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Veröffentlicht am 26.11.2021

Viel Liebesgedöns

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Dies ist der zweite Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs, die zu Beginn der 1920er Jahre aus Hildesheim nach Berlin gekommen ist und dort als Polizeiärztin arbeitet. Ihre Hauptaufgabe dabei ist es festgenommene ...

Dies ist der zweite Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs, die zu Beginn der 1920er Jahre aus Hildesheim nach Berlin gekommen ist und dort als Polizeiärztin arbeitet. Ihre Hauptaufgabe dabei ist es festgenommene Prostituierte zu untersuchen und sich bei Gewaltverbrechen um die weibleichen Opfer und Täterinnen zu kümmern. Sie liebt den Kommissar Kuno Mehring, kann sich aber anfangs nicht zu einer Ehe entschließen, weil ihr Mann noch nicht lange tot ist. Als sie die Chance bekommt eine eigene Frauenarztpraxis zu eröffnen, greift sie zu und versucht den Frauen zu helfen. Dabei eckt sie oft an.

Als Sidekick wird die Geschichte von Celia erzählt, die die Geliebte eines sehr reichen Mannes wird, aber gern ihre Selbständigkeit behalten und Ärztin werden will. Wie kann sie die Ehe mit ihrem Berufswunsch vereinbaren?

Ich hatte andere Erwartungen an das Buch, deshalb bin ich etwas enttäuscht. Kriminalfälle spielen im Leben von Magda nur eine Nebenrolle, auch ein Messeranschlag wird nur am Rande aufgeklärt. Statt dessen geht es um viel Liebesgedöns, um Verhältnisse, private Krisen... Das war mich einfach zu viel des Guten.

Positiv war der geschichtliche Hintergrund nach dem 1. Weltkrieg, die rasch fortschreitende Inflation, das Elend der einfachen Menschen, das große Leid und die Abhängigkeit der Frauen mit wenigen Wahlmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu stand das opulente Leben der reichen Menschen, die sich jeden Luxus leisten können, ihre Angestellten oft ausbeuten und sich keine Gedanken um andere machen. Auch die Politik spielt im Hintergrund eine Rolle, der Mord an Walter Rathenau, das Erstarken der Nazis, die Unterstützung der Industrie für Hitler...

Das Buch hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Das Privatleben der Figuren ist für meinen Geschmack zu sehr ausgebreitet, Spannung kommt nicht auf. Und besonders hat mich der Cliffhanger am Ende gestört. Dadurch habe ich immer den Eindruck ich solle zum Kauf des nächsten Bandes genötigt werden.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Brutal

Der erste Tote
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Der irische Journalist Andrew und sein Freund und Fotograf Carlos sind in der Erdölstadt Poza Rica in Mexiko unterwegs, um für einen Artikel zu recherchieren. Als sie nach Mexico City zurückfahren wollen, ...

Der irische Journalist Andrew und sein Freund und Fotograf Carlos sind in der Erdölstadt Poza Rica in Mexiko unterwegs, um für einen Artikel zu recherchieren. Als sie nach Mexico City zurückfahren wollen, finden sie eine ganz übel zugerichtete Leiche und können gerade noch ein paar Fotos machen, bevor die Gardia Civil die Leiche fortschafft. Carlos will die Hintergründe ermitteln und entdeckt, dass es ein junger Umweltaktivist war, der getötet wurde. Kurze Zeit später ist auch Carlos tot, er wurde schwer gefoltert. Andrew will zum Andenken an seinen Freund nach den Tätern und ihren Hintermännern suchen und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr.

Wer die Mexikotrilogie von Don Winslow gelesen hat, weiß, dass es in Mexiko brutal zugeht. Drogenkartelle haben die Aufgaben des Staates weitgehend übernommen, sorgen für Schulbücher und Medikamente, um damit die Basis für ihre Drogen- und Waffengeschäfte in der Bevölkerung zu festigen. Menschenleben zählen nicht, wer das Pech hat zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, geht mit drauf und landet in einem Betongrab oder im Meer.

Auch dieses Buch ist teilweise grausam bis zur Schmerzgrenze und nichts für schwache Nerven. Dabei ist es gut geschrieben und liest sich flüssig. Die Vielzahl von Personen und die teilweise nicht übersetzten spanischen Ausdrücke machen allerdings dem Leser manchmal das Leben schwer.

Deshalb gilt meine Leseempfehlung nur für Menschen, die auch die grausamen Szenen verkraften können und davon keine Alpträume bekommen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Schlechte alte Zeit

Frevel
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Dass die "gute alte Zeit" nur eine ungerechtfertigte Verklärung ist, zeigt sich auch in diesem Buch wieder einmal deutlich. Frankfurt im Jahr 1800 ist dreckig, ungesund, gewalttätig und alles andere als ...

Dass die "gute alte Zeit" nur eine ungerechtfertigte Verklärung ist, zeigt sich auch in diesem Buch wieder einmal deutlich. Frankfurt im Jahr 1800 ist dreckig, ungesund, gewalttätig und alles andere als angenehm.

In diesem historischen Krimi wird das alles deutlich und unbeschönigt beschrieben. Drei schlimm zugerichtete Leichen führen zu Verleumdungen, besonders gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Allerdings will der Zeitungsredakteur Johann die ganze Wahrheit hinter allen "Fake News " wissen und stellt Nachforschungen an. Dabei trifft er auf die junge Manon, Tochter eines Arztes und sehr interessiert an allen Verbrechen. Dabei kennt sie weder Furcht noch Ekel, die Neugier ist einfach größer.

Das Buch ist routiniert geschrieben und auch spannend, aber ich fand es ziemlich oberflächlich. Man bekam keinen echten Zugang zu den Personen, sie blieben fremd und auch die Probleme der jüdischen Bevölkerung wurden nur oberflächlich abgehandelt. Da fehlte mir insgesamt die Empathie. Sicherlich steckt viel Recherche zu den historischen Fakten im Buch, trotzdem hat es mich nicht gepackt. Schade um das verschenkte Thema.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Fast Food

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders hat es geschafft, eine Rolle im "Tatort" ist der Durchbruch für den Schauspieler, auf den er lange gewartet hat. Doch mit der Ausstrahlung beginnen auch seine Probleme, denn ein Stalker hat ...

Eric Sanders hat es geschafft, eine Rolle im "Tatort" ist der Durchbruch für den Schauspieler, auf den er lange gewartet hat. Doch mit der Ausstrahlung beginnen auch seine Probleme, denn ein Stalker hat sich auf seine Fersen geheftet und manipuliert zuerst seine Accounts in den sozialen Medien, schließt Verträge ab und bedroht ihn. Er soll herausfinden, was er als Kind getan hat. Angeblich hat er einen Menschen getötet, aber Eric hat keinerlei Erinnerungen mehr an seine Kindheit. Dramatisch wird es, als seine Frau und sein kleiner Sohn entführt werden...
Der Plot ist spannend bis zum dramatischen und unerwarteten Ende. Trotzdem habe ich das Buch als "Fast Food" empfunden, denn die Personen werden nur sehr oberflächlich geschildert, da ist leider keine Tiefe.
Man kann das Buch locker weglesen und dann schnell vergessen, typische Urlaubslektüre. Von Strobel hatte ich eigentlich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Verwirrend

Das Pfauengemälde
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Das Titelbild mit dem ausdrucksstarken Frauengesicht hat mich sehr angesprochen, aber leider hat mich der Inhalt des Buches enttäuscht.

Ana fährt zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters in dessen Heimat ...

Das Titelbild mit dem ausdrucksstarken Frauengesicht hat mich sehr angesprochen, aber leider hat mich der Inhalt des Buches enttäuscht.

Ana fährt zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters in dessen Heimat Rumänien, um dort das "Pfauengemälde" abzuholen, das ihr Vater ihr als Erbe versprochen hat. Sie trifft auf ihre Familie, die früher sehr reich und angesehen war, aber unter den Kommunisten alles verloren hat. Nun soll sie das prächtige Haus der Familie zurückerhalten, aber das Gebäude ist eine Bruchbude. Während sich Ana mit der rumänischen Bürokratie auseinandersetzt und viele Erinnerungen an ihren Vater auftauchen, streitet die Familie über die Verwendung des alten Hauses. In Raluca findet Ana eine Freundin, doch sie wird sehr enttäuscht.

Es ist einer der Anfängerfehler in einem Erstling, dass eine Vielzahl von Figuren auftaucht und in Maria Bidians Buch ist es leider auch so. Eine große Familie wird uns präsentiert und die Beziehungen untereinander sind kompliziert und undurchschaubar. Leider hat sich bei mir die Verwirrung bis zum Schluss nicht aufgelöst und das Lesevergnügen beeinträchtigt. Dabei schreibt Bidian unzweifelhaft gut und ausdrucksstark. Leider nicht mein Buch.

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