Cover-Bild Wahnsinn
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8,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 02.11.2009
  • ISBN: 9783453675520
Jack Ketchum

Wahnsinn

Roman
Ralf Schmitz (Übersetzer)

Schon bald nach ihrer Hochzeit entdeckt Liddy die sadistische Ader ihres Mannes Arthur. Nach der Geburt ihres Sohnes gerät er zunehmend außer Kontrolle. Er verletzt Liddy, schlägt und missbraucht sie. Um ihres Kindes willen erträgt sie zunächst schlimmste Demütigungen. Doch dann begreift Liddy, wie wahnsinnig Arthur tatsächlich ist, und nimmt den ungleichen Kampf auf.

Sie informiert die Polizei und reicht die Scheidung ein. Arthurs Anwälten gelingt es jedoch, Liddy als nicht zurechnungsfähig hinzustellen. Während Liddy um ihr Sorgerecht kämpft, werden weibliche Leichen gefunden, die Opfer eines äußerst brutalen Serienkillers.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2023

Wichtiges Thema

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Also ich hatte ein paar Schwierigkeiten, bis ich in der Geschichte drin war. Da gab es einige Zeitsprünge und viele Protagonisten, da musste ich mich erst mal zurechtfinden. Mit dem Schreibstil von Jack ...

Also ich hatte ein paar Schwierigkeiten, bis ich in der Geschichte drin war. Da gab es einige Zeitsprünge und viele Protagonisten, da musste ich mich erst mal zurechtfinden. Mit dem Schreibstil von Jack Ketchum komme ich auch nicht immer so gut klar, ich finde, er schreibt teilweise etwas stockend. Das Problem hatte ich schon bei anderen Büchern von ihm. Auch vom Inhalt her dachte ich, das ist so gar nicht das, was ich erwartet hatte. Aber das Buch konnte mich dann doch noch überzeugen. Während es am Anfang noch wahnsinnig viel Familiendrama ist entwickelt es sich zu einem besonderen und dramatischen Psychothriller, der mich nur noch schwer losgelassen hat. Es ist ein Buch mit einem sehr harten Thema, das leider immer wieder aktuell ist und mich mehr als einmal den Kopf schütteln ließ. Es spielt in einer Zeit, in der Frauen wie Liddy es wahrscheinlich noch schwerer hatten wie heute, das hat Jack Ketchum hier sehr gut dargestellt. Das Ende macht einen dann absolut fassungslos. Wie gesagt, am Anfang war ich nicht so begeistert, aber zum Schluss hin hat es mich dann doch noch überzeugen können.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Ketchum schildert in intensiver Manier den Weg eines Mannes in den Wahnsinn

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Wenn du denkst, du hättest schon alles gelesen, was ein Buch an Spannung und psychologischer Intensität bieten kann, dann solltest du „Wahnsinn“ von Jack Ketchum in die Hand nehmen. Stell dich darauf ein, ...

Wenn du denkst, du hättest schon alles gelesen, was ein Buch an Spannung und psychologischer Intensität bieten kann, dann solltest du „Wahnsinn“ von Jack Ketchum in die Hand nehmen. Stell dich darauf ein, dass du dich durch eine emotionale Achterbahn fährst, die dich schütteln und verstören wird. Aber keine Sorge, ich begleite dich auf dieser Reise.

Schon die Ausgangslage lässt erahnen, dass es hier nicht um einen gemütlichen Leseabend geht: Liddy, die nach außen hin in einer perfekten Ehe lebt, entdeckt bald nach der Hochzeit die sadistische Ader ihres Mannes Arthur. Der Mann ihrer Träume entpuppt sich als ihr schlimmster Albtraum. Doch der Wahnsinn beginnt erst richtig nach der Geburt ihres Sohnes Robert. Arthur wird nicht nur gewalttätiger, sondern auch kontrollsüchtiger und missbraucht Liddy auf grausame Weise.

Was Jack Ketchum hier abliefert, ist keine simple Horrorgeschichte, sondern ein sozialkritisches Drama, das tief unter die Haut geht. Er beschreibt die schrecklichen Erlebnisse aus verschiedenen Perspektiven, hauptsächlich aus der von Liddy. Du spürst ihre Angst, ihre Verzweiflung und ihre ohnmächtige Wut so intensiv, dass es dir den Atem raubt. Aber auch Arthurs kranke Psyche wird beleuchtet, was den Horror nur noch realer und erschreckender macht.

Ketchum schafft es, ohne unnötigen Splatter und Blutvergießen eine Atmosphäre des Schreckens aufzubauen. Die Gewalt ist größtenteils angedeutet, was sie nur noch schlimmer macht. Deine Fantasie übernimmt den Rest und das ist oft härter, als es jede detaillierte Beschreibung sein könnte.

Das Buch ist in verschiedene Handlungsebenen unterteilt: Kindheit und Jugend von Arthur und Liddy, ihre Ehe, die Scheidung und den erbitterten Kampf um das Sorgerecht für Robert. Während dieses Kampfes kommen immer mehr dunkle Geheimnisse ans Licht und du fragst dich unweigerlich, wie viel ein Mensch ertragen kann, bevor er endgültig zerbricht.

Eine besondere Stärke von „Wahnsinn“ ist die glaubwürdige Darstellung der Charaktere. Liddy ist keine Superheldin, sondern eine verletzliche Frau, die für ihr Kind kämpft und dabei oft an ihre Grenzen stößt. Arthur ist kein überzeichneter Bösewicht, sondern ein erschreckend realer Mensch mit tief verwurzelten psychischen Problemen. Diese Authentizität macht das Buch so erschütternd und gleichzeitig so packend.

Der Spannungsbogen ist perfekt gespannt und lässt dich das Buch kaum aus der Hand legen. Ketchum versteht es meisterhaft, die Dramatik kontinuierlich zu steigern und dich als Leser ständig in Atem zu halten. Du wirst mitfiebern, hoffen, verzweifeln und vielleicht auch mal das Buch zur Seite legen müssen, weil es einfach zu intensiv wird.

Und dann ist da noch das Ende. Ohne zu viel zu verraten: Es ist brutal und konsequent, passend zum Rest der Geschichte. Es hinterlässt dich mit einem Gefühl der Beklemmung, das noch lange nachwirkt.

Fazit: „Wahnsinn“ ist ein beeindruckender Roman, der nicht nur als Thriller, sondern auch als psychologisches Drama überzeugt. Ketchum nimmt kein Blatt vor den Mund und zwingt dich, dich mit Themen auseinanderzusetzen, die man sonst gerne verdrängt. Wenn du bereit bist, dich auf diese emotionale Achterbahnfahrt einzulassen, dann greif zu. Aber sei gewarnt: Dieses Buch wird dich nicht unberührt lassen.