Futuristisch genial und doch märchenhaft
Die Luna-Chroniken lösen ja schon länger bei der Bloggergemeinschaft riesige Begeisterungsstürme aus, sodass mich allein das richtig neugierig auf die Bücher gemacht hat. Auch die Mischung zwischen Dystopie ...
Die Luna-Chroniken lösen ja schon länger bei der Bloggergemeinschaft riesige Begeisterungsstürme aus, sodass mich allein das richtig neugierig auf die Bücher gemacht hat. Auch die Mischung zwischen Dystopie und Märchen fand ich unglaublich interessant und bin nach dem Lesen richtig begeistert davon.
Vor allem die Figuren konnten mich sofort für sich einnehmen. Cinder war mir gleich sympathisch, da sie though, wunderbar sarkastisch und gleichzeitig verletzlich ist und mit heftigen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Sie ist die moderne Version des Aschenputtels, die nicht von einer Fee gerettet werden muss, sondern sich selbst zu helfen weiß.
Kai ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Nach außen hin scheint er perfekt zu sein: Gutaussehend, gütig, bodenständig und pflichtbewusst. Doch einige seiner Entscheidungen zeigen, dass er nicht unfehlbar und zu sehr hin- und hergerissen ist zwischen seinen eigenen Bedürfnissen und seinem Wunsch, es allen recht zu machen und sein Volk zu schützen.
Selbst Königin Levana, so abgrundtief böse sie wirken mag, bietet die eine oder andere Möglichkeit, geheime Seiten an ihr zu entdecken, die man so nie vermutet hätte. Aber das werden wohl erst die Folgebände zeigen.
Der heimliche Star des Buches ist allerdings Iko, die ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen habe. Ich hoffe, ich erfahre bald wieder mehr von ihr.
Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, flüssig, nicht zu einfach und an vielen Stellen detailreich, sodass man sich diese fremde Welt sehr bildlich vorstellen kann. Dabei vermischt die Autorin gekonnt Elemente aus Märchen, Dystopien und Science Fiction miteinander zu einem etwas anderen Ganzen. So bekommt die eigentlich altbekannte Cinderella-Handlung einen komplett neuen Anstrich und ist faszinierender und wendungsreicher denn je. Völlig unvorhersehbar ist die Story natürlich nicht, dazu lehnt sie sich zu sehr an die Vorlage an, was meiner Meinung nach genauso gewollt ist. Trotzdem ist sie nicht weniger spannend und ereignisreich, ganz im Gegenteil. Man fiebert mit, entdeckt immer wieder Neues und rätselt über die Hintergründe, die sich nach und nach enthüllen. Wenn man sich auf diesen bunten Mix einlässt, erlebt man auf alle Fälle tolle Lesestunden, die mich super unterhalten haben. Der zweite Band liegt bereits auf meinem SuB und will ganz dringend zur Hand genommen werden!
Fazit
Wie Monde so silbern ist der perfekte Einstieg in die Luna-Chroniken von Marissa Meyer. Der innovative Mix aus Märchen und Sci-Fi, der dem Aschenputtelthema einen ganz neuen Anstrich verpasst, die tollen Charaktere, die viel Interpretationsfläche bieten und die interessante Welt, in die die Autorin den Leser entführt, sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung beim Lesen. Und das trotz des Umstands, dass der eigentliche Plot bereits den meisten bekannt sein dürfte.
Wer den beiden vermischten Genres etwas abgewinnen kann, sich gerne auf Entdeckungsreise in völlig andere Settings begibt und/oder von lebendigen Figuren begeistern lässt, der sollte mal einen Blick auf diese Reihe werfen!