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Veröffentlicht am 20.12.2017

Eine leichtsinnige Anwältin, dazu noch tot

Durst
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das ist Elise, der wer trifft sich schon mit Online-Bekanntschaften zwecks Beziehungsaufbau, wenn er genau im dem Bereich bereits berufliche Erfahrungen gesammelt hat. Was sie, die im Bereich von Sexualstraftaten ...

das ist Elise, der wer trifft sich schon mit Online-Bekanntschaften zwecks Beziehungsaufbau, wenn er genau im dem Bereich bereits berufliche Erfahrungen gesammelt hat. Was sie, die im Bereich von Sexualstraftaten gearbeitet hat, ja wohl hinreichend getan hat! Doch das ist erst der Beginn, denn es folgt eine ganze Reihe von Serienmorden - die Leser dürfen gespannt sein!

Und Harry Hole wird mal zum Lösen des Falles rekrutiert- obwohl es ihm immer noch nicht richtig gut zu gehen scheint! Zumindest körperlich - seelisch strebt er ein stabiles, ruhiges Leben an der Seite von Rakel und Oleg an.

Ein neuer Nesbo der Hole-Reihe: mal wieder ausgesprochen spannend! Zumindest so etwa ab der Hälfte, denn zugegebenermaßen gestaltet sich der Start ein wenig schleppend. Aber als wahrer Harry-Hole-Fan verzeihe ich das seinem Autor Nesbo gern, zumal es diesmal ausführliche Einblicke ins - wie immer nicht undramatische - Privatleben des Protagonisten gibt. Nicht einer der besten, aber dennoch ein wahrer Harry Hole und die können nur gut sein!

Veröffentlicht am 20.12.2017

Schicksalhafte Entwicklungen in Oxfordshire

Die Schatten von Ashdown House
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im kleinen Dorf Ashdown und auf gleich drei zeitlichen Ebenen - das ist wirklich spannend und packend! Die junge Holly bricht nach einem Hilferuf ihrer erst sechsjährigen Nichte, Hals über Kopf aus London ...

im kleinen Dorf Ashdown und auf gleich drei zeitlichen Ebenen - das ist wirklich spannend und packend! Die junge Holly bricht nach einem Hilferuf ihrer erst sechsjährigen Nichte, Hals über Kopf aus London auf, um ihr beizustehen - deren Vater, Hollys Bruder Ben, dem sie sehr nahe steht, ist nämlich nicht aufzufinden. Und das bleibt auch erstmal so.

Holly fühlt sich von der Stätte ihrer Kindheit stark berührt und bleibt erstmal dort, wobei nicht nur die Umgebung, sondern auch der faszinierende Mark sie zu fesseln vermag. Bald schon wird ihr klar, dass das Verschwinden ihres Bruders mit einem Buch und einem Spiegel - beides Relikte aus längst vergangenen Zeiten - zusammenhängen könnte.

Damit stoßen wir vor auf die weiteren Erzählebenen des Romans, die die Winterkönigin Elizabeth von Böhmen und deren aus Oxfordshire stammenden Gefolgsmann William Craven im 17. und - in Form von Tagebuchauszügen - die Prostituierte Lavinia Flyte im frühen 19. Jahrhundert betreffen. Wie hängen alle diese Personen und deren Leben mit der Gegenwart, mit Holly selbst zusammen?

Die Autorin Nicola Cornick holt hier in jeder Hinsicht sehr weit aus, wobei ihr vor allem die historischen Passagen gut gelungen sind. Dazu lässt sie jede Menge Übersinnliches und - aus meiner Sicht - stellenweise auch Überflüssiges (in Form von zu vielen Informationen, zu vielen Handlungssträngen) einfließen, was aus meiner Sicht eindeutig des Guten zu viel ist.

Dennoch ein spannendes und empfehlenswertes Buch, vor allem daher, weil es der Autorin exzellent gelingt, am Ende alle Handlungsstränge logisch und nachvollziehbar zusammenzuführen, so das der Rezipient auf ein in jeder Hinsicht rundes Leseerlebnis zurückblicken kann. Ich hatte, ehrlich gesagt, zwischendurch immer mal wieder dran gezweifelt. Auch die Stimmungen im Dorf und in den historischen Settings sind wirklich gelungen eingefangen.

Ein Buch für Leser, die gern etwas Süffiges lesen, dennoch an weiterführenden - in diesem Falle vor allem historischen - Fakten interessiert sind.

Veröffentlicht am 19.08.2024

Ganz weit weg von meinen Emotionen

Die schönste Version
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und auch von allem, was ich kenne, schätze... sogar von dem, was ich bisher verurteilt habe! Ich komme mir vor, als würde ich im Vergleich zu den vielen begeisterten Leserinnen in einer Parallelwelt ...

und auch von allem, was ich kenne, schätze... sogar von dem, was ich bisher verurteilt habe! Ich komme mir vor, als würde ich im Vergleich zu den vielen begeisterten Leserinnen in einer Parallelwelt lesen, in denen die Emotionen, die Werte, ja, der ganze Zugang zum Leben ganz anders ist.

Aber - und das kam mir mehr und mehr zu Bewusstsein, je weiter ich las - so ist es nicht: Ich bin die, die anders ist. Natürlich nicht nur ich allein, sondern viele aus meiner Generationen, die nicht etwa in den Nullerjahren, sondern in den Achtzigern studierten. Ja, genau, in denen des vorherigen Jahrhunderts, sogar Jahrtausends.

Ich verstehe diesen Zugang zum Leben nicht, in dem man sich allen greifen und schnappen muss, auch wenn man weh tut - anderen, aber auch sich selbst. Diese Kompromisslosigkeit, weiterzumachen, obwohl klar ist, dass es nicht weh tut. Vor allem, weil ich befürchte, dass sie nicht dazu führt, dass man das Ausgenutztsein - ob in sexueller Hinsicht oder auch in anderer - vermeidet, sondern dass genau das Gegenteil passieren wird.

Fünf Sterne, weil die Autorin toll schreibt, mutig ist und stark. Ein Stern, weil es absolut nicht mein Buch ist. Ergibt zusammen drei.

Veröffentlicht am 13.08.2024

Anders als andere

Pi mal Daumen
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Das sind sowohl der hochbegabte 16jährige Oscar mit autistischen Zügen als auch Moni, die die 50 schon überschritten hat und in ihrem Outfit aussieht wie ein Assi. Finden zumindest einige Komilitonen. ...

Das sind sowohl der hochbegabte 16jährige Oscar mit autistischen Zügen als auch Moni, die die 50 schon überschritten hat und in ihrem Outfit aussieht wie ein Assi. Finden zumindest einige Komilitonen. Aber nicht ihre Tochter und noch weniger ihre Enkel, denn für die ist sie unentbehrlich - und ihnen gegenüber ist Monis Mathestudium ein ganz großes Geheimnis.

Bald ist sie auch für Oscar unentbehrlich, denn sie inkludiert ihn einfach in ihre Schar zu betreuender Wesen (ein Hund ist auch dabei) und das fühlt sich ganz und gar nicht schlecht an. Denn auch Moni braucht ihn und seine Matheexpertise.

Denkt Oscar zumindest zu Beginn. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, zumal die Professoren - zumindest die beiden wichtigsten - ganz anders mit Moni umgehen, als von Oscar erwartet. Was ihn sehr erstaunt, Moni hingegen überhaupt nicht.

Was verheißungsvoll anfing, wurde irgendwann ziemlich wirr - jedenfalls zu wirr für meinen Geschmack und für mein Verständnis leider auch. Manchmal mag ich offene Enden, hier aber nicht. Jedenfalls nicht in dieser Form.

Ich mag viele Romane der Autorin Alina Bronski, aber diesen finde ich leider nur so mittel. Dennoch bleibe ich an ihr dran, denn diese Erfahrung habe ich durchaus schon mal gemacht!

Veröffentlicht am 06.08.2024

(K)Ein Buch für mich

Wannsee
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Was habe ich mich gefreut, als ich an dieses Buch kam. Endlich alles über den Wannsee zu erfahren, diesen Schicksalsee der Deutschen! Und das Inhaltsverzeichnis gab mir allen Grund zur Hoffnung, es versprach ...

Was habe ich mich gefreut, als ich an dieses Buch kam. Endlich alles über den Wannsee zu erfahren, diesen Schicksalsee der Deutschen! Und das Inhaltsverzeichnis gab mir allen Grund zur Hoffnung, es versprach einen ebenso spannenden wie lehrreichen Rundumschlag, der den Lebenslauf dieses Sees aufs Eindringlichste skizziert.

Also, den Rundumschlag gibt es, aber mit der Eindringlichkeit ist es so eine Sache: mich konnte das Buch absolut nicht packen und ich hatte keine Freude daran. So wenig, dass ich nicht einmal den Einstieg richtig schaffte und ich kann gar nicht so genau sagen, woran das liegt.

Alle Interessenten möchte ich ermuntern, dennoch einen Blick zu wagen, denn nur wer wagt, gewinnt! Vielleicht ja ein unterhaltsames und lehrreiches Leseerlebnis!