Cover-Bild Erbin des Feuers
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Pantheon
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 15.04.2013
  • ISBN: 9783570551905
Eva Weissweiler

Erbin des Feuers

Friedelind Wagner - Eine Spurensuche
Nacht über Bayreuth

Friedelind brüskierte die Familie Wagner bereits zu Lebzeiten. Im selbst gewählten amerikanischen Exil schrieb sie ihren autobiographischen Schlüsselroman »Nacht über Bayreuth«, der die gesamte musikalische Welt in Aufruhr versetzte und ihre Mutter Winifred im Spruchkammerverfahren schwer belastete. Eva Weissweilers akribisch recherchiertes Buch – basierend nicht nur auf Quellen, sondern auch zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen – zeichnet ein differenziertes Bild von Friedelind Wagner als einer mutigen und kompromisslosen Frau, aber auch einer höchst kontroversen Persönlichkeit.

Friedelind (geboren 1918), die Tochter von Siegfried Wagner, gilt als das schwarze Schaf der Familie. Dick und aufsässig wurde sie als Kind von ihrer Mutter Winifred mehr gehasst als geliebt und in strenge Internate und Diätkliniken abgeschoben. Doch Friedelind ließ sich nicht abschrecken und bildete sich zur Expertin für das Werk ihres Vaters und Großvaters Richard heran. Ursprünglich Antisemitin und glühende Verehrerin von Hitler, der als »Onkel Wolf« die Festspiele zu seiner Sache machte, sah sie den Nationalsozialismus immer kritischer und wandte sich schließlich ganz von ihm ab, indem sie nach einem dramatischen Streit mit Mutter und Brüdern ins Exil ging. 1953 kam Friedelind zum ersten Mal wieder nach Deutschland und zu den Festspielen. Sie war schlank, schick und weltläufig geworden, eine Exotin, die daheim umso mehr störte.
Neun Jahre lang betrieb sie mit einem Kreis hochkarätiger Dozenten die »Bayreuther Festspiel-Meisterklassen«. Nach dem Tod Wieland Wagners im Jahr 1966 eskalierte der Streit mit ihrem Bruder Wolfgang, der den Meisterklassen ein Ende machte und sie selbst aus dem Festspielhaus warf. Nach Stationen in England und der Schweiz starb sie 1991 in Deutschland.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2024

Eine Abrechnung

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Ich habe schon einige Literatur von und über Friedelind Wagner gelesen, so dass ich neugierig darauf war, was mich in dieser Biographie erwarten würde. Und leider muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht ...

Ich habe schon einige Literatur von und über Friedelind Wagner gelesen, so dass ich neugierig darauf war, was mich in dieser Biographie erwarten würde. Und leider muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Das liegt einmal an der Schreibweise der Autorin, die einfach nur chronologisch aufzählt, was wann passiert ist und diese Aufzählungen mit Zitaten anderer Bücher garniert. Beim Lesen entsteht dadurch keinerlei Gefühl zu Friedelind Wagner, es entsteht kein Verständnis ihres Wesens, ihrer Eigenarten, ihrer Träume. Gleichzeitig, und das finde ich persönlich noch schlimmer, verfällt die Autorin allzu oft in die Rolle einer Richterin, einer Bewerterin, die sich mit den Maßstäben von heute an der porträtierten Person abarbeitet, so dass das Buch allzu oft wie eine Abrechnung erscheint. Ich kann sehr gut verstehen, dass Gertrud Wagner das geplante Biographieprojekt mit der Autorin abgebrochen hat und das Neill Thornborrow, der Erbe Friedelind Wagners, der Autorin den Zugang zu den Archiven verwehrte. So eine gefühllose eiskalte Abrechnung braucht niemand.

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