Wie ist das mit dem Luxus, ich hatten den Eindruck man stellt zur Schau was man hat, imponiert, bemerkt gar nicht wie gut es einem geht. Hört man die leisen Stimmen auch, diejenigen die viel Erlebt haben ...
Wie ist das mit dem Luxus, ich hatten den Eindruck man stellt zur Schau was man hat, imponiert, bemerkt gar nicht wie gut es einem geht. Hört man die leisen Stimmen auch, diejenigen die viel Erlebt haben und wo wie hier ein Urlaub etwas besonderen ist. Sieht man sich gerne in der Sonne und damit auf der Sonnenseite des Lebens, profilliert man sich mit den Schwächen anderer, sicherlich. Und dann wie viele ist die Tochter sehr in ihrem Smartphone versunken, sehen wir dann noch wo wir eigentlich sind? Um Menschen, von denen wir nichts wissen wollen, weil wir sie nicht spüren stand in einer anderen Rezension. Dann geschieht ein Unglück und das ändert alles, aber war das Leben von Aayana dem somalischen Flüchtlingskind nicht schon vorher ein Unglück? In der Leseprobe bleibt ja offen um was für ein Unglück es sich handelt, das Cuver wirkt zunächst wie ein Schwimmbad und die Geschichte beginnt an einem Pool, also gut gewählt, ein Ferienbild wie es auf Büchern über Urlaub üblich ist wäre auch gegangen ist aber hier nicht nötig. Ich bin gespannt was das Unglück ist was alles verändert, ist es vergleichbar mit dem "Unglück" von Aayan, wird deutlich wie schwer der Weg von Aayan war, weiß man danach das zu schätzen was man hat, wie verändert es den Leser, neue Sichtweisen sind immer spannend.
Der Roman „Nur Nachts ist es hell“ ist in Ich-Form geschrieben, was zunächst ungewöhnlich erscheint, aber letztendlich eine enge Verbindung zur Geschichte und der Figur schafft und somit den Leser in eine ...
Der Roman „Nur Nachts ist es hell“ ist in Ich-Form geschrieben, was zunächst ungewöhnlich erscheint, aber letztendlich eine enge Verbindung zur Geschichte und der Figur schafft und somit den Leser in eine komplexe Gedanken- und Gefühlswelt mitnimmt, so dass man sofort ins Geschehen eintauchen kann und neugierig wird. Der Roman birgt eine interessante Medizingeschichte zu Anfang den 1900 Jahrhunderts. Zu der damaligen Zeit waren Frauen zum Medizinstudium nicht zugelassen, auch die Matura wie es in Österreich heißt, hier das Abitur waren für Frauen sicherlich nur eine Ausnahme. Die Protagonistin Elisabeth Brugger möchte allen Widrigkeiten zum Trotz Ärztin werden und sich auf Gynäkologie und Geburtshilfe spezialisieren, was ihr auch geling. Das Buch ruft auch die Debatte um die Engelmacherinnen auf, wie riskant und oft auch tödlich endend eine Illegale Abreibung war, die Not der Frauen wird bis heute nicht thematisiert. Sollte nicht jede Frau die Möglichkeit zur Entscheidung haben, kann und möchte ich ein weiteres Kind, das alleine ist schon ein schwerer Konflikt und leider diskutieren wir eine ausreichende Hilfe bis heute.
Ich hatte beim Lesen den Eindruck das es in der Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1938 in Wien durch die Sozialdemokraten freizügiger, fortschrittlicher war auch für Frauen. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es sicherlich eine gewaltigen Rückschritt, ein Krieg hat eben noch nie Gewinner hervorgebracht. Dann bereichert das Buch, das in einer sehr tragenden Schreibweise geschrieben ist die Entwicklung der Brugger-Kinder und ihren Familien, die durch schwere Zeite, der Liebe, den Krieg mit seinen Höhen- und Tiefen, durchzogen vom Misstrauen und Freude, über den Tod und Trauer bis hin zum Verrat erzählt wird. Ein faszinierendes Buch, ich habe es sehr gerne gelesen, vielen Dank.
Was haben Margaret Hilda Thatcher, Fünf Freunde, Yorkshire, Miv und Jack the Ripper gemeinsam, das darf in diesem Buch sicherlich gefunden werden, wie wir es ausgehen wer hat was zu verbergen, schaffen ...
Was haben Margaret Hilda Thatcher, Fünf Freunde, Yorkshire, Miv und Jack the Ripper gemeinsam, das darf in diesem Buch sicherlich gefunden werden, wie wir es ausgehen wer hat was zu verbergen, schaffen es zwei Teenager einen Serienmörder zu finden und kann Miv mit ihrer Familie vielleicht dort wohnen bleiben, ein Umzug ist geplant, kann sie ihn doch noch verhindern?
Die Haupthandlung ist einfach, Miv und ihre Freundin Sharon machen sich auf die Suche nach Jack the Ripper, Miv geht davon aus, wird er gefasst kann sie in der Stadt wo sie wohnt bleiben und muss nicht wegziehen.
Miv und Sharon kaufen sich daraufhin ein Ringbuch, sie schreiben zunächst eine Liste die im Verlauf des Buches länger wird und notieren verdächtige Personen, deren Tun und warum sie sie für verdächtig halten, und beschließen, jeden einzelnen zu beobachten und so den Täter vielleicht zu überführen. Dabei lernten sie eine Vielzahl von Menschen kennen, die die ganze Zeit vor ihrer Nase lebten, die sie aber bisher gar nicht kannten. Wie nah werden sie dem Verbrecher kommen und in wieviel Gefahren geraten sie? Das Ende wird hier nicht erwähnt, es soll ja spannend bleiben, und Spannung gibt es in dem Buch. Aufgrund des Covers hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen, das Cover holt mich nicht ab, es wirkt als verbirgt sich eher eine Art Gebrauchsanweisung oder Lebensratgeber dahinter und nicht ein Roman. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam den Lebensalltag der Familien, erzählt von Freundschaften und Schicksalen, ein Gesellschaftsporträt das in die damalige Zeit Ende der 1970 Jahre gut passt, bleibt die Fragen: Was haben Margaret Hilda Thatcher, Fünf Freunde, Miv und Jack the Ripper gemeinsam. Margaret Thatcher war vom 4. Mai 1979 bis zum 28. November 1990 die erste Premierministerin des Vereinigten Königreichs, die erste Buchauflage von Fünf Freunde erschien 1953 womit Enid Blyton zu einer den erfolgreichsten Kinderautorinnen der Welt wurde. Bei den Fünf Freunden machen sich vier Freunde und ein Hund auf und jagen so manchen Verbrecher, hier sind es nur zwei, Miv und Sharon, vermutlich auch Personalmangel 😉Bleibt noch Jack the Ripper die wahre Identität gibt ja auch heute noch Grund zu Spekulationen. Die Morde von Jack the Ripper geschahen zwischen 1975 bis 1980 in Yorkshire. In dieser relativ kurzen Zeit nahm er 13 Frauen das Leben und griff viele weitere an, wobei sie schreckliche Verletzungen davontrugen. Als Nachtrag eine Spruch aus Band 37 „Fünf Freunde entlarven den Betrüger“. Uns kann man nicht so leicht erschüttern, nicht so leicht wie man denkt! Erwähnen und Anhängen möchte ich auch noch eigenen Worte der Autorin: Dieses Buch ist den Opfern, Überlebenden und den heute erwachsenen Kindern von damals gewidmet, zu denen auch ich gehöre. ›Unser Buch der seltsamen Dinge‹ ist ein Liebesbrief von mir an Yorkshire, God’s Own Country. Ein gelungener Debütroman und man darf sicherlich gespannt sein was folgen wird, vielen Dank.
„Wo Licht ist, da ist auch Schatten“ Der zweite Roman der Schriftstellerin Daniela Raimondi „Das erste Licht des Sommers“ nimmt uns mit in die Geschichte der Familie Casadio, eine Geschichte dreier Generation ...
„Wo Licht ist, da ist auch Schatten“ Der zweite Roman der Schriftstellerin Daniela Raimondi „Das erste Licht des Sommers“ nimmt uns mit in die Geschichte der Familie Casadio, eine Geschichte dreier Generation und ihrer Liebesbeziehungen, die von Höhen und Tiefen, von Verletzung und Fremdgehen, vom Armut und Lieblosigkeit, aber auch immer wieder von Verzeihen und Sich wieder zusammenraufen geprägt ist. Die Hauptfigur ist Norma Martiroli, deren Geschichte in mehreren Kapiteln ab ihrer Geburt 1947 erzählt wird und im Verlauf in die Gegenwart wechselt. In der Gegenwart macht sich Norma mit ihrer Mutter auf die Reise nach Italien, aber nicht um Urlaub zu machen, ihre Mutter ist schwer krank und Norma verbringt mit ihr dort die letzte verbleibende Zeit, sie begleitet ihr sterben. Das hat mich sehr bewegt, weil Norma eigentlich ihre Mutter als sehr lieblos empfunden hat.
Als Kind hat Norma regelmäßig die Sommerferien bei ihrer Großeltern in Stellata verbracht und mit dem gleichaltrigen Elio verband sie eine tiefe Freundschaft. Ihre Wege trennen sich, und erste Jahre später begegnen sie sich in London wieder, sie verlieben sich ineinander und heiraten. Aber „Dove c’è luce, c’é anchore ombra“. Das Buch ist in einer schönen flüssigen Sprache mit viel Empathie geschrieben, man kann sich in die Gefühls und Gedankenwelt der Figuren einfühlen. Es hat mich von Beginn an bis zum stimmigen Ende sehr berührt, und man darf mit Freude auf das nächste Buch von Daniela Raimondi warten, es ist sicherlich so lesenswert wie dieses, ich war gerne dabei, vielen Dank.
Nach „Die Marschallin“, erschienen 2021 erzählt eine weitere Familiengeschichte als Zeitgeschichte.
In den 1963 Jahren wo ein Autos als modernes Fortbewegungsmittel galt und man sich über Sicherheit ...
Nach „Die Marschallin“, erschienen 2021 erzählt eine weitere Familiengeschichte als Zeitgeschichte.
In den 1963 Jahren wo ein Autos als modernes Fortbewegungsmittel galt und man sich über Sicherheit noch nicht so viel Gedanken gemacht hat spielt diese Familiengeschichte. Wie stolz war man auf sein damals gekauftes Auto in diesem Buch einen VW Käfer machte es doch frei und unabhängig. Und dann, wie oft stellt man sich die Frage war man zur falschen Zeit am falschen Ort, ein Unfall geschieht und die Frage nach dem wie hat er das Leben aller Beteiligten verändert steht im Raum. Wie auch hier müssen alle Beteiligten lernen damit zu leben, jeder auf seine Art. Die Autorin schreibt immer wieder Geschichte um die Geschichte, das normale Leben, Zeitgeschehnisse, das lässt es interessant bleiben, los geht’s. Mit nur acht Monate verliert Zora ihren Vater bei einem Unfall, im Kino sieht sie Bambi und weint, weil es den Verlust ihrer Mutter durchleben muss, sie sieht Herby der ihr vermittelt wie lustig und bunt ein Käfer sein kann, zur Firmvorbereitung drehen Jugendliche einen Film, Zora spielt die Hauptrolle einen Unfall mit Ketchup, was hat der Pfarrer sich dabei gedacht, ist es gut therapeutisch durchdacht oder ist er einfach ein Sadist? Sie trägt einen Diamantring ihrer Mutter der schon zwei Mal verloren war. Der Brillant ist so teuer wie ein Auto, der Ring erinnert aber eher an ihre süditalienischen Schwiegereltern als an ihren Mann um den sie ein Leben lang getrauert hat. Ein Juwelier wo sie einen Vorsteckring kaufen möchte erkennt sofort den Wert des Rings, nicht ein ganzes Auto trägt sie eher einen gebrauchten.
Eingangs habe ich mich gefragt warum sucht sie erst jetzt nach dem Verursacher, möchte jetzt wissen wie alles war, wo sie selber 60 Jahre alt ist, etwa ab der Mitte des Buches erzählt sie warum. Das Buch ist im Wechsel geschrieben von Erzählung zu einem Sprachdialog in einem Café. Sie sucht den Verursacher, zunächst weiß sie nicht wie er heißt nur die Initialen E.T. im Verlauf findet sie den Namen aber es gibt mehrere davon, wer ist der richtige? Ihr Vater war ein Arzt, der Verursacher ist rüpelhaft und unvorsichtig gefahren, was war er für ein Mensch? Hier schreibt sie wertend über die Personen, ihr Vater ein Arzt, der Verursacher ein Arbeiter, sehen die Menschen das so, ist einer mehr wert wie andere. Zu Anfang des Buches hat die Autorin harte Worte zum Verursacher, sie schreibt „Der Täter meines Vaters“, aber ist er das? Ich frage mich auch wie wird der Verursacher damit umgehen nach so vielen Jahren wieder damit konfrontiert zu werden, was mutet sie ihm zu? Nein, er ist kein rüpelhafter Fahrer gewesen, was er gewesen ist, hinterfragt und findet sie und kommt zu dem Schluss ihn letztendlich doch nicht kennenlernen zu wollen. Satz: Ich werde ihn nie kennenlernen. Eine sich verlaufende Spur. Das Buch hat ein schönes Ende, sie findet von ihr unbekannte Filme ihrer Eltern, ihre Eltern als Paar. Zwei Textzeilen in dem Buch fand ich besonders gut. 1. Textzeile: Keiner, der im Straßenverkehr stirbt, hat morgens das Haus mit dem Wissen verlassen, das dies sein letzter Tag sein wird (und keiner denkt, dass er heute einen Menschen töten wird) Es kann jeden und jede treffen, auch mich. (Hier habe ich gedacht muss das nicht andersherum sein jede und jeden?) 2. Textzeile: Nahezu jeder Mensch sagt in seinem Leben nicht nur ein erstes, sondern auch ein letztes Wort, und manche letzte Worte werden berühmt, wenn auch anekdotisch, das heißt zweifelhaft, wie Goethes: Mehr Licht. Jeder von uns wird sein ureigenes Wort haben, das wir jetzt noch nicht kennen, und ich erinnere mich bei keinem der drei Menschen, die ich durch ihre finalen Stunden begleiten dufte, welche es waren.
Auf Seite 109 gab es in der Geschichte einen Sprung den ich nicht ganz verstanden habe, vielleicht kann es mir jemand erklären, bei mir sind das Stolpersätze, wenn ich einen Satz zwei Mal lesen muss und das war bei dem Absatz so.
Die Autorin hat wahrscheinlich extra für mich (quatsch) in ihrem Buch noch ein schönes Zitat geschrieben: „Immer wieder erstaunlich, wie Bücher ihren Weg zu einem finden. Manchmal liegen sie monate- oder jahrelang herum, bevor man sie aufschlägt, und genau dann passen sie zum eigenen Leben wie die Faust auf Auge“.
Resümee: Das Buch ist klar und sachlich, mit einen ruhigen Schreibstiel geschrieben, man findet leicht in das Buch, sie baut die Handlung auf, nimmt den Leser mit und entlässt ihn mit einem schönen Gedanken. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es ist für jemanden geschrieben der sich nach einem Unfall die Frage stellt, wie geht es allen die daran beteiligt sind und was hat es aus ihnen gemacht, vielen Dank dazu. Erschienen ist es im C.H. Beck Verlag
Nachtrag: Ich möchte einen Satz aus dem Buch aufgreifen, weil ich ihn richtig und wichtig finde und weil es gut ist, diese Plattform zu nutzen um darauf aufmerksam zu machen. Es hat für mich mit Wertschätzung eines jeden Menschen zu tun. Warum ist eine Arbeit, die oftmals erschwehrlich ist, wie Frisöre, Einzelhandelskaufleute, Müllmänner, Medizinisches Personal, Pfleger und viele mehr, kaum etwas wert, andere die Freitagmittag schon Wochenende habe so viel verdienen, wer Verantwortung trägt sollte etwas mehr haben, aber hat eine Frisörin nicht auch Verantwortung, wenn sie die Farbe zum Färben falsch anrührt kann es zu schweren Gesundheitlichen Folgen kommen. Oder ein Arzt kann ohne Personal gar nicht arbeiten. Und es muss Menschen geben die in „Niedriglohngruppen“ arbeiten, allein schon das Wort „Niedriglohngruppen“ oder „Mindestlohn“ sind abwertend, der Mensch oder seine Arbeit sind nur das mindeste an Lohn wert, die Frage ist auch, warum ist das so? Der Seite steht auf Seite 187 „Was auch deutlich wird: Wie nah die Löhne von Akademikern und Arbeitern damals noch beieinander lagen und das die abscheulichen Gehaltsunterschiede, die heutzutage vorherrschen, keinesfalls der Normalzustand sein müsste!“ Vielen Dank für diesen Satz.