Ein großer Verlust
Lindas Leben ist ein Scherbenhaufen, nachdem ihre Tochter bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie verarbeitet ihre Trauer durch Rückzug und entfernt sich dabei auch von ihrem Mann.
„Wer ein Kind hat, hat ...
Lindas Leben ist ein Scherbenhaufen, nachdem ihre Tochter bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie verarbeitet ihre Trauer durch Rückzug und entfernt sich dabei auch von ihrem Mann.
„Wer ein Kind hat, hat einen Sinn. Wer ein Werk hat, hat einen Sinn. Wer beides hat, überdauert den Tod in doppelter Weise. Von einem Menschen wie mir bleibt nichts.“ Mit Linda als Erzählstimme erleben wir ihren Schmerz hautnah, sehen, wie sie beinahe aufgibt, weil jede Interaktion ihre Kräfte zu übersteigen scheint. Das ist intensiv und macht klar, dass der Verlust des Kindes für sie das Schlimmste ist, was ihr passieren konnte.
Doch das ist nur ein Aspekt der Geschichte, die aus so vielen Puzzleteilchen besteht. Es geht um DDR-Vergangenheit, Leben in der Stadt und auf dem Land, gesellschaftliche Konventionen, das Führen einer Ehe. Mir gefällt, wie viele Details Daniela Krien in ihrem Roman unterbringt und auf unaufgeregte Art in einer klaren Sprache wiedergibt. Das macht für mich eine authentische und ansprechende Lektüre aus.