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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Essays zur Politik unserer Tage (Buchuntertitel).

Erinnerung ans Recht
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Meine Meinung:
Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht von dem Buch. Ich kann zwar nicht sagen, was genau ich erwartet hatte, und mir war schon klar, dass mit den Essays jeweils kurze Texte zu dem Thema ...

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht von dem Buch. Ich kann zwar nicht sagen, was genau ich erwartet hatte, und mir war schon klar, dass mit den Essays jeweils kurze Texte zu dem Thema gemeint waren, aber dennoch konnte das Buch mich nicht vollends überzeugen.
Das lag zum Einen am Sprachstil des Autors. Die Ausdrucksweise war in den Texten doch sehr unterschiedlich: Viele Texte waren in wissenschaftlichen Sprachjargon abgefasst, so dass ich Schwierigkeiten hatte, dabei mitzukommen und einiges mehrmals lesen musste. Andere Texte waren in „verständlicherer“ Sprache formuliert. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass viele Leser gerade die in eher wissenschaftlicher Manier gehaltenen Abhandlungen gutheißen würden.
Inhaltlich ist das Buch eine Plädoyer dafür, nicht müde zu werden, das (aktuelle) Politikgeschehen kritisch zu verfolgen und den Blick auf deren Rechtmäßigkeit nicht zu verlieren. Auch zeigt er Alternativen, was sich z.B. an der Politischen Ordnung verbessern liese. Und dies finde ich sehr gut.
Deshalb habe ich mich bei der Sternevergabe für ein „gut“ entschieden.

Es werden sehr viele Themen von dem Autor angesprochen: Politische Ordnung. Meinungsfreiheit. Europa und die Europäische Union. Unechter Freihandel. Griechenland und Grexit. Über das Bundesverfassungsgericht zur Europäischen Zentralbank und zur Euro-Rettungspolitik.

Hier einige seiner Thesen:
der entgrenzte und grenzenlose Kapitalismus habe ein Interesse an Arbeitern und Verbrauchern, nicht aber an Bürgern.
die Legalität müsse sich auf dem Willen der Bürgerschaft gründen und nicht auf dem Willen der politischen Elite.
offene oder verborgene Koaliltionen der Parteienoligarchien würden die Bürger entmündigen; Wahlkampf solle eine staatliche Veranstaltung sein, um Sachlichkeit zu ermöglichen; und ein gewisses Maß an Unwahrheit sollte zum Ausschluss der Partei aus dem Parlament führen.
Abgeordnete würden nur formal als Vertreter des Volkes agieren, würden aber nicht unabhängig entscheiden, sondern fraktionsgebunden nach Vorgaben ihrer Parteiführer; diese Schieflage sollte in wichtigen Schicksalsfragen des Volkes durch direktdemokratische Sachentscheidungen ersetzt werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abschied von einer Illusion (Buchuntertitel).

Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr
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Inhalt:
Leidenschaftlich zeigt der Autor das politische Geschehen im und um das Parlament. Er berichtet über die Vorgänge innerhalb von Parteien und Fraktionen. Und er legt somit dar, dass die Grundidee ...

Inhalt:
Leidenschaftlich zeigt der Autor das politische Geschehen im und um das Parlament. Er berichtet über die Vorgänge innerhalb von Parteien und Fraktionen. Und er legt somit dar, dass die Grundidee der Demokratie zwar einen guten Ansatz beinhalte, aber die heutige Repräsentative Demokratie nichts Gutes für ihre Bürger bringt.

Kapitel / Themen des Buches (nur eine Auswahl, nicht vollständig):
- Berufspolitiker: die Totengräber der Demokratie
- Das große Gewusel: hektische Betriebsamkeit als Politikersatz
- Parlamentarier im Würgegriff des Fraktionszwangs
- Im Sumpf der Subventionen

Meine Meinung:
Mein erster Eindruck war: Oh, da hat sich aber jemand (= der Autor) den Frust von der Seele geschrieben.

Ein großer Kritikpunkt war aus meiner Sicht, dass der Autor viele Argumente sehr oft wiederholte und die Zusammenhänge immer wieder in andere Worte kleidete. Wenn man die einzelnen Kapitel als separate Abhandlungen lesen würde, dann wäre dies natürlich in Ordnung, aber beim Nacheinanderlesen als Buch hatte ich so manches Mal das Gefühl, dass der Autor mich (= den Leser) für dumm halten würde, weil er meine, die Themen wieder und wieder durchkauen zu müssen.

Die Sprache des Autors ist leider eher eine Schimpftriade und nicht eine neutrale Argumentation wie ich es eigentlich von einem politischen Sachbuch erwartet hätte.

Und es fehlte mir auch ein Ausblick oder Lösungsvorschläge, die zumindest für weiterführende Diskussionen geeignet wären. Er zeigte zwar die Schwächen der Repräsentativen Demokratie auf und ging am Ende des Buches auf die Direkte Demokratie ein, in der die Bürger bei Sachentscheidungen auf allen Regierungsebenen einbezogen werden, und er ging auf das System der Schweiz ein. Aber diese Schlussworte fand ich etwas unzureichend.

Fazit:
Das Thema des Buches ist lesenswert und nimmt dem Leser den naiven Blick auf das Politikgeschehen.
(Und aus diesem Grund habe ich mich dann letztendlich doch dazu entschlossen noch 3 Sterne zu vergeben.)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Roman über Lebenslügen.

Du hättest es wissen können
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Inhalt:
Grace ist eine erfolgreiche Manhattaner Psychotherapeutin.
Sie ist verheiratet mit einem Arzt, der erfolgreich in der Kinderonkologie in einem Manhattaner Krankenhaus arbeitet.
Und ihr Sohn ist ...

Inhalt:
Grace ist eine erfolgreiche Manhattaner Psychotherapeutin.
Sie ist verheiratet mit einem Arzt, der erfolgreich in der Kinderonkologie in einem Manhattaner Krankenhaus arbeitet.
Und ihr Sohn ist ein wahrer Vorzeigesohn.
Eines Tages wurde eine entfernte Bekannte getötet.
Und plötzlich ist ihr Mann verschwunden.
Nach dem ersten Unverständnis beginnt ihre vordergründig heile Welt zu bröckeln.
Als Therapeutin hat sie sich auf ihre Fahnen geschrieben, ihren Patienten in ihren schwierigen Situationen nicht einfach nur gut zuzureden, sondern sie direkt mit der Nase auf die ersten Anzeichen des wahren Naturells ihrer Partner hinzuweisen; und sie hat auch gleich ein Buch mit dem Titel „Du hättest es wissen können“ dazu geschrieben.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen.
Insgesamt fand ich den Roman schon echt spannend, wobei ich während des Lesens immer wieder bangte, dass der Roman sich nicht als einen „einfachen Frauenroman“ entpuppen sollte. Und nach Graces Neuanfang waren vielen Stellen für mich dann doch fast schon wieder zu viel heile Welt.
Nicht so gut gelungen fand ich die kommunikationsarme, farblose und somit unrealistische Mutter-Sohn-Beziehung zwischen der Protagonistin und ihrem 12-jährigen Sohn.
Und ich vermisste als Leser die Hinweise auf die Erkenntnisse, woran die Protagonistin die wahre Persönlichkeit ihres Ehemanns VORHER hätte erkennen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eigentlich eine super Idee und ein schönes Buch.

Fisch entwischt
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Inhalt:
Piep und Patsch sind zwei junge Pinguine.
Und ihre Leibspeise ist natürlich Fisch.
Aus Hunger machen sie Jagd auf einen kleinen Fisch für das Abendessen und erleben dabei natürlich einige Abenteuer.
Der ...

Inhalt:
Piep und Patsch sind zwei junge Pinguine.
Und ihre Leibspeise ist natürlich Fisch.
Aus Hunger machen sie Jagd auf einen kleinen Fisch für das Abendessen und erleben dabei natürlich einige Abenteuer.
Der kleine Fisch kann jedoch (immer wieder) entkommen und letztendlich kehren sie ohne Fang nach Hause zurück.

Meine Meinung:
Auf ca. 20 Seiten wird eine schöne Geschichte erzählt, deren Texte sich teilweise reimen und mit Sprechblasen versehen sind.

Das Kinderbuch ist sehr hübsch gestaltet und enthält viele verschiedene moderne Elemente:
Bspw. ein Guckloch, durch das man auf die nächste Seite hindurchsehen kann und so dem Betrachter den Eindruck vermittelt wird als würde man durch ein Loch in der Eisdecke den Fisch im Wasser darunter schwimmen sehen.
Oder eine große Doppelseite zum Ausklappen, auf welcher man den kleinen Fisch inmitten eines riesigen Fischschwarms sieht, in dem er sich verstecken kann, und somit der kleine Fisch seinen Jägern entkommen kann.

Jede doppelseitige Zeichnung stellt eine Situation dar; die zugehörigen Texte sind jedoch sehr kurz: im Schnitt etwa zwei Sätze.

Beispiele:
Ersten Doppelseite:
Text:
„Piep und Patsch plagt der Hunger.
Percy will jetzt abendessen.“
Sprechblase Mutterpinguin:
„Los, fangt uns 'nen Happen!“
Sprechblase einer der beiden jungen Pinguine – blickt auf den Fisch im Wasser unter der Eisdecke:
„Der wird schon passen!“
Text:
„Also tauchen Piep und Patsch ins kalte Wasser.“

Zweite Doppelseite:
Text:
„Platsch! Blubber! Zisch!
Flink jagen sie den Fisch.“
Sprechblase Pinguin-1:
„Ein Filet vom Fisch ...“
Sprechblase Pinguin-2:
„... hab ich am liebsten auf'm Tisch!“
Sprechblase Fisch:
„Oh, oh!
Zeit abzuhauen!“

Das Ende der Geschichte fand ich nicht so gelungen:
„Algeneintopf als Ersatz? - Davon werden wir schon satt!“
Mein Sohn empfand dies wohl ebenso, denn er hat mich etwas fragend angesehen, obwohl er sich natürlich für den kleinen Fisch mitfreute, dass er entkommen konnte, aber bei ihm wohl irgendwie dennoch ein zwiespältiges Gefühl den beiden Pinguinen gegenüber zurückgeblieben ist, da sie erfolglos und ängstlich (ob des großen Fischschwarms) nach Hause zurückgekommen sind und von ihrer Mutter nicht mit tröstenden Worten sondern mit der Aussicht auf eine Algenmahlzeit in Empfang genommen wurden.

Die Illustrationen gefallen mir sehr gut:
Denn sie sind freundlich, farbig-bunt und kindgerecht.
Und sie sind nicht überladen, modern-überzeichnet oder sonst irgendwie nervig.

Fazit: Eigentlich eine super Idee und ein schönes Buch.

Ich war etwas unentschieden, ob ich drei oder vier Sterne vergeben möchte, aber da diese Buch als Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren ausgeschrieben ist, und ich einige (Text-)Passagen für nicht so gelungen halte, habe ich mich auf drei Sterne festgelegt.

Veröffentlicht am 13.08.2022

Wir müssen, sollen, tun, … - und immer geht es um noch mehr Geld.

Wie wir die nächste Pandemie verhindern
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Info von der Verlagshomepage:
Wie die Welt sich vorbereiten kann.

Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht überstanden. Doch während Regierungen auf der ganzen Welt noch versuchen, sie unter Kontrolle zu ...

Info von der Verlagshomepage:
Wie die Welt sich vorbereiten kann.

Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht überstanden. Doch während Regierungen auf der ganzen Welt noch versuchen, sie unter Kontrolle zu bringen, wird bereits diskutiert, wie es weitergehen kann und was als nächstes passieren sollte. Wie können wir verhindern, dass eine weitere Pandemie Millionen von Menschen tötet und der Weltwirtschaft verheerende Schäden zufügt? Können wir das überhaupt schaffen?

Bill Gates glaubt, dass das möglich ist, und er legt in seinem zuversichtlichen Buch klar und überzeugend dar, was die Welt von der COVID-19-Pandemie lernen sollte. Er erklärt die Wissenschaft hinter der Pandemiebekämpfung und liefert Vorschläge, was wir alle tun können, um solch eine weitere Katastrophe zu verhindern. Angesichts des weltweiten Erfolgs von „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ (das auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste stand) wird Gates mehr denn je für seinen Beitrag zur Lösung der größten Herausforderungen der Welt respektiert.

Auszug von der Umschlaginnenseite:
„Bill Gates ist Technologe, Wirtschaftsführer und Philanthrop.“

Meine Meinung:
Wie wird man eigentlich Wirtschaftsführer?
Und wer erteilte Bill Gates den Titel „Menschenfreund“?
Natürlich habe ich mir dieses Buch gekauft, weil ich neugierig war, was Bill Gates zur aktuellen Lage der Welt zu sagen hat und welche Ansichten bzw. Vorschläge er von sich gibt.

Hier einige Punkte, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen:
Viel Text um wenig Inhalt.
Das Geld für die Grundlagenforschung soll natürlich von den Regierungen kommen; und wenn die Wissenschaftler dann einen Durchbruch erzielen konnten gehen sie in Unternehmen und diese machen dann das große Geld. Soweit alles bekannt!
Es wird immer so getan, als wäre ein Virus etwas Lebendiges, das mit Absicht handeln würde. Aber eine Mutation ist eine zufällige Entwicklung und somit nicht vorhersehbar, ob sie passiert und ob es dann besser oder schlechter wird.
Man braucht viel neues Personal für alles Mögliche: Beobachtung, Sequenzierung, Testung, Auswertung, Forschung, … und alles, was mit Viren, Krankheiten, Impfstoffforschung und deren Rundum-Logistik zu tun hat. Wo soll all das Geld dafür herkommen? Und wollen wir wirklich alles Geld der Welt in ein Fass ohne Boden werfen, das nur in der Theorie funktioniert und der Realität nicht stand halten kann?

Den zweiten Stern habe ich vergeben, da das Buch zwischendrin ein paar interessante Details für mich parat hatte.

Fazit: Kann man sich sparen – sowohl den Inhalt als auch das Geld.