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Veröffentlicht am 29.08.2024

Ein grandioses Finale!

Der Lotuskrieg 3
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"Du hast gesagt, wir würden zusammen sein!"

"Und das waren wir. In unseren bedeutendsten und strahlendsten Zeiten. Wir waren etwas Besonderes, du und ich." Er lächelte in ihrem Geist. "Wir waren legendär."

"Endsinger" ...

"Du hast gesagt, wir würden zusammen sein!"

"Und das waren wir. In unseren bedeutendsten und strahlendsten Zeiten. Wir waren etwas Besonderes, du und ich." Er lächelte in ihrem Geist. "Wir waren legendär."

"Endsinger" ist ein wirklich würdiger Reihenabschluss, dessen fast 800 Seiten ich verschlungen habe - und das soll schon was heißen!

Wie erwartet und positiv in Erfüllung gegangen, sind die Vorbereitungen und Längen aus Band 1 und 2 dementsprechend würdig gewesen, dass alle Handlungsstränge und offene Fragen auf dieses Ende zugelaufen sind. Es war spektakulär! Ein Plottwist hat den nächsten gejagt, den ich so gar nicht hab kommen sehen, es gab reihenweise Verluste und schicksalhafte Wendungen. Und dann das Ende, ein Hoffnungsschimmer am Horizont, ein schmerzgeprägtes Happy End, was so wertvoll war! Ich habe alles an diesem Buch geliebt!

Disclaimer: Einzig und allein der merkwürdige Pregnancy Trope mit 16 bzw. 17 hätte man so weglassen können! Er war nur marginal wichtig für die Handlung, was man auch mit anderen Gründen hätte ausgleichen können, dass ich mich einfach nur frage, warum er eingebaut werden musste...

Die vielen Perspektiven, mindestens fünf waren es immer, war man ja bereits aus den Vorgängerteilen gewohnt, aber jetzt, wo die gesamten 800 Seiten Spannung, Krieg und Chaos waren, war es doch minimal anstrengend, bei der Sache zu bleiben. Man musste sich teilweise stark konzentrieren, um nichts durcheinanderzubringen und die POV's richtig einzuordnen, aber dadurch war man auch irgendwie gezwungen, am Buch zu bleiben und nicht abzudriften. Und die vielen Perspektiven haben die Spannung nochmal angehoben, man war bei allen wichtigen Szenen dabei. Eine sehr gute Idee vom Autor!

Zwischendrin gab es einige unglaublich rührende Szenen, die mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben haben. Der gezwungene Abschied zwischen zwei Gefährten. Die Verluste von nahestehenden Personen. Die Offenbarung von namenlosen Gildenmänner zu Individuen. Die Heilung von Shima. Und das Wiedersehen alter Freunde.

"Endsinger" hat wirklich alles, was ein gutes Fantasybuch braucht, und ich so schon lange nicht mehr gelesen habe. Von Jay Kristoff werde ich definitiv noch mehr lesen! Dieser finale Band der "Lotuskrieg"-Reihe erhält von mir 4,5/5 Sterne, die Reihe an sich insgesamt 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Ein krönender Abschluss der Reihe!

Twisted Lies
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"You will always be my first, last and only love. "

Es ist schon einen knappen Monat her, seit ich das Buch gelesen habe, deswegen wird die Rezi vermutlich kürzer ausfallen als sonst. Zusätzlich muss ...

"You will always be my first, last and only love. "

Es ist schon einen knappen Monat her, seit ich das Buch gelesen habe, deswegen wird die Rezi vermutlich kürzer ausfallen als sonst. Zusätzlich muss ich erwähnen, dass ich Band 3 übersprungen habe, da der nicht gut bewertet war (am Ende habe ich es doch gelesen, nach Band 4, aber dazu mehr in der anderen Rezi).

"Twisted Lies" hat mich positiv sehr überrascht. Stella hatte ich so gar nicht mehr auf dem Schirm, aber sie war ein sehr liebenswerter Charakter - kreativ, einfühlsam, ruhig und doch mutig, selbstbewusst und stark. Die Beziehung zu Christian war ein wunderbarer Slow Burn, von dem sich andere Autor*innen ruhig mal eine Scheibe abschneiden können!

Die Nebenhandlungen mit Christians Hackerimperium, Stellas Stalker und ihrer Modelinie haben mich wunderbar unterhalten. Spice und Gewalt wechseln sich schon fast ab, aber mit genau dem richtigen Maß. Wer mag denn bitte keinen protective boyfriend?

"I want to make a few things clear.” Christian’s lips brushed mine with each word. “Touch another man, he dies. Let another man touch you, he dies. Tell me I can’t touch you…” His grip tightened on the back of my neck as his voice dropped. “And I will fucking die."

Das Ende hat die Reihe dann nochmal gut zusammengefasst und allen Pärchen einen würdigen Abschluss verpasst. Ich kann es gar nicht mehr richtig in Worte fassen, weil ich mich nur noch an die Gefühle erinnere, die das Buch in mir auslöst, wenn ich daran zurückdenke, aber die waren durchweg positiv! Spannung, Empowerment, Emotionen, Humor, Spice, Slow Burn - nur um mal ein paar zu nennen.

"Twisted Lies" ist ein würdiger Abschluss und hat mir mit Band 2 am besten von der Reihe gefallen! Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Cowboy gesucht!

Where love finds us
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"Aber ich kann mein Leben nicht für einen anderen Menschen umkrempeln. Ich kann das nur für mich machen."

Die Autorin ist das Pseudonym von Adriana Popescue, und da mich damals die Liebesgeschichte aus ...

"Aber ich kann mein Leben nicht für einen anderen Menschen umkrempeln. Ich kann das nur für mich machen."

Die Autorin ist das Pseudonym von Adriana Popescue, und da mich damals die Liebesgeschichte aus "Goldene Zeiten im Gepäck" so emotional gepackt hat, in ihren letzten Büchern aber eher mau war, hatte ich viel Hoffnung auf dieses Buch. Dieses ist schließlich komplett als Liebesgeschichte konzipiert und mangels Thematisierung sozialer Probleme eine leichte Unterhaltung für zwischendurch. Handlungstechnisch stimmt das auf jeden Fall, emotional hat mich das Buch wie erhofft vollkommen mitnehmen können.

"Also ist dieser Ort nichts Besonderes für dich?" Er öffnet den Mund und ich warte auf seine Erklärung, aber da kommt nichts, er sieht mich nur an, bis er sich endlich einen Ruck gibt. "Hier war ich bisher immer nur alleine. Du bist der erste Mensch, den ich mitgebracht habe." Und genau das macht es zu einem verdammt besonderem Ort.

Auf einer Farm in Montana, USA, treffen hier Großstadtfrau Amy und Cowboy Jackson aufeinander. Ich weiß, Klischee lässt grüßen, aber es war so viel besser! Der Anfang hat sich zugegebenermaßen sehr gezogen, alleine wegen erwähnten Klischees und ich habe die Handlung schon vor mir entfaltet gesehen. Doch die Lovestory, die mich hier dann erwartet hat, hat mir wieder gezeigt, warum ich nochmal Popescue vor allem für ihre Liebesgeschichten lese. Da ist so viel Gefühl, so viel Gestik, und ich bin ja eh ein ziemlicher sucker für geheimnisvolle, verschlossene Typen, denen das Herz schon gebrochen wurde und die eine tragische Vergangenheit haben - a la Jackson. Wo kann man sich nochmal so einen Bookboyfriend bestellen?

"Die Art, die wichtig ist. Den Mut, Sachen anzusprechen, mit alten Dingen aufzuräumen, zu verzeihen, loszulassen und..." Wieder stolpert sein Blick. "...festzuhalten, wenn es darauf ankommt."

Dazu kommt, dass Amy Fotografin ist und die schönen Momente durch ihre Fotografenperspektive erzählt werden. Das verleiht dem Ganzen nochmal so viel Romantik und Intensität, dass mein Herz immer noch schmerzt, wenn ich daran denke. Vor allem hat jedes Kapitel zu Beginn ein kleines schwar-weiß-Foto passend zum Kapitel, was quasi Amy geschossen hat, und dadurch kommt die Szenerie nochmal doppelt so gut zur Geltung.

Die Handlung war jetzt kein neu erfundenes Rad und sie war auch ziemlich vorhersehbar, dass ich mich teils gefragt habe, wie Amy das so lange nicht raffen kann (bspw. in Bezug auf Rising Star), aber ich habe das Buch auch mehr für die Gefühle und das halbwegs Wild-Western-Setting gelesen.

Wer also mal wieder eine sweete Lovestory mit Tiefgang, viel Gefühl und Happy End sucht, ist hier vollkommen richtig. Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Vampir und Werwolf.

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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"You don’t know anything about what it’s like to find your other half, I would take anything she chose to give me—the tiniest fraction or her entire world. I would take her for a single night knowing that ...

"You don’t know anything about what it’s like to find your other half, I would take anything she chose to give me—the tiniest fraction or her entire world. I would take her for a single night knowing that I’ll lose her by morning, and I would hold on to her and never let go. I would take her healthy, or sick, or tired, or angry, or strong, and it would be my fucking privilege. I would take her problems, her gifts, her moods, her passions, her jokes, her body—I would take every last thing, if she chose to give it to me."

"Bride" war das einzige Buch von Hazelwood, was ich noch nicht gelesen hatte und eigentlich gar nicht lesen wollte. Vampire und Werwölfe a la Twillight? Gar nicht meins. Aber wie es der Zufall so wollte, bin ich nun doch an das Buch geraten - und es war grandios, fast schon auf dem Level von "The Love Hypothesis"!

Das Lesen war super angenehm, was nicht nur an Hazelwoods flüssigem Schreibstil liegt. Der Humor hier war brilliant, ich musste des Öfteren herzlich lachen, was ich in den letzten Büchern der Autorin durchaus vermisst habe. Dazu kommen unerwartete Wendungen, eine Prise Krimi, Spannung und ganz viele Emotionen. Ich hätte bitte auch gerne einen Lowe!

Lowe und Misery sind sowieso ein wunderbares book couple! Es wird direkt klar und offen miteinander kommuniziert (bis auf Miserys Annahme über Lowes Mate), sie gehen aufeinander ein und zu, da sie ja auch unterschiedliche Spezien sind, zwischen denen seit Jahrhunderten Krieg herrscht. Der Spice war wieder top, so habe ich es in "Check & Mate" vermisst! Natürlich kommt hier im Werwolf-Genre mit dem Alphatier auch die Sache mit dem Knotting zu Wort, was ich niemals dachte, außerhalb von Fanfictions zu lesen. Zeiten ändern sich - zum Guten!

Weiterhin war Misery zwar ein Vampir und Lowe ein Werwolf, und damit sind auch spezienspezifische Eigenschaften einhergegangen, aber nicht in dem Maße, wie die Vorurteile oder Klischees es über die übernatürlichen Wesen vermitteln. Beide waren ziemlich "normal", was mir sehr geholfen hat, mit diesem Genre, was ich wie gesagt sonst ungern lese, fast sofort warmzuwerden.

"Bride" ist wieder ein klasse Buch von Hazelwood und bekommt von mir mit 4,5/5 Sterne eine dicke Empfehlung!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Bei Rassismus darf man nicht schweigen.

Wie ein Schatten im Sommer
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"Dann bist du nicht mehr allein, hast 'ne Clique und denkst gar nicht mehr für dich selbst, sondern überlässt das den anderen. An den richtigen Stellen nicken, die Wut zulassen..."

Ehrlich gesagt ist ...

"Dann bist du nicht mehr allein, hast 'ne Clique und denkst gar nicht mehr für dich selbst, sondern überlässt das den anderen. An den richtigen Stellen nicken, die Wut zulassen..."

Ehrlich gesagt ist dies mein erstes Buch, welches Rassismus thematisiert, und ich bin sehr froh, dass es von Adriana Popescu kommt. Die Autorin war selber schon von Rassismus betroffen und hat mit Sensitivity Lesern viele Facetten davon beleuchtet. Die Message ist klar: Es darf keinen Platz für Rassismus geben!

Mit Walddorf wurde der perfekte Schauplatz geschaffen, der in vielen ostdeutsches Bundesländern genau so existiert. Eine kleine eingeschworene Gemeinde, eingesessene Bewohner seit vielen Generationen, man kennt sich. Dann wird ein Flüchtlingsheim gebaut und der Unmut beginnt. Warum werden die Gelder nicht lieber in deutsche Kitas gesteckt? Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg. Und all der unterschwellige Zorn, der schon lange in den Bewohnern über die bereits vorhandenen Probleme brodelt, bekommt schließlich ein gemeinsames Ziel, einen gemeinsamen Feind.

Gerade Konstantin vermittelt als jugendlicher Bewohner von Walddorf genau das. Eigentlich hat man nichts gegen Ausländer, aber... was tun, wenn die "Freunde" rassistische Aktionen verüben und man doch zur Clique gehören will? Was tun, wenn der große Bruder immer frustrierter wird, weil ihm "die Ausländer den Job wegnehmen"? Was tun bei der Welle von Ausländerhass und gleichzeitigem Nichtstun, der stillschweigenden Akzeptanz, der Dorfbewohner?

Ab wann ist es kein jugendlicher Blödsinn mehr, Kleidercontainer anzuzünden, die als Hilfe ins Ausland gehen sollen? Ab wann kein Vandalismus mehr, wenn das rumänische Restaurant von Vios Vater beschädigt wird? Ab wann Alltagsrassismus, wenn das doch jeder sagt und man es eigentlich doch gar nicht so meint?

Erst Vio hält Walddorf den Spiegel vor. Vio, mit rumänischen Wurzeln, die plötzlich scheinbar ihr ganzes Selbst ausmachen und auf die sie reduziert wird. Vio ist ein absolut selbstbewusster Charakter, die so viel reifer als Kontantin scheint. Weil sie schnell reifer werden musste. Sie zeigt dem Leser viele Facetten von Rassismus auf, die man vielleicht unbewusst auch schon gemacht oder stillschweigend hingenommen hat. Sie zeigt, wie wichtig es ist, den Leuten das entsprechend zu vermitteln und dass Rassismus ein absolutes No-Go ist.

Das Feuer aus Ausländerhass pegelt sich in Walddorf mit fortlaufender Handlung immer weiter hoch. Es war ziemlich heftig zu lesen, wie eigentlich "vernünftige" Charaktere wie Konstantin mit in diesen Strudel gezogen wurden, rein aus Peer Pressure. Dass das nicht zu unterschätzen ist. Die Erkenntnis kommt glücklicherweise am Ende doch: Man muss sich entscheiden. Man kann nicht auf beiden Seiten stehen. Insofern ist es ein Happy End, die "Bösen" bekommen ihre gerechte Strafe - der Rassismus ist damit aber nicht aus der Welt. Auch das zeigt das Buch wunderbar auf.

"Wie ein Schatten im Sommer" hat mich ziemlich mitgenommen. Wie leicht es doch ist, Fremdenhass wachsen zu lassen - alleine durchs nichts tun. Für mich gehört dieses Buch in jede Schullektüre und sollte wesentlich mehr Beachtung bekommen. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Menschen mit unbequemen Dingen nicht gerne auseinandersetzen. Auch das wir hier vermittelt. Ich vergebe 4,5/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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