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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Wirklich schlecht!

Die Nachbarin
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Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und ...

Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und Aktivitäten aus der Nebenwohnung wahrgenommen werden.
Harriet ist Single und leidet unter ihrer letzten Beziehung, die kurz vor der Hochzeit in die Brüche ging und feiert laute Partys und „ertränkt“ so einiges in Alkohol. Lexie lebt mit ihrem Freund Tom in der anderen Wohnung und macht Homeoffice um sich besser auf die erhoffte Schwangerschaft vorzubereiten.
Jede der beiden Frauen lebt in ihrer eigenen Blase und verliert im Laufe des Buches immer mehr den Kontakt zur Realität. Harriet, weil sie Tom für ihren demnächst neuen Freund hält und anfängt in zu stalken. Lexie, weil irgendwann nichts mehr existiert, außer der Tatsache, dass ihr Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, egal was sie und Tom versuchen. Harriet versucht einen Keil zwischen Lexie und Tom zu treiben. Viel mehr passiert in dem Buch leider nicht.

Die Charaktere lassen es sehr an Tiefe vermissen, sind sehr klischeehaft angelegt und auch übertrieben.Der Schreibstil ist auch nicht so wirklich überzeugend. Das Ganze gipfelt dann in einem winzigen “Showdown“, der mehr oder weniger schon fast 100 Seiten vorher zu erahnen ist.

Dieses Buch kann ich wirklich beim besten Willen nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2017

Was ist ein Roman?

Die Schriften von Accra
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Dieses Buch war für mich eine echte Herausforderung! Zum Glück habe ich es als Klobuch eingesetzt, denn um es "einfach so" zu lesen, war es eindeutig zu wenig Roman!

Überhaupt finde ich die Bezeichnung ...

Dieses Buch war für mich eine echte Herausforderung! Zum Glück habe ich es als Klobuch eingesetzt, denn um es "einfach so" zu lesen, war es eindeutig zu wenig Roman!

Überhaupt finde ich die Bezeichnung Roman bei diesem Buch sehr irreführend. Man denkt, man bekäme ein Buch mit einem Handlungsstrang. Stattdessen bekommt man ein Sammelsurium von Coelhos Weltanschauungen, vor die er einen kurzen Bezug zur Belagerung Jerusalems 1099 herstellt. Wie angenehm überrascht war ich nach den ersten 2-3 Seiten, die die historischen Hintergründe erläuterten. Hätte er es dabei nicht lassen können und die Geschichte einfach weiter schildern können? Nein - denn darum ging es ganz offenbar nicht. Dieses Buch hätte er in jede x-beliebige Zeit pflanzen können - es wäre nicht einmal aufgefallen.

Zugegebenermaßen sind einige seiner Weltanschauungen durchaus nachvollziehbar und haben sehr viel Wahres in sich. Leider ist es für mich absolut ermüdend, wenn aber auch das ganze Buch vor Frömmigkeit und Weisheit nur so strotzt. Und es wird für mich absolut unglaubwürdig. Mag er noch so schön die Worte wählen, mir sträubten sich irgendwann nur noch die Haare ob dieses perfekten Kopten (oder sollte ich sagen: des perfekten Coelho?). Was das Fass aber unweigerlich zum Überlaufen brachte, ist das letzte Kapitel indem er alle auffordert, seine Weisheit in alle Welt zu verbreiten. Wer es nicht hören und lernen will, ist ohnehin verloren und nur jene, die sich nach seinen Thesen richten, haben das Glück auf Erden gepachtet.

Solch eine Selbstbeweihräucherung habe ich selten gelesen! Gott sei Dank! Und ganz sicher ist es das einzige Buch von Coelho, das ich je lesen werde.

Für die schönen Worte gibt es einen Mitleidspunkt von mir. Der Rest ist Schweigen... !

Veröffentlicht am 22.06.2017

Eine mobile Freizeitnutte

Fucking Fulda
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...so nennt sich die Protagonistin des Buches selbst. Und genau das entspricht in etwa dem Niveau dieses literarischen Ergusses (Wortwitz!)

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie versprochen um einen ...

...so nennt sich die Protagonistin des Buches selbst. Und genau das entspricht in etwa dem Niveau dieses literarischen Ergusses (Wortwitz!)

Bei diesem Buch handelt es sich nicht wie versprochen um einen erotischen Roman, sondern ganz einfach um einen Porno. Obwohl er von einer Frau geschrieben wurde, ist es eindeutig eher ein Buch, dass Männerherzen pochen lässt (oder etwas anderes...).

Eigentlich ist vollkommen egal, wo er spielt, wer die Akteure sind und was drumherum passiert. Es geht ausschließlich darum, die Protagonistin in möglichst vielen verschiedenen Sexualpraktiken darzustellen. Die Hauptperson ist Lokführerin (hätte aber auch Stewardess, Postbotin oder Handelsvertreterin sein können, passt aber so besser ins Klischee der vertauschten Rollen) und hält sich an unterschiedlichen Bahnhöfen unterschiedliche Liebhaber für unterschiedliche Sex-Spielchen. Natürlich wird sie von ihrem Ehemann nicht verstanden und er kann ihre Bedürfnisse nicht im Entferntesten erfüllen. Da gibt es also keinerlei Unterschied zu von Männern geschriebenen Pornos - lediglich die vertauschten Rollen.

Der Verlagstext versucht, eine emanzipierte Frau zu vermitteln. Emanzipiert ist sie in so weit, dass sie Hauptverdiener ist und ihr Mann den Hausmann schlechthin verkörpert und sich um Heim und Kinder kümmert. Offenbar gehört in diese Schublade auch eine gehörige Portion sexueller Frustration, weshalb der Hauptverdiener nahezu gezwungen wird, sich seine wohlverdiente Bestätigung und Befriedigung außerhalb des heimischen Schlafzimmers zu suchen.

Das war es dann aber auch schon mit Emanzipation, denn die Aussage "Diese Frau weiß, was sie will und wer es ihr besorgen kann " ist schlichtweg falsch! Was sie will, richtet sich lediglich nach ihrem Dienstplan und den am Übernachtungsort vorhandenen Gespielen. Was gespielt wird bestimmt der vorhandene Spielgefährte und nicht umgekehrt.

Ist der erste Gespiele noch ein Jüngelchen (sehr wahrscheinlich minderjährig), der brav das tut, was die Lady ihm sagt, so übernimmt sie an den weiteren Stationen nichts anderes als die Rolle einer Prostituierten - und wird auch tlw. dafür bezahlt. Mal mit Geld, mal mit Geschenken. Der eine will nur ihre Brüste haben, der nächste möchte von ihr gepampert und mit Schnuller ausgestattet werden, ein Tattergreis möchte ihr nur beim Putzen zusehen, wobei er unter ihren Kittel stieren kann - immer nur das, was die Herren von ihr sehen und haben möchten findet statt. Manchmal auch ganz anders als sie es sich vorgestellt hat und auch nicht gerade immer angenehm (sehr schmerzhaft, Angst zu ersticken z. B.), was sie sich selbst aber im Nachhinein trotzdem als Supersex zu verkaufen versucht. Ein Masseur z. B. der sich zunächst noch gemäß seines Berufes sehr wohltuend um sie kümmert - was durchaus einen gewissen erotischen Reiz mit sich bringt - nimmt sie letztendlich doch so, wie er will, als er sie weichgekocht hat. Nicht einmal von ihm lässt sie sich bedienen, sondern er bedient sich am Ende an ihr. Aus diesem Grund nimmt er auch die Bezahlung für seine Dienste nicht an.

Das finde ich eigentlich am erschreckendsten an diesem Buch, dass es im Grunde ein frauenfeindliches Buch ist, in dem die Frau als willfähriges Objekt dargestellt und auch noch impliziert wird, dass genau DAS die Sehnsucht der emanzipierten Frau schlechthin ist. Meiner Meinung nach hat die Autorin den Begriff Emanzipation nicht verstanden, der ja nicht bedeutet, dass man als Frau unbedingt nach Kräften alle Fehler der Männer nachahmen muss.

Obendrein sind die Schilderungen der Kopulationen derb und plump. Daran kann ich nun leider auch überhaupt nichts erotisch finden. Ich weiß nicht, was die Autorin geritten hat, aber ganz offensichtlich ist die Phantasie mit ihr durchgegangen, als sie für eine Reportage eine Lokführerin interviewte, die ehedem eine Prostituierte war. Vielleicht ein Traumberuf von ihr?

Sehr enttäuschend und fällt für mich unter die Kategorie Bücher die die Frau nicht braucht! Dient allenfalls als Onaniervorlage für Männer.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Hauptsächlich heiße Luft

Meine geniale Freundin
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Elena und Lila wachsen in Rione, einem ärmlichen Vorort von Neapel, in den 50er und 60er Jahren auf. Beide verbindet eine in meinen Augen etwas eigentümliche Freundschaft, die gut 6 Jahrzehnte halten wird. ...

Elena und Lila wachsen in Rione, einem ärmlichen Vorort von Neapel, in den 50er und 60er Jahren auf. Beide verbindet eine in meinen Augen etwas eigentümliche Freundschaft, die gut 6 Jahrzehnte halten wird. Dann verschwindet Lila plötzlich so, als hätte es sie nie gegeben. Elena will dieses Verschwinden nicht akzeptieren und entschließt sich daher (angeblich) dieses Buch über ihr Leben und ihre Freundin zu schreiben.

So viel zum Thema des Buches... Bleiben wir zunächst bei den positiven Aspekten: dem Schreibstil. Den habe ich durchweg als sehr angenehm und leicht zu lesen empfunden. Ich war sofort in der Geschichte und konnte mich auch längere Zeit darauf einlassen. Aber....

Es ändert nichts an der Tatsache, dass die Story gut gedacht ist, jedoch einfach unnötig in die Länge gezogen wird wie Gummi. 422 Seiten, in denen knapp 10 Jahre abgehandelt werden. Kleinigkeiten werden erzählt, als wären sie weltbewegend. Gut - vielleicht waren sie für eine 8 oder 9jährige weltbewegend, aber diesem Alter sind die meisten Leser leider entwachsen.
Die Autorin verzettelt sich m. E. in überflüssigen Einzelheiten, die die Geschichte nur künstlich in die Länge ziehen. Auf eine - ich kann es nicht anders sagen - regelrecht geschwätzige Art und Weise. Es erinnert an Menschen, die beim Erzählen vom Hölzchen auf Stöckchen kommen und nach 1 Std. weiß man immer noch nicht, was derjenige eigentlich erzählen wollte.
Dazu kommt, dass die von vielen so hoch gepriesene "lebenslange Freundschaft" für mich nur sehr schwer nachvollziehbar ist.
Gerade Lena geht mir ziemlich auf den Nerv, weil sie bei allem und jedem zwar immer nur an Lila denkt - aber leider nicht, weil sie sich um sie sorgt oder sie sie einfach vermisst, sondern eher als Dauer-Konkurrentin. Beständig fühlt sie sich ihr gegenüber benachteiligt, weil Lila klüger, stärker, selbstbewusster, raffinierter und als Jugendliche dann auch noch schöner ist als sie. Dieses ganze Buch lang ist sie ausschließlich bestrebt, es ihr zumindest gleichzutun oder sogar noch besser zu werden. Es quält sie regelrecht, dass Lila nicht einmal eine weiterführende Schule besuchen muss, um genausogut oder sogar noch besser Latein zu lernen als sie. Weil sie es sich selbst erarbeiten kann mit Büchern aus der Bibliothek und nicht die Schulbank dafür drücken muss. Und es ärgert sie beständig, dass Lila sie nicht beneiden will. Das wäre das, was Elena am meisten ersehnt. Dass ihre Freundin sie so beneidet, wie es umgekehrt der Fall ist.
An kaum einer Stelle fand ich wirkliche Empathie mit Lila, keine Freude über deren Erfolge, sondern als sie feststellt, dass diese durch die Verlobung in die bessere Gesellschaft aufsteigt, wo sie nicht hingehört, geht sie sogar eher auf Abstand. Angeblich, weil Lila nicht mehr sie selbst ist. M. E. aber eher, weil sie nicht mehr mithalten kann, da Lila sie überholt hat, obwohl sie nicht weiter zur Schule gegangen ist.

Was für ein Hype wurde und wird um dieses Buch (bzw. die 4 Bücher) gemacht! Ich kann es beim besten Willen nicht nachvollziehen. Es ist ein gut lesbares und auch durchaus unterhaltsames Buch, vor allem für Menschen, die gerne sich dahinziehende Familien-Epen lesen mögen. Aber mehr auch nicht! "Ein literarisches Meisterwerk von unermesslicher Strahlkraft..."? Also wirklich...

Regelrecht sauer bin ich jedoch über das Ende des Buches - falls man es denn überhaupt so nennen kann. So etwas von Cliffhanger habe ich bisher noch nicht erlebt! Zumindest hätte man das Buch einigermaßen abschließen können (z. B. mit dem Ende der Hochzeitsfeier oder dem Aufbruch in die Flitterwochen). Stattdessen hört es praktisch mitten in einer Szene auf und hinterlässt in mir nur noch das fade Gefühl, hier total ausgenommen und veräppelt zu werden - wenn ich das Buch hätte kaufen müssen.
Für mich ist das ein Grund, mir definitiv nicht mehr das Folgebuch anzutun. Wer es so nötig hat, für den weiteren Verkauf zu solchen Mitteln zu greifen, der soll ruhig auf den ganzen Büchern sitzenbleiben! Das hat einen von den beiden Sternen gekostet, die ich ansonsten vergeben hätte.
Mag sein, dass italienische Leser so etwas akzeptieren oder sogar noch spannend finden. Ich finde es unmöglich!
Warum hat man in Deutschland nicht die Bücher zeitlich sinnvoll gerafft und stattdessen nur 2 dickere Bücher herausgebracht, die man evtl. besser und sinnvoller hätte voneinander trennen können. M. E. ist das bloße Geldmacherei. Zumal ja in Italien längst alle Bücher erschienen sind und hier eine sofortige Veröffentlichung des Komplettwerks durchaus möglich gewesen wäre.
Insgesamt betrachtet war dieses Buch demnach ein Reinfall. Dass eine so interessante Leseprobe so enttäuschend endet, hätte ich mir zuvor nicht denken können.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Weder witzig noch spektakulär

Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder soll ich noch mal vorbeikommen?
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Zum Glück habe ich es nur gewonnen....

Sonst hätte ich mich geärgert, dass ich dafür Geld ausgegeben habe. Kurz gesagt: Der Titel ist für mein Empfinden schon das Witzigste an dem Buch - wobei ich zugeben ...

Zum Glück habe ich es nur gewonnen....

Sonst hätte ich mich geärgert, dass ich dafür Geld ausgegeben habe. Kurz gesagt: Der Titel ist für mein Empfinden schon das Witzigste an dem Buch - wobei ich zugeben muss, dass ich ungefähr bei Seite 60 die Segel gestrichen und dieses Buch für immer geschlossen habe. Da war mir selbst auf der Toilette die Zeit zu schade für, wo das Buch als Klobuch gelegen hat.

Die Aufmachung ist wirkich schön, aber leider besteht das Buch aus mehr Schein als Sein. Offenbar ist die Plattform spotted.de, mit deren Beiträgen dieses Buch gefüllt wurde, eine Art Partnervermittlung für verpasste Gelegenheiten. Mir war sie zuvor nicht geläufig. Wenn man also jemanden in der Bahn oder im Supermarkt sieht, von dem man meint, dass sich damit was anfangen ließe, dann kann man auf dieser Seite ein statement veröffentlichen und diese Person suchen. Weil man sich nicht direkt getraut hat, sie an Ort und Stelle aufzureißen.

Aus solchen "Suchanzeigen" besteht nun diese "Lektüre". Ziemlich wahllos aneinander gereiht und unter diversen Kapitelüberschriften zusammen gefasst, die aber auch nichts über Art und Weise der darunter stehenden Beiträge aussagen. Mir hat sich nach den 3 Kapiteln jedenfalls keine Zuordnung geoutet. Als ob man sich nach Auflistung sämtlicher Annoncen gedacht hätte "So ganz ohne Kapitel? Nee.... da würfeln wir einfach, welchen Text wir aus den Annoncen zur Kapitelüberschrift erwählen und machen alle 25 Seiten ein neues Kapitel!"

Die Annoncen, die die Autoren - und hier waren sage und schreibe gleich 4(!) aktiv - auswählten, werden wohl schon die Höhepunkte in Sachen Humor darstellen, was in meinen Augen die Frage erlaubt, ob man mit derartigen Statements überhaupt ein Buch füllen sollte. Sie sind nämlich leider kaum witzig und obendrein wiederholt sich alles nur wieder und wieder - was wohl am Sinn der Plattform liegt. Denkt man die ersten 5 oder 6 Seiten noch "Was die Leute alles so schreiben... Aber kann ja noch richtig witzig werden!" wird man spätestens bei Seite 40 erkennen "Nee.... wird nicht mehr witzig".

Ich vermute, die Autoren haben sich von den Erfolgen der Bücher alá "Entschuldigung, sind Sie die Wurst?" o. ä. verleiten lassen, ebenfalls einen gewinnversprechenden Versuch zu machen. Und im Verlag hat offenbar auch niemand gelesen, was da veröffentlich werden sollte, sondern genauso ausschließlich den winkenden Profit vor Augen gehabt. Sonst lässt sich eine solche Veröffentlichung nicht plausibel erklären.

Fazit: Schade um das schöne Papier!