Platzhalter für Profilbild

JOKO

Lesejury Star
offline

JOKO ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JOKO über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Lesespaß mit vielen Erinnerungsmomenten

Geile Zeit
0

" Geile Zeit" ist ein Rückblick in die neunziger und zweitausender Jahre , in der der Autor geboren bzw. aufgewachsen ist.

Ich las gleich zu Anfang einen Satz, der fatal an heutige Zeiten erinnert und ...

" Geile Zeit" ist ein Rückblick in die neunziger und zweitausender Jahre , in der der Autor geboren bzw. aufgewachsen ist.

Ich las gleich zu Anfang einen Satz, der fatal an heutige Zeiten erinnert und mir immer wieder zeigt. Es wiederholt sich alles. "Deutschland , der kranke Mann Europas. Statt der Wirtschaft , wächst die Zahl der Arbeitslosen. Es gebe "kein Recht auf Faulheit" sagte der Kanzler.
Auch die Krisen der Welt waren nicht weniger als heute. Amokläufer, 9/11, Kriege und die sich ausbreitenden Terroranschläge.
Es wird aber auch von einer Kindheit mit" sauren Schnüren",Spielkameraden, die man an der Haustür abholte und ohne Instagram und What`sApp, sondern analogen Spielen, aber auch Gameboy berichtet.Im zweiten Teil seiner Jugend erzählt der Autor dann über unbezahlte Praktika, Corona und Startschwierigkeiten im Berufsleben.

All diese Schilderungen lassen einen bunten Bilderbogen der neuziger und zweitausender Jahren vor dem Auge des Lesers entstehen, dem ich gerne gefolgt bin, der mich in Erinnerungen hat schwelgen lassen und bei dem ich oft lachen musste. Ein Buch ganz nach meinem Geschmack !!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2024

guter Einstieg in eine neue Reihe des Autorenpaares

Tode, die wir sterben
0

In Mälmö wird auf offener Strasse ein dreizehnjähriger Junge mit Kopfschuss niedergestreckt. Kommissar Nordh , der seine Frau durch einen Verkehrsunfall verloren hat und mit seiner familiären Situation ...

In Mälmö wird auf offener Strasse ein dreizehnjähriger Junge mit Kopfschuss niedergestreckt. Kommissar Nordh , der seine Frau durch einen Verkehrsunfall verloren hat und mit seiner familiären Situation als alleinerziehender Vater von zwei Kindern überfordert ist, zumal seine Frau mit seinem Kollegen in einem Auto saß, der als Weiberheld verschrien war, wird mit diesem Fall beauftragt. Für ihn, nach einer langen Pause ein wichtiger Fall, um wieder Fuß zu fassen. Zur Seite gesellt wird ihm Svea Karhuu, die nach einem missglückten Einsatz einen Kollegen erschossen hat und erst einmal aus der Schußlinie genommen wurde. Auch für sie ist dieser Fall wichtig, um wieder als verdeckte Ermittlerin in Stockholm arbeiten zu können.

Doch der Fall gestaltet sich schwierig. Sah es zu Anfang so aus, als wäre es ein zufälliger Mord im Bandenmilieu, kommen immer mehr Zweifel auf, vor allem, nachdem weitere Morde geschehen.
Svea und Nordh wird der Fall entzogen, da ihre Chefin Zusammenhänge mit der rechten Szene sieht.
Svea und Nordh ermitteln parallel zu dieser Spur, weil sie nicht von der Theorie der Chefin überzeugt sind.

Der Krimi war spannend und vom Thema hochaktuell, zeigt aber auch Längen , was ab und zu zu Lasten der Spannung ging.
Die beiden ermittelnden Kommissare fand ich gut beschrieben und sympathisch. Interessant war die Interaktion untereinander, die nach anfänglicher Ruppigkeit dann irgendwann harmonischer wurde.
Ich bin gespannt , wie es mit den beiden weitergeht.

Ein vielversprechender Anfang, der sich manchmal in zu vielen Handlungssträngen verlor, mir aber trotzdem gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2024

spannend, obwohl nicht immer stringent

Signum
0

" Refugium" konnte mich begeistern und so war es für mich klar, ich lese auch den Nachfolgeband, weil ich vor allem wissen will, wie es mit Kim und Julia weitergeht und es geht interessant und spannend ...

" Refugium" konnte mich begeistern und so war es für mich klar, ich lese auch den Nachfolgeband, weil ich vor allem wissen will, wie es mit Kim und Julia weitergeht und es geht interessant und spannend weiter mit den beiden.

Auch wenn es schon ein Jahr her ist, dass ich " Refugium " gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten wieder einzusteigen, da Julia und Kim wieder gut eingeführt wurden. Auch die Erinnerung an die anderen Personen kam wieder, vor allem auch Astrid, die hier auch wieder eine Rolle spielt.

Das Buch ist schon an einigen Stellen sehr grausam, da Missbrauch und Folter eine Rolle spielen. Auch Rechtsextremismus ist ein Thema,Julia recherchiert hier für ein Buch, also ein Thema auf der Höhe der Zeit.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass kein roter Faden vorhanden war, weil alles etwas durcheinandergeriet, doch im Gesamteindruck konnte mich das Buch begeistern, auch weil viele Überraschungen in das Geschehen gebracht wurden. Vor allem die Weiterentwicklung von Julia und Kim war spannend und so kann man den Thriller als spannend, unterhaltsam, aber eben auch als grausam bezeichnen, was für Personen , die das Thema Missbrauch triggern könnte ,nicht von Vorteil wäre.

Alles in allem ein guter zweiter Teil mit ein paar Längen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2024

sehr aktuell vom Schreibstil, aber etwas sperrig im Schreibstil

Das Lied des Propheten
0

Aktueller könnte ein Roman nicht sein als „Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch.
Obwohl eine Dystopie ist er doch sehr nahe dran an allem, was uns im Moment Sorge, wenn nicht sogar Angst macht, der Vormarsch ...

Aktueller könnte ein Roman nicht sein als „Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch.
Obwohl eine Dystopie ist er doch sehr nahe dran an allem, was uns im Moment Sorge, wenn nicht sogar Angst macht, der Vormarsch der rechten Parteien weltweit.

Paul Lynch greift dieses Thema in seinem Buch auf und zeichnet ein Land, in diesem Falle Irland,wo eine rechte Partei an die Macht kommt. Anhand einer Familie werden die Veränderungen, die damit einhergehen beschrieben.
Eilish Mann wird von heute auf morgen, ohne Vorwarnung verhaftet und an einen unbekannten Ort verbracht.
Eilish versucht ihre Kinder und ihren dementen Vater vor dieser Gefahr zu schützen.

Dieses Buch erzählt wirklich ein erschreckendes Szenario. Hier wird aufgezeigt, wie schnell ein demokratisches System ausgehebelt werden kann. Werte, die man für selbstverständlich hielt werden abgeschafft, Angst und Schrecken verbreitet, die fast in eine Handlungsunfähigkeit mündet.

Ein Thema das wichtig ist und eine breite Masse erreichen sollte, was wahrscheinlich nicht der Fall ist, da Leute , die dies lesen sollten ,wahrscheinlich eher nicht zu solchen Büchern greifen.

Einzig mit dem Schreibstil hatte ich meine Probleme. Als etwas sperrig und mühsam habe ich ihn empfunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2024

durchaus interessant, aber etwas zäh in der Umsetzung

Wie Treibgut im Fluss
0

Das Buch „Wie Treibgut im Fluss“lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits haben mir die historischen Erzählstränge gut gefallen, anderseits war mir das Erzählte manchmal zu wenig strukturiert und der ...

Das Buch „Wie Treibgut im Fluss“lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits haben mir die historischen Erzählstränge gut gefallen, anderseits war mir das Erzählte manchmal zu wenig strukturiert und der Autor schweifte mir dann zu sehr vom Thema ab. Der Erzählstrang in der Gegenwart, der sich um Niklas und seinen Sohn Linus drehte , fand ich am uninteressantesten.

Erzählt wird die Geschichte von Niklas Vorfahren,die eine große Sehnsucht treibt,die auch Niklas nicht fremd ist, nach einem besseren Leben suchen.
250 Jahre zuvor machen sich Bauern aus dem Hundsrück auf den Weg in die Neue Welt. Ihre Reise endet allerdings an der holländischen Grenze, in der Nähe von Kleve, wo ihnen die Einreise in die Niederlande verweigert wird und somit die Hoffnung von Rotterdam aus nach Amerika zu reisen. So siedeln die Bauern in der nicht unbedingt fruchtbaren Gegend um Kleve herum und ringen dem Boden unter einem entbehrungsreichen Leben das Nötigste ab. Hinzukommt, dass die Gemeinschaft dem Neuen Glauben anhängt und von den Katholiken in dieser Gegend gemieden werden.

200 Jahre später wird Niklas Großmutter geboren, deren Geschichte ebenfalls erzählt wird. Ihre Träume, ihr Leben und ihre Freundschaft zu Änne, dem protestantischen Mädchen, das eigentlich nicht ihre Freundin sein darf.

Parallel dazu wird in der Gegenwart Niklas Geschichte erzählt, der seinen Sohn Linus zeitweise betreut, nachdem er sich nach einem Seitensprung von seiner Mutter getrennt hat.

Ich fand wie schon oben erwähnt, viele Passagen dieses Buches,vor allem die historischen, wirklich sehr interessant und habe sie gerne gelesen. Doch manchmal fehlte mir die Struktur in der ganzen Erzählung und ich hatte das Gefühl, der Autor wollte zuviel in diese Geschichte packen und das hat mir das Lesen manchmal etwas schwer gemacht und den Lesefluss etwas zäh werden lassen.

Den Titel des Buches interpretiere ich dahingehend, dass wir Menschen im Fluss des Lebens manchmal wie Treibgut sind, die Strudel uns manchmal unter Wasser ziehen und wir immer wieder kämpfen müssen, um an die Oberfläche zu gelangen.

Der Schreibstil des Buches hat mir an sich gut gefallen und bis auf einige Längen im Lesefluss habe ich das Buch das Sehnsucht, Freundschaft, Glaube und Hoffnung vereint, gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere