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Vanny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein vielversprechender Einstieg

Burning Crown
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„Burning Crown“ ist der Auftakt der neuen „Dragonbound-Trilogie“ von Marie Niehoff. Die Autorin hat unter diesem Namen bereits die Romantasy Dilogie „Vampire Royals“ veröffentlicht. Das Cover ist von der ...

„Burning Crown“ ist der Auftakt der neuen „Dragonbound-Trilogie“ von Marie Niehoff. Die Autorin hat unter diesem Namen bereits die Romantasy Dilogie „Vampire Royals“ veröffentlicht. Das Cover ist von der Optik her auf jeden Fall schon mal eine glatte Eins mit Sternchen. Ganz in Schwarz gehalten, springen einem sofort die goldenen Drachenelemente ins Auge, die sich in der Mitte des Covers befinden. Ebenso wie der Name der Autorin und der Titel des Buches werden diese Elemente durch die goldene Farbwahl besonders hervorgehoben. Der Farbschnitt greift die Symbole wie den Drachen und das Feuer wieder auf und ist das i-Tüpfelchen der optischen Gestaltung.

In dieser Reihe spielen die Drachenwandler und deren Reiter die Hauptrolle. Eine Liebe oder geschweige denn eine Beziehung zwischen diesen beiden Gruppen ist strengstens untersagt und Verstöße gegen diese Regel werden mit dem Tod geahndet. Yessa Hayes ist Captain bei der Armee von Eldeya und bekommt nach einem Schicksalsschlag einen neuen Drachen zugeordnet. Bei diesem Drachen muss es sich ausgerechnet um den attraktiven Drachenwandler Cassim handeln. Eine ungeahnte Anziehungskraft, verbotenes Knistern und wachsende Gefühle entwickeln sich zwischen den beiden. Da sind Probleme mit der Einhaltung der Regeln schon vorprogrammiert. Doch wird Yessa es bei alldem noch rechtzeitig merken, dass die eigentliche Gefahr für ihr Leben von Cassim selbst ausgeht?

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wird aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Yessa und Cassim erzählt. Diese Perspektive ermöglicht es mir als Leserin, sich besser in die Gedanken und Handlungen der Charaktere hineinversetzen zu können. Die Kapitel waren schon recht lang und ich bin ehrlicherweise eher jemand, der kurze und knackige Kapitel bevorzugt. Die Länge der Kapitel hat dem Gelesenen hier zum Glück keinen großen Abbruch getan. Der Schreibstil war packend und einnehmend sowie man es von der Autorin kennt. Die Art, wie sie das Geschehene beschreibt, sorgt dafür, dass man es sich einfach gut bildlich vorstellen kann. Ich konnte die Geschichte gut und flüssig lesen und das Lesen hat mir auch großen Spaß gemacht, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nach der Vampire Royals Dilogie schon ein bisschen verwöhnt war und meine Ansprüche dementsprechend auch hoch waren, sodass dieser erste Teil dem nicht vollends gerecht werden konnte. Ja, es war spannend und man wollte weiterlesen, aber bei diesem Buch kam einfach nicht diese krasse Sogwirkung auf wie bei ihren vorherigen Büchern. Die Vampire Royals Dilogie hatte ich in 4 Tagen regelrecht gefressen, das kann ich hiervon noch nicht behaupten. Ich habe schon einige Seiten benötigt, um mich in der Geschichte und in der Welt zurechtzufinden, denn man wird einfach ins kalte Wasser geschmissen. Die Geschichte beginnt ohne jegliche Informationen zum Worldbuilding oder Hintergrundinformationen zu den Charakteren, was ich gerade bei einer High Fantasy Geschichte wünschenswert gefunden hätte, da es mir einfach das Verständnis und die Einordnung erleichtert hätte. Ja, manche Informationen erfährt man im Verlauf der Geschichte aber eben nicht alles und das erschwert einem manchmal einfach das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit. Von der Handlung her ist auch noch nicht so viel passiert, aber da es sich ja erst um den Auftaktband handelt, wäre es ja auch schlecht, wenn die Autorin ihre Ideen bereits mit diesem Band verpulvert hätte. Was nicht ist, kann ja noch werden. Potenzial hat die Geschichte auf jeden Fall, davon durfte man sich bereits durch die Twists und den Cliffhanger am Ende überzeugen.

Da viele Hintergrundinformationen nicht direkt zu Beginn der Geschichte vorlagen, sondern erst nach und nach preisgegeben wurden, fiel es mir teilweise sehr schwer, mich in die beiden Hauptprotagonisten Yessa und Cassim hineinversetzen zu können. Yessa muss einen gravierenden Verlust hinnehmen und hat gar keine richtige Zeit, diesen Verlust zu verschmerzen und zu betrauern. Sie ist eine mutige Protagonistin, die trotz dieser lebenseinschneidenden Geschehnisse weiter für ihr großes Ziel kämpfen will. Sie bekommt einen neuen Drachen zugeteilt und Cassim tritt in ihr Leben. Neben ihrem großen Ziel beschäftigen sie ab diesem Zeitraum auch ganz andere Dinge. Je mehr sie unter seine Fassade schauen kann, desto näher kommen sich die beiden. Es fliegen nur so die Funken und man kann die Anziehung zwischen den beiden regelrecht greifen. Ein Kampf gegen seine Gefühle und für das eigentliche Ziel. Dieser Satz trifft auf beide Protagonisten zu. Auch wenn Cassim immer mehr auftaut, wirkt er auf mich trotzdem oft so unnahbar. Da ich als Leserin ja seine wahren Absichten kenne, fällt es mir sehr schwer, eine Sympathie für ihn aufzubauen und ihn zu mögen. Geheimnisse haben ja beide. Doch die einzigen Geheimnisse, die im Verlauf des ersten Teiles ans Licht kommen, sind die von Yessa. Wenn sie nur wüsste, welches Geheimnis Cassim vor ihr versteckt hält. Ich leide still mit ihr mit und kann nur hoffen, dass sie nicht noch mehr wegen ihm verlieren wird und das Cassim noch zur rechten Zeit wach wird, bevor noch mehr Unwiederbringliches passiert. Außerdem bin ich echt gespannt, was es mit den Kosenamen „Funkenprinzessin“ und „Glutjunge“ noch so auf sich hat.

Fazit: Ein Auftaktband noch mit Luft nach oben und trotzdem schon mit so viel Potenzial, das die Reihe zu einem Highlight werden könnte. Nach diesem Ende freue ich mich definitiv schon auf den nächsten Band und die Fortsetzung von Yessas und Cassims Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Eine letzte Rückkehr nach Klevefelz

Caet
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„Caet: Katzenherz“ ist der zweite und finale Band der Katzen-Saga der Autorin Ryvie Fux. Das Cover, welches in dunklen Blautönen gehalten ist, ziert eine wunderschöne Katze mit einer Art Tattoo im Gesicht. ...

„Caet: Katzenherz“ ist der zweite und finale Band der Katzen-Saga der Autorin Ryvie Fux. Das Cover, welches in dunklen Blautönen gehalten ist, ziert eine wunderschöne Katze mit einer Art Tattoo im Gesicht. Als besonders einprägsam habe ich ihre Augen empfunden, so als würden sie einen unmittelbar anschauen. Die Schriftart ist hell, schnörkelig und steht in der Art und Weise im Kontrast zum restlichen Cover, selbst hier darf das Symbol der Katze nicht fehlen. Für diese Katzen-Saga hätte ich mir definitiv kein besseres Cover vorstellen können.

Da die Bücher inhaltlich aufeinander aufbauen, ist es zwingend erforderlich, vorher Band 1 „Caet: Katzenseele“ zu lesen. Fiara, die Wächterin der Seele, wagt sich auf eine gefährliche Mission zur geheimnisvollen Seherin, denn sie sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, ihre Mutter aus den Fängen der Dorfältesten zu befreien. Zudem möchte sie mehr über sich und die damit verbundene Wächterfähigkeit, Wächter der Seele erfahren. Doch werden ihr die Informationen der Seherin überhaupt bei alledem von Nutzen sein und wird sie dabei auch auf den Rückhalt ihrer Freunde zählen können? Wir kehren ein letztes Mal nach Klevefelz zurück und begeben uns auf eine gemeinsame und gefährliche Reise mit Fiara, Samsa und Roy.

Die Welt, die die Autorin mit Klevefelz geschaffen hat, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Caet die in der Menschenwelt in Graveland aussehen wie eine normale Katze, so wie wir sie auch kennen, in ihrer eigenen Welt in Klevefelz jedoch so besonders sind. Sie können sprechen, sind riesiger als die Menschen und manche von ihnen sind auch noch mit besonderen Fähigkeiten gesegnet. Da kann ich einfach nur sagen wow. Ich hatte keinerlei Probleme mich in der Welt zurechtzufinden und kann definitiv sagen, dass man im Aufbau der Geschichte deutlich einen roten Faden erkennen konnte. Fiaras Geschichte wird aus der Er-/Sie Perspektive erzählt und wir wechseln im Geschehen zwischen den zwei Handlungssträngen in Graveland und Klevefelz, bis sie Richtung Ende ineinander verwoben werden. Der Schreibstil ist packend wie in Band 1 und hat mich direkt mit Beginn der ersten Seite wieder total in seinen Bann gezogen. Aufgrund des Schreibstils und der bildhaften Beschreibungen des Handlungsschauplatzes Klevefelz konnte ich mir diesen Ort sehr gut gedanklich vorstellen. Einmal begonnen, konnte ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte hatte eine regelrechte Sogwirkung auf mich, sodass ich das Buch in kürzester Zeit einfach durch gesuchtet habe. Über die Spannung brauch man nach meinen vorherigen Worten nicht mehr viel sagen, nur so viel, ein richtiger Pageturner, bei dem man immer weiterlesen musste, weil man einfach wissen wollte, wie es weitergeht und vor allem wie es am Ende ausgeht. Vor allem das Ende konnte mich nochmals richtig überraschen, da ich zuvor einfach nicht einordnen konnte, wie die erhalten Informationen in Verbindung zueinander stehen.

Das Leben als Caet ist für Fiara ja Neuland. Sie hat viele Fragen über sich, ihre Herkunft und auch ihre Eigenschaft als Wächter der Seele. Nichtsdestotrotz ist sie eine sehr mutige und toughe Protagonistin, der für die richtige Sache kein Risiko zu groß ist. Eine Caet mit dem Herz am richtigen Fleck. Auch wenn sie manchmal an sich selbst und ihren Fähigkeiten zweifelt, schafft sie es aber in bedeutenden Situationen für sich einzustehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aus Rückschlägen lernt sie und zieht Stärke aus ihnen. Ein bedeutender und wichtiger Charakter, ohne deren Zutun die Welt am Ende ganz anders aussehen würde, das werden auch die Bewohner, bei denen sie zuerst einen schweren Stand hat, einsehen müssen. Roy und Samsa sind mir im Verlauf dieser zwei Bücher mächtig ans Herz gewachsen. Samsa ist ja schon fast wie die in dieser Welt fehlenden Mutter für sie. Roy, bei dem sie noch als Menschenmädchen zunächst einen schweren Stand hatte, lässt sich nach und nach immer mehr von ihr erweichen und schließt sie in sein Herz. Sie ist ihm sehr wichtig geworden. Deshalb fiel es mir teilweise echt schwer, manche Handlungen und Gedankengänge der beiden nachvollziehen zu können. Manche Dinge klären sich im Nachhinein zwar noch auf, haben mich in dem Moment aber enttäuscht zurückgelassen, weil ich gerade von den beiden in manchen Momenten mehr Rückhalt erwartet hätte. Hinter Fiara und ihren Entscheidungen zu stehen, auch wenn man sich vielleicht anders entschieden hätte und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um das große Ganze zu erreichen.

Fazit: Die Rückkehr nach Klevefelz endet mit einem würdigen Abschluss der Reihe. Dieses Buch wird nicht mein letztes Buch der Autorin bleiben. Gegen eine weitere Rückkehr nach Klevefelz hätte ich als Leserin definitiv nichts einzuwenden. Um mal ein paar Stichpunkte zu nennen, wie Arvos, Waffenstillstand und das Leben nach den Menschen. Liebe Ryvie Fux, vielleicht muss die Geschichte mit diesem Buch ja doch noch nicht enden.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Bin schon sehr gespannt auf die weiteren Teile

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
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„Empire of Sins and Souls“ ist der erste Teil der „Empire of Sins and Souls Trilogie“. Die Autorin Beril Kehribar hat bereits zwei Fantasy Bücher, die Schattenthron-Dilogie im Jugendbuchbereich veröffentlicht. ...

„Empire of Sins and Souls“ ist der erste Teil der „Empire of Sins and Souls Trilogie“. Die Autorin Beril Kehribar hat bereits zwei Fantasy Bücher, die Schattenthron-Dilogie im Jugendbuchbereich veröffentlicht. Mit diesem Buch bewegt sie sich in einen neuen Bereich, der Dark Romantasy, für eine ältere, erwachsene Zielgruppe.

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, ein echter Eyecatcher. Ein grauer Hintergrund, Elemente wie ein Totenkopf, Flügel, rote Rosen und graue Ranken. Ein Farbschnitt der diese roten Rosenelemente wieder auffängt. Das Cover und der Farbschnitt passen perfekt zur Geschichte, weil z. B. die Rosen auch ein Element sind die eine Bedeutung in der Geschichte haben. Außerdem finde ich es toll, dass die weiteren Teile optisch perfekt miteinander harmonieren und man sofort erkennt, dass sie zusammengehören. Die optische Gestaltung ist schon einmal eine Note 1.

Zoé, ist eine Sünderin wie sie im Buche steht. Auf ihrer Liste stehen schon Lügnerin, Prostituierte, Diebin und damit noch nicht genug, jetzt auch noch Mörderin. Das sie sich nach ihrer Hinrichtung dann im Vorhof zur Hölle, in Xanthia, wiederfindet, ist somit keine allzu große Überraschung. Dort ist sie den hungrigen Xathyrn ausgesetzt, die sich nach ihrem Blut, dem Blut Sündiger sehnen, da kommt ihr zu diesem Zeitpunkt die Bekanntschaft mit dem Grafen der Xathyr Alexei nur recht, denn er bietet ihr einen Pakt an. Drei Relikte, die sie für ihn finden soll, gegen ihre Freiheit. Doch der Graf Alexei wird nicht die einzige Bekanntschaft bleiben, die sie machen wird. Da wäre ja auch noch Prinz Kaspar, Alexeis größter Feind und derjenige vor dem alle Angst haben. Anziehung, Faszination oder auch Abscheu. Wem kann Zoé am Ende wirklich noch Vertrauen schenken und wer wird ihr vielleicht zum Verhängnis werden.

Da ich den Schreibstil der Autorin bereits aus ihren vorherigen Büchern kannte, war mir ja bewusst, was mich erwartet. Auch in diesem Buch war er bildhaft und man konnte die Geschichte flüssig weg lesen.Das Buch ist aus einer Perspektive, aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin Zoé geschrieben. Auch die Idee, die Geschichte in einem Vorhof der Hölle spielen zu lassen, finde ich sehr originell und habe ich bisher auch noch in keinem anderen Buch so gelesen. Mit der Art wie die Autorin die Handlungsorte beschreibt, schafft sie es in meinem Kopf ziemlich reale Bilder erscheinen zu lassen. Auch das Element der Geschichte, die Mission, die Suche nach den drei Relikten, war so wahnsinnig packend geschrieben, dass man einfach immer weiterlesen wollte, um zu erfahren ob sie die Suche erfolgreich absolvieren wird. Die Länge der Kapitel empfand ich als sehr angenehm und hat zu meinem positiven Lesefluss beigetragen. Im Großen und Ganzen ein Pageturner mit einer regelrechten Sogwirkung, lediglich mit kleinen Längen zu Beginn der Geschichte. Der Handlungssprung zwischen dem Prolog und dem ersten Kapitel hat kurzzeitig große Fragezeichen in meinem Kopf hinterlassen aber nach dem Lesen kann ich zum Glück sagen, dass sich diese während des Lesens klären konnten. Ich versuche es mal kurz zu fassen, was in diesem Fall echt nicht so leicht ist, denn die Geschichte ist wahnsinnig vielschichtig. Eine Dark Romantasy mit Vampirdämonen, einem morally grey Character, einer teils echt schaurigen Kulisse, einer Protagonistin auf einer Mission, jede Menge Twists, genau der richtigen Portion spice, strangers to Lovers und noch so so vieles mehr. Was will man da schon mehr.

Zoé als Charakter war mir teilweise zu oberflächlich, als hätte man sie und ihre Eigenschaften nur angekratzt. Ich hätte gerne noch mehr über sie und die Hintergründe für ihre Sünden erfahren, mehr Gedanken und Emotionen. Dadurch war sie mir als Protagonistin nicht so ganz greifbar. Da wir den ersten Teil lediglich aus ihrer Perspektive erzählt bekommen, kommen mir die anderen wichtigen Charaktere, wie der Graf Alexei oder auch der Prinz Kaspar manchmal ein bisschen zu kurz. Wir erfahren zwar wie es zu der Feindschaft der beiden gekommen ist oder auch welche bewegte Vergangenheit Graf Alexei hat, für meinen Geschmack dürfte es aber gerne noch mehr sein.

Es handelt es sich hier um den Reihenauftakt einer Trilogie. Dinge die mir bisher nicht zu hundert Prozent zu gesagt haben, sind meine subjektive Empfindung und können möglicherweise in den Folgeteilen noch umgesetzt werden. Da diese Fantasy Geschichte auch emotionale und sehr ernste Dinge beinhaltet, empfiehlt es sich bei Zweifeln wegen potenziell triggernder Themen, sich vorab mit der vorhandenen Auflistung der Triggerthemen bekannt zu machen.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit sehr viel Potenzial. Nach dem fiesen Cliffhanger freue ich mich jetzt schon wahnsinnig darauf wieder in den Vorhof der Hölle zurückkehren zu können und Zoé auf ihrer weiteren Reise auf der Suche nach den drei Relikten begleiten zu können. Möge der Erscheinungstermin im November nicht mehr so lange auf sich warten lassen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Die Welt des Träumens

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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„Vengeance“ ist der erste Teil der Academy of Dream Analysis Dilogie. Optisch hat es mich auf Anhieb gecatcht. Die Motiv- und Farbauswahl ist hier äußerst gelungen und mehr als stimmig. Der Buch- und Reihentitel, ...

„Vengeance“ ist der erste Teil der Academy of Dream Analysis Dilogie. Optisch hat es mich auf Anhieb gecatcht. Die Motiv- und Farbauswahl ist hier äußerst gelungen und mehr als stimmig. Der Buch- und Reihentitel, für den eine Goldfolierung gewählt wurde, hebt sich deutlich von dem Rest ab und ist so sofort erkennbar.Als Motiv des Covers wurde u. a. eine Mohnblume gewählt, deren Bedeutung wir im Buch erfahren werden. Die Motivgestaltung spiegelt sich auch auf dem einseitigen Farbschnitt wieder. Die eingearbeiteten schwarz-weiß Illustrationen haben mir auch sehr gut gefallen, da sie die Atmosphäre in den entsprechenden Situationen gut eingefangen haben.

Nemesis von Winther, eine Traumgeborene, soll an der renommierten Academy of Dream Analysis zu einer Luziden ausgebildet werden und mit dem Träumen Einfluss auf das reale Geschehen nehmen können. Doch eigentlich ist sie nur aus einem Grund an der Academy. Sie will Rache. Rache für den Tod ihres Bruders. Wenn da doch nicht nur Mercy wäre, der Neffe der Direktorin. Der Direktorin, die sie für den Tod Neiros verantwortlich macht. Wird sie ihren Plan durchziehen können oder wird ihr verlorenes Herz am Ende ihr kleinstes Problem sein?

Da ich bisher noch nichts gelesen habe, was annähernd an die Thematik herankommt, war ich natürlich supergespannt, was mich erwartet. Eine Akademie bei dir sich die Studierenden u. a. mit Themen wie Traumgeborene, Schlafwandler, Unterbewusstsein oder Wahrträume beschäftigen, fand ich auf Anhieb interessant. Um mich an der Academy of Dream Analysis „ADA“ zurechtzufinden und mich mit den dort herrschenden Gegebenheiten vertraut zu machen, habe ich jedoch einen Moment gebraucht. Die Autorin hat mit ihrem angenehmen und sehr bildhaften Schreibstil auf jeden Fall positiv dazu beigetragen und ein für mich nahezu perfektes Dark Academia Setting erschaffen. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt und zwar aus der Sicht von Nemesis und Mercury „Mercy“. Durch die Perspektivenwechsel sorgt die Autorin für eine gelungene Abwechslung und ermöglicht es einem als Leser, sich Stück für Stück mit den Hauptprotagonisten vertraut zu machen. Sie spielt einem immer weitere neue Informationen zu. Immer wenn man denkt, man würde die beiden gut kennen, wird man wieder eines Besseren belehrt. Da kann einem gar nicht langweilig werden, weil man sich bis zum Schluss einfach nie sicher sein kann, was als nächstes passiert. Auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe, um vollständig in der Geschichte angekommen zu sein, konnte man das Buch gut weg lesen. Aber besonders die letzten 150 Seiten haben mich so was von geflasht, dass mir bildlich die Kinnlade runtergefallen ist. Diese Twists habe ich als Leser einfach null kommen sehen und dann am Ende noch dieser Cliffhanger. Da der Abschluss der Dilogie erst im kommenden Oktober erscheint, werde ich mir bis dahin wohl oder übel selbst den Kopf zerbrechen müssen, was es mit alledem auf sich hat und wie die Geschichte letztendlich enden wird.

Nemesis und Mercy sind so unterschiedliche Protagonisten. Sie stammen aus verfeindeten Familien, was das Zusammenleben an ADA für sie nicht gerade leichter gestaltet. Nemesis', ihr Bruder ist tot und sie kann ihm nur noch in ihren Träumen nah sein. Ihre Motivation ist die Rache und als Schuldige hat sie ausgerechnet die Tante von Mercy, die Direktorin der ADA, auserkoren. Doch Mercy kann und will das alles nicht so recht glauben. Wäre das alles nicht schon genug, hat er ja auch noch mit eigenen Verlusten zu kämpfen, die ihn immer wieder heimsuchen. Ihre Motivation war auf Anhieb klar, aber was seine betrifft, tappte man da zu Beginn eher im Dunkeln. Er wirkte auf mich unnahbar und erst im Laufe der Zeit kamen immer mehr Details ans Licht, die sein Handeln besser erklären lassen. Auch wenn Nemesis versucht hat, ihr eigentliches Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sie versucht haben, sich so gut es geht aus dem Weg zu gehen, waren diese Versuche nicht gerade von Erfolg gekrönt. Denn die vorherrschende Spannung zwischen ihnen war auf Anhieb spürbar. Sie hat ihr Herz an ihn verloren, aber welche wirklichen Absichten verfolgt Mercy?

Fazit: Ein toller Auftakt der Academy of Dream Analysis Dilogie mit einem bildhaften Dark Academia Setting. Wer Romantasy Bücher mit dem Trope Enemies-to-Lovers liebt, der wird hier vollstens auf seine Kosten kommen. Bei dem kleinen fiesen Cliffhanger am Ende würde ich am liebsten einfach sofort weiterlesen. Hoffentlich vergeht die Zeit bis Oktober wie im Flug.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ganz anders als zunächst vermutet

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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„The promises we made. Als wir uns wieder trafen“, ist der neue Liebesroman von Simona Ahrnstedt.

Das Cover ist dem Verlag einfach wahnsinnig gut gelungen und findet man in diesem Genre so in der Art ...

„The promises we made. Als wir uns wieder trafen“, ist der neue Liebesroman von Simona Ahrnstedt.

Das Cover ist dem Verlag einfach wahnsinnig gut gelungen und findet man in diesem Genre so in der Art einfach viel zu wenig. Der Grundton ist schwarz und wird gehighlightet durch lilafarbene Blumenornamente. Der Titel an sich wird in verschiedenen Farbtönen und Schriftarten hervorgehoben.

Sam ist Inhaber eines Hotelimperiums, doch sein Erfolg ist anderen ein Dorn im Auge und bringt unschöne Ereignisse mit sich. Hier kommt Dessie ins Spiel, die ausgebildete Security-Expertin wird die Frau an seiner Seite, wenn auch nur als sein Bodyguard. Doch damit noch nicht genug, denn die beide haben eine gemeinsame Vergangenheit, waren als Teenie ein Paar, deren Liebe einst zerbrach. Werden sie es schaffen, dass ihre Beziehung auf beruflicher Ebene funktioniert oder wird die Vergangenheit ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung machen?

Da ich vorher noch kein Buch von der Autorin gelesen hatte, war ich natürlich sehr gespannt darauf, was mich letztendlich erwarten wird. Auch der Plot und das Setting waren in diesem Genre totales Neuland für mich. Der Schreibstil konnte mich definitiv überzeugen. Er war sehr angenehm und hat dafür gesorgt, dass man das Buch flüssig und locker leicht weg lesen konnte. Wenn man sich hier den Klappentext durchliest, denkt man, man weiß, was für eine Geschichte einen erwarten wird, doch da wurde man schnell eines Besseren belehrt. Denn wer hier eine reine, stinknormale Liebesgeschichte erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. In dem Buch wird nämlich auch ein gesellschaftskritisches Thema genannt und thematisiert, das mit der eigentlichen Liebesgeschichte verwoben ist. Die Geschichte spielt zwar in der Gegenwart, doch erfahren wir auch nach und nach, was zwischen den beiden vor fünfzehn Jahren vorgefallen ist. Auch wenn es phasenweise vielleicht nicht ganz so spannend war, haben die letzten Seiten alles bis dato Gelesene in den Schatten gestellt, denn mit diesem Ende konnte man nicht rechnen. Unglaublich, was da noch alles ans Licht gekommen ist und vor allem auch erschreckend, aus welchen Motiven das alles veranstaltet wurde und welche Rolle die gemeinsame Vergangenheit bei alledem spielt. Ich habe noch keine so packende und mitreißende Liebesgeschichte gelesen, bei der ich zeitweise eher das Gefühl hatte, mich in einem richtigen Thriller zu befinden, bei dem man bis zum bitteren Ende bibbern musste.

Die beiden Hauptprotagonisten waren mir auf Anhieb sehr sympathisch und man musste sie einfach mögen. Nicht nur charakterlich sind sie total verschieden, sondern auch, was deren Herkunft und Familienverhältnisse betrifft. So haben sie schon früh Gegenwind bekommen und mussten lernen, wie es ist, in einer vorurteilsbehafteten Welt zu leben, in der einem auch gut und gerne Steine in den Weg gelegt werden. Wir erfahren hier zwar einige Dinge über die beiden Protagonisten Dessie und Sam, doch die gewählte Erzählperspektive erschwerte es mir teilweise, mich besser in sie hineinzuversetzen und eine Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Ich hätte gerne noch mehr über sie, ihre Gefühle und Gedanken erfahren, die ich so manches Mal nur recht oberflächlich wahrnehmen konnte. Da hätte ich mir einfach noch mehr Tiefe gewünscht.

Fazit: Im Großen und Ganzen eine tolle Second-Chance-Romance, die auch aufgrund der besonderen Thematik anders und besonders ist. Wer gerne einmal was außerhalb des üblichen Schemas lesen möchte, der wird hier beste Unterhaltung finden.

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