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Veröffentlicht am 10.11.2024

Gute Grundidee, der manchmal ein bisschen Tiefgang fehlte

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die Farbkombination aus den verschiedenen Blautönen, aber noch mehr, dass man sofort den mythologischen Ansatz erkennen kann, auch wenn ich ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die Farbkombination aus den verschiedenen Blautönen, aber noch mehr, dass man sofort den mythologischen Ansatz erkennen kann, auch wenn ich mit den dargestellten Äxten spontan eher nordische Erzählungen verknüpft hätte, passen sie dennoch zur Geschichte ohne dabei zu viel zu verraten.

Lyra Keres wurde schon vor ihrer Geburt von Zeus verflucht, dass sie nie jemand lieben würde. Aus Zorn über diesen Fluch, der dafür gesorgt hat, dass ihre Eltern sie mit drei Jahren einer Diebesgilde überließen und kein Mensch ihr wirklich nahekommen will, will sie den Tempel des obersten Gottes angreifen, doch wird in letzter Minute davon abgehalten. Bei dem Mann, der Lyra schon im ersten Augenblick fasziniert, handelt es sich jedoch nicht um einen Menschen, sondern um Hades. Dieser wählt sie prompt wegen ihrer Widerspenstigkeit als seine Championesse bei den Crucible Spielen. Hierbei kämpfen die olympischen Götter mit Hilfe ihrer Champions um die Vorherrschaft im Olymp. In zwei verschiedenen Aufgaben müssen diese sich beweisen und schweben immer wieder in Lebensgefahr. Während Lyra damit kämpft, als Championesse des Gottes der Unterwelt, wieder einmal die Außenseiterin zu sein, kommt sie Hades näher als sie erwartet hätte, doch dieser verfolgt eigene Ziele und Lyra ist darin nur eine Schachfigur.

Ich wusste nicht so richtig, was mich bei dem Buch erwarten würde, liebe aber Bücher, die die griechische oder römische Mythologie auf eine andere Weise betrachtet und neu interpretiert. Genau das macht auch dieses Buch wirklich gut, weil es erstmal gar keine große Einführung in die Welt braucht, sondern einfach eine moderne Welt verwendet, in der verschiedene Götter noch immer präsent sind. Dies und vor allem der unterhaltsame, kurzweilige Schreibstil hat mich mitunter sehr an Percy Jackson erinnert, was ich aber keinesfalls schlecht finde, sondern vielmehr dafür gesorgt hat, dass ich das Buch vor allem zu Beginn geradezu verschlungen habe.

Das liegt auch daran, dass ich Lyra direkt ins Herz geschlossen habe. Ihre direkte, manchmal viel zu offene Art hat sie immer wieder in Schwierigkeiten gebracht, aber auch dafür gesorgt, dass ich immer wieder schmunzeln musste. Zudem gefiel mir, wie sehr sie sich immer wieder für ihre Werte und Überzeugungen einsetzt. Allerdings wird ihr immer wieder vorgeworfen, dass sie dabei unglaublich naiv handelt und während ich das zu Beginn noch als sympathisch empfunden habe, hat es mich mit zunehmendem Verlauf des Buches mehr und mehr gestört. Nicht weil ich nicht gut fand, dass sie ihren Idealen treu geblieben ist, sondern weil sie bei Spielen der Götter, bei denen Menschen zu Tode kommen können, zu vielen Personen um sich herum zu schnell zu sehr vertraut hat. In einem gewissen Maße habe ich sogar verstanden, dass sie sich durch ihren Fluch immer nach Zuneigung und Kameradschaft oder Liebe gesehnt hat, aber oft konnte ich nicht verstehen, warum sie nicht zumindest von Hades Antworten gefordert hat, sondern einfach angenommen hat, dass er schon seine Gründe für die Teilnahme am Crucible haben werde. Selbst bei ihren größten Konkurrenten während der Spiele nimmt sie sich immer wieder zurück, damit diese bloß keine Rückschläge erleiden. Hier hätte ich mir manchmal gewünscht, dass sie ihre Absichten klarer verfolgt und sich mehr für sich selbst einsetzt, weil sie erkennt, dass sie es absolut wert ist. Auch bei Hades hatte ich zwischenzeitlich immer mal wieder Probleme damit, ihn wirklich zu mögen. Grundsätzlich mochte ich, dass der Gott der Unterwelt mal in einem anderen Licht dargestellt wird. Als Person, der die Seelen der Verstorbenen wirklich am Herzen liegen und der sich für Sachen, die ihm wichtig sind, bedingungslos einsetzt. Ich kann sogar verstehen, dass er Lyra nicht in seine Pläne einweihen würde, wenn er dann Gefahr laufen würde, dass sie nicht mehr mitspielt, aber Lyra hat an diesem Punkt schon mehr als einmal bewiesen, dass sie bereit ist, das zu tun, was sie für richtig hält und sein Vorhaben somit unterstützen würde. Das hätte ich allerdings vermutlich noch akzeptieren können, wenn das Ende als solches runder gewesen wäre, allerdings ging es mir trotz des sehr umfangreichen Buches dann doch eine Spur zu schnell, wurde zu unübersichtlich und war mir persönlich zu unlogisch. Ich habe mich zwischendurch wirklich gefragt, ob ich was übersehen habe oder vielleicht ein Kapitel nicht richtig verstanden habe, aber das war nicht der Fall, sodass ich zum Schluss ein wenig unzufrieden zurückgeblieben bin, obwohl ich das Buch eigentlich während einem Großteil sehr genossen habe. Ich mochte das Setting, die verschiedenen Herausforderungen der Götter und wie die Champions sie immer wieder gelöst haben und größtenteils auch die Charaktere. Ich habe aber, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, auch festgestellt, dass alles ein wenig oberflächlich blieb und ich mit den wenigsten Protagonisten wirklich mitgefiebert habe. Deswegen weiß ich noch nicht genau, ob ich auch den zweiten Band noch lesen wollen würde, zumal ich den Cliffhanger unnötig dramatisch fand.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Fesselnder Auftakt der Reihe

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Knisternde New-Adult-Romantasy von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison")
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Das leuchtende Lila in Kombination mit den goldenen Verzierungen und der goldenen Schrift passt perfekt zur Geschichte.

Die Story hat mich ebenfalls ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Das leuchtende Lila in Kombination mit den goldenen Verzierungen und der goldenen Schrift passt perfekt zur Geschichte.

Die Story hat mich ebenfalls direkt gereizt: Harper Bell arbeitet seit dem Unfall ihrer jüngeren Schwester in der Goldschmiede ihrer Mutter. Sie liebt den Umgang mit Schmuckstücken und hat ein besonderes Gespür für die Materialien. Warum das so ist, erfährt sie, als eines Tages Archer Harrison in dem Geschäft auftaucht und ihr mitteilt, dass ihr Vater von einem der Ritter aus Artus’ Tafelrunde abstammt und seiner eigenen Familie ein wichtiges Erbstück entwendet hat. Außerdem erkennt sie, als sie einen antiken Ring berührt, dass sie offenbar die magischen Fähigkeiten ihrer Familie geerbt hat, als sie sich in einer Vision plötzlich Artus selbst gegenübersieht. Harper begleitet Archer also nach London, um mehr über ihre Familie, ihr Erbe und den rätselhaften Tod ihres Vaters herauszufinden, von dem sie immer annahm, dass er ihre Familie damals verlassen hat. Während sie noch versucht, ihre Gabe zu verstehen, scheint das Böse zurückgekehrt zu sein und nur eins kann es aufhalten: das legendäre Schwert Excalibur.

Ich fand die Idee des Buches, eine Weitererzählung der Artus-Sage unglaublich reizvoll und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, zum Glück erfüllt es meine Erwartungen zum ganz großen Teil. Das liegt auch an dem tollen Schreibstil von Anne Lück. Sie versteht es, ihre Geschichte ruhig zu erzählen, aber einen dennoch von der ersten Seite zu fesseln. Ich habe das Buch zwar immer in Etappen gelesen, aber es hat dennoch zumeist nur wenige Seiten gebraucht, bis es mich wieder in die Geschichte ziehen konnte.

Das liegt auch daran, dass ich die Charaktere wirklich gerne mag. Dabei habe ich vor allem Harper schnell ins Herz geschlossen. Zwar musste sie ihr Studium unterbrechen, um ihre Mutter nach dem Unfall ihrer Schwester zu unterstützen, aber mir gefiel, wie zufrieden sie damit trotz allem war, wie entspannt sie wirkt, wenn sie in der Goldschmiede arbeitet und wie gut ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Schwester ist. Sie hat dadurch, obwohl ihr Vater schon lange keine Rolle mehr in ihrem Leben spielt, ein recht unkompliziertes Leben bis Archer auftaucht. Deswegen habe ich auch nicht so ganz verstanden, warum sie ihm erstens doch recht schnell vertraut und zweitens nicht mit ihrer Familie spricht. Dass sie zu Beginn keine Wunden aufreißen will, bevor sie keine Antworten hat, was überhaupt mit ihrem Vater bzw. Ehemann passiert ist, ist noch nachvollziehbar, aber an einem gewissen Punkt hätte sie dies wirklich tun sollen. Zumal ihre Mutter nahezu keine Rolle spielt und es fast wirkt, als hätte sie ihre Familie während der ganzen Ereignisse vergessen. Es wäre da noch besser gewesen, würde sie zumindest hin und wieder mit ihnen telefonieren. Dennoch mag ich Harper, weil sie an ihren Werten festhält und sich nicht so schnell verbiegen lässt, selbst wenn sie so scheinbar nicht so richtig zu den Wächtern zu passen scheint. So leicht haben es mir Archer und Lark nicht gemacht. Ich wusste bei beiden nie so richtig, woran ich war und obwohl ich sie nach und nach fast schon widerwillig liebgewonnen habe, habe ich ihnen dennoch nicht vertraut. Das hat es mir ein bisschen schwer gemacht, sie zu mögen. Allerdings gefiel mir ausgesprochen gut, wie sehr sich die Frauen in dem Buch gegenseitig unterstützen und einander Erfolge gönnen. Vor allem Ada und Willow sind wirklich gute Freundinnen für Harper. Ada hätte durchaus Gründe, ihrer Cousine erstmal skeptisch gegenüber zu stehen, schließlich taucht sie recht plötzlich auf und hat dann auch noch die Kräfte, die eigentlich Ada hätte haben sollen, aber sie ist ab der ersten Minute für sie da und unterstützt sie in allem, was sie tut. Es war so schön, ein Buch zu lesen, wo es nicht die eifersüchtige Ex-Freundin gibt oder die neidische Kollegin, sondern die Frauen halten erst einmal zusammen und sind ehrlich zueinander.

Die Story fand ich ebenfalls gelungen. Sie beruht zwar lose auf der Artus-Sage, hat aber einen ganz eigenen Aspekt. Ich fand die Idee mit den magischen Fähigkeiten, die die Erben der Ritter der Tafelrunde haben, wirklich spannend. Genau deswegen hätte ich mir gewünscht, mehr darüber zu erfahren. Stattdessen kreist die ganze Geschichte vor allem um Harper, Archer und Lark und selbst von letzterem erfährt man erst sehr spät, über welche Fähigkeiten er verfügt. Zudem habe ich das ganze System mit den Erben nie so richtig verstanden, auch weil es Harper nie so richtig interessiert und Archer auch durchaus davon profitiert, wenn sie nicht alles weiß. Ich hätte mir aber gewünscht, dass es vielleicht von Ada irgendwann nochmal richtig erklärt worden wäre, weil dann auch der Plotttwist für mich viel schockierender gewesen wäre.

Alles in allem mochte ich das Buch richtig gerne und es hat es geschafft, mich auch durch den tollen Schreibstil komplett in die Geschichte zu ziehen. Diese wirkte manchmal ein bisschen unvollständig und als würden dem Leser nicht alle Informationen zur Verfügung stehen. Das kann sich aber im zweiten Teil auch noch ändern, den ich definitiv noch lesen möchte, schließlich will ich unbedingt wissen, ob Harper es schafft, das Böse aufzuhalten.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Fesselnde Geschichte über Feminismus und Selbstbestimmung

A Study in Drowning
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Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich liebe die dunklen Blau- und Grüntöne, die nahezu perfekt zu dem Gefühl passen, unter Wasser zu sein. Der untergehende Körper inmitten von im Wasser ...

Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich liebe die dunklen Blau- und Grüntöne, die nahezu perfekt zu dem Gefühl passen, unter Wasser zu sein. Der untergehende Körper inmitten von im Wasser umherwirbelnden Papieren und Schreibmaschinen passt perfekt zum Inhalt und Gefühl des Buches.

Die Story hat mich ebenfalls direkt für sich eingenommen: Effy Sayre wünscht sich nichts mehr, als Literatur studieren zu können, um sich auch dort mit den Werken ihres Lieblingsautors Emrys Myrrdin auseinandersetzen zu können. Doch für Frauen ist der renommierte Studiengang in Llyr verboten, sodass sie sich mit der zweiten Wahl zufrieden geben muss und Architektur belegt. Dadurch erhält sie auch Zugang zu einem Projekt, bei dem sie das Haus des gerade erst verstorbenen Dichters renovieren darf und bewirbt sich dafür. Obwohl sie erst im ersten Semester ihres Studiums ist, wird sie von dem Sohn des Dichters eingeladen und macht sich voller Vorfreude auf in den rauen Süden von Llyr, wo die Menschen den Launen des Meeres ausgeliefert sind und noch immer an die alten Sagen glauben. Besonders die Erzählung des Elfenkönigs, die Effy schon seit ihrer Kindheit verfolgt, lässt sie hier nicht los. Doch während das Anwesen des Dichters zunehmend vom Meer verschluckt wird und Effy widerwillig mit dem Literaturstudenten Preston zusammenarbeiten muss, kommen sie zusammen einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben für immer verändern kann.

Der Schreibstil des Buches ist wirklich gelungen, weil er es schafft, die Gestaltung der Welt von Llyr einzufangen, aber einen dennoch komplett in die Geschichte zu ziehen. Ich musste mich dennoch zunächst ein bisschen an die Art des Erzählens gewöhnen, weil sie manchmal ein wenig altmodisch und poetisch wirkt. Das passt aber hervorragend zu Effys Geschichte, weil auch Llyr ein wenig so wirkt, wie ein Land, das in der Vergangenheit unserer Welt durchaus hätte existieren können.

Dies gefiel mir im Allgemeinen ausgesprochen gut. Ich hatte immer das Gefühl, einen historischen Roman zu lesen, der vielleicht am Anfang des 20.Jahrhunderts spielen könnte. Ich liebe historische Romane und die Atmosphäre dieses Buches fängt den Zeitgeist meiner Vorstellung nach perfekt ein. Natürlich gibt es auch immer wieder fantastische Elemente, aber selbst die waren so perfekt eingebettet, dass sie perfekt zur Story gepasst haben. Dennoch habe ich vor allem zu Beginn ein wenig gebraucht, um komplett in die Geschichte zu finden. Das liegt zum einen daran, dass man ein wenig hineingeworfen wird, weil über die Welt, in der sich Effy bewegt, den Krieg zwischen Llyr und Arganatien und selbst das Studium eher oberflächlich berichtet wird. Das hat mich zu Beginn doch etwas irritiert und dafür gesorgt, dass ich ein paar Probleme hatte, mich richtig orientieren zu können. Im Verlaufe des Buches wird das aber weniger und es wird deutlich, dass diese Umstände einfach keine Rolle spielen, weil die behandelten Themen das zentrale Element darstellen. Es geht um Feminismus und Gleichberechtigung, Missbrauch und Mental Health und diese Themen sind in der fantastischen Welt von Llyr ebenso von Bedeutung wie in der Realität. Dennoch fand ich, dass sich die Geschichte manchmal ein wenig hingezogen hat und es vor allem in der Mitte ein paar Längen gab. An diesen Stellen war es für mich manchmal ein wenig schwer, weiterzulesen, einfach weil der Sog nicht vorhanden war.

Die Charaktere habe ich ebenfalls eher langsam ins Herz geschlossen. Effy mochte ich zwar und ich habe mit ihr mitgelitten, weil sie es als einzige Frau in ihrem Studiengang definitiv nicht leicht hatte, aber es fiel mir trotzdem schwer, sie zu greifen, sie wirkte immer ein wenig distanziert und öffnet sich erst nach und nach. Ich konnte ihre Zurückhaltung dabei sogar nachempfinden, schließlich hat sie mehrere traumatische Erlebnisse hinter sich, die sie nie verarbeitet hat, aber es dauert dadurch sehr lange, bis man sie richtig kennenlernt. Bei Preston fiel mir das erstaunlicherweise sehr viel leichter, auch wenn er ebenfalls kein offenes Buch ist. Dennoch ist er immer ehrlich und unterstützt vor allem Effy, nachdem sie ihre Schwierigkeiten erst einmal überwunden haben, bei allem, ohne sie zu etwas zu drängen oder sie nicht ernstzunehmen. Damit stellt er einen perfekten Gegenpol zu den meisten anderen Männern in diesem Buch dar und ist zum Ende hin mein absoluter Lieblingscharakter geworden.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und vor allem den romantisch-poetischen Schreibstil geliebt. Ich kann verstehen, dass das Buch vielleicht nicht jeden anspricht, dafür ist der Schreibstil zu speziell, die Thematik zu subtil, gleichzeitig aber omnipräsent, sodass es manchmal auch wegen der distanzierten Charaktere schwer ist, dran zu bleiben. Für mich hat es sich aber gelohnt, dieses Buch zu lesen, weil viele Themen sich einfach auch perfekt auf die aktuelle Wirklichkeit anwenden lassen.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Spannende Story mit Suchtfaktor

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
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Die Aufmachung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Mir gefällt, dass das Cover perfekt zu den anderen Büchern von Holly Jackson passt, gleichzeitig aber durch die Gestaltung mit der Filmklappe und ...

Die Aufmachung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Mir gefällt, dass das Cover perfekt zu den anderen Büchern von Holly Jackson passt, gleichzeitig aber durch die Gestaltung mit der Filmklappe und den Polaroids doch so einzigartig wirkt, dass man direkt erkennt, dass es sich um ein eigenes Buch handelt. Zudem gefällt mir der rote Farbschnitt ausgesprochen gut.

Die Geschichte klingt ebenfalls sehr vielversprechend: Vor 16 Jahren verschwand Bells Mutter Rachel aus mysteriöse Weise. Bel war die einzige Zeugin, doch mit ihren zwei Jahren viel zu klein, um sich an irgendetwas zu erinnern. Die Geschichte vom Kleinkind, das bei laufendem Motor im Tiefschnee zurückgelassen wurde und von ihrer Mutter, die seitdem als vermisst gilt, erregt in dem kleinen Ort noch immer Aufmerksamkeit. Auch bei einem englischen Regisseur, der eine True-Crime-Dokumentation über den Fall drehen will. Er spricht mit allen Beteiligten: Bel, ihrem Vater Charlie, der damals sogar wegen Mordes verdächtigt wurde, obwohl es keine Leiche gab, mit Bels Familie - und mit Rachel. Denn mitten in den Dreharbeiten steht sie plötzlich wieder vor der Tür, in den gleichen Sachen, in denen sie damals verschwand und Verletzungen an den Fußknöcheln. Sie erzählt, sie wäre vor 16 Jahren entführt worden, die ganze Zeit von einem Mann festgehalten worden, der sie jetzt allerdings freigelassen hätte. Obwohl alle sich zu freuen scheinen, bleibt Bel skeptisch, sie ist fest überzeugt, dass ihre Mutter lügen muss. Gemeinsam mit dem Kameramann Ash stellt sie eigene Nachforschungen an und muss sich zunehmend fragen, wem sie eigentlich noch vertrauen kann und ob vielleicht ihr ganzes Leben eine Lüge ist.

Ich liebe den Schreibstil von Holly Jackson. Sie hat eine sehr besondere Art, eine Geschichte zu erzählen, die einen von der ersten Seite fesselt und bis zum Ende nicht mehr loslässt. Dies ist auch bei diesem Buch so, dass ich es, wenn ich gekonnt hätte, kaum noch aus der Hand gelegt hätte.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt. Ich wusste nie so genau, wem ich jetzt glauben sollte und haben dadurch umso mehr mitgefiebert. Ich hatte zwar eine gewisse Tendenz, habe mich aber oft dann doch gefragt, was damals wirklich passiert ist. Der Zeitpunkt von Rachels Auftauchen wirkt so unglaublich passend und nicht wie ein Zufall. Gleichzeitig fand ich Bels Misstrauen häufig sehr übertrieben. Das war auch der Punkt, der es mir manchmal ein bisschen schwer gemacht hat, mich so richtig mit Bel anzufreunden. Sie ist Rachel gegenüber ab dem ersten Moment misstrauisch, obwohl diese ihr gegenüber immer nett ist. Selbst die Punkte, die sie stören, fand ich erst nach und nach verdächtig, nicht aber schon zu Beginn. Zudem fand ich sie, nicht nur ihrer Mutter gegenüber, oft unnötig gemein. Selbst zu ihrer Cousine Carter gegenüber ist sie oft abweisend und kalt, was diese überhaupt nicht verdient hat. Dadurch hatte ich immer wieder ziemliche Probleme, Verständnis für Bel aufzubringen. Ich konnte sie in mancherlei Hinsicht durchaus verstehen, aber fand ihre Reaktionen oft deutlich überzogen. Das hat am Anfang dazu geführt, dass ich mir nicht sicher war, ob ich so richtig mit ihr mitfiebern könnte, aber nach und nach ergibt ihr Verhalten immer mehr Sinn und ich konnte besser verstehen, warum sie so handelt. Zudem wollte ich ab einem gewissen Punkt unbedingt wissen, was denn jetzt genau passiert ist, weil ich Rachels Geschichte auch immer mal wieder hinterfragt habe.

Alles in allem hat mich das Buch mehr gefesselt als ich zunächst erwartet hätte, nicht weil ich den Schreibstil von Holly Jackson sowieso immer liebe, sondern mehr weil ich zu Beginn ein bisschen Probleme hatte, mit Bel warm zu werden. Sie stößt Menschen eher von sich als sie an sich heranzulassen, was dafür gesorgt hat, dass ich ebenso Probleme hatte, eine Verbindung zu ihr aufzubauen und ihre Sorgen ernst zu nehmen. Dennoch hat mich die Story gepackt und bis zum Ende nicht wieder losgelassen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob Bel mit ihren verrückten Vorstellungen vielleicht doch recht haben könnte. Letztlich fand ich das Ende vielleicht ein bisschen absurd, aber es passte dadurch irgendwie auch zu dem gesamten Buch.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Spannende Story mit ein paar Längen

Five Broken Blades
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Die Gestaltung des Buches finde ich im Ganzen sehr gelungen. Das leuchtend rote Cover in Kombination mit den dargestellten fünf Kitanas zeigt perfekt den Inhalt ohne zu viel zu verraten, gleichzeitig macht ...

Die Gestaltung des Buches finde ich im Ganzen sehr gelungen. Das leuchtend rote Cover in Kombination mit den dargestellten fünf Kitanas zeigt perfekt den Inhalt ohne zu viel zu verraten, gleichzeitig macht es sich auch hervorragend im Regal.

Die Story klingt ebenfalls sehr vielversprechend: Göttkönig Joon von Yusan ist für seine Grausamkeit und seine Unsterblichkeit bekannt, denn so lange er die Krone der Drachenkönige trägt, kann er nicht getötet werden. Doch genau das wollen fünf Personen versuchen: Die zum Töten ausgebildete Assasine Sora, der knallharte Schläger Royo, die clevere Diebin Aeri, der verstoßene Bruders des Königs Euyn und dessen eigener Geheimdienstchef Mikhail. Sie alle haben etwas, das sie dazu motiviert, sich auf diese nahezu aussichtslose Mission zu begeben, auf der sie kreativ werden müssen, um ihr Ziel erreichen zu können und vor allem zusammenarbeiten, was für sie, die sich sonst nie auf jemanden verlassen können, eine der größten Herausforderungen ist.

Der Schreibstil des Buches ist erstaunlich fesselnd und mitreißend, was ich zu Beginn gar nicht erwartet hätte, weil ich mich erstmal in die Art des Erzählens und die Welt des Buches einfinden musste. Ich hatte zu Beginn wirklich Probleme, die Namen immer direkt den Personen zuordnen zu können oder zu wissen, wo genau in der Welt sie sich gerade befinden, aber die Autorin hat es mir jedes Mal wieder erleichtert, indem sie zu Beginn des Kapitels sehr subtil darauf verwiesen ist, welchem Handlungsstrang man gerade folgt, selbst wenn man es nach dem Lesen des Namens nicht direkt einordnen konnte. Dadurch bin ich richtig durch die Seiten geflogen, was ich gar nicht gemerkt habe, bis mir dann auffiel, auf welcher Seite ich mich schon befand.

Ich muss trotzdem zugeben, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um vollkommen in die Geschichte eintauchen zu können. Dies liegt vor allem daran, dass ich trotz der geschickten Erzählstruktur immer wieder darüber nachdenken musste, wer jetzt nochmal welche Person war. Das ist weniger bei den Hauptpersonen der Fall, als vielmehr bei denen, die immer mal wieder auftauchen. Ich musste oft, vor allem zu Beginn des Buches immer wieder nachdenken, wer das nochmal war und welche Rolle er hatte. Dadurch dass die ganze Geschichte eine riesige Verschwörung ist, bei der verschiedene Fürsten und Adelige eine Rolle spielen, ist es auch durchaus wichtig einen gewissen Überblick zu behalten, was mir nicht immer so ganz gelingen konnte. Dennoch mochte ich die Art der Geschichte, weil man immer wieder kleinere Cliffhanger hat, sodass man unbedingt weiterlesen wollte, um zu wissen, wie es mit den Personen, deren Handlung man gerade verfolgt, weitergeht. Ich habe sie alle auf unterschiedliche Arten ins Herz geschlossen und musste meine Gefühle auch immer wieder korrigieren, je nachdem was man Neues über sie erfährt. Dabei haben es vor allem Aeri und Sora in mein Herz geschafft. Ich liebe Aeris scheinbar unbefangene und quirlige Art, die Royo immer wieder in den Wahnsinn treibt, gleichzeitig aber auch dafür sorgt, dass seine Narben ein wenig heilen. Mit ihr kann er über den Tod seiner großen Liebe sprechen, obwohl er das gar nicht vorhatte, einfach weil sie ist wie sie ist. Gleichzeitig fühlt sich Aeri in Royos Gegenwart vollkommen sicher, trotz all der Gefahren, die um sie lauern. Sora hingegen kann sich nie sicher fühlen, sie hat im Auftrag des Fürsten schon so viele Männer getötet, um ihre kleine Schwester zu beschützen, dass sie niemandem mehr vertrauen kann. Ich verstehe ihre Handlungen aber extrem gut, sie tut alles dafür, dass ihrer Schwester nichts passiert, selbst wenn sie dafür ihre eigene Seele opfern muss. Bei Euyn hatte ich da oft mehr Probleme. Ich verstehe durchaus, dass er es trotz oder gerade wegen seines Prinzenstatus auch nicht immer leicht hatte, seine Art damit umzugehen, finde ich trotzdem in einigen Punkten sehr verwerflich, zumal er sich das noch nicht einmal selbst eingestehen kann. Grundsätzlich war es vermutlich vor allem die Kombination aus Charakteren, die so gar nicht zusammenpassen, aber sich doch in einem gewissen Rahmen aufeinander verlassen müssen, die das Buch so lesenswert gemacht hat.

Dennoch hat sich die Geschichte für mich manchmal sehr gezogen, das wurde vor allem zu Beginn durch die vielen Perspektivwechsel und immer neuen Eindrücke sehr gut aufgefangen, aber ab einem bestimmten Punkt hätte ich mir gewünscht, dass gewisse Sachen schneller passieren und ich manchmal sogar näher dran wäre, weil gefühlt jeder den anderen Dinge verheimlicht, die den Erfolg des Plans aber erheblich gefährden könnten. Das war oft sogar sehr nachvollziehbar, da sie alle in ihrer Vergangenheit den falschen Menschen Vertrauen geschenkt haben, aber es hat die Story dennoch an manchen Stellen sehr in die Länge gezogen. Auch weil ich dann oft wissen wollte, wie die Geschichte eines des Protagonisten weitergeht und ich erstmal warten musste, bis er wieder an der Reihe ist, weiter zu erzählen. Natürlich sorgt das dafür, dass ich schnell weitergelesen habe, aber mir wurde dieser kleine Cliffhanger am Ende einer Sicht zu oft benutzt, weil ich dadurch oft nicht allen Charaktere die Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen kann, die sie eigentlich verdient hätten.

Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne genossen und wollte unbedingt wissen, ob die Verschwörung erfolgreich sein wird und wer der Verräter der Gruppe ist, weil immer klar war, dass es jemanden geben muss, der dafür sorgen will, dass Joon nicht sterben wird. Ich bin mir dennoch nicht ganz sicher, ob ich den nächsten Teil noch lesen wollen würde, ich habe ein bisschen Angst, dass die Struktur sehr ähnlich zu diesem Band sein wird und ich bin mir trotz der offenen Fragen nicht sicher, wie sehr es mich nochmal schafft, zu fesseln.

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