Die Berührung des Todes
Die Autorin Adalyn Grace hat mit ihrem Werk „Belladonna- Die Berührung des Todes“ den
Auftakt zu einer Reihe geschrieben, in dem das besondere Mädchen Signa und ihre
Begegnungen mit dem Tod im Vordergrund ...
Die Autorin Adalyn Grace hat mit ihrem Werk „Belladonna- Die Berührung des Todes“ den
Auftakt zu einer Reihe geschrieben, in dem das besondere Mädchen Signa und ihre
Begegnungen mit dem Tod im Vordergrund stehen. Dies ist ein Reihenauftakt und kann daher
ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.
Klappentext:
Signa ist vom Tod berührt. Seit ihre Eltern gestorben sind, glauben ihre Verwandten, dass sie
verflucht ist. Bis Signa eines Tages von ihrem Cousin in das wunderschöne Herrenhaus Thorn
Grove eingeladen wird. Die rauschenden Bälle und eleganten Gäste faszinieren Signa, doch
der Glanz verbirgt ein düsteres Geheimnis. Die Tochter des Hauses, Blythe, wurde vergiftet
und der Täter steht der Familie näher als vermutet. Als der Tod dann höchstpersönlich
erscheint, um Signa bei dem Rätsel zu helfen, weckt er in ihr verbotene Gefühle, die sie in
einen dunklen Abgrund reißen könnten...
Ich persönlich fand den Klappentext recht ansprechend- ein Mädchen, welches Kontakt mit
dem Tod höchstpersönlich hat und ein geheimnisvolles Rätsel – dies klang für mich sehr
vielversprechend. Daher habe ich es gewagt und mich ohne große Erwartungen an dieses
Werk herangewagt.
Bei „Belladonna – Die Berührung des Todes“ habe ich zum ungekürzten Hörbuch gegriffen.
Dies wird von Lena Münchow gesprochen, bisher habe ich noch kein Hörbuch gehört,
welches von ihr vorgelesen wurde. Ich fand ihre Sprechweise recht angenehm, ihre Stimme ist
verständlich, sodass man dem Hörbuch gut folgen konnte und mit Genuss diesem gelauscht
hat. Jedoch hätte ich mir persönlich ein höheres Sprechtempo gewünscht. Stellenweise fand
ich es doch etwas zu träge, aber dies ist Geschmackssache.
Dieses Werk ist ein gelungener Genremix. Zum einen ist dies ein Fantasy- Buch, jedoch mit
einer guten Brise Romance (die Gefühle von der Protagonistin Signa werden hier näher
thematisiert), aber auch Mystery (Signa kann mit dem Tod Kontakt aufnehmen und hat auch
noch weitere Talente) und auch eine gute Portion Thrill (Aufklärung eines Mordfalls und
versuchter Mord). Dies führt dazu, dass dieses Buch viele Facetten zwischen zwei
Buchdeckel bringt. Bei mir hat dieser Genremix ganz gut funktioniert. Der Schreibstil von
Adalyn Grace ist recht leicht und detailreich, dies führt dazu, dass sich das Buch flüssig lesen
lässt bzw. in meinem Fall hören lässt. Auch schafft es die Autorin, dass Bilder vor meinem
geistigen Auge entstehen. Das Setting ist historisch angehaucht, der ein oder andere Ball oder
auch eine Teegesellschaft spielt innerhalb des Werkes eine wesentliche Rolle. Mir persönlich
hat dies gut gefallen, ich fand das historische Setting ansprechend und hat meiner Meinung
nach gut zur Geschichte an sich gespasst. Zu Beginn wird man von der Autorin Grace sofort
mitten in das Geschehen geworfen, man lernt sofort die Protagonistin Signa und ihr
derzeitiges Leben kennen, aber auch ihre Vergangenheit wird näher beleuchtet. Dieser Roman
entwickelt sich langsam, aber stetig. Wer hier ein temporeiches oder sogar actionreiches Buch
sucht, der wird dies leider vergeblich tun. Es existiert zwar die ein oder andere blutige oder
auch brutale Szene, jedoch werden diese eher am Rande erwähnt, ohne zu sehr ins Detail zu
gehen.
Leider muss ich gestehen, dass ich von der Protagonistin Signa zwiegespalten bin. Zum einen
ist sie ein cleveres Mädchen mit einem gewissen Wissensschatz, sie ist wissbegierig und
neugierig. Dann gibt es Szenen, in denen sie recht naiv und unbedarft ist. Auch fehlt es ihr an
Sozialkompetenz, was aber mit ihrer isolierten Kindheit und diversen Schicksalsschlägen in
Zusammenhang steht. Manchmal mochte ich ihre Art, wie sie sich für andere einsetzt. Dann
aber ging sie mir mit ihrer naiven Art etwas auf die Nerven. Dafür fand ich ihr
ungewöhnliches Talent umso interessanter. Signa lernt im Verlauf des Buches, dieses zu
akzeptieren und auch anzunehmen. Stück für Stück muss sie dieses Talent erst erforschen und
kennen lernen, was sie alles kann. Auch die Kontrolle dieser Begabung ist nicht immer
einfach. Dies hat mir persönlich ganz gut gefallen. Ebenso der Tod als männlicher Gegenpart.
Seine Art fand ich recht ansprechend und für mich hat sein Charakter und seine Entwicklung
einen wesentlichen Part für mein Interesse ausgemacht. Seine Szenen habe ich immer mit
großem Genuss gelesen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich immer sehnsüchtig auf
weitere Passagen mit dem Tod gewartet habe. Negativ muss ich noch erwähnen, dass die
Nebencharaktere meiner Meinung nach nicht gut ausgearbeitet waren. Diese blieben für mich
blass und eindimensional, hier fehlte es mir an Charaktertiefe. Die Nebencharaktere waren
recht klischeebelastet, hier gab es keine großen Überraschungen oder Wendungen.
Insgesamt konnte mich die Autorin Adalyn Grace mit „Belladonna – Die Berührung des
Todes“ gut unterhalten. Auch die Sprecherin Lena Münchow macht ihren Job meiner
Meinung nach hier gut. Es gab einige interessante Ansätze, jedoch auch ein paar
Schwachstellen. Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, kann ich derzeit noch nicht sagen.
Leider kann ich den Hype um dieses Werk auch nicht ganz nachvollziehen. Ich möchte
hierfür 3,5 Sterne vergeben.