Ein vielversprechender Einstieg
Burning Crown„Burning Crown“ ist der Auftakt der neuen „Dragonbound-Trilogie“ von Marie Niehoff. Die Autorin hat unter diesem Namen bereits die Romantasy Dilogie „Vampire Royals“ veröffentlicht. Das Cover ist von der ...
„Burning Crown“ ist der Auftakt der neuen „Dragonbound-Trilogie“ von Marie Niehoff. Die Autorin hat unter diesem Namen bereits die Romantasy Dilogie „Vampire Royals“ veröffentlicht. Das Cover ist von der Optik her auf jeden Fall schon mal eine glatte Eins mit Sternchen. Ganz in Schwarz gehalten, springen einem sofort die goldenen Drachenelemente ins Auge, die sich in der Mitte des Covers befinden. Ebenso wie der Name der Autorin und der Titel des Buches werden diese Elemente durch die goldene Farbwahl besonders hervorgehoben. Der Farbschnitt greift die Symbole wie den Drachen und das Feuer wieder auf und ist das i-Tüpfelchen der optischen Gestaltung.
In dieser Reihe spielen die Drachenwandler und deren Reiter die Hauptrolle. Eine Liebe oder geschweige denn eine Beziehung zwischen diesen beiden Gruppen ist strengstens untersagt und Verstöße gegen diese Regel werden mit dem Tod geahndet. Yessa Hayes ist Captain bei der Armee von Eldeya und bekommt nach einem Schicksalsschlag einen neuen Drachen zugeordnet. Bei diesem Drachen muss es sich ausgerechnet um den attraktiven Drachenwandler Cassim handeln. Eine ungeahnte Anziehungskraft, verbotenes Knistern und wachsende Gefühle entwickeln sich zwischen den beiden. Da sind Probleme mit der Einhaltung der Regeln schon vorprogrammiert. Doch wird Yessa es bei alldem noch rechtzeitig merken, dass die eigentliche Gefahr für ihr Leben von Cassim selbst ausgeht?
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wird aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Yessa und Cassim erzählt. Diese Perspektive ermöglicht es mir als Leserin, sich besser in die Gedanken und Handlungen der Charaktere hineinversetzen zu können. Die Kapitel waren schon recht lang und ich bin ehrlicherweise eher jemand, der kurze und knackige Kapitel bevorzugt. Die Länge der Kapitel hat dem Gelesenen hier zum Glück keinen großen Abbruch getan. Der Schreibstil war packend und einnehmend sowie man es von der Autorin kennt. Die Art, wie sie das Geschehene beschreibt, sorgt dafür, dass man es sich einfach gut bildlich vorstellen kann. Ich konnte die Geschichte gut und flüssig lesen und das Lesen hat mir auch großen Spaß gemacht, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nach der Vampire Royals Dilogie schon ein bisschen verwöhnt war und meine Ansprüche dementsprechend auch hoch waren, sodass dieser erste Teil dem nicht vollends gerecht werden konnte. Ja, es war spannend und man wollte weiterlesen, aber bei diesem Buch kam einfach nicht diese krasse Sogwirkung auf wie bei ihren vorherigen Büchern. Die Vampire Royals Dilogie hatte ich in 4 Tagen regelrecht gefressen, das kann ich hiervon noch nicht behaupten. Ich habe schon einige Seiten benötigt, um mich in der Geschichte und in der Welt zurechtzufinden, denn man wird einfach ins kalte Wasser geschmissen. Die Geschichte beginnt ohne jegliche Informationen zum Worldbuilding oder Hintergrundinformationen zu den Charakteren, was ich gerade bei einer High Fantasy Geschichte wünschenswert gefunden hätte, da es mir einfach das Verständnis und die Einordnung erleichtert hätte. Ja, manche Informationen erfährt man im Verlauf der Geschichte aber eben nicht alles und das erschwert einem manchmal einfach das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit. Von der Handlung her ist auch noch nicht so viel passiert, aber da es sich ja erst um den Auftaktband handelt, wäre es ja auch schlecht, wenn die Autorin ihre Ideen bereits mit diesem Band verpulvert hätte. Was nicht ist, kann ja noch werden. Potenzial hat die Geschichte auf jeden Fall, davon durfte man sich bereits durch die Twists und den Cliffhanger am Ende überzeugen.
Da viele Hintergrundinformationen nicht direkt zu Beginn der Geschichte vorlagen, sondern erst nach und nach preisgegeben wurden, fiel es mir teilweise sehr schwer, mich in die beiden Hauptprotagonisten Yessa und Cassim hineinversetzen zu können. Yessa muss einen gravierenden Verlust hinnehmen und hat gar keine richtige Zeit, diesen Verlust zu verschmerzen und zu betrauern. Sie ist eine mutige Protagonistin, die trotz dieser lebenseinschneidenden Geschehnisse weiter für ihr großes Ziel kämpfen will. Sie bekommt einen neuen Drachen zugeteilt und Cassim tritt in ihr Leben. Neben ihrem großen Ziel beschäftigen sie ab diesem Zeitraum auch ganz andere Dinge. Je mehr sie unter seine Fassade schauen kann, desto näher kommen sich die beiden. Es fliegen nur so die Funken und man kann die Anziehung zwischen den beiden regelrecht greifen. Ein Kampf gegen seine Gefühle und für das eigentliche Ziel. Dieser Satz trifft auf beide Protagonisten zu. Auch wenn Cassim immer mehr auftaut, wirkt er auf mich trotzdem oft so unnahbar. Da ich als Leserin ja seine wahren Absichten kenne, fällt es mir sehr schwer, eine Sympathie für ihn aufzubauen und ihn zu mögen. Geheimnisse haben ja beide. Doch die einzigen Geheimnisse, die im Verlauf des ersten Teiles ans Licht kommen, sind die von Yessa. Wenn sie nur wüsste, welches Geheimnis Cassim vor ihr versteckt hält. Ich leide still mit ihr mit und kann nur hoffen, dass sie nicht noch mehr wegen ihm verlieren wird und das Cassim noch zur rechten Zeit wach wird, bevor noch mehr Unwiederbringliches passiert. Außerdem bin ich echt gespannt, was es mit den Kosenamen „Funkenprinzessin“ und „Glutjunge“ noch so auf sich hat.
Fazit: Ein Auftaktband noch mit Luft nach oben und trotzdem schon mit so viel Potenzial, das die Reihe zu einem Highlight werden könnte. Nach diesem Ende freue ich mich definitiv schon auf den nächsten Band und die Fortsetzung von Yessas und Cassims Geschichte.