Cover-Bild Nur nachts ist es hell
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 19.08.2024
  • ISBN: 9783552075078
Judith W. Taschler

Nur nachts ist es hell

Roman
Der neue große Roman von Judith W. Taschler, die es „versteht, den Leser zu fesseln.“ Sebastian Fasthuber, Falter

Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen … Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten. War es Carl, der ihn verraten hat?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Nur nachts ist es hell

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Elisabeth Brugger die Protagonistin dieses Romans, erzählt im hohen Alter in der Ich-Form aus ihrem ereignisreichen Leben. Als Krankenschwester hat sie im Ersten Weltkrieg gearbeitet und dadurch den Entschluss ...

Elisabeth Brugger die Protagonistin dieses Romans, erzählt im hohen Alter in der Ich-Form aus ihrem ereignisreichen Leben. Als Krankenschwester hat sie im Ersten Weltkrieg gearbeitet und dadurch den Entschluss gefasst Medizin zu studieren.Was im Jahre 1920 nicht einfach war als Frau diesen Beruf zu studieren, aber ihr Bruder Eugen und ihr Ehemann bestärken sie zu dem Schritt, obwohl sie zwei Kinder zu versorgen hat. Sie macht sich für die Frauenheilkunde stark um Frauen zu helfen die ungewollt schwanger werden, die sonst zu Engelmacherinnen gehen würden. Dadurch steht sie ja schon mit einem Bein im Gefängnis.
Fazit:
Alles liest sich als spannende Story, doch leider weit gefehlt. Der Roman ist für mich eher eine Biographie im Tagesbuchstil. Die Handlung ist sehr sprunghaft und oft konfus beschrieben, einfach sehr schwierig zu lesen. Laut Klappentext hatte ich viel mehr Spannung und Dramatik erwartet und wurde enttäuscht.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

konfus und sprunghaft

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Als ältere Frau erzählt Elisabeth aus ihrem Leben. Sie wuchs mit drei Brüdern im ländlichen Österreich auf in einer Zeit, die von zwei Weltkriegen gezeichnet war. Ein Bruder starb während des ersten Weltkrieges ...

Als ältere Frau erzählt Elisabeth aus ihrem Leben. Sie wuchs mit drei Brüdern im ländlichen Österreich auf in einer Zeit, die von zwei Weltkriegen gezeichnet war. Ein Bruder starb während des ersten Weltkrieges und Eugen und Carl, Zwillinge, verband eine ganz besondere Geschichte, die auch in diesem Roman erzählt wird. Elisabeths Wunsch war schon immer, Ärztin zu werden. Für die damalige Zeit, für eine Frau, nur schwer vorstellbar. Nachdem sie als Lazarettschwester im ersten Weltkrieg viel erlebt hat, hat sie, mit Eugens Fürsprache und den Rückhalt der Ärztefamilie ihres zukünftigen Mannes Georg, ihr Medizinstudium begonnen. Wir erfahren, welchen Repressalien Studentinnen ausgesetzt wurden, so dass viele abbrachen. In Wien hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Hausarztpraxis geführt, da er kriegsversehrt mit fehlendem Arm, Hilfe benötigte.
Weiterhin wird über das kompliziert Familienleben erzählt, über Liebe und Untreue, über die Nazizeit in Österreich und den zweiten Weltkrieg, über die unterschiedlichen Rollen der Frauen in Kriegs- wie in Friedenszeiten. Alles sehr interessante Themen und bei einigen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.
Enorm störend fand ich die ständigen Wechsel in den Zeiten, vieles wurde erst angeschnitten um dann Seiten später ausführlicher beschrieben zu werden. Nochmals Seiten danach wurden neue Ereignisse zu dem Geschehen hinzugefügt. In welcher Zeit, in welcher Handlung gerade berichtet wurde konnte man erst nach mehreren Sätzen durchschauen, da ging es schon weiter in eine neue Episode. Wie bei einer alten Frau, die auf ihr Leben erzählt und der beim Zurückblicken immer wieder etwas aus der Vergangenheit einfällt. Leider sehr konfus und sprunghaft.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Leben im Laufe der Weltgeschichte

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Das neue Buch der Autorin ist die Fortsetzung ihrer Familiensaga von der Hofmühle aus ihrer Heimat, dem österreichischen Mühlviertel, das man auch ohne den vorangegangenen Band lesen kann.
Elisabeth, die ...

Das neue Buch der Autorin ist die Fortsetzung ihrer Familiensaga von der Hofmühle aus ihrer Heimat, dem österreichischen Mühlviertel, das man auch ohne den vorangegangenen Band lesen kann.
Elisabeth, die Tochter des Hauses ist ein Kind aus der Zeit der Belle Epoque.
Sie durfte Bildung geniessen, wurde von Kind an gefördert selbständig zu denken und gehörte zu den ersten Generationen von Frauen, die das Abitur ablegen durften. Auch konnte sie Medizin studieren, trotz vehementer Gegnerschaft von Seiten der Professoren, die generell der Frau die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken absprachen. Es ist eine Zeit, in der das Frauenwahlrecht als Entartung galt, wider die Natur der Frau.
Sie schreibt ihr Leben auf, das von den zwei großen Weltkriegen geprägt wurde. Sie verdeutlicht, welche Dramatik diese Katastrophen in das Leben der Menschen und deren Schicksal brachte und das es trotzdem weiterging.
Sie ist alt geworden und schreibt aus der Warte eines abgeklärten Menschen, der vieles versteht, weil er vieles gesehen und vieles erlebt hat.

Die Autorin lässt Elisabeth in einem meist sachlichen Ton schreiben, ohne Überschwang oder poetische Schwärmerei, sie ist Ärztin, und somit dem nüchternen Denken verpflichtet. Sie nimmt den Leser mit, in Geschichte und deren Geschichten.
Durch die Aneinanderreihung vieler biographischer Daten, geht öfter die unmittelbare Spannung verloren. Es fehlt dem Buch ein wenig an literarischer Inspiration und Esprit.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Erzählte Erinnerungen

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"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration ...

"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration erfordert. Elisabeth beginnt direkt mit einer knappen Zusammenfassung ihrer Biografie. Danach geht sie stärker ins Detail, Themen wie die beiden Weltkriege, die Herausforderungen als Frau in der damaligen Zeit Ärztin zu werden, und illegale Abtreibungen werden geschildert. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
Ich habe erst während des Lesens bemerkt, dass es einen Vorgängerband gibt, dies war aber meiner Meinung nach für das Verständnis nicht notwendig. Die Ereignisse sind gut recherchiert und die Darstellung von Familienschicksalen und gesellschaftlichen Herausforderungen ist durchaus interessant. Allerdings hätte ich mir eher eine Erzählweise in Handlungs- statt in Briefform gewünscht. Dadurch ging etwas emotionale Tiefe verloren, die mich mehr hätte berühren können. Der Stil ist sachlich und unaufgeregt, was den Text zwar flüssig und gut lesbar macht, aber gleichzeitig eine gewisse Distanz schafft.
Trotz dessen ist es ein lesenswertes Buch, das mich jedoch aufgrund der gewählten Erzählform nicht vollständig fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein Leben

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Elisabeth Brugger, die jüngste von vier Geschwistern, erlebt zwei Weltkriege, arbeitet als Lazarettschwester und Ärztin, übernimmt Verantwortung für ihre Familie ebenso wie für ihre Patienten.

Konzipiert ...

Elisabeth Brugger, die jüngste von vier Geschwistern, erlebt zwei Weltkriege, arbeitet als Lazarettschwester und Ärztin, übernimmt Verantwortung für ihre Familie ebenso wie für ihre Patienten.

Konzipiert ist das Buch in Form eines Briefes an die Großnichte, liest sich daher wie ein Monolog, bei dem das „Du“ regungslos und kommentarlos lauscht und sich den Bericht eines Lebens anhört. Dies ist einerseits durchaus interessant, andererseits leidet aber die Lebendigkeit des Geschehens darunter. Viel ist passiert, viel hat Elisabeth zu erzählen, allerdings geht sie dabei nicht chronologisch vor, sondern springt - einem Rössel am Schachbrett gleich - wild hin und her zwischen den Zeiten und Ereignissen. Die durchaus komplizierte Familienchronik wird dabei eingebettet in sehr gut recherchierte historische Fakten. In einzelnen Bereichen (beispielsweise bei der Darstellung der 1920er-Jahre) sind diese aber nur katalogartig aufgelistet und wirken somit wie eine erzwungene Fleißaufgabe. Überwiegend sind die einzelnen Szenen gut zu lesen, die abrupten Wechsel zu anderen Stationen, anderen Zeitebenen oder anderen Figuren sind jedoch zuweilen verwirrend und störend im Lesefluss. Dies liegt möglicherweise auch daran, dass ich den Vorgängerband „Über Carl reden wir morgen“ nicht kenne, vielleicht wären dadurch die Vorgänge und Zusammenhänge einfacher zu erschließen gewesen. Nichtsdestotrotz werden überaus interessante Themen aufgegriffen, die Schwierigkeiten der beschriebenen Jahrzehnte gut dargestellt.

Ein lesenswerter Roman, unter Umständen besser mit dem Vorwissen des vorangegangenen Buches.