Geheimnisse, Beruf & Vertrauen – ein spannender Reihenauftakt
Tainted Dreams"Ich verurteile niemanden dafür, dass er Geld hat oder wofür er es ausgibt. [...] Trotzdem frage ich mich, ob diese Sorglosigkeit nicht irgendwann öde wird. Wenn es nichts mehr gibt, worauf man hinarbeitet ...
"Ich verurteile niemanden dafür, dass er Geld hat oder wofür er es ausgibt. [...] Trotzdem frage ich mich, ob diese Sorglosigkeit nicht irgendwann öde wird. Wenn es nichts mehr gibt, worauf man hinarbeitet oder spart, wird man dann nicht irgendwann ein bisschen ... keine Ahnung, ziellos?"
Tainted Dreams - Kingsbay Secrets (Band 1) von Kim Nina Ocker
„Tainted Dreams“ war mein erstes Buch der Autorin und wird wahrscheinlich auch nicht mein Letztes gewesen sein. Allerdings besteht noch einiges an Luft nach oben! Anhand der Leseprobe und des Klappentextes hatte ich mir doch etwas mehr Spannung erhofft, diese war meiner Meinung nach gerade in der ersten Hälfte des Buches wenig vorzufinden… Was ich mir bei einem Buch, das dem Genre „Romance-Suspense“ zugeordnet ist doch gewünscht hätte… Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass auf den mysteriösen Prolog eingegangen wird, dessen erster Satz sich in meinen Kopf gebrannt hat: "Noch nie zuvor in meinem Leben habe ich eine Leiche geklaut, aber ich schätze, es gibt für alles ein erstes Mal.". Des Weiteren habe ich leider noch einige Fragen, die so nicht geklärt werden konnten, z.B. Warum Mrs. Newton explizit nach ihren Eltern gefragt hat, bzw. warum genau Charlotte für diesen Job angefragt wurde.
Handlung:
Charlotte Blossom ist Personaltrainerin, die jedoch auch die Anforderungen einer Personenschützerin erfüllt. Da sie aus komplizierten familiären Verhältnissen kommt lebt und arbeitet sie zu Beginn der Geschichte bei ihrem Bruder. Kurz darauf erhält sie das Jobangebot in Miami für die Familie Newton zu arbeiten. Ungewiss ist dabei jedoch, worin genau ihre Tätigkeit besteht… Sie entscheidet sich dennoch dazu das Angebot anzunehmen und die Stadt zu verlassen. In Miami angekommen erfährt sie nun, dass sie für Gideon Newton, den Erben des Newton-Imperiums, arbeiten soll. Zwar ist sie Teil des Sicherheitsteams, soll aber nach Außen den Anschein erwecken, als sei sie seine Assistentin. Nach und nach erkennt sie, dass in der Welt der Reichen hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern kann…
Protagonisten:
Charlotte ist unglaublich autark, selbstbewusst und stark, nicht ohne Grund erfüllt sie alle Anforderungen an eine Personenschützerin. Dennoch spürt man als Leser direkt, dass sie nach und nach zaghafter und zurückhaltender wird. Sie vertraut nur sich selbst und tut sich schwer damit Hilfe anzunehmen, da dies für sie ein Zeichen von Schwäche darstellt. Charlotte legt sehr viel Wert darauf ihren Job gut zu machen, sie möchte beweisen, dass sie zurecht Teil des Teams ist, auch wenn sie über weniger Erfahrungen verfügt als manch anderer Personenschützer. Dazu gehört aber auch, dass sie über ihre Anziehung hinweg versucht sich von Gideon fernzuhalten.
Gideon hat mich wirklich positiv überrascht! Er verkörpert überhaupt nicht den reichen, eingebildeten, arroganten Snob, der nur in seinem Reichtum badet. Nein, er wirkt sympathisch und bodenständig, auch wenn er sich seiner finanziellen Position durchaus bewusst ist. Dennoch ist er sehr temperamentvoll, da er es gewöhnt ist, alles sofort zu bekommen und nicht dafür kämpfen zu müssen… Das ist nun bei Charlotte anders – um sie möchte er kämpfen!
Cover:
Das Cover verkörpert für mich einfach nur Spannung, Glamour, Geheimnisse und dunkle Abgründe… Die Farbkombination von Schwarz und Gold ist sehr schlicht und edel – so wie ich es am liebsten mag :)
Ich find es auch toll, wie die drei Bände später gemeinsam aussehen werden!
Erzählstil:
Kim Nina Ockers Schreibstil ist sehr sehr flüssig, man kann unglaublich schnell in die Welt eintauchen und sich einfach treiben lassen. Sie hat einfach eine Gabe dafür Natur und Umgebungen zu beschreiben. Dennoch fehlte mir wie zu Beginn schon erwähnt ein wenig die Spannung, weshalb das Buch für mich kein Pageturner war… Auch die Zeitspanne war für mich persönlich etwas schwierig zu begreifen, da hier 480 Seiten die Geschehnisse von einer Woche beinhalten…
Dennoch wurde das Buch auf den letzten 100 Seiten wirklich spannend, sodass ich es nicht weglegen konnte :).
Fazit:
„Tainted Dreams“ war ein guter Reihenauftakt, der aber definitiv noch Luft nach oben hat! Ich freue mich aber bereits jetzt darauf, zu erfahren, wie es mit Charlotte und Gideon weiter geht.
(Außerdem bedanke ich mich recht herzlich bei der Lesejury, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte – es war eine schöne Zeit!! :))