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Veröffentlicht am 31.10.2024

Geralt der Ritter?

Feuertaufe
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"The sunrise, however, represents another victory in the fight for life, a new day, the continuation of existence."

In "Feuertaufe" ist endlich wieder mehr von Geralt zu lesen, wie er sich auf die Suche ...

"The sunrise, however, represents another victory in the fight for life, a new day, the continuation of existence."

In "Feuertaufe" ist endlich wieder mehr von Geralt zu lesen, wie er sich auf die Suche nach Ciri macht. Es ist hier spannend zu lesen, wie sehr sich Geralt charakterlich in den Hauptbänden zu den Vorgeschichten unterscheidet. Dort wird er als emotionsloser Hexer dargestellt, der nur Ungeheuer tötet. In den Hauptbänden, und gerade in diesem Buch, wird jedoch deutlich genauso Emotionen wie andere hat, vllt. sogar mehr als andere. Das wird vor allem deutlich, wenn er sich einen höherrangigen Vampir als Wegbegleiter auswählt und dies nun schon der zweite Band ohne Monsterkampf ist. Ich will nicht sagen, dass neue Geralt, Geralt der Ritter, schlechter als Geralt der Monstertöter ist, aber es wird aktuell so dargestellt, als könne er nur das eine oder nur das andere sein. Gerade mit den Vorgeschichten, die man ja zuerst liest, wird so ein ganz anderes Bild von Geralt erweckt. Ich bin gespannt, ob in den Folgebänden noch ein Ausgleich geschaffen wird.

Handlungstechnisch geht es hier nicht viel voran. Ciri ist weiterhin bei den Ratten, Geralt weiterhin auf der Suche nach hier, die Königreiche weiterhin im Krieg. Es laufen einige rote Fäden zusammen, was vor allem beim neu gegründeten Hexerzirkel offenbart wird. Und wie das offenbar wurde, die ganze Sache mit der Vererbungslehre des Gens vom Älteren Blut und der zugehörige Stammbaum... Himmel, mein Kopf ist fast geplatzt! Es ist alles so dermaßen gut durchdacht und verknüpft, dass es schon fast zu kompliziert ist und man eigentlich alle "The WItcher"-Bände fortlaufend hintereinanderweg lesen müsste, um nicht aus dem Takt zu raten. Deswegen verstehe ich gar nicht, wie hier eine Rezis den Band als "leichte Lektüre" oder "langweilig" bezeichnen konnten. Haben wir das gleiche Buch gelesen? Das ist wie, wenn Leute den "Barbie"-Film als "schlecht" bezeichnen, weil sie ihn einfach nicht verstanden haben.

"Feuertaufe" hat mir wieder besser gefallen als sein Vorgänger und bekommt gute 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Ciris Ausbildung und mehr.

Das Erbe der Elfen
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„Es wird kommen die Zeit der Weißen Kälte und des Weißen Lichts, die Zeit des Wahnsinns und die Zeit der Verachtung, Tedd Deireádh, die Zeit des Endes.“

Hier nun das erste Mal den Hauptroman mit zusammenhängender ...

„Es wird kommen die Zeit der Weißen Kälte und des Weißen Lichts, die Zeit des Wahnsinns und die Zeit der Verachtung, Tedd Deireádh, die Zeit des Endes.“

Hier nun das erste Mal den Hauptroman mit zusammenhängender Geschichte zu lesen, war schon klasse! Es geht viel um die Änderungen, die in der Welt vonstattengehen, die Einnahme von Cintra, die Ausbildung von Ciri. Zum ersten Mal liest man mehr von den Nilfgaardern aus erster Hand. Es gefällt mir auch unheimlich gut, von allen Wesenssparten etwas zu lesen, wie jede einzelne mit „dem nahenden Ende“ umgeht, wie jeder einzelne Kreis eigene Intrigen und Strategien ausheckt - seien es die Zauberer, die Könige, „abtrünnige“ Elfen, die Druiden oder die Zwerge. Die Welt hat eine wahnsinnige Tiefe, ist in ihren politischen und gesellschaftlichen Veränderungen super komplex und jetzt droht auch noch von allen Seiten Krieg.

Es gefällt mir auch so gut, weil ich endlich verstehe! Die Serie habe ich irgendwann nur noch geschaut, weil es eben neue Folgen gab, aber ich habe nichts mehr verstanden. Jetzt mit dem ganzen Hintergrundwissen und Details freue ich mich schon, nach der Buchreihe nochmal die Serie mit anderen Augen zu sehen.

“Das Erbe der Elfen“ war für mich auch so etwas wie eine Generalprobe, ob sich die inzwischen doch recht lange Buchreihe lohnen würde - sie tut es! Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

Der erste Hauptband erhält von mir ebenfalls gute 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Macht Lust auf mehr.

Das Schwert der Vorsehung
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Zweifel sind menschlich und gut. Nur das Böse, Herr Geralt, zweifelt nie.“

Viel kann ich zu diesem Buch gar nicht mehr sagen, da ich lesetechnisch bereits einen Band weiter bin und diese Rezension schlicht ...

Zweifel sind menschlich und gut. Nur das Böse, Herr Geralt, zweifelt nie.“

Viel kann ich zu diesem Buch gar nicht mehr sagen, da ich lesetechnisch bereits einen Band weiter bin und diese Rezension schlicht und ergreifend einfach vergessen habe ^^

Da es nun immerhin der zweite Band der Reihe und der zweite Kurzgeschichtenroman ist (den „offiziellen“ zweiten soll man ja wegen Spoilergefahr erst ganz am Ende lesen), kam ich wesentlich schneller und besser in die Welt hinein. Es geht wieder um einige Abenteuer Geralts mit seiner Monsterjagd, seine Beziehung zur Hexe Yennefer (die ich bisher nicht besonders leiden kann, im Gegensatz zur Serie?) und sein Überraschungskind Ciri.

Mir gefallen der Schreibstil und der Humor weiterhin sehr gut, ich mag die langen Dialoge, die Aufmerksamkeit erfordern, aber wesentlich zum Verständnis der Welt beitragen, die trockenen Sprüche und die vielschichtigen Charaktere an sich. Also alles wie gehabt.

“Das Schwert der Vorsehung“ bekommt gute 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Geralts erste Abenteuer.

Der letzte Wunsch
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"Die Leute denken sich gern Ungeheuer und Ungeheuerlichkeiten aus. Sie selbst kommen sich dann weniger ungeheuerlich vor."

Nachdem ich bereits die Serie sowie den ersten Teil der PC-Spiele kenne, war ...

"Die Leute denken sich gern Ungeheuer und Ungeheuerlichkeiten aus. Sie selbst kommen sich dann weniger ungeheuerlich vor."

Nachdem ich bereits die Serie sowie den ersten Teil der PC-Spiele kenne, war es nun Zeit, auch mal die (Original)-Bücher zu lesen. Ich hatte mir dadurch vor allem mehr Verständnis für die Handlung und die Figuren gewünscht, denn ehrlich gesagt komme ich in der Serie gar nicht mehr hinterher und das schränkt das Serienerlebnis deutlich ein.

Nun habe ich den ersten Band der Vorgeschichten gelesen und ich habe bereits jetzt einiges mehr an Verständnis. Ja, es sind viele Figuren, aber nur eine Handvoll ist davon jeweils relevant, was es bisher recht einfach macht, den Überblick zu behalten. Auch die größtenteils in sich geschlossenen Kurzgeschichten tragen dazu bei. Es gibt sogar so etwas wie einen roten Faden in dem Buch: Ausgangslage ist der Kampf zwischen Gerald und der Striege, bei dem Gerald schwer verwundet wird und im Heiligtum von Nenneke wieder zu Kräften kommt. Dort gibt es jeweils Einschübe von bereits vergangenen Abenteuern, teils mit Rittersporn, und wie er Yennefer kennenlernt.

Der Schreibstil von Sapkowski ist bisher ganz anders, als ich es bisher gelesen habe, und damit sehr erfrischend. Er ist sehr dialoglastig, aber die Charaktere und besonders Gerald haben einen so trockenen und platten Humor, dass es einfach Spaß gemacht hat, davon zu lesen. Dazu kommt, dass die Personen nicht immer genau das sagen, was sie meinen, und man kurz überlegen muss, was hinter dem Gesagten steht, aber ohne, dass man zu sehr Nachdenken oder in die Tiefe gehen muss. Die Gespräche sind meist so voller Informationen, es ist kein überflüssiges Geplänkel, sondern trägt zum Verständnis der Welt erheblich bei.

"Der letzte Wunsch" hat mir besonders in der zweiten Hälfte gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Vorbereitungen für das Finale.

Der Lotuskrieg 2
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"Und war nicht jeder Atemzug unter freiem Himmel so viel wert wie eintausend unter dem Joch der Knechtschaft?"

Obwohl ich Band 1 schon vor einiger Zeit gelesen hatte, ist es mir Dank der sanften Wiedereinführung ...

"Und war nicht jeder Atemzug unter freiem Himmel so viel wert wie eintausend unter dem Joch der Knechtschaft?"

Obwohl ich Band 1 schon vor einiger Zeit gelesen hatte, ist es mir Dank der sanften Wiedereinführung des Autors recht leicht gefallen, mich wieder auf die Story einlassen zu können. Aber Mensch, ist das Buch ein dicker Klopper!

Wie auch schon in Band 1 gibt es viele verschiedene Sichten, die nicht angekündigt werden, man kommt jedoch schnell dahinter, wessen POV man hier gerade liest. Dadurch fügen sich die Puzzleteile noch besser zusammen, ohne dass der eine Charakter, von dem man sonst liest, überall sein muss. Jedoch habe ich als Leserin einen gewissen Abstand zu den Figuren gespürt, einfach, weil es so viele sind!

Handlungstechnisch geht es mit der Rebellion der Kage hier gut weiter, auch wenn nicht wirklich ein großer Fortschritt sichtbar ist. Verglichen mit der Dicke des Buches passiert gar nicht so viel; es werden vielmehr dutzende Vorbereitungshandlungen für das Finale im dritten Band getroffen. Und gemessen an den vielen Charas aus Band 1 und 2 kombiniert plus die vielen offenen Fragen, die sich nun angestaut haben, steht uns da etwas wirklich Großes bevor!

Wie bereits erwähnt, passiert im Großen und Ganzen nicht so viel, wodurch sich das Buch besonders in der ersten Hälfte sehr zieht. Trotzdem ist da immer das gewisse Etwas, was einen am Buch hält, es gibt immer etwas Neues und geht mit der Handlung voran. Dadurch kommen Emotionen und Gefühle etwas kürzer, was ich in diesem japanischen Steampunk-Genre jedoch nicht wirklich vermisse. Nur eine Sache: Der pregnancy trope?? Warum, waruuum muss man das den Lesern antun?! Ich hoffe sehr, es ist unglaublich relevant für den Plot in Band 3, sonst schreie ich.

Die zweite Hälfte des Buches zieht dann stärker an und wird auch wesentlich düsterer. Gewaltbeschreibungen waren bisher mehr abstrakt oder an unliebsamen Charakteren, aber hier wird es nun doch recht graphisch und gewalttätig. Die Szene wird mit einer gewissen Emotionslosigkeit und Kälte beschrieben, was die Gewalt nochmal verstärkt.

"Kinslayer" bereitet die Reihe nun auf das große Finale vor und ich bin sehr gespannt! Ich vergebe 4/5 Sterne.

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