Gehen müssen und ankommen und dann wieder zurück
Und dahinter das MeerLondon, 1940, der zweite Weltkrieg ist auch in England angekommen. Um ihre Tochter Beatrix vor den Bombenangriffen der Deutschen zu schützen, beschließen deren Eltern schweren Herzens, sie aus London heraus, ...
London, 1940, der zweite Weltkrieg ist auch in England angekommen. Um ihre Tochter Beatrix vor den Bombenangriffen der Deutschen zu schützen, beschließen deren Eltern schweren Herzens, sie aus London heraus, zu einer Gastfamilie in den USA zu schicken. Beatrix kommt, schockiert von dieser Entscheidung, verzweifelt und mit einem Gefühl des Alleingelassenseins in Boston an. Aber die Familie mit ihren beiden Söhnen nimmt sie herzlich auf, mit viel Verständnis und Wärme und allmählich, über die Jahre, werden die Gregorys zu ihrer neuen Familie. Nach dem Krieg geht es zurück nach London und nun ist es die Fremdheit, die Entfremdung zu ihren eigentlichen Eltern, die Bea aufarbeiten muss. Die Geschichte geht bis in die 70er Jahre und als Leser erfährt man so auch, wie das Leben dieser zwei doch irgendwie über die Zeit verbundenen Familien weitergeht und wie aus dem 11-jährigen Mädchen eine Frau wird, der es letztendlich doch gelingt, das Erlebte positiv einzubeziehen in ihr eigenes Leben als Erwachsene.
Das Buch bindet die beteiligten Personen sehr emotional in die Geschichte ein. Jeder kommt 'zu Wort' und so wird das Geschehen, besonders intensiv und gelungen in den Kriegstagen und kurz danach, zu einem sehr nachvollziehbaren Ganzen zusammengefügt. Familie ist absolut so viel mehr wie ein Wort und größer, über die definierten Grenzen hinaus. Und diese Familie prägt unser Leben.
Ein bisschen mehr Zeit hätte das alles vielleicht noch berührender gemacht und einem die Personen noch nähergebracht, aber vielleicht wirkt ja auch gerade das 'nicht alles sagen' nach. Ich denke schon.