Unsere Jahre auf Fellowship Point
Ein wirklich 700 Seiten umfassendes Epos, das das Leben zweier unterschiedlicher Frauen schildert. Agnes und Polly sind seit Kindheit Freundinnen und inzwischen über 80 Jahre alt. Schon ein Leben lang ...
Ein wirklich 700 Seiten umfassendes Epos, das das Leben zweier unterschiedlicher Frauen schildert. Agnes und Polly sind seit Kindheit Freundinnen und inzwischen über 80 Jahre alt. Schon ein Leben lang verbringen sie ihre Sommer samt Familie in Fellowship Point in Maine in ihren Ferienhäuser. Unterschiedlicher können ihre Lebenswege nicht sein. Während Agnes nie eine Familie gegründet hat, hat sie ihr Leben dem Schreiben gewidmet und ist eine erfolgreiche Schriftstellerin geworden. Polly hat geheiratet, Kinder bekommen und war immer für ihren Mann und die Familie da. Doch nun soll das Ferienidyll zerstört werden, Investoren sind darin interessiert, wogegen die beiden Frauen ankämpfen. In einem weiteren Handlungsstrang erleben wir Agnes in der Zeit zwischen 1960 und 1963, wo sie Briefe an ihre verstorbene Schwester Elsbeth schreibt, denn inzwischen hat sie sich eines kleinen Mädchens angenommen. In einem weiteren Handlungsstrang erleben wir die Lektorin Maud, die Agnes dazu bringen will, ihre Memoiren zu schreiben. Polly ist inzwischen Witwe geworden und hat so einige Schwierigkeiten mit ihren erwachsenen Kindern. Die Autorin läßt uns sehr an dem Leben der Protagonisten teilhaben, sie schreibt wortgewaltig, sehr interessant und man verliert sich total in der Geschichte. Ihre Ausdrucksweise ist sehr gewählt, ich möchte sagen sogar elitär. Man kann das Buch nicht so zwischendurch lesen, sondern man muß manchmal über das Gelesene intensiv nachdenken und alles setzen lassen. Und es ist wie im wirklichen Leben. Die beiden Frauen streiten sich, sind stur, aber dann finden sie wieder zueinander. Das Cover ist sehr eindrucksvoll gestaltet. In einer Illustration sieht man zwei junge Frauen stehen am Abend vor der untergehenden Sonne. Ein Buch, das Spuren hinterläßt.