Wenn die Sonne dann doch untergeht
Reise nach LaredoKarl, der Herrscher, in dessen Reich die Sonne nie unterging, war nirgendwo so richtig zuhause. Dass er rund drei Jahre vor seinem Tod abdankte und alle seine Ämter aufgab, war für die damalige Zeit ungewöhnlich. ...
Karl, der Herrscher, in dessen Reich die Sonne nie unterging, war nirgendwo so richtig zuhause. Dass er rund drei Jahre vor seinem Tod abdankte und alle seine Ämter aufgab, war für die damalige Zeit ungewöhnlich. Er litt schwer unter der Gicht, was sicherlich einer der Gründe war, warum er sich nach Spanien in die abgelegene Gegend um das Kloster Yuste zurückzog. Wie beschrieben hatte er aber noch zahlreiche Menschen um sich, die für ihn sorgten und ihn pflegten.
Als das Ende naht, hat Karl einen Traum, der vom Autor ausführlich dargestellt wird. Dieser Traum, wie auch sein vermeintlicher Sohn Geronimo, ist Fiktion (wobei natürlich die Möglichkeit besteht, dass der Ex-Kaiser noch einige uneheliche Kinder hatte, von denen wir nichts wissen). Karl begibt sich mit Geronimo auf einen Weg nach Laredo, er möchte dabei erfahren, wer er wirklich ist. Ob die durchaus interessanten Erlebnisse, die Karl in seinem Traum durchlebt, wirklich hilfreich sind für seine Selbstfindung, sei dahingestellt. So ganz überzeugt bin ich nicht.
Eine lesenswerte Geschichte, die Fiktion und historische Fakten verbindet und dem Leser verdeutlicht, dass sehr viel Macht nicht immer mit sehr viel Glück einhergeht.