Erschreckend realistisch
Dieses Buch habe ich bei einem Bookblinddate-Kauf erstanden: Die Abgründe Hollywoods, während das Feuer immer näher kommt, hatten mich direkt angesprochen. Was ich bekommen habe, ist eine düstere, ...
Dieses Buch habe ich bei einem Bookblinddate-Kauf erstanden: Die Abgründe Hollywoods, während das Feuer immer näher kommt, hatten mich direkt angesprochen. Was ich bekommen habe, ist eine düstere, aber bedenklich realistische Utopie über eine Filmindustrie, die sich angesichts der Waldbrände, Wasserknappheit und einer sich zunehmend verbreitenden mysteriösen Krankheit weiter auf ihren eigenen Gewinn konzentriert. Patrick, ein Schriftsteller von der Ostküste, der in Hollywood an der Verfilmung eines seiner Bücher mitarbeiten möchte, lässt sich anfangs noch vom schönen Schein blenden. Währenddessen verzweifelt seine Frau Alison zu Hause an der Klimakrise und taucht mit Tochter Nora in ein Öko-Retreat ab. Patrick und Alison beginnen bald, daran zu zweifeln, ob sie das Richtige tun, aber da dreht sich die Spirale der Handlung schon unaufhaltsam weiter.
Geschrieben ist der Roman eher langsam, atmosphärisch und bildstark, wobei er im letzten Drittel auch spannend wird. Im ersten Drittel hatte er durchaus Längen.
Wer vor allem an den dystopischen Elementen und weniger an den Beschreibungen von Natur und Leere interessiert ist, dem gefällt eventuell der Jugendroman „Dry“ von Neil und Jarrod Shusterman besser. Mir hat das Literarische hier aber sehr gut gefallen. Leider sind wir wahrscheinlich nicht mehr weit von der in beiden Romanen beschriebenen Dystopie entfernt…
Gelungen übersetzt von von Christiane Sipeer und Anna-Christin Kramer.