Einfach lesenswert
Call it what you want - Für mich ist es LiebeSloane hat schon lange einen Traum, sie möchte unbedingt Schriftstellerin werden. Nun beginnt für sie und ihre beiden Mitbewohnerinnen Jordan und Lauren beginnt das letzte Jahr am College, was sie in vollen ...
Sloane hat schon lange einen Traum, sie möchte unbedingt Schriftstellerin werden. Nun beginnt für sie und ihre beiden Mitbewohnerinnen Jordan und Lauren beginnt das letzte Jahr am College, was sie in vollen Zügen genießen wollen. Männer waren in diesem Plan nicht mit inbegriffen, doch dann trifft sie Ethan. Ethan zieht sie magisch an und auch Sloane lässt ihn nicht kalt. Allerdings will Ethan keine Beziehung und trotzdem kommen sie sich näher, immer wieder und immer wieder stößt er Sloane aufs Neue von sich. Dabei bemerkt er nicht, wie er Sloane immer wieder aufs Neue das Herz bricht.
Dieses Buch fiel mir trotz oder gerade wegen seinem doch eher unauffälligen Cover ins Auge. Der Einstieg fiel mir extrem leicht, die Autorin wirft den Leser gleich mitten in die Handlung und doch hatte man das Gefühl, sich gleich zurechtzufinden.
Der Schreibstil ist lebendig und leicht und flüssig zu lesen. In erster Linie verfolgt man in der Ich-Perspektive der Protagonistin Sloane. Aber hin und wieder gibt es auch Kapitel aus Ethans Sicht. Allerdings fühlte ich mich definitiv mit Sloane verbunden und auch wenn Ethan schlimmes widerfahren ist, so fand ich seinen Umgang mit ihr furchtbar.
Ich muss zugeben, dass mich die Tiefe der Geschichte völlig überrascht hat, denn ich hatte hier einen leichten New Adult Roman erwartet. Aber tatsächlich erzählt Autorin Alissa DeRogatis von einer, meiner Meinung nach, sehr toxischen Beziehung, die wohl leider jedem ein wenig bekannt vorkommen dürfte. Die Autorin hat mich hier auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen, die immer wieder aufs Neue mit einem gebrochenen Herzen endete. Wie gerne hätte ich der Protagonistin gesagt, dass all ihr hoffen sinnlos ist, doch auf diesen Trichter muss man wohl selbst kommen. Letzten Endes wird hier gut gezeigt, wie es doch irgendwann gelingt, sich selbst mehr zu lieben, als den ständig verletzenden Partner.
Das Buch fand ich so unheimlich fesselnd, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe und bei der ich sehr stark mitgefühlt habe. Gerade Protagonistin Sloane ist eine komplett authentisch gezeichnete Persönlichkeit, auch wenn es mir heute schwerfällt, zu verstehen, warum sie Ethan nicht schon gleich zu Beginn den Laufpass gegeben hat. Doch mit Anfang zwanzig und der ersten große Liebe verschließt man sich vor so manch einem guten Rat. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte so manch einem Mädchen die Augen öffnen würde.
Ethan, bei allem Verständnis für seine Vergangenheit, fand ich wirklich schlimm. Er konnte keine Beziehung mit Sloane zulassen, aber auch nicht ertragen, wenn sie jemand anderen Aufmerksamkeit widmet. Für mich eine sehr schwierige Persönlichkeit, der nicht imstande ist, jemanden zurückzulieben, egal wie sehr derjenige es wünscht.
Neben den beiden Protagonisten treffen wir hier in erster Linie auf deren Freunde als Nebencharaktere, diese bleiben jedoch deutlich im Hintergrund, auch wenn diese sowohl Sloane als auch Ethan immer wieder gut gemeinte Ratschläge geben. Insgesamt ist es der Autorin wirklich gut gelungen, absolut authentische Charaktere zu zeichnen.
Mein Fazit: Ein wunderbares Buch für alle, die sich in ihrer Beziehung nicht gesehen fühlen, die glauben nicht genug zu sein oder den Fehler bei sich selbst zu suchen. Nein, es liegt nicht an euch, vielleicht ist es der Zeitpunkt, vielleicht ist es der andere oder euer Zusammenspiel, aber bitte, glaubt niemals, dass ihr nicht genug seid, denn das seid ihr. Eine wunderschöne Geschichte über eine Liebe, die keine und doch die ganz große ist. Mit ganz vielen Rissen im Herzen lässt mich die Autorin nun zurück.