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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein tiefsinniger und gleichzeitig unterhaltsamer Roman

Genau so, wie es immer war
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Der Roman „Genau so wie es immer war“ beginnt in der Gegenwart, als Julia, Ende fünfzig, im Supermarkt eine Frau trifft, die sie eigentlich nie wieder sehen wollte. In vielen Rückblicken erfahren wir dann, ...

Der Roman „Genau so wie es immer war“ beginnt in der Gegenwart, als Julia, Ende fünfzig, im Supermarkt eine Frau trifft, die sie eigentlich nie wieder sehen wollte. In vielen Rückblicken erfahren wir dann, wer diese Frau ist und wie es zum Wendepunkt in Julias Leben kam. Julia ist eine Frau, die ein gutes Leben führt und mit zwei Kindern, sowie einem wunderbaren Ehemann eigentlich nicht glücklicher sein könnte. Doch nicht immer empfindet man das, was anderen als perfekt erscheint, im gleichen Maße. So begleiten wir Julia durch Jahre, die geprägt sind von Orientierungslosigkeit und dem Gefühl der Unzulänglichkeit, immer auf der Suche nach dem richtigen Umgang mit sich selbst und anderen.



Claire Lombardos zweiter Roman war für mich insofern ein Erlebnis, als dass er die unterschiedlichsten Emotionen in mir wecken konnte. Mal hab ich gebannt viele Seiten am Stück verschlungen, mal zog sich die Handlung aufgrund zu detailreicher Beschreibungen in die Länge. Manche Stellen luden dazu ein, einen prüfenden Blick auf sich selbst zu werfen, andere Passagen wollte ich möglichst schnell hinter mir lassen, weil Julia mich mit ihrer Art ganz wahnsinnig gemacht hat.

Die Autorin entwickelt ein sehr differenziertes Bild ihrer Hauptfigur. Julia erkennt ihre Probleme im emotionalen Bereich durchaus. Gefühle zu zeigen, Bindungen einzugehen und zu pflegen fällt ihr schwer. Mit Mark hat sie einen unglaublich verständnisvollen und einfühlsamen Mann an ihrer Seite, der ihre manchmal unmöglichen Aussagen einfach mit einem Lächeln beiseite wischt.

Dass Julia sich von der unkonventionellen Helen, die deutlich älter und fast das Gegenteil von ihr selbst ist, wie magisch angezogen fühlt, fand ich absolut nachvollziehbar. Die Passagen mit ihr haben mir übrigens besonders gut gefallen.

Die Zeitsprünge wiederum sind sehr zahlreich und schnell wechselnd, was ich nicht unbedingt gelungen fand.



Fazit



Ein tiefsinniger und gleichzeitig unterhaltsamer Roman, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Unterhaltsame Suche nach den eigenen Wurzeln

Das größte Rätsel aller Zeiten
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In einem Anwesen im britischen Bedfordshire lebt eine besondere Gemeinschaft. Eine Gruppe mittlerweile recht betagter Rätselmacher hat sich hier zusammengefunden, um zu wohnen und zu arbeiten. Clayton ...

In einem Anwesen im britischen Bedfordshire lebt eine besondere Gemeinschaft. Eine Gruppe mittlerweile recht betagter Rätselmacher hat sich hier zusammengefunden, um zu wohnen und zu arbeiten. Clayton Stumper ist an diesem Ort aufgewachsen und der einzige Jungspund unter ihnen. Pippa ist nicht nur Gründerin der Rätselmacher, sondern auch Claytons Ziehmutter, denn sie war es, die Clayton als Baby vor der Tür von Creighton Hall fand und sich seiner angenommen hat.
Als Pippa eines Tages stirbt, hinterlässt sie Clayton ein Rätsel, das ihn zu seiner Herkunft führen soll. Und Clayton macht sich auf, dieses Rätsel zu lösen.

Das Cover ist natürlich ein absoluter Hingucker, edel und einfach wunderschön.
Die Geschichte wird immer abwechselnd auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, was mir gut gefallen hat. Vor allem die Vergangenheit, die die Anfänge der Rätselgemeinschaft beleuchtet, ist abwechslungsreich und wirklich gut gelungen. Es hat Spaß gemacht zu verfolgen, wie Pippa die verschiedenen eher eigenbrötlerischen Rätselgenies zusammenbringt und daraus wirklich eine Gemeinschaft macht.

Pippa und Nancy werden sehr schön und detailliert dargestellt, die anderen Rätselmacher bleiben dahinter allerdings ein wenig zurück. Selbst zu Clayton konnte ich leider nicht den gleichen Zugang finden.
Als Leser hat man die Möglichkeit, diverse Rätsel mitzulösen, es ist aber für das Verständnis oder den Fortgang der Handlung nicht notwendig.

Fazit
Die Idee hinter diesem Buch mochte ich sehr; die Umsetzung war zwar weniger rätselhaft als erwartet, aber unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Rasanter und vielschichtiger Thriller

Gefährliches Komplott
7

Mickey Gibson ist alleinerziehende Mutter und arbeitet seit einiger Zeit hauptsächlich im Homeoffice für eine Firma, die sich auf die Suche nach reichen Steuerbetrügern spezialisiert hat. Als ehemalige ...

Mickey Gibson ist alleinerziehende Mutter und arbeitet seit einiger Zeit hauptsächlich im Homeoffice für eine Firma, die sich auf die Suche nach reichen Steuerbetrügern spezialisiert hat. Als ehemalige Polizistin ist sie dafür gut geeignet, vermisst aber hin und wieder die echte Ermittlerarbeit, die sie dann allerdings eher wieder aufnehmen muss als gedacht. Der Anruf einer angeblichen Kollegin stellt Mickeys Leben komplett auf den Kopf. Sie wird gebeten, das Inventar eines großen Anwesens zu begutachten, doch kaum hat sie das Haus betreten, findet sie eine Leiche. Dass Mickey selbst zunächst des Mordes verdächtigt wird, ist bald ihr kleinstes Problem. Es stellt sich heraus, dass Clarisse, die Anruferin, ein gefährliches Spiel mit ihr treibt und Mickey in einen Sog aus Betrug, Gewalt und Lügen hineinzieht.

David Baldaccis neuestes Werk ist mit knapp 500 Seiten wieder einmal kein wirklich kurzer Thriller und er hat mich auf jeder Seite bis zum letzten Drittel komplett begeistert.
Die Story ist nicht einfach nur spannend, sondern bleibt lange äußerst verworren und rätselhaft. Lange Lesepausen sollte man hier nicht einlegen, sonst läuft man Gefahr, den Überblick über die Geschehnisse und Charaktere zu verlieren.
Immer wieder tauchen neue Fragen auf, Details kommen nur Stück für Stück ans Licht.
Besonders Clarisse ist eine sehr interessante Figur, die lange undurchschaubar bleibt.
Sie ist gnadenlos und extrem strukturiert. Mickey auf der anderen Seite ist hin und hergerissen zwischen der Aufgabe, ihre Kinder zu beschützen und das Spiel mitzuspielen, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Die Beziehung zwischen den beiden mitzuverfolgen war genauso spannend wie interessant.
Leider entsprach das Ende dann so gar nicht meinem Geschmack und passt meiner Meinung nach auch nicht zum Rest des Thrillers mit seiner komplexen Handlung.

Gerade weil mich das Buch bis dahin so begeistert hatte, war ich zum Schluss so enttäuscht, dass ich einfach nur vier von fünf Sternen vergeben kann.

Fazit
Nicht nur für eingefleischte Baldacci-Fans geeignet, sondern auch für thrillerliebende Erstleser des Autors, um auf den Geschmack seines Talents, Spannung zu kreieren zu kommen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 24.06.2024

Kurzweilige Lektüre für zwischendurch

LEBENSMITTEALLERGIE
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Susanne M. Riedel nimmt uns mit auf eine 192 seitige Reise durch ein Jahr voller Erlebnisse.
Mit viel Wortwitz beschreibt sie Reisen, Begegnungen und familiäre Ereignisse. Die Kur und auch ihr Schweizaufenthalt ...

Susanne M. Riedel nimmt uns mit auf eine 192 seitige Reise durch ein Jahr voller Erlebnisse.
Mit viel Wortwitz beschreibt sie Reisen, Begegnungen und familiäre Ereignisse. Die Kur und auch ihr Schweizaufenthalt sind mir besonders im Gedächtnis geblieben.
In einigen Alltagssituationen, die die Autorin beschreibt, konnte ich mich des öfteren wiederfinden, dementsprechend gut haben mich diese Kapitel unterhalten.
Man muss das Buch nicht unbedingt von vorne bis hinten lesen. Die kurzen Kapitel bieten sich auch dazu an, einzeln gelesen und wiedergelesen zu werden.

Fazit
Ein amüsantes kleines Buch für erfrischende Unterhaltung zwischendurch. Die Lebensmitte sollte man wahrscheinlich aber schon erreicht haben, um die witzigen Anekdoten wirklich nachempfinden zu können.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Zum Abtauchen und Wohlfühlen

Forgotten Garden
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Nach einem tragischen Ereignis hat Luisa ihren Traum als Landschaftsarchitektin erfolgreich zu sein eigentlich aufgegeben. Doch ein unverhofftes Angebot stellt ihr Leben auf den Kopf.
Ihr wird ein Grundstück ...

Nach einem tragischen Ereignis hat Luisa ihren Traum als Landschaftsarchitektin erfolgreich zu sein eigentlich aufgegeben. Doch ein unverhofftes Angebot stellt ihr Leben auf den Kopf.
Ihr wird ein Grundstück im kleinen Ort Collaton an der Nordwestküste Englands zur Verfügung gestellt. Dort könnte sie ihre Vision eines Gemeinschaftsgartens endlich verwirklichen. Mit viel Elan nimmt sie die Herausforderung an, doch die Bewohner des kleinen Städtchens teilen ihre Begeisterung zunächst nicht.

Die Idee, einen großen Garten in einer Siedlung zu errichten, die ihre besten Zeiten hinter sich hat, finde ich großartig. Wie sehr würde so ein grünes Gemeinschaftsprojekt manch trostlosen Ort verschönern.
Luisa hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Einmal überzeugt, geht sie engagiert das Projekt „Collaton“ an und lässt sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen . Ihr Liebe zu Pflanzen ist absolut ansteckend; überhaupt bekommt man nach der Lektüre dieses Romans sofort Lust, selbst mal eine Blumenzwiebel in die Erde zu stecken und ihr dann beim Wachsen zuzuschauen.
Noch besser als das Thema Garten hat mir gefallen, dass die Autorin Sharon Gosling das Engagement für Jugendliche so in den Vordergrund stellt. Cas Boxclub ist ein Zufluchtsort für junge Leute, einige von ihnen kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Auch die stets schwarz gekleidete, grimmig dreinschauende Harper zählt dazu. Obwohl Klassenbeste würde sie am liebsten die Schule schmeißen und möglichst weit weg von Collaton. Wäre da nicht der kleine Bruder Max, um den sie sich kümmern muss. Doch Cas, ihr Chef in der KFZ Werkstatt Carl und nicht zuletzt Luisa erkennen Harpers Potenzial und versuchen, sie zu unterstützen.
Der Roman lässt sich leicht lesen, es gab viele schöne Szenen zum Thema Gemeinschaft und Innovation, nur gegen Ende einen Hauch zuviel Drama für meinen Geschmack, sonst hätte ich gerne fünf Sterne vergeben.

Fazit
Ein Roman zum Abtauchen und Wohlfühlen

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