Spicy Geschichte mit tollen Charakteren, aber kleineren Schwächen
Das Cover des Buches gefällt mir recht gut, weil es zum einen zu den anderen Büchern der Autorin passt und zum anderen weil man sich die Charaktere dadurch schon mal gut vorstellen kann. Die fast schon ...
Das Cover des Buches gefällt mir recht gut, weil es zum einen zu den anderen Büchern der Autorin passt und zum anderen weil man sich die Charaktere dadurch schon mal gut vorstellen kann. Die fast schon comichafte Darstellung täuscht aber sehr darüber hinweg, wie viel Spice in der Geschichte enthalten ist, was mich persönlich nicht stört, andere aber verwirren könnte.
Die Story klang dennoch sehr vielversprechend: Briar Saint ist eine erfolgreiche Schauspielerin und gilt als Diva, der man es nie recht machen kann. Doch als ein Stalker in ihr Haus einbricht, sie im Schlaf fotografiert und ihr eine drohende Nachricht hinterlässt, braucht sie jemanden, der sie beschützt. Sie engagiert die ehemaligen Soldaten Matt, Kenta und Glen, die ihr fortan auf Schritt und Tritt zur Seite stehen, damit ihr auf keinen Fall etwas passiert. Dabei kommt Briar ihnen näher als sie geplant hatte und weiß nicht genau, wer von ihnen ihr Herz höher schlagen lässt. Aber vielleicht muss sie ja auch gar nicht einen von ihnen wählen. Doch während sie beginnt, die Nähe aller drei zu genießen, erkennt sie, dass der Stalker näher ist, als sie gedacht hätte und dass die Männer ihre ganz eigenen Narben haben, die noch nicht verheilt sind.
Der Schreibstil des Buches ist richtig gut. Ich bin nahezu mit den ersten Seiten komplett ins Buch getaucht und hatte Schwierigkeiten, es überhaupt zur Seite zu legen. Das liegt auch daran, dass die Geschichte aus der Sicht aller Protagonisten geschildert wird, sodass man die verschiedenen Personen nochmal anders kennenlernt und die Abschnitte dadurch recht kurz sind, sodass man mal eben 1-15 Kapitel lesen kann.
Die Charaktere haben es ebenfalls erstaunlich schnell geschafft, mich für sie einzunehmen. Briar wirkt erstmal wie eine Diva, aber es wird sehr schnell deutlich, dass sie das Bild, das die Öffentlichkeit eh von ihr hat, dazu nutzt, auf Ungerechtigkeiten innerhalb der Branche aufmerksam zu machen. Ich habe sehr bewundert, dass ihr das immer wichtiger ist als ihr Image oder dass die Menschen sie für eine Diva oder Schlimmeres halten. Dadurch muss sie sich auch den Bodyguards gegenüber nicht verstellen, sie ist einfach so wie immer, auch wenn vor allem Matt eine ganze Zeit braucht, um das zu akzeptieren. Auch die Jungs mochte ich direkt. Sie sind alle auf ihre Art einzigartig und sind gerade deswegen perfekt für Briar. Ich mochte, wie aufmerksam Glen ihr gegenüber ist, wie sehr Kenta sie unterstützt, egal was sie tut und dass Matt sie immer beschützt. Sie alle passen vor allem in ihrer Kombination zu ihr und ich kann verstehen, dass sie sich nicht entscheiden wollte.
Die Story fand ich ebenfalls besser als ich zunächst erwartet hätte, weil sie mehr Tiefe und Story hatte, als der Klappentext zunächst vermuten lässt. Der Umgang mit dem Stalker, Briars Angst und die PTBS aller Jungs, die sich allerdings bei Matt am deutlichsten zeigt, haben zum Nachdenken angeregt und dafür gesorgt, dass mich die Story wirklich gefesselt hat. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war, wie schnell Briar und die Jungs miteinander geschlafen haben, nicht weil ich es an sich falsch gefunden hätte, sondern weil es mir persönlich zu abrupt, zu plötzlich kam. Zumal sie erst recht spät thematisiert haben, dass es kein Problem ist, wenn sie allen näher kommen würde. Da hätte ich gerne eine irgendwie behutsamere Herangehensweise besser gefunden. Briar hat zudem keine Erfahrung mit mehreren Männern und ich hätte erwartet, dass sie zumindest ein bisschen Zeit gebraucht hätte, um sich an den Gedanken zu gewöhnen.
Alles in allem fand ich das Buch deutlich tiefgründiger und fesselnder als ich zu Beginn gedacht hätte, was dafür gesorgt hat, dass ich es in kurzer Zeit durchlesen konnte, allerdings hätte ich mir manchmal gewünscht, dass manche Storyaspekte mit etwas mehr Zeit erzählt worden wären, damit die ganze Geschichte etwas runder gewesen wäre.