliches.

Leider kam bei mir so kein Lesefluss auf, Schade eigentlich, diese Geschichte kompakter zu erzählen, wäre für mich ein Highlight gewesen, so jedoch leider nicht. Oftmals ist doch weniger, mehr.

Wieviel Potential dies hat, sieht man sehr gut zum Schluss, da die Gespräche mit Julia und Mark und auch mit Julia und Anita sehr gut gewesen sind.

Der Schluss allerdings war für mich auch wieder eher negativ.
Sie erinnert sich daran...
Sie erinnert sich daran...
Sie erinnert sich daran...

Und das in Dauerschleife, da frage ich mich:
Echt jetzt? Warum?

Mein Fazit
Puh, schwer zu sagen. Ein Roman mit sehr viel Potential, nur leider viiiieeeel zu sehr in die Länge gezogen.
Lesenswert?
Wenn man kein Problem damit hat den ausufernden Ausführungen der Autorin zu folgen, dann ja.
Allerdings, nicht für "nebenbei" geeignet, da kein richtiger Lesefluss aufkommt und man sich definitiv konzentrieren muss um zu wissen wo man sich gerade befindet um hinterher das Puzzle zusammen setzen zu können!

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