Die 68er, eine verrückte Zeit. Hippies, Blumenkinder und radikale Gruppen formieren sich, um die Welt zu verbessern. Eine solche Gruppe bildet sich um deren Anführerin, Olivia Barrow. Sie demonstrieren, ...
Die 68er, eine verrückte Zeit. Hippies, Blumenkinder und radikale Gruppen formieren sich, um die Welt zu verbessern. Eine solche Gruppe bildet sich um deren Anführerin, Olivia Barrow. Sie demonstrieren, um sich Gehör zu verschaffen. Als sie damit nicht ans Ziel kommen planen Sie einen Geldtransporter vor einer Bank zu überfallen. Aber der geniale Plan läuft aus dem Ruder. Die Wachmänner eröffnen sofort das Feuer. Es gibt Tote und Verletzte. Einzig Olivia Barrow wird verhaftet und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Mit zu der Gruppe gehören Megan und Duncan Richards, die sich während des Überfalls absetzen, weil sie kalte Füße bekommen.
18 Jahre später – 1986. Megan und Duncan haben es zu Wohlstand gebracht. Er ist Banker und sie Immobilienmaklerin. Sie haben eine Familie gegründet, zwei Töchter und einen Sohn mit autistischen Zügen. Ein eigenes Haus runden diese scheinbare Idylle ab.
Plötzlich gerät diese heile Welt ins Wanken. Olivia Barrow hat ihre Haftstrafe abgesessen und sinnt nach Rache. Sie entführt den Sohn Tommy und dessen Großvater. Sie verlangt Geld und Duncan soll seine eigene Bank überfallen. Ein Wettlauf mit der Zeit und ungewissem Ausgang beginnt.
Mein Fazit:
Man muss etwas Geduld beim Lesen aufbringen, denn der Plot ist nicht gerade dass, was man unter einem Pageturner versteht. Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet, so dass man sich ein Bild von den Personen machen kann. In dem Psychothriller wird sehr deutlich beschrieben, wie einfach es in Amerika ist, sich als Privatperson ein ganzes Waffenarsenal zuzulegen.
Zum Schluss bleibt es dem Leser überlassen, ob die Handlung ein gutes oder schlechtes Ende für die Überlebenden findet.
Die Psychiaterin Dr. Ellen Roth hat in der Klinik Zugang zu einer misshandelten Patientin, die kaum ansprechbar ist und die fühlt sich verfolgt von einem „Schwarzen Mann“. Plötzlich ist die Patientin nicht ...
Die Psychiaterin Dr. Ellen Roth hat in der Klinik Zugang zu einer misshandelten Patientin, die kaum ansprechbar ist und die fühlt sich verfolgt von einem „Schwarzen Mann“. Plötzlich ist die Patientin nicht mehr in Ihrem Zimmer und auch nicht auffindbar. Was noch vielmehr verwundert ist die Tatsache, dass keiner die Frau außer Ellen Roth gesehen hat und auch nichts von deren Existenz weiß.
Ihr Freund Chris, ebenfalls Arzt an der Klinik, hat eine Auszeit genommen, um mit einem Freund nach Australien zu reisen. Leider ist er nicht erreichbar.
Langsam aber sicher wird Ellen Roth paranoid und ihre eigene Lebenslage wird immer bedrohlicher. Ihr Kollege Mark Behrendt versucht ihr zu helfen und dringt dabei immer mehr in ihre Vergangenheit ein.
Mein Fazit:
Wulf Dorn hat mit seinem Thriller-Erstling für meine Begriffe voll überzeugt. In seinen Erzählungen kommt ihm zugute, dass er mehrere Jahre psychisch kranke Menschen betreut hat. Er baut von Anfang an einen Spannungsbogen auf und hält ihn auch hoch. Nicht zuletzt dadurch, dass er mehrmals den Leser auf eine falsche Spur zu dem vermeintlichen Psychopathen führt.
Dies ist der zweite Fall für die zierliche Deutschchinesin Dr. Sabine Yao. Sie ist stellvertretende Leiterin der Rechtsmedizin beim Berliner BKA. Ihr Vorgesetzter Prof. Paul Herzfeld und sie arbeiten zusammen ...
Dies ist der zweite Fall für die zierliche Deutschchinesin Dr. Sabine Yao. Sie ist stellvertretende Leiterin der Rechtsmedizin beim Berliner BKA. Ihr Vorgesetzter Prof. Paul Herzfeld und sie arbeiten zusammen bei der Spezialeinheit »Extremdelikte«. Bei diesem Rechtsmedizin-Thriller handelt es sich um die fiktionale Erzählung eines echten Kriminalfalls.
Wir erfahren zunächst von zwei entstellten Toten, die im Wald an einem Gestell ähnlich einem Galgen hängen. Außerdem wird von einem Einsatz eines SEK-Kommandos berichtet, das irrtümlich in eine falsche Wohnung eindringt und ein altes Rentnerehepaar zu Tode erschreckt. Später im weiteren Lauf steht bei der Spezialeinheit »Extremdelikte« der Tod des ehemaligen Polizeipräsidenten von München auf der Tagesordnung. Was hat das mit dem eigentlichen Fall zu tun, gibt es überhaupt Zusammenhänge? Werden wir mehr darüber erfahren?
Hier soll wohl die Arbeit der Rechtsmedizin thematisiert werden. Der Autor lässt uns wieder einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Rechtsmedizin werfen, in vielen Fällen für mein Empfinden zu ausführlich, was zu einem Spannungsabfall führt (Bsp.: detaillierte Beschreibung von Sabine Yao, wie und warum eine Tür zum Sektionssaal so und nicht anders geöffnet wird). Spannung kommt erst seit gefühlten 130 Seiten auf – zu wenig für einen Thriller.
Bei dem Fall, um den es hier geht, ist ein kleiner Junge aus der High-Deck-Siedlung in Berlin-Neukölln verschwunden. Berlins schlimmste Siedlung entstand in den 1970er und 1980er Jahren im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus und ist ein Brennpunkt. Der achtjährige Yasser Khaleb lebt dort zusammen mit seiner Mutter, offensichtlich sind sie nicht gemeldet bei den Behörden. Deshalb beauftragt Yassers Mutter den jordanischen Ex-Geheimdienstler Hassan Khalaf mit der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn. Wie es zu diesem Kontakt kam, bleibt ungewiss.
Als Hassans Nachforschungen mehr oder weniger ins Leere laufen, beauftragt er Yassers Mutter, die Polizei einzuschalten.
Es wird deutlich, dass Tsokos Wert darauflegt, seine Figuren präzise zu beschreiben. Für ihn ist Hassan Khalaf ein arroganter und überheblicher Einzelgänger. Er hat keine Familie, das würde ihn verletzlich und angreifbar machen. Die Darstellung des skurrilen Rechtsmediziners Oberarzt Dr. Martin Scherz hat mir gefallen. Das Verhältnis zwischen Sabine Yao und ihrer Schwester Mailin kommt wie im ersten Band zur Sprache. Mailin ist weiterhin sehr labil und hatte schon einmal Alkoholexzesse, Wutausbrüche, autoaggressives Verhalten mit Verletzungen bis hin zu einem Suizidversuch.
Aber muss man Charakteren wiederholt Adjektive wie die »italienischstämmige Ermittlerin« (Kommissarin Monica Monti) oder der »ehemalige jordanische Geheimdienstler« (Hassan Khalef) zuordnen? Das ist nervig.
Wir bekommen einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben der Kriminalistik und der Kriminologie. Sei es aus dem Bereich der Rechtsmedizin, der filigranen Arbeit im Sektionssaal, der Lageeinsatzbesprechung der Kriminalpolizei oder der operativen Fallanalyse. Das ist zwar interessant, lässt aber weniger Spielraum für Thrillersequenzen.
Fazit:
Was ist der Modus Operandi? Das wurde zum Ende hin kurz angerissen. Auch die anfangs erwähnten Fälle werden noch einmal aufgegriffen, um sie aber schnell abzuhandeln.
Dass mit Prof. Dr. Michael Tsokos eine Koryphäe auf dem Gebiet der Rechtsmedizin schreibt, ist unverkennbar. Bei einem Thriller erwarte ich allerdings mehr Spannungsmomente zum eigentlichen Fall.
Die Kapitel sind mit wenigen Ausnahmen kurzgehalten und enden mit einem Cliffhanger, um im folgenden Kapitel unmittelbar eine Fortsetzung zu finden. Die Kapitel bestehen aus zwei Handlungssträngen, die zum Ende hin zusammengeführt werden. Plot-Twists gab es allerdings so gut wie keine.
Mit dem Begriff »Kalkül« im Titel kann ich nicht viel anfangen. Wo und durch wen liegt hier die Berechnung?
Dieses Buch fällt ab gegenüber dem ersten Band »Mit kalter Präzision« und konnte mich nicht überzeugen. Um es auf den Punkt zu bringen: Zu wenig Thriller, zu viel Rechtsmedizin. Ich vergebe daher nur 3 Sterne.
Die hier erzählten Ereignisse beginnen vor 38 Jahren und entführen uns in das fiktive ländliche Katzenbrunn im Odenwald. Dieser trostlose Ort besteht aus achtzehneinhalb Häusern mit 50 dort lebenden Seelen. ...
Die hier erzählten Ereignisse beginnen vor 38 Jahren und entführen uns in das fiktive ländliche Katzenbrunn im Odenwald. Dieser trostlose Ort besteht aus achtzehneinhalb Häusern mit 50 dort lebenden Seelen. Das »berühmteste« Gebäude ist das Haus »Waldfrieden«, eine psychiatrische Klinik.
Damals haben die Uhren noch anders getickt. Das digitale Zeitalter war noch nicht eingeläutet. Um sich dieser Zeit anzupassen, benutzt der Autor Begriffe wie Kolonialwaren. Krankenschwestern beschreibt er ihrem Äußeren nach mit weißen Häubchen auf dem Kopf. Die gute alte D-Mark ist noch Zahlungsmittel. Das ist alles so weit in Ordnung und passt auch zu dieser Zeitrechnung.
Vier Jungen verschwinden nacheinander in unregelmäßigen Abständen spurlos und sind nie wieder aufgetaucht. Kriminalhauptkommissar Hans Jörg Stahl hat damals die Ermittlungen geleitet. Nach einem schlimmen Autounfall wurde er vorzeitig pensioniert. Sein Nachfolger Kleist hat die vermissten Jungen als ungelöste Kriminalfälle zu den Akten gelegt. Als zehn Jahre später der dreizehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet, kehrt Stahl an diesen Ort zurück. Als Pensionär nimmt er wieder die Ermittlungen auf und möchte neben dem aktuellen Vermisstenfall unbedingt die Cold Cases von damals lösen. Keiner von den aktuellen Ermittlern weiß darüber Bescheid.
Merkwürdige Personen wohnen in dem kleinen Ort. Hier leben psychisch kranke Menschen außerhalb der Klinik, sowie Selbstmörder und Mörder. Der Autor hat sie so beschrieben, dass man sich gut ein Bild von ihnen machen kann. Gleich mehrere Personen kommen als Entführer der Jungs infrage. Jeder misstraut hier jedem. In diesem Punkt hat Menger vieles richtig gemacht, um die Spannung hochzuhalten.
Dass das Kaff eine düstere Stimmung offenbart, kommt gut herüber. Menger gelingt es mit der Beschreibung der einzelnen Dorfbewohner, dass man eine Abneigung gegen die meisten von Ihnen aufbaut. Gekonnt legt er verschiedene Spuren aus, die sich dann aber als Sackgasse erweisen. Die Figur des Hauptkommissars a.D. Stahl ist vielschichtig angelegt. Nicht alles davon hat mir gefallen.
Wir erfahren etwas über die Beweggründe des Täters, warum er die Kinder entführt hat. In den Kapiteln, die bspw. mit »Der Greifer«, »Oskar« oder »Tommi« überschrieben sind, wird das Leben dieser Figuren geschildert. Dabei erzählt »Oskar« in der Ich-Form.
Nach etwas mehr als der Hälfte wird deutlich, wer der Gesuchte, der sogenannte »Greifer« ist. Das nimmt der Handlung die Spannung weg. Es geht ab da nur noch darum, ob und wie man den Täter überführen kann.
Einiges war für mich zu klischeehaft. Die Wirtin des Landgasthofes »Zur Krone« ermittelt plötzlich an der Seite des ehemaligen Kommissars Stahl und beide kommen sich dabei menschlich näher.
Fazit:
Nachdem ich bereits »Angst« von dem Autor gelesen habe, stelle ich nun fest, dass »Finster« einen anderen Ansatz hat. Das finde ich mutig, da viele Autoren und Autorinnen nicht von einem einmal eingeschlagenen Stil abweichen.
Schreibstil und Plot konnte ich allerdings nicht mit dem Begriff Thriller in Einklang bringen. Für mich war es eher ein Kriminalroman, was aber keiner Negation entspricht.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die kurzen Kapitel habe ich als angenehm empfunden.
Die Handlungsstränge haben auf mich konstruiert gewirkt. Positiv sollte man allerdings erwähnen, dass zum Ende hin alles ineinanderfließt.
Wie jemand schreibt und was er schreibt, ist immer auch eine Frage des Geschmacks. Leider hat das Buch meine Erwartungen nur teilweise erfüllt. Ich würde mir wünschen, dass Menger wieder zu seinem bisherigen Stil zurückkehrt. Ich vergebe drei Sterne.
Kriminalkommissarin Clara Seidel hat sich vor zwei Jahren vom Morddezernat in Hamburg zur Polizeistation Dannenberg ins beschauliche Wendland versetzen lassen. Sie hat dort ein Fachwerkhaus gekauft und ...
Kriminalkommissarin Clara Seidel hat sich vor zwei Jahren vom Morddezernat in Hamburg zur Polizeistation Dannenberg ins beschauliche Wendland versetzen lassen. Sie hat dort ein Fachwerkhaus gekauft und ist zusammen mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Lana eingezogen.
Es muss in der Vergangenheit etwas in ihrem privaten Bereich passiert sein, das Clara zu diesem Schritt bewogen hat. Sowohl Mutter als auch Tochter versuchen das Geschehene zu verarbeiten – es ist aber mehr ein Verdrängen. Clara hat ein Alkoholproblem und sie leidet hin und wieder an Panikattacken. Ist sie unter diesen Umständen noch für den Polizeidienst tauglich? Lana möchte nur Kontakt mit ihrer Mutter haben und interessiert sich sehr für die Arbeit ihrer Mutter. Beide verbindet die Erinnerung an die Vergangenheit und sie sind auch sonst ein gut eingespieltes Team.
Man kann sich nicht daran erinnern, wann die Polizeistation Dannenberg ein Tötungsdelikt aufzuklären hatte. Aber genau das ist jetzt der Fall. Es geschieht ein Mord an einem achtzehnjährigen Jungen. Justus Libermann wird tot in den Elbtalauen gefunden. Seine Augäpfel wurden entfernt und durch Spiegelscherben ersetzt. Was will uns der Täter mitteilen? Ist es ein möglicher Hinweis auf einen Fetisch, haben wir es mit einem Psychopathen oder einem perversen Mörder zu tun?
Clara Seidel ist für die Polizeistation Dannenberg überqualifiziert und die anderen Mitarbeiter zunächst mit dem aktuellen Fall überfordert. Es fehlen die richtigen Ansätze für die Ermittlungen. Eine Soko wird zusammengestellt. Die Leitung übernimmt Kai Wächter vom Staatsschutz in Hannover. Warum wurde dieser Beamte nach Dannenberg versetzt? Gibt es dafür einen Grund?
Wächter sowie Alexander Libermann, der Vater des Opfers haben einen fiesen Charakter. Wächter ist arrogant und herablassend seinen Mitarbeitern gegenüber. Spannungen zwischen Wächter und Seidel sind unübersehbar. Der Tod seines Sohnes Justus lässt Libermann offensichtlich kalt.
Mit Clara Seidel und deren Tochter Lana habe ich während des Lesens in gewisser Weise Mitgefühl entwickelt. Von Beginn an wird ein Spannungsfeld aufgebaut, das nicht abebbt, aber auch im weiteren Verlauf nicht zunimmt. Während der Erzählung legt die Autorin immer wieder neue Spuren bzw. Hinweise zu Ereignissen und möglichen Tätern aus, um den Leser in die Irre zu führen. Ist ein neuer Verdacht aufgekommen, erweist er sich schnell wieder als haltlos.
Gerade zum Ende hin hätte ich mir aber gewünscht, dass etwas Unvorhersehbares geschieht. So kam es lediglich zu einem anonymen Anruf mit einem Glückwunsch zum Erfolg, den Clara Seidel schaudern lässt. Ein »Woweffekt« ist bei mir nicht eingetreten.
Fazit:
Dieser Kriminalroman ist atmosphärisch und kommt ohne Klischees aus. Schon nach wenigen Seiten kommt man leicht in diesen Plot hinein.
Die Kapitel sind relativ kurzgehalten, was das Lesen positiv beeinflusst. Manche Kapitel enden mit einem Cliffhanger, bei anderen Kapiteln wird die Handlung im darauffolgenden Kapitel fortgesetzt.
Die Autorin beschreibt die einzelnen Charaktere so, dass man sich gut in die Figuren und deren Verhalten hineinversetzen kann. Sie dringt dabei tief in deren Psyche ein. Dafür scheint Piontek ein »Händchen« zu haben.
Als Einstieg in die Kriminalliteratur nicht schlecht, obwohl noch einiges an Luft nach oben bleibt. Von mir gibt es drei Sterne.