Eine gelungene Fortsetzung
Wiener EnzianmordDieser dritte Krimi rund um die chaotische Chefinspektorin Anna Bernini führt mich von der Leopoldstadt in Wien, die mir bestens bekannt ist, in die eher unbekannten Berge Tirols.
Worum geht’s diesmal? ...
Dieser dritte Krimi rund um die chaotische Chefinspektorin Anna Bernini führt mich von der Leopoldstadt in Wien, die mir bestens bekannt ist, in die eher unbekannten Berge Tirols.
Worum geht’s diesmal?
Anna hat vor kurzem die Enzian-Alm in Tirol geerbet und fühlt sich dort eigentlich recht wohl. Keine nervigen Kollegen oder Kriminelle, nur Ruhe, Kühe und ein paar Wanderer. Doch dann platzt Miss Biggy in das Idyll und sie findet sich im Kommissariat in der Leopoldsgasse im alten Trott wieder.
Denn während Annas Auszeit in den Bergen ist Trixi Gentian, ein reiches Mitglied der Bussi-Bussi-Gesellschaft, von der Dachterrasse ihres Wohnhauses am Wiener Graben gestürzt oder gestürzt worden. Die Ermittlungen laufen bereits und Anna sieht sich zusätzlich mit einem Controller konfrontiert, der die Abteilung durchleuchten soll. Als altgediente Beamtin weiß sie, dass es hier um Umstrukturierungen, sprich Personalkürzungen gehen wird. Die Frage ist nur, wer steht auf der Abschussliste? Annas Karriere hat in den letzten Jahren ja einiges an Auf und Ab erfahren, so dass sie um ihren Job fürchtet.
Dass sich bei den Ermittlungen Hinweise auf Menschenhandel ergeben, erleichtert die Suche nach Trixis Mörder nicht ebenso wenig, wie die Tatsache, dass das LKA den Fall an sich reißt.
Meine Meinung:
Wie schon in den beiden Vorgängern dauert es eine Weile bis die Krimihandlung so richtig Fahrt aufnimmt.
Auch der ambivalente Seelenzustand der Chefinspektorin, die Pillen unbekannten Inhaltes einwirft, ist wieder Thema. Es schon klar, dass der Job als Chefinspektorin in der Abteilung Leib und Leben fordernd und das Arbeitsklima rau ist, wirft aber ein schlechtes Licht auf die Ermittler. Es ist ja allgemein bekannt, dass der Schichtdienst, die vielen Überstunden und die menschlichen Abgründe, denen Anna & Co täglich begegnen, zu psychischen Belastungen und scheiternden Beziehungen führen. Hier wäre statt eines Controllers psychologische Beratung bzw. gruppendynamische Workshops oder ähnliches besser.
Ein wenig schmunzeln musste ich wieder über Miss Biggy, in der ja mehr steckt, als nur eine Bürokraft.
Der Mordfall selbst überrascht letzten Endes nach mehreren Sackgassen mit einer überraschenden Wendung.
Fazit:
Diesem Krimi, der mich gut unterhalten hat, gebe ich gerne 4 Sterne.