Unterhaltsam
Es ist schon eine Weile her seitdem ich ein Buch von D.C. Odesza gelesen habe. Sie war früher eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Irgendwann verlor ich aber die Lust an ihren Büchern. Jetzt nach ...
Es ist schon eine Weile her seitdem ich ein Buch von D.C. Odesza gelesen habe. Sie war früher eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Irgendwann verlor ich aber die Lust an ihren Büchern. Jetzt nach Jahren, wollte ich mal wieder etwas von ihr lesen. Ich glaube es ist ihr Debut bei einem großen deutschen Verlag und ich war sehr gespannt welche Geschichte sie erzählen würde.
Der Einstieg gefiel mir sehr gut. Wenn die Autorin etwas kann, dann eine geheimnisvolle Atmosphäre aufzubauen und interessante Charaktere zu erschaffen. Man wird sofort in den Bann gezogen.
Seit Monaten wird Nuria von einem Stalker verfolgt, der sich „Demon“ nennt. Zunächst beobachtete er sie nur durch das Fenster, dann erhielt sie Nachrichten von ihm. Später legte er Geschenke vor ihrer Haustür ab und lauerte ihr schließlich persönlich auf, wobei er sein Gesicht stets hinter einer Maske oder im Dunkeln verbarg.
Als Demon ihr in einem Club zu nahe kommt, beschließt Nuria, Barcelona zu verlassen. Zusammen mit ihrem besten Freund Anston plant sie eine Reise nach Australien, wo sie als Au Pair arbeiten will, in der Hoffnung, Abstand von ihrer Vergangenheit und dem Stalker zu gewinnen.
Doch in Australien erwarten sie neue Herausforderungen. Im Herrenhaus der Gastfamilie Monair geschehen ungewöhnliche Dinge und die Familie scheint viele Geheimnisse zu hüten. Dann taucht auch noch ihr Stalker auf und es wird gefährlich…
Die Prämisse des Buches ist absolut perfekt und man spürt die Gefahr und Ängste regelrecht. Dennoch bleibt die Autorin oftmals vage und stellenweise sind Nurias Verhalten und ihre Gefühle sehr fragwürdig. Was genau findet sie denn letztlich an ihrem Stalker so anziehend? Sie weiß ja überhaupt nichts über ihn und er verschleiert sein Aussehen? Also diese Anziehung wirkte schon sehr an den Haaren herbeigezogen, schließlich ist er ein kompletter Fremder, der sie stalkt. Da sollte man eher ängstlich und besorgt sein, aber sie wird davon angeturnt 🤨Ich mag Dark Romance sehr und habe nichts gegen toxische Beziehungen und Bösewichte, aber hier wirkte es einfach forciert. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, weil letztlich die Figuren doch sehr oberflächlich blieben. Vielleicht wird das in Band 2 nochmal etwas vertieft.
D.C. Odesza kann fesselnde und gefährliche Geschichten schreiben. Ich habe seit Jahren kein Buch mehr von ihr gelesen, aber irgendwie fühlen sich ihre Geschichten doch alle sehr ähnlich an. „Beloved Villain“ ist spannend, düster und geheimnisvoll. Den Figuren fehlt es aber an Tiefgang und die Story zieht sich etwas im Mittelteil. Bei mir hinterlässt das Buch gemischte Gefühle. Einerseits habe ich es regelrecht verschlungen (sehr positives Zeichen), jedoch war ich hinterher irritiert, weil vieles nicht nachvollziehbar war und zu oberflächlich blieb. Aus diesem Grund vergebe ich 3,5 Sterne.