Eine unerwartete Fortsetzung, ein riesiges Geschenk
Inhalt:
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedy zur Witwe geworden und hat sich seither mit Hilfe ihres Umfeldes aber auch dank Briefen, die ihr verstorbener Mann ihr hinterlassen hat, ein neues Leben aufgebaut. ...
Inhalt:
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedy zur Witwe geworden und hat sich seither mit Hilfe ihres Umfeldes aber auch dank Briefen, die ihr verstorbener Mann ihr hinterlassen hat, ein neues Leben aufgebaut. Ein Gastauftritt im Podcast ihrer Schwester verändert ihr Leben von einem Tag auf den anderen und lässt sie die Briefe ihres Mannes rückblickend noch einmal ganz anders erleben und für sterbende Menschen, die ihren Liebsten auch etwas hinterlassen möchten, einstehen.
Meine Meinung:
Vor mehr als zehn Jahren habe ich ich "P.S. Ich liebe dich" gelesen und geliebt. Ich habe beim Lesen fast durchgehend geweint und mir auch den Film schon oft angesehen (es ist mittlerweile einer meiner Lieblingsfilme) und auch da ist kein Auge trocken geblieben. Vor einigen Monaten bin ich beim Stöbern in einem Bücherschrank über "Postscript" gestolpert. Ich wusste gar nicht, dass Ahern nach so vielen Jahren eine lose zusammenhängende Fortsetzung zu ihrem Weltbestseller geschrieben hatte. Sofort war ich wieder mitten in der Geschichte, habe mitgelitten, mitgefiebert und mitgeliebt und ja, vor allem auf den letzten hundert Seiten habe ich Träne um Träne vergossen. Was bleibt, wenn wir gehen? Was hinterlassen wir unseren Liebsten? Und wie nehmen wir Abschied, wenn wir diejenigen sind, welche zuerst sterben? Diese und weitere Fragen wirft Ahern auf und lässt ihre Protagonistin zweifeln, trauern, lernen und erleben und vielleicht sogar ein wenig Frieden finden.
Schreibstil und Aufbau:
Besonders gut hat mir gefallen, dass es Ahern schafft, nahtlos an "P.S. Ich liebe dich" anzuknüpfen und gleichzeitig in wenigen Worten zusammenzufassen, wo Holly jetzt steht und was sie bisher erlebt hat. So können die beiden Bücher unabhängig voneinander gelesen werden, wenn auch ich euch zuerst den ersten Band empfehle und zwar einfach, weil er so wunderschön erzählt ist.
Wer sich mit dem Sterben auseinandersetzt und dies mit Tiefgang machen will, setzt sich automatisch mit den existenziellsten Fragen und Ängsten der Menschheit auseinander und ich bewundere Aherns Fingerspitzengefühl, Respekt und zugleich Leichtigkeit, mit der sie sich diesen grossen Themen nähert. Hollys steiniger Weg voller Lichtblicke und Rückschläge wirkt äusserst realistisch, macht Mut und versöhnt zumindest ein wenig mit der Tatsache, dass jede Liebesgeschichte, jede Freundschaft, jedes Leben mit einem Abschied endet.
Meine Empfehlung:
Auch dieses mir so unerwartet begegnete Buch habe ich geliebt und zugleich schluchzend und hoffnungsvoll gelesen. Ja, dieses Buch geht euch nahe und ihr müsst sicher in Stimmung dafür sein, aber wenn ihr euch darauf einlassen wollt und könnt, empfehle ich es euch aus vollstem Herzen weiter.