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Veröffentlicht am 21.12.2017

Eiskalte Schauer und viel Spannung

Die perfekte Gefährtin
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Das Buch „ Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields ist im Dezember 2017 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Thriller, der davon erzählt, dass ein Mann sich die perfekte Gefährtin ...

Das Buch „ Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields ist im Dezember 2017 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Thriller, der davon erzählt, dass ein Mann sich die perfekte Gefährtin erschaffen will und dafür im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Natürlich ist ihm klar, dass die von ihm entführte Person von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet werden wird und er trägt dafür Sorge, dass niemand ihm auf die Schliche kommt, denn er hält sich nicht nur für intelligent, er ist es auch. Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich dicht beieinander. Die Schilderungen jagen einem einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken und ich habe schon mal kurze Lesepausen eingelegt.
Sein Gegenspieler ist Luc Callanagh, der von Interpol kommt, aber den Dienst dort aufgeben musste und den es nun nach Schottland verschlagen hat. Schottland ist seine eigene Wahl, zumal er zweisprachig aufgewachsen ist. Dennoch fühlt er sich zunächst fremd. Seine neuen Kollegen beäugen ihn misstrauisch und natürlich gibt es auch Anfangsschwierigkeiten, doch er lässt sich nicht unterkriegen. Weder von einem ihm unterstellten Kollegen, der seine Kompetenz in Frage stellt, noch von einem selbstherrlichen Profiler. Ihm zur Seite gestellt wird eine burschikose Polizistin namens Ava. Sie lässt sich von seinen „aufgerichteten“ Stacheln nicht unterkriegen. Beide sind so menschlich, dass man bei den Ermittlungen förmlich mitfiebert. Natürlich hat Ava ihren eigenen Fall zu lösen und der Autorin gelingt es mühelos, beide Handlungsstränge zusammen zu führen. Es hat Spaß gemacht alles zu verfolgen. Ich gebe zu, ich habe das Buch wirklich durchgesuchtet und als auch Ava in Schwierigkeiten gerät, habe ich mitgezittert und gebetet, dass ihr nichts passieren möge. Denn natürlich bleibt es nicht bei einem Opfer.
Der Täter sucht nach einer ebenbürtigen Partnerin und somit intelligenten Partnerin, die möglichst ihm gehorchen sollte. Dass er kein einfacher Mensch sein kann, ist klar und dass er eigentlich jemanden ganz bestimmtes im Auge hat, wird ebenfalls relativ schnell klar.
Warum Luc nach Schottland kam, wird ebenso aufgeklärt wie einiges andere und es war ein Vergnügen es mit zu verfolgen.
Ich hoffe, es wird noch weitere Bände mit Luc und Ava geben, ich würde sie auf jeden Fall lesen, denn der Autorin ist es gelungen, mich mit ihrem lebendigen Schreibstil restlos in den Bann zu schlagen. Das Titelbild passt wunderbar zum Inhalt, es ist im Ganzen ein echt gelungenes Werk.
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Veröffentlicht am 24.09.2024

Einnahmequelle Dating-Website - jegliche Haftung ausgeschlossen

Ich vermisse dich
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„Ich vermisse dich“ von Harlan Coben ist ein Thriller der etwas ruhigeren emotionalen Art und im Juni 2016 erschienen.
Kat Donovan, überzeugter Single und Detektive bei der New Yorker Kriminalpolizei, ...

„Ich vermisse dich“ von Harlan Coben ist ein Thriller der etwas ruhigeren emotionalen Art und im Juni 2016 erschienen.
Kat Donovan, überzeugter Single und Detektive bei der New Yorker Kriminalpolizei, wird von ihrer Freundin mit einem Account auf einer Dating-Website überrascht. Als sie dann doch ihrer Neugier nachgibt und auf der Dating-Website stöbert, stößt sie auf das Profilbild eines Mannes, das sie fassungslos macht, denn dieser Mann entspricht in allen Einzelheiten ihrer großen Liebe, die sie vor 18 Jahren einfach verließ. Als sie ihn schließlich kontaktiert, gerät sie unversehens in einen Kriminalfall und ihre Ermittlungen konfrontieren sie nicht nur mit ihrer eigenen schmerzhaften Vergangenheit, sie tritt auch einem skrupellosen Mörder auf die Füße.
Dieses Buch war mein erstes von Harlan Coben und ich bin nicht sicher, ob es noch ein zweites geben wird. Der Schreibstil gefällt mir und er ist immerhin so fesselnd, dass man immer weiter liest, weil man einfach wissen will, wie es weitergeht, doch das ist auch der einzige Grund. Es gab nur wenige Momente, die bei mir eine Gänsehaut erzeugt haben, was daran lag, dass sie in der Geschichte um Kat und den Mord an ihrem Vater fast untergingen. Kat weiß was sie will, ist eine starke und durchaus auch unabhängige Frau, die die Wahrheit über den Mord an ihrem Vater wissen will. Chaz, ihr Partner, ist kein Mensch, den sie sich als Partner gewünscht hat, doch er hat Qualitäten und wird einem im Verlauf der Geschichte richtig sympathisch. Ihr Chef Stagger mauert und das merkt man. Er weiß mehr als er zugibt. Der Killer hat sich alles gut ausgetüftelt und sehr sehr gut geplant, dass er scheitert, liegt an der falschen Wahl eines Bildes und das Unterschätzen seines Opfers. Es gab einige Offensichtlichkeiten in der Geschichte, das war aber nicht störend. Die Aufteilung in einzelne Abschnitte hat mir sehr gefallen. Am besten gefiel mir das Ende, denn das war wirklich überraschend sowohl in Bezug auf den Mord an Kats Vater als auch in Bezug auf die Lösung des aktuellen Falles.
Für Krimifans ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, ob ein Thrillerfan damit glücklich wird, muss jeder für sich entscheiden. Für mich war es einfach zu langatmig, es kam erst gegen Ende wirklich Schwung auf. Dankbar bin ich dem Autoren aber dafür, dass er den Hund nicht umgebracht hat. Allein dafür gibt es einen Stern mehr.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Darwyne - ein mehr als ungewöhnlicher Junge

Darwyne
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"Darwyne" von Colin Niel ist ein sozialkritischer Roman über einen ungewöhnlichen Jungen, der im Juni 2024 im Suhrkamp Verlag erschienen ist.

Darwyne ist ein zehnjähriger Junge, der mit seiner Mutter ...

"Darwyne" von Colin Niel ist ein sozialkritischer Roman über einen ungewöhnlichen Jungen, der im Juni 2024 im Suhrkamp Verlag erschienen ist.

Darwyne ist ein zehnjähriger Junge, der mit seiner Mutter Yolanda in Bois Sec, einem Slum im Amazonasgebiet, lebt und aufwächst. Darwyne will, was eigentlich alle Kinder wollen, von seiner Mutter geliebt werden, doch diese sieht in ihm ein Monster, denn er ist ein wenig körperlich beeinträchtigt. Da Jolanda schön und klug ist, findet sie natürlich auch Partner. Bisher gab es davon sieben, Jhonson ist die Nummer 8, doch auch er schafft es nicht, Darwyne näher zu kommen. Die Sozialarbeiterin Mathurine liebt den Dschungel genau wie Darwyne und kommt ihm näher. Sie ist die einzige, die seine Klugheit in ihrem wahren Ausmaß erkennt. Dennoch kann sie sich des Verdachts nicht erwehren, dass er möglicherweise weiß, wohin die sieben Vorgänger von Jhonson verschwunden sind. Als ein dramatischer Erdrutsch den Slum vernichtet, kommt es gewissermaßen zu einem Showdown im Dschungel.

Auf dem Einwand wird das Buch als Thriller beworben, doch das ist es in meinen Augen nicht. Es ist die Geschichte eines mehr als ungewöhnlichen Jungen. Darwyne liebt den Dschungel und er kennt ihn besser als jeder andere. Doch noch mehr liegt ihm an der Liebe seiner Mutter Yolanda. Sie nennt ihn Opossum, aber das ist keineswegs ein liebevoller Spitzname, im Gegenteil, sie sieht in ihm ein Tier und wenn er sich danebenbenimmt, behandelt sie ihn auch so. Jhonson, der Liebhaber Nr. 8, gibt sich wirklich Mühe und von den anderen sieben Vorgängern erfährt man nicht sehr viel, davon abgesehen, dass sie alle nach dem Ende der Beziehung verschwunden sind. Das Sozialamt wurde eingeschaltet – anonym, und so kommt Mathurine ins Spiel. Sie kann mit Kindern umgehen, aber auch sie erkennt nicht, was wirklich vorgeht. Bei einem Erdrutsch wird das gesamte Dorf vernichtet, ein Dorf, dass es eigentlich gar nicht hätte geben dürfen so nahe am Hang gebaut. Es wird noch einmal dramatisch.

Ich habe es als anstrengend empfunden, das Buch zu lesen und immer auf die Spannung, die doch bei einem Thriller gegeben sein muss, gewartet. Doch es gab immer nur ein ganz bisschen Spannung, kaum spürbar. Man fühlt mit Darwyne und schließt ihn irgendwie ins Herz, denn er ist durchaus ein liebenswerter intelligenter Junge, der es verdient hätte, Zuneigung zu bekommen. Yolanda sorgt für seine Erziehung und auch sie ist nicht dumm und weiß sich als alleinerziehende Mutter durchzuschlagen, aber ihrem Sohn gegenüber ist sie mehr als blind. Doch ich suche immer noch nach dem Thriller. Es ist nicht einmal ein Krimi. Es ist im Grunde eine Milieustudie über das Leben im Slum und das Versagen des Staates in vielerlei Weise. Da es nicht schlecht geschrieben ist, kann ich mir vorstellen, dass es den ein oder anderen Leser zu fesseln vermag. Für mich ist er nicht das richtige.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Erwachen aus einem Traum kann sehr schmerzhaft sein

Idol in Flammen
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"Idol in Flammen" von Rin Usami ist ein gesellschaftskritischer Roman, der sich mit der Fankultur in Japan auseinandersetzt. Er erschien 2023 bei Kiepenheuer & Witsch.
Akari ist Fan der J-Pop-Gruppe Mazamaza ...

"Idol in Flammen" von Rin Usami ist ein gesellschaftskritischer Roman, der sich mit der Fankultur in Japan auseinandersetzt. Er erschien 2023 bei Kiepenheuer & Witsch.
Akari ist Fan der J-Pop-Gruppe Mazamaza und hier speziell von Masaki, der Mitglied dieser Gruppe ist. Da sie noch Schülerin ist, arbeitet sie neben der Schule, um sich die Fanartikel leisten zu können und durch den Erwerb zum Erfolg der Gruppe beizutragen. Als dann die Nachricht kommt, ihr Idol Masaki habe einen weiblichen Fan angegriffen, setzt sie sich in ihrem Blog für ihn ein. Sie weigert sich, ihn fallen zu lassen und merkt nicht, wie selbstzerstörerisch ihre Fanliebe bereits ist, weil sie nur noch für die Suche nach Informationen über ihr Idol lebt.
Der Schreibstil ist zwar etwas schwer zu lesen, doch man versteht sehr schnell, wie tief die Fanliebe von Akari zu ihrem Idol Masaki Ueno ist. Die Schule ist nicht mehr wichtig, was für sie zählt, ist nur noch Informationen über ihr Idol zu sammeln, Fanartikel zu kaufen, um ihn am besten auf Platz 1 der Beliebtheitsscala zu bringen und sich über ihren Blog mit anderen Fans und ihren Freundinnen auszutauschen. Im Verlauf der Geschichte wird immer deutlicher,dass diese Fanliebe schon etwas selbstzerstörisches hat. Sie kann sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. In der Schule kommt sie nicht mehr klar, die Arbeit ist nur noch Mittel zum Zweck,ebenso wie die Nahrungsaufnahme. Sie kann nicht einma wirklich um ihre Oma trauern, zieht fast schon lethargisch in deren Haus ein, weil die Familie e so will. Ihre Familie hat sie aufgegeben und das ist am erschütterndsten. Die Figur der Akari ist glaubhaft dargestellt Besonders gefallen hat mir ihr Aufwachen am Ende, man spürt ihr langsames Begreifen.
Was mir nicht so gefallen hat, ist die Tatsache, dass Masaki gar nicht richtig ausgearbeitet wird. Man erfährt nur das von ihm, was Akari herausfindet. Ob er wirklich eine Freundin hatte und deshalb alles eskaliert ist. Das bleibt unklar.Wie hart er wirklich für die Band trainieren musste, ob es innerhalb der Band Streitigkeiten gab. Das fehlt alles völlig.
Angesichts des Titels hätte ich erwartet, dass es zwei Protagonisten geben würde - das Idol und sein Fanm und nicht nur ein Psychogram eines Fans, der fast sein ganzes Leben zerstört für einen Traum. Dieses Buch hat mich sehr nachdenklich und auch ein wenig deprimiert zurückgelassen.
Es bringt einen zwar die japanische Fankultur ein wenig näher, aber es ist auch schwer zu lesen, trotzdem kann ich es Japanfans empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Ein Wald mit Wölfen birgt immer auch Gefahr

Wolfskinder
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"Wolfskinder " von Vera Buck ist ein nachdenklicher Thirller, der 2023 im Rohwohlt Verlag erschienen ist.
In einem abgelegenen Bergdorf verschwindet ein junges Mädchen und niemanden scheint es zu interessieren. ...

"Wolfskinder " von Vera Buck ist ein nachdenklicher Thirller, der 2023 im Rohwohlt Verlag erschienen ist.
In einem abgelegenen Bergdorf verschwindet ein junges Mädchen und niemanden scheint es zu interessieren. Und es ist nicht der erste Vermisstenfall. Die Journalistin Smilla hat vor Jahren in dieser Gegend ihre Freundin Juli verloren. Das hat sie nie verwunden und so ermmittelt sie immer noch. Als ihr ein verwahrlostes Kind vor das Auto läuft, erfährt sie mehr als ihr lieb sein kann.
Wenn man die Inhaltsangabe auf dem Cover liest, bekommt man sofort das Gefühl, man hielte hier einen spannenden bluttriefenden Thriller in Händen, doch das ist leider nicht richtig. Jakobsleiter ist ein Bergdorf, das seine Geheimnisse gut vor der Außenwelt verbirgt und hier verschwindet Rebekka. Jesse, der ebenfalls aus Jakobsleiter stammt, ist so ziemlich der einzige, der sich darum kümmert und seine Freundin sucht. Dass die Bewohner des Bergdorfes für alle anderen Außenseiter sind, wird sehr gut herausgearbeitet. Das Desinteresse aller anderen am Verschwinden von Rebekka und an den Bewohnern ist greifbar. Erschreckend deutlich wird klar, dass die Dorfbewohner des Nachbardorfes nur zu gern bereit sind, das kleine Bergdorf zu vernichten, wenn sie nur den geringsten Grund dafür sehen. Wunderbar greifhbar ist auch die Trauer von Smilla um ihre Freundin Juli, mit der sie immer noch in Gedanken kommnuziert.
Das Ende ist wirklich gut und hat mir gefallen, darauf wäre ich wirklich nicht gekommen. Genauso fand ich die Szenen mit dem Wolf undi die tiefe Freundschaft zwischen Mensch und Tier gut herausgearbeitet.
Nicht gefallen hat mir allerdings der manchmal sehr schwere Schreibstil. Für mich ist es kein bluttriefender Thriller sondern ein gesellschaftskritischer, der sehr gut aufzeigt, dass auch wenn die Strafe verbüsst ist, die Menschen dennoch nicht vergeben.
Weil mir aber die Spannung ein wenig gefehlt hat, vergebe ich nur 4 Sterne.

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