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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2017

Ein faszinierender zweiter Teil der Trilogie mit historischen Details, Spannung und emotionalen Figuren

Der Schamane
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Dieser Roman hat mich wieder völlig mitgerissen, nicht nur der unvergleichliche Schreibstil Noah Gordons, auch die fesselnde Handlung haben eine richtige Sogwirkung ausgeübt.

Diese Saga führt den Leser ...

Dieser Roman hat mich wieder völlig mitgerissen, nicht nur der unvergleichliche Schreibstil Noah Gordons, auch die fesselnde Handlung haben eine richtige Sogwirkung ausgeübt.

Diese Saga führt den Leser inhaltlich in die Thematiken Juden, Indianer, Bürgerkrieg und die Taubheit des Schamanen ein. Wie Noah Gordon das alles miteinander verknüpft, ist erneut eine literarische Meisterleistung.
Hier geht es um die Weiterentwicklung der Medizin und man erfährt interessante Informationen über die Lebensweise der Indianer, ihre schamanischen Bräuche und über das jüdische Leben.

Die Coles sind mit einer Schamanin der Sauks befreundet und sie weiht Vater und Sohn Cole in die Geheimnisse der indianischen Heilkunst ein. Mich haben die indianischen Namen etwas im Lesefluss gehemmt.

In diesem Buch nimmt sich der Autor Zeit für die Lebensumstände, von der Sklaverei bis zur Unterdrückung der Indianer gehen seine Beschreibungen, bei denen er durchaus kritisch beobachtet.

Seine Charaktere sind wunderbar gezeichnet, sie verleihen dem Roman ein großes Unterhaltungspotential mit tiefen Einblicken in die historischen Bereiche.

Ein faszinierender Folgeroman der Medicus-Reihe, fesselnd, informativ und einfühlsam geschrieben und historisch gut recherchiert. Ein weiterer Erfolgsroman von Noah Gordon.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Ein Gartenkrimi, der es in sich hat: informativ, unterhaltsam und spannend geschrieben.

Nimmergrün
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Nach Lavendelbitter bin ich ein Fan dieser eher ruhigen Gartenkrimis und fühlte mich gleich wieder wohl in der überzeugend beschriebenen Location und mit den mir bekannten Figuren dieser Reihe.
Lore Kukuk ...

Nach Lavendelbitter bin ich ein Fan dieser eher ruhigen Gartenkrimis und fühlte mich gleich wieder wohl in der überzeugend beschriebenen Location und mit den mir bekannten Figuren dieser Reihe.
Lore Kukuk ist umtriebig wie immer und mischt in der Ermittlung munter mit, denn als Heilkundlerin und Polizistin im Ruhestand kann sie ihre Neugierde einfach nicht zügeln. Ihr Bekannter Roland Otto nimmt diese Hilfe gerne an, denn beide sind auf dem besten Wege, sich auch privat anzunähern.
Der Erzählstil von Elinor Bicks ist einfach wunderbar leicht und unnachahmlich gut, deswegen gefällt mir diese Reihe auch so gut.
Der Krimi ist in viele kleine Kapitel unterteilt, deren Überschriften inhaltlich auf das Folgende gezielt hinweisen. Zusammen mit der Spannung der Kriminalfälle entwickelt sich eine regelrechte Sogwirkung, was das Lesen anbelangt.

Bei diesem Krimi tappte ich lange Zeit völlig im Dunkeln, denn ich konnte kein Motiv entdecken, dass die Bereiche Wald, tote Kinder und Tiere umfassen würde. Wer will diesen Wanderweg verhindern, wer steckt hinter der Vergiftung und nimmt sogar den Tod von Menschen in Kauf? Hier ist nicht nur ein Umweltsünder am Werk, es muss eine krankhafte Seele dahinter stecken. Nicht wenige haben Zugang zu chemischen Labors, aber dank der Autorin sind die Spuren zum Täter nur schwer zu finden.

Ein sehr interessanter Aspekt ist die Einbindung eines geschichtlichen Themas, nämlich die Ansiedlung von Hugenotten und Waldensern in der Gegend. Das brachte nicht nur Vorteile durch die enorme Verbesserung des Acker- und Gartenbaus der Hugenotten, sondern sorgte auch für Differenzen mit Einheimischen und den Gruppen unter sich. Diese Hintergründe sorgen für eine gelungene Beschreibung der historischen Entwicklung dieser Gegend.

Bei diesem Gartenkrimi ist wieder eine spannende Mischung zusammengekommen: authentische Ortsgegebenheiten, interessante Exkurse in Heil- und Pflanzenkunde, sowie in Biochemie und ein höchst spektakulärer Fall von Erpressung geben dem Buch seine spezielle Note.

Dieser Krimi wirkt zwar insgesamt ruhig und beschaulich, aber seine Themen sind sehr tiefgründig und sorgen für spannende Lesezeit.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Spannend umgesetzter Krimi, der menschliche Probleme und Krankheiten aufzeigt!

Vergessen
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"Erinnerung ist wie ein Spiegel, in dem wir die erblicken, die nicht mehr bei uns sind." Zitat

Dieser Kriminalroman hat mich neben der spannenden Suche nach einem psychopathischen Entführer besonders ...

"Erinnerung ist wie ein Spiegel, in dem wir die erblicken, die nicht mehr bei uns sind." Zitat

Dieser Kriminalroman hat mich neben der spannenden Suche nach einem psychopathischen Entführer besonders mit der Tatsache beeindruckt, wie hier die Alzheimer-Erkrankung der Großmutter Ruth beschrieben wird. Der Thematik nähert sich Elke Pistor sehr feinfühlig und verdeutlicht eindringlich den Spagat, dem Verena neben ihrer Arbeit im privaten Umgang mit Ruth ausgesetzt ist.

Die Krimihandlung ist spannend aufgebaut, es beginnt mit einem fesselnden Prolog über die Entführung der kleinen Mia. Aus Mias Sicht erfährt der Leser von Zeit zu Zeit neue Einblicke, die ihr schlimmes Schicksal deutzlich machen.

Generell ist der Krimi gut aufgebaut, die Todesfälle sind mysteriös und der Plot wird unterhaltsam mit Privatem der Kommissare aufgefüllt. Auch wenn man alsgeübter Krimileser schon ahnen kann, wer hinter allem steckt, so gibt es doch interessante Aspekte, die den Fall näher durchleuchten.

Verena Irlenbusch erscheint mir sehr sympathisch, sie kümmert sich rührend um ihre Großmutter. Die Probleme mit einer schleichenden Alzheimererkrankung kann man als Leser nahe miterleben. Aber auch ihr neuer Kollege Christoph durchlebt gerade eine schwere Zeit, daher gestaltet sich ihre Zusammenarbeit nicht ganz einfach. Im Verlauf der Handlung wachsen sie aber näher zusammen, das lässt auf weitere Teamarbeit hoffen.

Das Mordmotiv hat krankhafte Gründe, diese erklärt Elke Pistor in ihrem Nachwort.

"Vergessen" kann ich allen empfehlen, die unblutige Krimis mögen, gern in Privates der Ermittler eintauchen und spannende Unterhaltung lieben.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Ein außergewöhnlicher Krimi, etwas melancholisch und eine intensive Sprache

Der namenlose Tag
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Friedrich Ani hat in diesem anspruchsvollen Krimi mit seinem Ex-Kommissar Jakob Franck eine ungewöhnliche Figur beschrieben, die besondere Charakterzüge und Angewohnheiten besitzt. Franck, seit 2 Monaten ...

Friedrich Ani hat in diesem anspruchsvollen Krimi mit seinem Ex-Kommissar Jakob Franck eine ungewöhnliche Figur beschrieben, die besondere Charakterzüge und Angewohnheiten besitzt. Franck, seit 2 Monaten pensioniert, ist jemand, der von Berufs wegen den Tod der Opfer übermittelte und den Angehörigen in ihrer Trauer beistand, indem er einfühlsam ihren Geschichten zuhörte.

Er nennt es Gedankenfühligkeit, wenn er die Gedanken der Täter oder Opfer nachvollzieht. Ich würde es Bauchgefühl nennen und vielleicht eine psychologische Aufarbeitung der Geschehnisse. Auf jeden Fall verfolgen ihn diese Gedanken über die Todesfälle bis in sein Heim, seine Ehe ist seit längerer Zeit geschieden und richtige Hobbies hat Franck bis auf Internet-Poker auch nicht. So hat er viel Zeit und schnell erwacht sein Ermittlerinstinkt und sein Interesse an dem Fall und er nimmt die Nachforschungen im Fall der 17jährigen Esther Winther auf.

Mit Einfühlsamkeit und Fingerspitzengefühl kommt Franck an Wahrheiten heran, die eigentlich verschwiegen wurden, baut Barrieren ab, wenn Angehörige die Mauern ihres Schweigens nicht brechen wollen. Er fühlt tief in ihr Innerstes, ohne auszufragen oder zu bedrohen. Manchmal ist er einfach nur da und die Personen öffnen sich ihm.

Auch im vorliegenden Fall von Esther gibt es viel Schweigen und den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs als Motiv für den Selbstmord. Feinfühlig werden auch nach 20 Jahren in den Beteiligten Erinnerungen geweckt und so kommt langsam Licht ins Dunkel.

Der Erzählstil des Autors ist sprachlich brillant und zeigt deutlich seine literarischen Fähigkeiten. Er verwendet eine unaufgeregte Sprache und füllt die Geschichte mit einer melancholisch wirkenden Atmosphäre. Ruhig, mit tiefgründigem Blick auf und hinter die Fassade der Menschen und mit fast philosophischen Betrachtungen ergründet der Protagonist den vorliegenden Fall. Dazu gibt es lange verschachtelte Sätze, es werden Personen befragt, die in irgendeiner Form mit der Toten zu tun hatten. Diese Fülle ist manchmal etwas erschwerend zu lesen, denn nicht alle Befragten haben Kenntnis von weiterführenden Spuren. Aber so ist die Realität bei Ermittlungen nun mal.

Jakob Franck wird mir mit seiner Art wie er auf fremde Menschen zugeht und für sie da ist, sympathisch. Man bewundert ihn für diese Fähigkeit. Dabei ist er kein fröhlicher oder positiv wirkender Mensch, sondern einfach ein ruhiger Zuhörer. Eigentlich wünscht man ihm privates Glück, doch das passt stilistisch nicht in die düstere Szenerie der Mordermittlungen des Friedrich Ani hinein. Hoffen wir auf weitere Fälle, die Licht in dunkle Geheimnisse bringen.

Dieser außergewöhnliche Krimi besticht durch den speziellen Ermittler und seine beeindruckende individuelle Sprache. Ein Hauch von Melancholie schwebt über der Geschichte, auf die man sich lesetechnisch einlassen sollte.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Gartenkrimi, der es in sich hat! Wie Ingrid Noll lässt auch Elinor Bicks hier Frauen morden!

Silberregen
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Nun habe ich alle drei Bände dieser Krimireihe gelesen und wurde wieder spannend und gut unterhalten.
Lore Kukuk ist um die 60, besitzt heilkundliches Wissen und steht mit der modernen Technik auf Kriegsfuss. ...

Nun habe ich alle drei Bände dieser Krimireihe gelesen und wurde wieder spannend und gut unterhalten.
Lore Kukuk ist um die 60, besitzt heilkundliches Wissen und steht mit der modernen Technik auf Kriegsfuss. Doch deshalb besucht sie mit ihrem Bekannten Erich einen Computerkurs. Doch auch Handys sind ihr völlig fremd. Als die Spur einiger Einbrüche in Lores Umgebung zu einem Reiseunternehmen mit Seniorenfahrten führt, spielt Lore für Kommissar Roland Otto und dessen Assistenten Brenneisen den Lockvogel.

Die Charaktere sind wieder mit viel Sinn für Besonderheiten und mit spürbaren Emotionen beschrieben. Lore, Otto und Brenneisen kennt man schon vom ersten Band Lavendelbitter. Nun gesellen sich noch ein paar spezielle Typen hinzu. Völlig unerwartet, nistet sich das dürre Menchen Opa Gersprenz bei Lore ein. Sie bewirtet und bemuttert ihn, obwohl sie ihn nie zuvor gesehen hat. Außerdem hat sie einen neuen Gärtner, der in ihrem Garten wahre Wunder bewirkt.

Die Krimihandlung in diesem Buch dreht sich auch um das Privatleben der Hauptfiguren und entwickelt sich eher beschaulich, aber dennoch interessant. Denn hinter der Fassade so einiger harmloser Personen verbirgt sich so manche böse Seele.
Auch Lore ist nicht ohne, sie vermag mit ihrem Wissen über Heilpflanzen nicht nur zu helfen. Hier darf man besonders gespannt sein.

Auch dieses Mal werden Heilpflanzen vorgestellt und es gefallen mir die Informationen über die Wirkung von bestimmten Pflanzen, die je nach Dosierung heilend oder vergiftend ausfallen können.
Man kann doch immer noch dazulernen.



Unterhaltsam, witzig und gut geschrieben, so kann man es kurz zusammenfassen. Dabei sind die Todesfälle die eigentlichen Knaller der Handlung.