2,5 neutrale Sterne
Klappentext:
„Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper ...
Klappentext:
„Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper zurück. In den Tagen, die folgen, weicht sie ihm nicht von der Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe – und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.“
Ich bin bei dieser Geschichte mehr als gespalten was meine Bewertung dazu betrifft. Einerseits fand ich die Story gut, auf der anderen Seite fragte ich mich, warum ich solch einen Schwachsinn überhaupt lese.
Nun genauer: Die Geschichte „Bleib“ von Autorin Adeline Dieudonné ist mehr als besonders. Da stirbt der Liebhaber und was macht die Geliebte? Bleibt bei ihm wie es der Buchtitel deutlich benennt. Sie trauert um ihn auf ganz besondere Weise und schlussendlich kann diese Trauer jeder verstehen, der schonmal einen mehr als geliebten Menschen gehen lassen musste. Man möchte ihn trotzdem bei sich haben, ihn nicht weggeben (warum denn auch!), man will das es nie endet was man miteinander hatte. Man kann es einfach verstehen! Aber ist das gerecht? Ist das ok? Natürlich ist es nicht in Ordnung. Natürlich muss man einen Arzt sowie Rettungskräfte sofort verständigen, natürlich muss man sofort handeln. Will man das aber? Muss man das? Warum sieht keiner die Trauer bei den Hinterbliebenen? Unsere Protagonistin schreibt der eigentlich Ehefrau dann einen Brief und klärt alles auf. Sie schreibt sich ihre Seele frei. Es scheint ihr zu helfen aber dennoch richtet sie anderes Unheil damit an. Unheil welches durch den Tot eh schon groß genug ist. Was dann folgt ist klar! Unsere Protagonistin verbringt mit dem Toten noch viel Zeit und kostet diese aus. Klingt krank? Egoistisch vielleicht? Nochmal, wenn jemand geliebtes verstorben ist, ihn einfach so „wegzugeben“ schmerzt mehr als tief und genau so, sich um die letzten Wege des Verstorbenen zu kümmern. Das ist alles, bei Leibe, nicht einfach. Autorin Adeline Dieudonnéschaffte schon ein besonderes Flair mit ihrer Geschichte. Jeder wird dies anders bewerten aber dennoch regt sie zum nachdenken an und schlussendlich durfte unsere Protagonistin das tun, was sich viele von uns mit Sicherheit wünschen - auf bestimmte Weise Abschied nehmen. Dieudonnés Schreibstil war aber eine reine Qual. Unheimlich verworren, unheimlich durcheinander präsentierte sie uns hier diese Geschichte. Hier ist wirklich alles an Konzentration beim Leser gefordert, was er zu bieten hat. Das Buch liest man mal nicht einfach so weg. Man muss sich mit ihm arrangieren, genau wie mit dem Tod selbst. Einerseits passte hier alles mehr als perfekt zusammen aber dennoch machte mir das Buch keine Lesefreude. Es ist mehr als anspruchsvoll und wie gesagt, ist auch die Thematik äußerst delikat. 2,5 neutrale Sterne hierfür