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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Echt heftige Themen, aber ein wichtiges Buch

Die Nacht der Bärin
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Triggerwarnung: häusliche Gewalt, Missbrauch, Trauma.



Jule weiß nicht, was sie machen soll. Ein Moment hat ihr Leben komplett auf Links gedreht. Nichts ist mehr wie es war und ihre Zukunft scheint ...

Triggerwarnung: häusliche Gewalt, Missbrauch, Trauma.



Jule weiß nicht, was sie machen soll. Ein Moment hat ihr Leben komplett auf Links gedreht. Nichts ist mehr wie es war und ihre Zukunft scheint plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein und unvorstellbar. Aber ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen? Ist sie bereit, Konsequenzen zu ziehen? Und wenn ja, welche?

Komplett verwirrt, den Kopf voller widersprüchlicher Gedanken, flüchtet sie zu ihren Eltern, deren Ehe stets so unerschütterlich scheint. Doch dann verändert ein Anruf alles: ihre Großmutter ist gestorben – eine Frau, die Jule nie kennengelernt hat – und ihre Mutter wirkt einerseits erschüttert und andererseits irgendwie erleichtert deswegen. Was hat das zu bedeuten? Und warum weiß Jule eigentlich so gut wie nichts über die Kindheit und Jugend ihrer Mutter?





Die Handlung läuft auf zwei Ebenen ab, in der Gegenwart, in der es um Jule geht und in der Vergangenheit, in der man Jules Mutter und ihrer Schwester in deren Jugend folgt.



Was ich besonders toll fand, waren die Aussagen, die jedem Kapitel vorangestellt waren. Aussagen, die erst harmlos wirken, aber dann bald ihre volle Wucht entfalten.



Jule ist zu Beginn des Buches total durch den Wind. Es gab einen Vorfall mit ihrem Freund Jasper, aber man erfährt nichts Konkretes. Nur die Andeutungen werden mit der Zeit deutlicher, aber man erlebt die Situation nicht live mit, auch nicht in einer Rückblende. Das ist bezeichnend für dieses Buch. Vieles erlebt man nicht wirklich live mit, es wird nur angedeutet, aber irgendwie reichen diese Andeutungen mehr als aus, um einen zutiefst zu erschüttern. Und manchmal sind die Andeutungen fast schlimmer, als die Alternative.

Als die Nachricht von Jules Großmutter bekannt wird, gibt ihr das ein neues Ziel, etwas, worauf sie sich konzentrieren kann. Der Wunsch mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren, mehr über die ihr unbekannte Großmutter zu erfahren, treibt sie an und lenkt sie von den Gedanken ab, die sie nicht denken will und von der Entscheidung, die sie treffen muss, aber nicht treffen will, weil sie einfach nicht weiß, wie sie ausfallen soll.



In der Vergangenheit sieht man, was für eine Hölle die Kindheit von Jules Mutter, Anna, war. Man folgt dabei ihrer Schwester, die in der Gegenwart überhaupt nicht mehr erwähnt wird. Es geht um Eifersüchteleien und die Angst, die ältere Schwester an die Liebe zu verlieren, aber vor allem geht es um das Monster, mit dem sie unter einem Dach leben.





Fazit: Dieses Buch ist echt heftig. Es ist zutiefst erschütternd und roh. Es geht um heftige Themen, die zwar teilweise nicht „live“ gezeigt werden, doch die Andeutungen im Buch sind fast noch schlimmer.



Das Buch bricht einem das Herz für Anna und ihre Schwester, aber auch für ihre Mutter, die wie ein Schatten durch das Buch geistert. Es ist ein flammendes Plädoyer dafür, frühzeitig die Reißleine zu ziehen und gleichzeitig zeigt es auch, warum das so oft eben nicht geschieht.



Das Buch ist wirklich erschütternd und absolut lesenswert, auch wenn es sich für mich ab und an ein wenig zog.



Von mir bekommt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Wieder total interessant und spannend, aber ohne Kritik gehts nicht

Rule of the Aurora King
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Achtung: Band 2 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!

Triggerwarnung: Folter, Missbrauch, Gewalt, Trauma!

Schon wieder wurde Lor entführt, aber dieses Mal von Nadir, dem Aurora-Prinzen. Der Sohn des ...

Achtung: Band 2 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!

Triggerwarnung: Folter, Missbrauch, Gewalt, Trauma!

Schon wieder wurde Lor entführt, aber dieses Mal von Nadir, dem Aurora-Prinzen. Der Sohn des Mannes, der Lors Leben und das ihrer Geschwister zerstört und sie in das berüchtigte Nostraza-Gefängnis steckte, als sie noch Kinder waren. Obwohl Nadir behauptet, seinen Vater stürzen zu wollen, weiß Lor nicht, ob sie ihm vertrauen kann und soll. Zu oft wurde ihr Vertrauen gebrochen, zuletzt von Atlas, dem Sonnenkönig. Zudem gibt Lor Nadir eine Mitschuld an dem, was man ihr und ihren Geschwistern antat. Andererseits: Der Feind deines Feindes ist dein Freund – oder wie lautete die Redewendung noch mal? Wäre da nur nicht diese verdammte Anziehungskraft zwischen ihnen …


Lor hat so viel Schreckliches durchgemacht und in diesem Band erfährt man auch wieder einiges mehr. Ab und an ist das nur schwer zu ertragen und man kann sie nur dafür bewundern, dass sie überlebt hat.
Aber auch ihre Gegenwart ist nicht ohne. Sie wurde schon wieder entführt, dieses Mal von Nadir, aber Käfig ist Käfig, richtig?

Nadir ist fest davon überzeugt, dass Lor mehr ist, als sie zu sein scheint. Sie ist der Schlüssel zum Sturz seines Vaters, da ist er sich sicher. Nur warum und wie weiß er nicht, ist aber fest entschlossen, es herauszufinden. Allerdings stellt sich seine Gefangene als äußerst unkooperativ heraus. Doch Nadir wird ihr ihre Geheimnisse entlocken. Es ist zu wichtig, dass er Erfolg hat, er darf jetzt nicht versagen.

Am Anfang lag mir der Fokus zu sehr auf den Enemies-to-Lovers-Machtspielen der beiden. Lor versucht sich gegen Nadir zu behaupten, er versucht sie „auf ihren Platz“ zu verweisen. Allein die Tatsache, dass er einen Verdacht hat, wer Lor wirklich ist und was das bedeutet, nämlich, dass sie zu Unrecht im berüchtigten Gefängnis saß, seit sie ein Kind war, sollte ihn ihr gegenüber milder stimmen, aber stattdessen besteht er darauf, sie mit „Häftling“ anzusprechen und tut so, als sei sie eine Kriminelle. Das fand ich ermüdend und nahm mich eher gegen ihn ein.

Später wird das Buch deutlich interessanter. Zum einen, weil die Karten auf den Tisch gelegt wurden, zum anderen aber auch durch die Rückblenden-Kapitel, in denen man erfahren hat, was wirklich in der Vergangenheit ihrer Großmutter vorgefallen ist. Anstatt Legenden und Halbwahrheiten, erlebt man alles aus deren Sicht.


Fazit: Mir war es etwas zu viel Klischee mit dem Enemies-to-Lovers am Anfang. Es ging um was Ernstes, wirkte aber eher übertrieben. Sie wirkte wie ein bockiges Kind, obwohl sie recht hatte und er wirkte ebenfalls wie ein Kleinkind, das nicht zugeben kann, im Unrecht zu sein.
Zum Glück entwickelte sich das Buch im weiteren Verlauf in eine andere Richtung. Es war nicht uninteressant – mich hat die Reihe definitiv gepackt, aber mir war es insgesamt etwas zu viel hin und her und ab und an zog es sich auch etwas durch ein paar Wiederholungen.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 3. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Teilweise habe ich es echt geliebt, aber ich habe auch Kritik

Part of Your World
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Achtung: Das Buch spielt zeitlich VOR „Yours Truly“!

Alexis kennt von ihrer Familie nur Druck und übersteigerte Erwartungen. Das war bislang auch kein großes Problem, ihr Bruder war der Goldjunge und ...

Achtung: Das Buch spielt zeitlich VOR „Yours Truly“!

Alexis kennt von ihrer Familie nur Druck und übersteigerte Erwartungen. Das war bislang auch kein großes Problem, ihr Bruder war der Goldjunge und sie die Enttäuschung, weil sie „nur“ Notaufnahmeärztin war und keine Chirurgin. Doch als ihr Bruder seinem Herzen folgt und aus dem „Familienunternehmen“ aussteigt, bleibt nur noch Alexis übrig und die droht bald an den Erwartungen und dem Druck zu zerbrechen, zumal sie eigentlich schon privat genug um die Ohren hätte mit ihrem untreuen Ex, der sich weigert aus dem Haus auszuziehen und kindische Spielchen spielt. Aber es gibt auch einen Lichtblick in Alexis’ Leben: Daniel. Er und die Kleinstadt, in der er lebt und arbeitet, werden bald zu Alexis Rettungsinsel auf stürmischer See. Doch für die Beiden kann es keine Zukunft geben, oder?


Ich finde es ein bisschen schade, dass dieses Buch, das eigentlich zeitlich vor „Yours Truly“ spielt, erst als Zweites veröffentlicht wurde. So wurde man schon für dieses Buch gespoilert. Abgesehen davon hat das Lesen aber zu großen Teilen sehr viel Spaß gemacht.

Alexis hat es echt nicht leicht. Sie ist Ärztin in der Notaufnahme im Krankenhaus ihrer Familie und andere Eltern wären stolz auf sie, doch für ihre Familie ist sie eine Enttäuschung, weil sie keine Chirurgin geworden ist. Jetzt, da ihr Bruder als „Thronerbe“ ausfällt, bekommt Alexis alles ab, den Druck, die Erwartungen, die Manipulationen und die Toxizität ihrer Eltern. Nichts, was sie tut, ist jemals gut genug. Jeder Meilenstein in ihrem Leben oder ihrer Karriere entweder nicht gut genug oder gerade ausreichend, um den Erwartungen zu entsprechen.
Alexis spürt andauernd den Druck der Verantwortung ihres Erbes, nur dann nicht, wenn sie mit Daniel zusammen ist.

Daniel hat es auch nicht leicht, vor allem seine flatterhafte egoistische Mutter macht ihm das Leben schwer. Er versucht alles gleichzeitig zu managen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und seine Heimatstadt am Leben zu erhalten, sowie seinen besten Freund, der unter einer schlimmen PTBS leidet. Auch für ihn ist Alexis eine Rettungsinsel.


Fazit: Das Städtchen, in dem Daniel lebt, Wakan, macht einem total Lust auf Kleinstadt. Ja, man merkt definitiv die Einschränkungen des Landlebens, aber auch die schönen Seiten. Ich meine, ein Ziegenbaby? Ein tauber, total verschmuster und überschwänglicher Hund? Ein freilaufendes Schwein, das gern Selfies macht? Muss ich noch mehr aufzählen?

Auch Daniel hat mein Herz im Sturm erobert. Ich wollte so oft rufen: „Nimm mich! Schieß Alexis ab und nimm mich!“ aber leider hat er mich nicht gehört.

Man merkt immer wieder, dass es zwei Alexis’ gibt. Die, die in Wakan mit Daniel entspannt sie selbst ist, obwohl auch da nicht immer alles heile Welt ist, und die, die in der Großstadt an ihrer Familie, dem Druck und den Erwartungen zerbricht. Vor allem ihre Eltern und ihren Ex fand ich ganz furchtbar schrecklich. Auch ihre „Freundinnen“ bis auf Bree, aber die anderen waren noch schlimmer.

Ein bisschen Kritik habe ich aber auch. Mir war es rund um die Wendung zu dramatisch. Und davor zog es sich ab und an durch die Wiederholungen ziemlich. Im Prinzip waren es die immer gleichen Gedankengänge immer und immer und immer wieder. Zudem war es auch sehr vorherbar. Dafür habe ich aber Daniel und Wakan echt geliebt!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Ein sehr wichtiges und erschütterndes Buch - aber ich habe auch Kritik

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Triggerwarnung: Erwähnung von Vergewaltigung, Trauma, Gewalt, Diskriminierung, Fremdenhass, rechter Gewalt!

Als ein verstörendes Video viral geht, in dem die seit drei Tagen verschwundene 16-jährige Lena ...

Triggerwarnung: Erwähnung von Vergewaltigung, Trauma, Gewalt, Diskriminierung, Fremdenhass, rechter Gewalt!

Als ein verstörendes Video viral geht, in dem die seit drei Tagen verschwundene 16-jährige Lena von drei jungen Männern dunkler Hautfarbe vergewaltigt wird, bricht ein Sturm der Empörung los. BKA-Kommissarin Yasira Saad wird, vor allem wegen ihres Migrationshintergrunds, wie ihr Chef zugibt, ausgewählt, den Fall aufzuklären. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwerer als erwartet. Scheinbar jede Spur verläuft im Sand, während die Stimmung im Land immer weiter hochkocht. Eine rechtsradikale Gruppierung namens „Aktiver Heimatschutz“ gewinnt rasant an Zulauf und auch Yasira selbst wird zum Feindbild. Kann sie die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?


Wir alle kennen es, ein brutales und verstörendes Video wird hochgeladen, in dem einem Menschen etwas Furchtbares angetan wird. Anstatt dieses Video aber zu melden, wird es geteilt und noch mehr geteilt und plötzlich geht es viral und ist überall. Das Video von Lena ist so ein Fall. Das Land verwandelt sich binnen kürzester Zeit in ein Pulverfass und die Bevölkerung schwankt zwischen Hass auf Ausländer, vor allem auf Flüchtlinge, Schuldzuweisungen in Richtung Lena und allgemein Hass auf die Polizei.

Marc-Uwe Kling schafft es, einen von Seite 1 an mitzunehmen. Er zeigt an diesem Beispiel wie schnell die Demokratie vor dem Abgrund steht. Man will widersprechen und behaupten, so schlimm würde es in Wirklichkeit nie werden, aber wir wissen es alle mittlerweile besser.

Die ganze Welt scheint ein Pulverfass zu sein und es braucht nur ein Video, um ein Land zum Explodieren zu bringen. Gefühlt sind die Geduldsfäden der Menschen eh viel dünner geworden, immer mehr tragen ihre teils tiefbraunen Gedanken offen vor sich her und glauben ernsthaft, den Durchblick zu haben, während sie Hetzern auf den Leim gehen.

Marc-Uwe Kling hat das wirklich toll eingefangen, wie scheinbar aus dem Nichts plötzlich die Hölle losbricht. Wie Ermittler alles versuchen, aber scheinbar nichts entgegensetzen können. Wie die Wahrheit auf einmal niemanden mehr interessiert und der Hass überall ist.


Fazit: Heftig, aber echt mega, wie Marc-Uwe Kling die Stimmung und den Zeitgeist eingefangen hat. Erschreckend, aber leider sehr realistisch. Bis kurz vor Schluss hat es mir richtig, richtig gut gefallen. Die erste Wendung war mega, aber die zweite und das Ende leider nicht meins.
Zum einen fand ich das echt extrem krass und hätte es mir anders gewünscht, auch wenn es so natürlich einen dramatischeren Effekt hat und zum anderen war mir das Ende zu abrupt. Ich hätte gern gewusst, wie es weitergeht. Gefühlt ist man noch mittendrin und will wissen, was als nächstes passiert, was am Ende rauskommt und irgendwie ist noch gar nichts geklärt und dann ist das Buch einfach zu Ende.
Für mich war das Ende leider enttäuschend.

Von mir bekommt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Ich fand das Buch richtig gut - ich habe nur einen Kritikpunkt

Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall
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Jane hat einen Plan: Sie wird während sie sich als Au-Pair um ein kleines Mädchen kümmert, das Geld, das sie verdienen wird dafür ausgeben, das kleine Cottage ihrer Großmutter tief im Wald zu renovieren. ...

Jane hat einen Plan: Sie wird während sie sich als Au-Pair um ein kleines Mädchen kümmert, das Geld, das sie verdienen wird dafür ausgeben, das kleine Cottage ihrer Großmutter tief im Wald zu renovieren. Das letzte richtige Zuhause, das sie hatte, bevor ihr Leben sich für immer veränderte. Doch das Haus ist mehr als nur baufällig und die Dorfbewohner halten es für gefährlich und den Aufenthaltsort von Fae. Jane glaubt allerdings nicht an so etwas. Ihre Arbeitgeber sind dafür eine positive Überraschung, denn Jane wird während ihres Aufenthaltes in einem echten Schloss leben! Doch dann häufen sich merkwürdige Vorkommnisse und Jane muss sich ernsthaft fragen, ob sie vielleicht zu vorschnell war mit ihrem Urteil darüber, was real ist und was nicht.


Jane Eyre zählt seit ich 13 war zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, also ist es nur logisch, dass ich dieses Buch, das als Jane Eyre Retelling beworben wird, lesen musste.

Das Problem bei Retellings ist oft, dass sich das Buch entweder zu stark oder zu wenig am Originalstoff orientiert. Bei diesem Buch ist die Mischung finde ich, sehr gut geglückt.

Jane Bell ist als Au-Pair nach Thornefield – hier trägt das Dorf diesen Namen, nicht das Anwesen – gekommen und hat auch vor, sich im Ort – streng genommen etwas außerhalb im Cottage ihrer Großmutter – dauerhaft niederzulassen. Janes Leben war zuvor nicht wirklich vom Glück gesegnet, aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Bald nach ihrer Ankunft hat sie eine Freundin gefunden und auch die Arbeit auf dem Anwesen gefällt ihr.

Liam hat schon einiges von Rochester, er kann ebenso ein unsensibler A… sein, allerdings sind sie sich vom Alter deutlich näher. Was ich hier toll fand, war, dass der Grund für sein Verhalten ein ganz anderer war, als in der Vorlage.


Fazit: Ja, man kann dieses Buch durchaus als Jane Eyre Retelling bezeichnen, allerdings wurde hier nicht einfach nur Jane Eyre in die heutige Zeit verlegt, sondern durch den Handlungsstrang rund um die Fae bekommt das Buch eine ganz andere Richtung. Ich persönlich fand das echt toll und total interessant und spannend.
Dadurch fallen aber einige Teile der Originalhandlung komplett weg. Als Fan des Originals tut das natürlich weh, aber dieses Buch ist so gut verwoben mit dem Fae-Handlungsstrang, dass mir dahingehend nichts gefehlt hat.

Eine Sache jedoch hat mich etwas gestört. Zum Ende hin ging mir einiges zu schnell, ich kam da teilweise nicht ganz mit. Da passierte plötzlich so viel, dass ich gefühlt nicht wusste, wo ich „hinschauen“ sollte. Ich hätte mir zudem einen Epilog gewünscht, weil für mich noch einiges offen blieb hinsichtlich der Frage, wie es denn jetzt weitergeht.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne. Ich fand es wirklich schön zu lesen und bis auf meinen Kritikpunkt hat es mir echt gut gefallen.

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