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Veröffentlicht am 19.08.2024

Langatmig und verstörend

Love Letters to a Serial Killer
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Das Cover und Thema dieses Buches haben mich neugierig gemacht. Und dieses Buch hätte vielleicht gut sein können, wenn es anders geschrieben wäre. Zum Beispiel, wenn es glaubhaft um die psychologischen ...

Das Cover und Thema dieses Buches haben mich neugierig gemacht. Und dieses Buch hätte vielleicht gut sein können, wenn es anders geschrieben wäre. Zum Beispiel, wenn es glaubhaft um die psychologischen Hintergründe der Frauen gehen würde, die sich für Serienkiller interessieren, ihnen schreiben und sogar eine Beziehung zu ihnen eingehen wollen (dazu gibt es ja reale historische Beispiele, wie z.B. zu Ted Bundy). Oder wenn es zumindest ein wirklich spannender Thriller/Krimi wäre, der so interessant geschrieben ist, dass man nächtelang wach bleibt und weiterlesen möchte.

Aber nichts davon ist der Fall. Denn "Love letters to a serial killer" ist einfach nur langatmig und banal. Es geht um eine junge Frau, die im Leben beruflich wie privat absolut erfolglos ist, sich wenig reflektiert und kaum weiterentwickelt und eine absurde Obsession mit einem angeklagten Serienkiller entwickelt, dann Briefkontakt aufnimmt und schließlich unglaublich stolz ist, seine Freundin zu sein.

Es tut beim Lesen fast schon weh und ist verstörend, wie sehr die junge Frau auf die vermutete Gefährlichkeit des Serienkillers sexuell abzufahren scheint und wie wenig Mitgefühl für dessen Opfer sie aufbringt.

Die weiteren Figuren, die im Buch vorkommen, sind charakterlich ebenfalls sehr eindimensional und flach gezeichnet und es gibt keinerlei Entwicklung zum Besseren, kein Sich-Hinterfragen und Lernen... das einzige, was sich entwickelt, ist die zunehmende Obsession der jungen Frau. Auch sprachlich ist es ein eher simpel geschriebenes Buch.

Für mich war dieses Buch ein Ausflug in ein Genre, in dem ich sonst kaum etwas lese (vermutlich Dark Romance oder ähnliches), ich vermute aber stark, dass es auch in diesem Genre deutlich Besseres zu lesen gibt.

Selbst, wenn man keine besonderen Ansprüche an das Niveau, Charakterentwicklung oder Sprache hat, ist es kein sonderlich empfehlenswertes Buch. Über weite Strecken passiert nicht viel Spannendes, banale Handlungen werden in epischer Breite geschildert und so konnte das Buch auch vom Unterhaltungsaspekt her meine Erwartungen kaum erfüllen.

Ich wüsste nicht wirklich, wem ich das Buch empfehlen könnte. Zwei Sterne dennoch gnadenhalber für die einigermaßen interessante Grundidee und vereinzelte spannende Stellen im Buch.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Flache Figuren, verwirrender Schreibstill, von Hass triefendes Männerbild

12 Grad unter Null
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Ich schreibe selten Rezensionen, in denen ich ein Buch sehr schlecht bewerte, denn ich weiß, wie schwierig es ist, gute Literatur zu verfassen. Deshalb lobe ich sonst lieber das, was ich ausgezeichnet ...

Ich schreibe selten Rezensionen, in denen ich ein Buch sehr schlecht bewerte, denn ich weiß, wie schwierig es ist, gute Literatur zu verfassen. Deshalb lobe ich sonst lieber das, was ich ausgezeichnet finde, und schweige über das, was ich schlecht finde.

Hier mache ich eine Ausnahme: denn ich finde dieses Buch dermaßen schlecht, bei gleichzeitig bisher so guten Bewertungen, die ich absolut nicht nachvollziehen kann!

Ich bin bis Seite 60 gekommen, das ist knapp die Hälfte des dünnen Büchleins (das zu diesem Preis auch hoffnungslos überteuert ist... ich selbst habe es gebraucht gekauft, bereue aber auch davon jeden Euro).

Die Buchidee klingt spannend: eine Dystopie, in der Männer das Recht haben, alle ihrer Meinung nach in Frauen getätigten Investitionen (Geschenke usw.) zurückzufordern, sieben Jahre rückwirkend. Das hätte ein spannendes Buch werden können. Doch leider bleiben die vorkommenden Figuren dermaßen flach, der Vater ist einfach nur sadistisch-bösartig bis zu missbrauchend, die Frauen schwach und hinnehmend, auch der Verlobte einer der Protagonistinnen lässt sie trotz gemeinsamem Wunschkind, mit dem sie schwanger ist, einfach fallen,... ohne irgendeine Erklärung. Keine der Figuren ist auch nur irgendwie nachvollziehbar gezeichnet, sodass man sich in sie einfühlen könnte. Die Männer sind einfach böse, weil sie böse sind, aus "gekränkter Eitelkeit" (wird an einer Stelle im Buch angegeben). Es wird nicht differenziert, es kommt kein einziger Mann vor, der nicht so ist, das in Frage stellt oder dessen Entwicklung hin zu der frauenverachtenden Einstellung auch nur differenziert gezeichnet wird. Das Buch leidet also an einem eklatanten Mangel an psychologischem Wissen und differenzierter Beschäftigung mit Figurenentwicklung. Dazu kommt ein verwirrender Schreibstil, der vieles offen lässt.

Die guten Rezensionen kann ich mir nur so erklären, als, dass das Buch einen Nerv des momentanen sehr feministisch geprägten Zeitgeistes trifft und die Idee an sich spannend wäre. Die Umsetzung ist leider äußerst mangelhaft. Definitiv keine Empfehlung!

Wer zum Thema was lesen möchte, ist besser beraten, das Geld in gute Bücher dazu zu investieren (z.B. "Der Report der Magd" von Margaret Atwood.

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