Cover-Bild Freunderlwirtschaft
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Regional
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.08.2024
  • ISBN: 9783755810490
Petra Hartlieb

Freunderlwirtschaft

Kriminalroman
Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden.
Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer und manchmal auch ein Achtel Veltliner.

Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Eine Leseempfehlung

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Dass Alma Oberkofler in ihrem ersten Fall als leitende Ermittlerin der Abteilung Leib und Leben in Wien ausgerechnet den Tod des Landwirtschaftsministers untersuchen muss, hätte sie sich nicht gedacht. ...

Dass Alma Oberkofler in ihrem ersten Fall als leitende Ermittlerin der Abteilung Leib und Leben in Wien ausgerechnet den Tod des Landwirtschaftsministers untersuchen muss, hätte sie sich nicht gedacht. Ein einfacher Eifersuchtsmord oder einer im Drogenmilieu hätte es als Einstand in der neuen Dienststelle wohl auch getan.

Nun stellt sich die Frage: Mord oder Unfall? Und wo ist die Lebensgefährtin des Ministers? Schon auffällig, dass die ausgerechnet jetzt verschwunden ist. Während Almas Team auf die Suche nach der jungen Frau geht, beschäftigt sich Alma mit der beruflichen Seite des Toten, denn als Politiker hat man neben Parteifreunden auch einige Feinde.

Und immer, wenn es um einen toten Politiker geht, gibt es Einflussnahmen von allen Seiten. Alma Oberkofler, die schon als Kind Polizistin werden wollte, bekommt selbstredend einen Mitarbeiter des Staatschutzes an die Seite gestellt. Doch davon lässt sie sich nicht irritieren und deckt einige Geheimnisse auf, die einige aus dem Dunstkreis des Toten lieber unentdeckt gesehen hätten....

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der erste aus Petra Hartliebs Feder. Die Autorin ist durch ihre Bücher wie „Frühlinge in Wien“ oder „Meine wundervolle Buchhandlung“ bekannt. Der vorliegende Krimi „Freunderlwirtschaft“ ist nicht nur eine Hommage an Wien, sondern eine ironische Betrachtung der österreichischen Innenpolitik in der smarte Slim-Fit Politiker hinter den Kulissen so manche Freunderlwirtschaft innerhalb ihrer Buberlpartie pflegen. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind natürlich nicht beabsichtigt und daher gänzlich ausgeschlossen. Eon Schelm, der da denkt, die Autorin hätte ihr Anleihen an der aktuellen oder den vergangenen Bundesregierungen genommen. Herzlich lachen musste ich über die fiktive Wirtschaftsministerin mit den Initialen MS, denn reale war von 2017-2022 „meine“ Ministerin.

Geschickt sind politische Intrigen, alte Freundschaften und neue Allianzen in die Ermittlungen verwoben. Die Autorin versteht es meisterhaft, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Hervorheben möchte ich, dass dieser Krimi ohne unnötige Gewalt oder übertriebene Dramatik auskommt. Daher werden Liebhaber von Action-Thrillern hier nicht auf ihre Rechnung kommen. „Freunderlwirtschaft“ lebt der Roman von seiner atmosphärischen Dichte und dem subtilen Witz.

In einem Zeitalter, in dem sich die aktuellen Politiker täglich selbst karikieren, ist es nicht einfach, einen humorvollen Krimi zu verfassen. Petra Hartlieb ist es hier gelungen.

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Besonders Alma Oberkofler, deren Kindheit durch den gewaltsamen Tod ihrer Schwester geprägt war, ist sehr gut gelungen. Geschickt zeigt Petra Hartlieb mögliche Beziehungen zwischen Politikern, die verschiedene Netzwerke unterhalten, auf.

Neben Alma ist die verschwundene Verlobte des Ministers ein spannender Charakter. Anfangs ein wenig unterschätzt und versteht sie es, elegant die Kurve zu kratzen, was man ihr gar nicht zugetraut hätte.

Das Cover, das in der Farbe türkis gehalten ist, lässt natürlich Assoziationen aufkommen, hebt sich von den sonst üblichen dunklen oder blutigen, die für Krimis verwendet werden, wohltuend ab.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem lesenswerte Krimi, der mir unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert hat, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.08.2024

Cosy-Crime im Politikgeschehen?

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Der Krimi "Freunderlwirtschaft" von Petra Hartlieb spielt in der Wiener Politikerszene.
Der junge Landwirtschaftsminister Max Langwieser, gut befreundet mit dem österreichischen Kanzler Ferchner, wird ...

Der Krimi "Freunderlwirtschaft" von Petra Hartlieb spielt in der Wiener Politikerszene.
Der junge Landwirtschaftsminister Max Langwieser, gut befreundet mit dem österreichischen Kanzler Ferchner, wird in seinem Wohnzimmer tot aufgefunden. Offenbar wurde ihm die Kante seines Designer-Glastisches zum Verhängnis.
Kommissarin Alma Oberkofler, frisch bei der Wiener Mordkommission, oder besser gesagt der "Abteilung Leib und Leben" angekommen, bekommt es in ihrem ersten Fall mit einer ordentlichen Portion Öffentlichkeit zu tun.
Die Verlobte des Toten, Jessica Pollauer, ist genauso verschwunden wie sein Laptop und die Ermittler um Alma Oberkofler tappen im Dunkeln.

Der Klappentext verspricht einen Krimi in der jungen Politikszene Österreichs mit Politikern, die sich für unbesiegbar halten bis einer von ihnen zu Fall gebracht wird.
Hauptkommissarin Oberkofler begibt sich auf Spurensuche, "doch ihre Suche nach Antworten stellt sie bald vor eine neue Frage: Wem kann sie trauen?" - so der Klappentext. Allerdings dauert es im Buch ziemlich lange, bis sich die erste Verschwörung blicken lässt, und das ist mein großer Kritikpunkt an diesem Buch. Ich hatte tiefere Einblicke in die Mauscheleien zwischen Politikern erwartet oder zumindest irgendwelche Intrigen, durch die Alma nur schwer an zuverlässige Informationen kommt. Allerdings beschäftigt sich die Handlung zunächst ziemlich ausführlich mit ihrem Privatleben und der Hintergrundgeschichte und Flucht von Jessica. Das sind zwar gute Infos und Geschichten, die die Charaktere nahbarer machen, aber es war eben nicht, was ich erwartet hatte.

Das Cover finde ich dagegen großartig: es ist schlicht und doch auffällig und je länger ich darüber nachdenke, desto besser passt es zur Story.

Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet und meiner Meinung nach treffend recherchiert. Bei dem ein oder anderen Herrn im Anzug trieft der schmierige Charm geradezu aus dem Buch. Alma, ihre Kollegen und auch Jessica erscheinen durchweg sympathisch beziehungsweise angenehm nüchtern und ohne allzu große Voreingenommenheit. Der Ton unter den ermittelnden Kollegen bleibt durchweg respektvoll, wodurch es einem leicht gemacht wird den Ermittlungen zu folgen. (Das ist eine Sache, die mich bei anderen Krimis oft etwas stört: wenn es von vorneherein schon Vorurteile oder schlechte Stimmung unter den Kollegen gibt).
Die Ermittlungen plätschern unaufgeregt vor sich hin. Jessica ist zwar verschwunden, aber es ist lange nicht klar, ob es sich um einen Unfall handelt, oder ob der Minister ermordet wurde. Und falls es Mord war, tut sich auch kein besonders starkes Motiv auf. Nebenbei erfährt man immer wieder einiges über Jessicas und Max' Vergangenheit, sowie über Almas Hintergrund in ihrer Jugend und in ihrer vorherigen Dienststelle in Linz. Kurz zusammengefasst: das ist kein Krimi für Fans des blutigen Thrillers.

Freunderlwirtschaft beschert einem zwar keine schlaflosen Nächte beim Lesen (weder weil es so gruselig ist, noch weil man es nicht aus der Hand legen könnte), aber dennoch hatte ich es in relativ kurzer Zeit fertig gelesen und fühlte mich prima unterhalten. Ungefähr so muss man sich wohl Cosy-Crime im nüchternen Umfeld der Politik vorstellen - und das ganze mit einer Prise Freunderlwirtschaft.

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